Annalena Baerbock will nun doch nicht Kanzlerkandidatin der Grünen werden. Gut, das Thema ist ohnehin übergeigt, und dass so viele Medien darauf mit Eil- und Sofort-Meldungen eingestiegen sind, spricht eher gegen diese Medien. Was denen entgangen ist: Die „Kanzlerkandidatur“ von Parteien ist eine höchst abgedroschene PR-Figur. Niemand kann solche „Kanzlerkandidaten“ wählen, sondern bloß Parteien. Wenn Baerbock diese „Kandidatur“ aufgibt, eilt sie dem Machtkampf hinter den Kulissen der Grünen voraus, damit nicht andere mitteilen, dass Habeck gewonnen hat, so Politik-Altmeister Fritz Goergen.
So viel zum Wert von Nachrichten in Deutschland und der Bewertungskompetenz der Autoren. Wo und wie Annalena Baerbock den Rücktritt vom Nicht-Amt begründet, ist bemerkenswert: Auf dem Jubiläumsgipfel der Nato. Da geht es um Krieg und/oder Frieden. Und um Annalena Baerbock.
Natürlich in der Reihenfolge Baerbock, dann Krieg. In „extremen Zeiten staatspolitischer Verantwortung“ bedeute es für sie als Außenministerin: „Statt in einer Kanzlerkandidatur gebunden zu sein, meine Kraft weiterhin voll und ganz meiner Aufgabe zu widmen, Vertrauen, Kooperation und verlässliche Strukturen zu bilden – für und mit so vielen Partnern weltweit und in Europa, die darauf bauen.“
Bei dieser Begründung kann einem Angst werden. Außenpolitik entscheidet über Krieg und Frieden. Und angesichts der Weltlage ist das nicht so einfach daher gesagt. In Deutschland will auch in Zukunft Annalena Baerbock dafür mitverantwortlich sein; „mit“-verantwortlich deswegen, weil bekanntlich Bundeskanzler Olaf Scholz die Richtlinien der Politik bestimmt und im Übrigen längst die wichtigen Entscheidungen trifft. Dass er ein Zauderer ist – ist noch seine beste Eigenschaft.
Nassforsches Auftreten, wie es Annalena Baerbock immer wieder hinlegt auf allen Bühnen dieser Welt, ist dagegen die schlechteste aller möglichen Varianten bis hin zur sofortigen Kriegserklärung im Nebensatz.
Aber was machen wir nun mit Annalena Baerbock? Ein Vorschlag zur Güte: Die Bundesregierung stellt ihr einen mittelgroßen Jet zur alleinigen Flugbereitschaft zur Verfügung. Es muss langstreckentauglich sein; denn Fidschi ist das Ziel der Fußwaschung.
Das Flugzeug muss ausreichend Plätze bieten für Hoffotograf, Stylistin und Leib-Kosmetikerin sowie für Referent*innen, die im Flugzeug weniger Schaden anrichten können als im Auswärtigen Amt, wo sie ohne Qualifikation befördert werden sollen. Außerdem sind mindestens ein Dutzend Sitze für Hof-Journalist*innen vorzusehen; ihr Fehlen während der Reisen wird in Deutschland nur der Wahrheitsfindung dienen. Und sicherlich werden Besinnungsaufsätze „Wie unsere Annalena schon wieder den Weltfrieden gerettet hat“ ihr Publikum finden; schließlich haben die Grünen immer noch rund 10 Prozent der Wähler auf ihrer Seite.
Das Flugzeug wird auf den Namen „Annalena B.“ benannt, und erhält die große Beschriftung: „Bundeskanzler*in“. Der Titel schadet nicht. Es gibt nur einen „Bundeskanzler“, der kann Mann oder Frau oder gerne auch Trans sein. Nur *in ist als Amt nicht vorgesehen. Es ist also keine Amtsanmaßung, sondern einfach Mimikry. Eitelkeit, die sonst nichts kostet.
Sie finden, dass ein Privatflugzeug auf Steuerzahlerkosten zu teuer ist? Bedenken Sie: Eine durch die weite Welt irrlichternde Außenminister*in Baerbock kann uns den Frieden kosten. Gemessen am unermesslichen Leid eines Krieges wäre das doch eine gewaltige Ersparnis.