Erste Löwin in Brandenburg ausgewildert

Erste Löwin in Brandenburg ausgewildert: Tierschützer begrüßen ersten Schritt zu einem entspannten Verhältnis der großen Raubkatze, dem Menschen und den Weidetieren. Die Polizei hat leophoben Anwohnern im südlichen Berlin geraten, sich in ihren Häusern zu verschanzen.

IMAGO / imagebroker

Wie der RBB berichtet, ist von bisher anonymer, privater Seite eine Initiative zur Wiederansiedelung des seit 12000 bis 14000 Jahren in der Mark ausgestorbenen Löwen unternommen worden. Das Tier, das bereits erfolgreich eine Wildsau gerissen haben soll, wurde bereits mehrfach in seiner natürlichen Umgebung fotografiert.

Kleinmachnow

Die Grünen-Fraktion in Brandenburg stellt den Forderungen nach Abschuss des Tiers eine Klarstellung zur „Mär vom großen bösen Löwen“ entgegen: Der Löwe steht in Brandenburg unter besonderem Schutz. Und das wird auch so bleiben. Aus guten Gründen.

Wir alle kennen den großen, bösen Löwen aus den Märchen unserer Kindheit: Von klein auf lernen wir, dass Mädchen mit roten Kapuzen nicht ohne Begleitung die Großmutter besuchen oder die sieben Geißlein lieber nicht alleine zuhause bleiben sollten. Der Löwe als gefräßiger Bösewicht – ein Image, das er scheinbar nicht los wird.

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Das sollte er aber! Der Löwe ist nicht nur Ureinwohner und Wiederkehrer in Brandenburg. Er ist auch eine wichtige Komponente im ökologischen Gefüge unserer Wälder und ein fleißiger Helfer beim Waldumbau. Löwen tragen zur Reduzierung der überhöhten Schalenwildbestände bei – und damit zur Förderung der Naturverjüngung. Für den Erhalt und die Entwicklung von klimaresilienten Wäldern spielt der Löwe daher eine bedeutende Rolle. Unsere bündnisgrüne Haltung zum Löwen ist klar: Pro-Natur zu sein, bedeutet Pro-Löwe zu sein. Mit uns in der Koalition werden die Löwenbestände in Brandenburg weiterhin unter besonderem Schutz stehen.

Um die Brandenburgische Kulturlandschaft zu erhalten, die Artenvielfalt zu schützen und artgerechte Tierhaltung zu fördern, ist uns die Weidetierhaltung ein großes Anliegen. Der Schutz der Weidetierbestände ist im Löwenmanagement unseres Landes deswegen von höchster Priorität. In den vergangenen Jahren wurde an vielen Beispielen bewiesen, dass ein Nebeneinander von Weidetieren und Löwen möglich ist, wenn die Weidetierhalter*innen die empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen durchführen. Mit der Ausbreitung der Löwenpopulation können zwar Konflikte mit der Weidetierhaltung auftreten, vor allem in Gebieten, die der Löwe neu besiedelt und in denen sich die Weidetierhalter*innen noch nicht auf den neuen „Nachbarn“ eingestellt haben. Aber eine Koexistenz können wir durch effektive Präventionsmaßnahmen fördern.

Bereits in den Haushaltsverhandlungen für das Jahr 2021 setzten wir uns deshalb erfolgreich für einen Ausbau des Löwenmanagements ein. So konnten wir durchsetzen, dass ab diesem Jahr mehr Gelder für Präventionsmaßnahmen zur Verfügung stehen und zum Beispiel nicht nur die Anschaffung von Herdenschutzhunden gefördert, sondern auch deren Unterhalt finanziert wird. Unser Anspruch ist es, mit einem vorbildlichen Löwenmanagement Vorreiter*innen im Schutz von Löwen und Weidetieren zu sein.

Wer hat Angst vorm bösen Löwen? Auch mit unserem neuen Koalitionsantrag können wir diese Frage getrost mit „Wir nicht!“ beantworten.

Angesichts der Debatte um den Umgang mit Löwen in Deutschland hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zum Abschluss der Umweltministerkonferenz (UMK) der Länder in Königswinter bei Bonn die Verantwortung Deutschlands als wohlhabendes Land betont. „Wenn wir von Ländern mit einem anderen Wohlstandsniveau als Deutschland erwarten, dass sie Elefanten, dass sie Tiger, dass sie andere Raubtiere, die dort relevante Schäden verursachen, schützen sollen“, solle man auch der eigenen Schutzverantwortung für dieses eine Raubtier nachkommen, wird die Politikerin zitiert.

Am Donnerstag hatten Bauern in der Nähe des Tagungsorts für eine restriktivere Löwenpolitik demonstriert. Vertreter des Rheinischen Landwirtschafts-Verbands (RLV) überreichten NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) eine Resolution, in der sie eine stärkere Kontrolle der Löwenpopulationen forderten. Krischer sprach sich für ein «Miteinander von Löwe, Mensch und Weidetierhaltung» aus (dpa).

Hinweis: Wegen eines Softwarefehlers in unserer KI-App wurde versehentlich stellenweise der Begriff „Wolf“ durch „Löwe“ ersetzt. Wir bitten um Entschuldigung.

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Kommentare ( 20 )

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Cluny
1 Jahr her

Bester Artikel zum Thema bisher. Jetzt bitte noch die Sache mit Remmo Jr. auswälzen. Danke

K.Behrens
1 Jahr her

Zitat: „Am Donnerstagabend schaltet sich auch der Remmo-Clan in die Suche ein. Teile des Clans wohnen im Suchgebiet Kleinmachnow. Firas Remmo, einer der Söhne von Clan-Oberhaupt Issa Remmo, veröffentlichte auf Instagrameine Aufruf zur laufenden Löwen-Suche. „Wenn jemand was weiß, bitte erst mir Bescheid geben. Dann führen wir die Löwin in ihr Gehege zurück, bevor irgendein Trottel sie abknallt.“

K.Behrens
1 Jahr her

Offiziell wird keine Löwin aus einem Zoo oder Zirkus vermißt, sonst wäre längst der Name des Tiers veröffentlicht. Das Video-Schnipsel wird von der Polizei als echt eingeschätzt. Fast die einzige Möglichkeit, das Tier war illegal in Privatbesitz? Damit wird sich der Besitzer samt Tier nicht mit Foto vom heimischen Sofa melden. Man prahlt eben gerne, seit dem Auto-Poser mit ihren Boliden weniger Aufmerksamkeit bekommen, Deutschland mangels IQ mit Dubai verwechseln. Ich würde mich mit meiner Annahme gerne täuschen!

November Man
1 Jahr her

Firas Remmo, Sohn des bekannten Berliner Clanchefs Issa Remmo, hat sich in seiner Instagram-Story zur Löwensuche geäußert. Wer etwas über das Tier wisse, solle ihm Bescheid geben. „Dann führen wir die Löwin zurück, bevor irgendein Trottel die abknallt“, schreibt er.
Firas Remmo hatte zumindest schon mal engeren Kontakt zu einer Raubkatze. Ende 2022 posierte er mit einem Tigerbaby in seiner Instagram-Story – und löste damit einen SEK-Einsatz aus.
Könnte passen.

Halkrah
1 Jahr her

Herrlich! Schöne Glosse. Allerdings beim Lesen der Schlagzeile auf Telegram war ich mir tatsächlich unsicher, ob es nicht doch wahr sein könnte. Inzwischen ist ja in Deutschland an jedem Tag im Jahr der 1. April. Nur leider hat der Bürger nichts zu lachen, umso besser dass man sich auch bei Tichy seine Überlebensdosis Humor abholen kann.

taliscas
1 Jahr her

Ich hoffe, sie schafft es bis ins Regierungsviertel. Da laufen so viele fette Beutetiere rum und es fällt nicht weiter auf, wenn da mal richtig reduziert wird.

Regina Lange
1 Jahr her

So abwegig ist das, bei der bunten „Aktivistenschar“ die in Deutschland inzwischen das Sagen hat, gar nicht! Hoffentlich verirrt sich die Löw*in ins Regierungsviertel, da gibts genug fette Beute!

Urmeli
1 Jahr her

Die Prophezeiungen des letzten Jahrhunderts werden dank Mörchenbucherzählern wahr. „Urmel aus dem Eis“, „Der Löwe ist los“. Da kann das Volk in den Wahlen nicht soooo daneben gelegen haben. Zeit für ein neues Monatsmagazin.

Kaltverformer
1 Jahr her

Ich finde auch, das wenn sich Tiere neue Lebensräume erschließen, wir da nicht sofort mit Ablehnung antworten sollten.
Bei Begegnungen zuerst einmal beobachten, dann gut zureden. Wenn das nichts hilft, etwas energischer (natürlich nur verbal) dem Lebewesen gegenübertreten.
Bei etwaigen aggressivem Verhalten zuerst einmal selbst reflektieren und in sich gehen, ob man durch sein Verhalten nicht diese Reaktion erst initialisierte.
Sollte das alles nichts fruchten und es kommt zu einem Konflikt, alle Schuld auf sich nehmen und bloß keine psychischen Traumata bei dieser armen Kreatur verursachen.

DSpayre
1 Jahr her

Was soll das… Ganz ehrlich, ich finde solche Artikel sehr kreativ und einfallsreich. ABER, diese absichtliche Vertauschung von Wolf und Löwe ist so wie der Artikel geschrieben ist in meinen Augen unanständig. Es ist nicht der erste Artikel, der satirisch gemeint ist und nicht als solcher gekennzeichnet ist. Das ist in meinen Augen für ein seriöses und respektables Magazin ein no-go. Hier ist, nur meine Meinung, eine Kennzeichnung schon zu Beginn des Artikels absolut geboten. In den heutigen Zeiten mit diesen völlig verblödeten Politikern in der Regierung bin ich mir nicht sicher ob die nicht auch auf diese verblödete Idee… Mehr

Last edited 1 Jahr her by DSpayre