Manchmal muss man nichts übertreiben und überhaupt nichts erfinden, damit Politik zur Glosse wird. Ein Satz von Annalena Baerbock und ein Video-Beitrag einer großen Tageszeitung tun es auch.
Wenn Annalena Baerbock nicht gerade mit der Korrektur ihres Lebenslaufes beschäftigt ist, findet sie auch noch Zeit, ihren Parteifreunden in Sachsen-Anhalt im Schlussspurt des Wahlkampfes zu helfen. Da sie nicht nur Sonderzahlungen ihrer Partei schnell vergisst, sondern offenbar auch die Namen von deren sachsen-anhaltinischem Spitzenpersonal, hat sie sich diese auf die Hand geschrieben.
Die bekritzelte Innenseite der Hand ist in einem Videobeitrag der FAZ über die „Kanzlerinkandidatin“ (so stellt sie die FAZ unüberhörbar konsequent gendernd vor) übrigens nicht zu sehen. Allerdings kommt in dem Beitrag die auf der Hand stehende Fraktionsvorsitzende Cornelia Lüddemann ausgiebig selbst zu Wort. Hauptbotschaft: Die Grünen seien „wirklich der diametrale Gegenpart zur AfD“ und damit die Partei, die dafür sorge, dass die „Brandmauer“ steht. Nicht umsonst werde ihre Partei so sehr von den „Nazis“ angegriffen. Der Koalitionspartner CDU habe dagegen „gerne mal in diese Brandmauer ein Loch gebohrt“. Diese Botschaft – „Grüne als „Brandmauer“ zur AfD“ – übernimmt die FAZ dann auch brav in ihre Video-Überschrift.
Wie attraktiv der Wortbestandteil „Mauer“ für eine Wahlbevölkerung ist, deren älterer Teil sich noch gut an eine gewisse Mauer erinnern kann, die offiziell „antifaschistischer Schutzwall“ hieß, sei dahingestellt.
Aber wer wissen will, was Baerbock den Wählern zu sagen hat, kommt in dem Video auf seine Kosten:
„Eigentlich freuen wir uns über viele Tiere bei uns direkt vor der Tür, aber was bedeutet es, wenn der Borkenkäfer auf Bäume kommt, die gerade am Vertrocknen sind? Dass unsere Wälder sterben?“
Die Antwort gibt Baerbock im überzeugenden Ton einer Lehrerin vor ihrer Schulklasse: „Und dagegen gibt es keinen Impfschutz. Dagegen hilft Klimaschutz.“
Baerbock ist in der Kunstfertigkeit, absurde Äußerungen mit großer Emphase zu verkünden und damit jeder sachlichen Erörterung den Boden zu entziehen, eine gelehrige Schülerin Angela Merkels. Veränderung, also das Gegenteil von Halt, zu dessen Schöpferin zu erklären, macht einfach sprachlos. Seinen Zuhörern so etwas verkaufen zu können, ist schon eine besonderes Leistung.
Apropos Leistung. Die Schlussworte von Lüddemann in diesem FAZ-Beitrag machen schließlich selbst Loriot mit seiner Politikerpersiflage „Die Bundestagsrede“ schwere Konkurrenz: „Ich wünsche mir und das erwarte ich wie gesagt und das wird ein Kernbestandteil des nächsten Koalitionsvertrages werden, dass wir hier mutig nach vorne gehen und nicht immer nur ängstlich im gestern verharren und jammern, dass sich alles irgendwie verändert. Nein, wir müssen diese Veränderung bewusst annehmen. Das sind die Menschen in diesem Land, für die wir arbeiten und denen schulden wir offensives und positives Agieren.“
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Was mir Angst macht, ist nicht diese Trampolinhüpferin, was mir Angst macht, sind, wie schon bei Merkel, die Vielen, die so etwas wählen und unterstützen.
Deutsche sind sind nicht erst seit Ende der „1920“ gehorsame Bürger. Deutsche sind schlicht zu dumm,,,die wählen alles… kleine deutsche Angestellte ohne Kohle rennen zur „demokratischen Wahl“ in der Hoffnung???? Dazu die ganzen „Alten“ in ihren „Verwahranstantalten“???
Wer ausgerechnet dieses Jahr „vertrocknende“ Bäume sieht, hat eine wirklich ausgeprägte Fantasie, um es nicht Wahnvorstellungen zu nennen. Was man möglicherweise beobachten kann, sind ertrunkene oder erfrorene Borkenkäfer. Manchmal hilft bei der Vermeidung von dummem Geschwätz schon ein Blick aus dem Fenster…
Und das Zeigefingerchen schön hoch wie bei den Islamisten, s. Foto. Mich deucht, die Alte spricht im Fieber. Wie nennt Udo Lindenberg sowas? Panikorchester.
TE zu „Baerbock und die Borkenkäfer …“ vom 4-6-21
Zum Thema Baerbock und Realsatire/Glosse: Schauen Sie mal bitte hier, was Baerbock über „Eurostecker“ sagt.
https://odysee.com/@BNutzA:6/Euro-Stecker:5
Wieso ist immer von „Klima“ die Rede ? Klima, das ist Regen, Schnee, Kälte und Wärme ! Wir können weder die Kälte abstellen, noch den Regen oder die Hitze. Wir können uns aber um unsere eigene Umwelt kümmern, damit die nicht weiter mit nutzlosen Vogelschreddern zugepflastert wird. Unsere bewaldeten Mittelgebirge sind ein grandioser Wasserspeicher. Je mehr Wald allerdings gerodet wird desto mehr Erosion der Böden, kein Wasser wird mehr gespeichert. Das Wasser wird das Problem sein, daß es heißt in Zukunft zu bewältigen. Wir können zwar nicht das „Klima“ retten ( da hätten wir ganz gewaltige Allmachtsphantasien ), für eine… Mehr
Kleine Korrektur. Was Sie im 2. Satz beschreiben ist eben kein Klima, sondern Wetter. Klima ist der Mittelwert aller Wettererscheinungen, typischerweise über 30 Jahre gemittelt in einer Region. Wie Sie schon sagen, das Wetter als Basis des Klimas beeinflussen zu wollen, noch dazu über eine einzelne Stellschraube CO2, ist hybris. Völlig daneben sind z.B. auch solche Begriffe von Frau Neubauer, „Das Klima zerstören“. Wie kann man einen Mittelwert zerstören?
Daher zum Rest D’Accord.
Was soll ich zu „Kanzlerin“ Baerbock und Deutschen sagen? Sorry, mir fehlt nur eines ein:“Jedem was seine…“
Wäre mir es egal, wenn es nicht auch Wirkung auf uns in Tschechien hätte….
Ich wünsche mir , das die Grünen in Sachsen-Anhalt, so wie bei der letzten Wahl, im einstelligen Bereich , sozusagen als Kleinstpartei, verharren. Die Videoausschnitte sollten eigentlich jedem einigermaßen noch klar bei Verstand befindlichen Wähler verdeutlichen, wie komplett geistlos diese Frau Lüddemann hier zu agieren gedenkt. Über Frau Baerbock erübrigt es sich weitere Worte zu verlieren!
Okay, es ist etwas am Thema vorbei. Borkenkäfer und Eichenprozessionsspinner sind wirklich keine erstrebenswerten Nachbarn. Aber ich höre und lese überall vom angeblichen Insektensterben. Der kleine Mann von nebenan glaubt das unbesehen und baut brav Insektenhotels in seinen Vorgarten. Ich allerdings wundere mich schon seit mindestens zwei Jahren darüber, mit welcher Übermacht die Insekten meinen Lebensraum übernommen haben. Wir ersticken hier in Ameisen, Spinnen, Fliegen, Mücken, Wespen, Hornissen, Hummeln, Libellen, Käfern und allerlei anderem Kerb-Getier. (Bienen und Schmetterlinge allerdings sind selten geworden.) Die Fenster und Türen im Haus sind mittlerweile vollvergittert, da man ansonsten keine ruhige Minute mehr in den… Mehr
Spinnen sind keine Insekten.
Sie hört sich selbst gern reden, ohne über den Inhalt nachdenken zu müssen. Dafür Zuhörer zu finden, ist eine große Kunst.