Luisa zieht gen Engelland, fix ist der Brexit-Widerstand

Die FFF-Aktivistin Luisa Neubauer reist aus Protest gegen den Brexit nach London auf Familienbesuch. Auf der Insel gibt es für sie schon erste Karriereangebote. Gott strafe die Brexiteers. Er strafe sie!

Mike Kemp/In Pictures via Getty Images
Symbolbild

Wer sich nach all der Aufregung um Tom Radtke und Fridays For Future fragt, was eigentlich Luisa Neubauer macht, dem hilft die sympathische junge Frau mit einem informativen Tweet weiter. Dem ist zu entnehmen, dass sie „das einzig sinnvolle heute“ tut – wer hätte daran gezweifelt – und auf Familienbesuch nach London fährt. Nicht zum Spaß, Scone-Essen und Teetrinken natürlich, sondern zur Zeichensetzung nach dem Brexit:

„Fühlt sich widerständig an, sehr europäisch, sehr richtig. Wir sind hier noch nicht fertig.“

Deutsche, die nach WK I, WK II und Wembley 1966 feststellen, dass sie mit der Insel noch nicht fertig sind, werden in London selbstredend immer gern gesehen. Wo die Brexitnot am größten ist, kommt die Rettende auch. Die besondere Note erhält ihr Tweet durch das „fühlt sich widerständig an“. Junge Leute, die gerade im Iran gegen das Regime demonstrieren, versinken wahrscheinlich beschämt im Teheraner Boden, wenn sie hören, wie Luisa Neubauer ohne Rücksicht nach London durchbricht. Und das, wie sie betont, im resp. Nieselregen. Manche Tropfen, die an die Zugfensterscheibe klopfen, formen Eiserne Kreuze.

Bei Luisa Neubauer handelt es sich, wie oft zu lesen ist, um die deutsche Greta, also eine Art Stellvertreterin. Mit deutschen Stellvertreterpersonen, die in Rettungsmission nach England reisen, haben die Briten schon Erfahrung. Und Erfahrung ist es ja, was die Briten in ihrer splendid isolation so beneidenswert gelassen macht.

Boris Johnson bot Luisa Neubauer schon einen Aufsichtsposten in einem wichtigen Ministerium an, damit dort nicht nur ältere weiße Männer herumlaufen.

Da kommt ein bisschen deutsche Diversität gerade richtig.


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