Wenn Autofahrer sich durch die Blockaden der Letzten Generation genötigt fühlen, dann sollen sie - so das Berliner Landesgericht - sich mehr Zeit nehmen oder Bahn fahren. Geniale Lösungsvorschläge aus Buntland im Endstadium.
„Oh edle Richter, so höret doch! Das Volk steht wegen der Letzten Generation im Stau und fühlt sich genötigt“, rief ein Gerichtsdiener aufgebracht den schwarz-berobten Berliner Weisen zu. Diese tauschten ob dieser Störung leicht indigniert einige Blicke aus, bevor sich einer von ihnen räusperte und mit feiner Stimme antwortete: „Dann sollen sie sich mehr Zeit nehmen.“
Zugegeben, diese Episode ist genauso erfunden wie das berühmte Marie Antoinette zugeschriebene Zitat, nur mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass das Berliner Landesgericht in seiner Urteilsbegründung hinsichtlich des Nötigungsvorwurfs gegen die Letzte Generation tatsächlich dem Pöbel der arbeitenden Bevölkerung nahelegte, man solle einfach mehr Zeit einplanen oder mit der Bahn fahren.
— Tagesspiegel (@Tagesspiegel) June 12, 2023
Wer das bereits für einen Gipfel der Realitätsfremde hält, wird überrascht sein, dass die Abgehobenheit der Berliner Richter damit noch nicht ausgeschöpft war. Denn diese meinten, dass ein halbstündiger Stau in Berlin ja nicht unüblich und daher zumutbar sei. An solch weiser Rechtsprechung erkennt man zuverlässig den Unterschied zwischen jenen, die mit beiden Beinen im besten Deutschland aller Zeiten verwurzelt sind, sowie den hinterwäldlerischen Massen, die der antiquierten Meinung nachhängen, Dinge, die nicht gut funktionieren, sollten gelöst, anstatt zur Normalität erklärt, werden.
Das scheint aber den Richtern, die einen Großteil ihrer Arbeit ohnehin von zu Hause erledigen können, kein besonderes Anliegen zu sein. Sie folgen stattdessen ungehindert jener Logik, die spätestens seit 2015 fest im bundesdeutschen Denken verankert ist: Unkontrollierte Migration importiert Gewalt? – Beschwer dich nicht, Gewalt gab es früher auch schon! Achselzuckend schwingen wir uns von neuer Normalität zu neuer Normalität, die es jeweils hinzunehmen gilt, zumindest solange sie politisch genehm ist. Während Ewiggestrige versuchen, konkrete Probleme des Alltags in den Griff zu bekommen, lassen die Weisen der Zukunft diese Dinge einfach laufen und richten stattdessen lieber all ihre Energie darauf, dem Klima vorzuschreiben, wie es sich zu verhalten hat.
Jetzt sind die Staus halt da
Auch fragen sich unbeholfene Anhänger altbackener Logik, wie man zu dem Schluss kommt, dass bereits bestehende Staus eine Rechtfertigung dafür sein können, mutwillig weitere Staus herbeizuführen. Dadurch werden die anderen Staus ja nicht weniger, sondern es kommen kumulativ weitere Verzögerungen hinzu. Wer also sowieso schon eine halbe Stunde im Stau verbringt, der kann auch eine Stunde im Stau stehen? Ja, wer so denkt und solche Fragen stellt, der sollte das Denken lieber sein lassen, denn damit kommt man dem Verständnis der Weisheit der Richter nicht näher. Auch wer darauf verweist, dass ein Umsteigen auf die Bahn mit großer Wahrscheinlichkeit ebenso mit massiven Verzögerungen verbunden wäre, hat den Kern der Botschaft nicht so recht verstanden.
Zugegeben, ich gehöre zu jenen, denen sich die Weisheit dieses Beschlusses entzieht. Stattdessen frage ich mich, ob Richter, wenn sie in ihren Vorstadtvillen im Home-Office sitzen, sich ab und zu – kichernd wie der Bundeskanzler beim Bürgerdialog – bei der Vorstellung ertappen, dass die niederen Lohnsklaven ihrer Anweisung folgen, um 5 Uhr morgens aufstehen um extra früh die Bahn zu nehmen, die dann aber doch ausfällt, woraufhin sie mit dem Bus des Schienenersatzverkehrs erst recht wieder im Klimastau der Letzten Generation landen, bevor sie 8 Stunden lang die Steuern erarbeiten dürfen, mit denen sie die Gehälter der Richter bezahlen.
Ob es aber wirklich so eine gute Idee ist, den Bürgern nahezulegen, sich einfach mehr Zeit zu nehmen, darf bezweifelt werden. Was, wenn die betroffenen Autofahrer ihre Zeit im von oben tolerierten Stau dazu nutzen, über ihren Platz in unserer Gesellschaft nachzudenken? Die dabei gewonnenen Einsichten könnten einige Richter wohl verunsichern.
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„Wenn die Rente nicht reicht sollen sie doch Aktien kaufen!“
Das was die Bürger in der angeordneten Rechtsprechung erleben ist purer Zynismus.
Herrschaften die sich angeblich völlig frei von Vorurteilen geben sind dermaßen in die linksgrüne Weltanschauung verstrickt das eine gerechte und ehrliche Rechtsprechung nicht mehr stattfinden kann.
Gesehen bei Urteilen zu Migrantenübergriffen ,bei Urteilen zur Coronapolitik und der Strafverfolgung von sog Coronaleugnern und jetzt eben die Klimakleber .
Begonnen unter IM Erika und immer weiter ausgebaut .
Das wird jetzt viele Straftäter freuen.
MOTTO: Ladendiebstahl? Ja klar klau ich, aber habt Euch mal nicht so, Ihr werdet doch eh täglich beklaut.
Wenn es mich beträfe, würde ich an dem Tag einfach gar nicht mehr arbeiten. Und am folgenden auch nicht und wenn die Untertanen in Gagaland mal schlau wären, hätten sie ohnehin schon mal den Generalstreik ins Auge gefasst. Nach 4 Wochen würde in Kalkutta an der Spree ein anderer Wind wehen. Aber hier gilt: wenn das Wörtchen „WENN“ nicht wäre…!
Wenn man glaubt, dümmer gehts nicht mehr kommt irgendso ein Richter her. Das gesprochene Recht hat mit dem Rechtsempfinden der Bürger überhaupt nichts zu tun. Frau Barley ehm. Juxtizministerin. Man kann das Urteil unter SS abhaken. Selbst Schuld! Der Richter liegt Gesinnungs und Haltungsmäßig voll auf Linie wie der Twitterer der sagte: Wenn man nicht als Nazi zusammengeschlagen werden will hilft es einfach kein Nazi zu sein! Die in Erdingen demonstriert haben hätten sich die Beschimpfungen als Nazi ersparen können wenn sie nicht demonstriert hätten. Oder wie Fancy Naeser es mal auf den Punkt brachte: Man kann auch demonstrieren wenn… Mehr
Oh, ein zynischer Richter, sollte er nicht nach unseren vorhandenen Gesetzen handeln? Eine Blockade wird nicht vorher angekündigt, soll ich also immer damit rechnen? Auch ein Richter hat einen PKW, eine Einfahrt, der Sekundenkleben dürfte dann bald knapp werden, es wird Bürger geben, die mit seinem Zynismus nicht einverstanden sind.
Sie sollen Bus und Tram nehmen, war eine Aussage des Gerichts. Interessante Unrechtsprechung, aber nicht wirklich überraschend.
Diese Haltung der Herrschenden gab es auch im beschaulichen Ottweiler im Saarland.
Als die Straße auf Kosten der Anwohner erneuert werden sollte, und die Leute sich dagegen wehrten, meinte ein SPD Stadtratsmitglied: „Wenn sie nicht zahlen können, sollen sie halt wegziehen.“
Das ist schon eine Weile her, aber die Bürger in Ottweiler wählen immer noch überwiegend die SPD.
N.B.: Und der Sohn dieses Stadtratsmitglieds wurde natürlich Schulleiter in der örtlichen Gesamtschule. Der zweite Sohn wurde Mitarbeiter in der Stadtverwaltung.
Wenn dir einer in der Bahnhofunterführung am Abend die Fresse poliert: „Man hätte ja auch während des Tages durch die Unterführung gehen können, oder man könnte auch mit dem Auto fahren.“ Wenn dich ein*e „Schutzsuchende*r“ in der Eisenbahn absticht: „Man hätte ja auch eine Stunde später fahren können, oder man könnte ein Taxi nehmen.“ Wenn du als Frau des Abends in der Stadt begrabscht und belästigt wirst: „Man hätte ja nach dem eindunkeln nicht in die Stadt gehen müssen, oder sollte keinen Kurzen Rock anziehen.“ etc. etc. Jetzt darf man also tun und lassen was man möchte, denn das Opfer… Mehr
Alles Blabla, Gelaber und Gesülz: Nur ein nicht von den durchkorrumpierten Gewerkschaften, sondern ‚frei‘ organisierter Generalstreik und eine konsequente Steuerverweigerung Selbständiger inklusive zeitgleich großflächiger GEZ-Verweigerung würde vielleicht dazu führen, dass auch den Robenträgern und ihren politisch-medialen Sympathisanten mal klar wird, wer Ihnen monatlich den Trog füllt…
Ja, Herr Boos, die Zeit der deutlichen Worte ist gekommen! In stilistisches Seidenpapier verpackte ‚Zweifel an der Weisheit‘ irgendwelcher Beschlüsse bringen uns jedenfalls nicht weiter!
Meine Rede! Alles sofort und für lange Zeit fallen lassen. Aussitzen! Was die können, kann das Volk schon lange!