Thilo Sarrazin: Der Unberührbare

Sein neues Buch ist schon ein Skandal, noch ehe es erschienen ist. Am Umgang damit zeigt sich, was in Deutschland schiefläuft. Was Sie von seinem neuen Buch erwarten dürfen.

© Sean Gallup/Getty Images

So mutig wie Thilo Sarrazin bin ich nicht: Während einer Talkshow mit Publikum saß ich links von ihm, Katja Kipping (Die Linke) rechts. Der damalige Finanzsenator von Berlin referierte darüber, dass Hartz-IV-Empfänger gut, gesund und schmackhaft von 4 € am Tag leben könnten. Sarrazin hat es selbst ausprobiert und ein Kochbuch dazu geschrieben.

Das Publikum tobte. Sarrazin referierte unbewegt und unberührt. Ich rutschte von ihm weg, aus Angst vor fliegenden Tomaten und Geifer, Kipping ebenfalls. Sarrazin blieb unberührt. Er redete weiter über preiswerte Wiener Würstchen von Lidl.

Sarrazin ist stur. Mit seiner Sturheit verschaffte er dem bankrotten Berlin durch harte Sparpolitik die schwarze Null. Den Protest zog er auf sich, der komplett versagende Bürgermeister Klaus Wowereit („arm aber sexy“) konnte unbescholten Partys besuchen. Sarrazin war für arm zuständig, Wowereit für sexy.

Sarrazin stellt sich hin, zieht durch. Jede Gesellschaft braucht ihren Sarrazin. Der muss Missstände benennen, und darf nicht weichen. Sarrazins erster Bestseller; „Deutschland schafft sich ab“ zitiert als Leitsatz das Wort des SPD-Gründers Ferdinand Lassalle: „Alle politische Kleingeisterei besteht in dem Verschweigen und Bemänteln dessen, was ist.“

Sarrazin beschreibt den Bevölkerungsverfall der letzten Jahrzehnte, warnt vor einem Sozialsystem, das das Nichts-Tun belohnt, tadelt eine Einwanderungspolitik, die eher Leistungsschwache anzieht und Leistungsfähige abstößt und kritisiert die Bildungspolitik, die diese Trends verschärft. Eigentlich wäre das schlimmste Urteil: alles bekannt. Solche Dystopien haben vor ihm beispielsweise Meinhard Miegel („Die deformierte Gesellschaft“) oder Arnulf Baring („Scheitert Deutschland?“) geschrieben – beachtet, aber folgenlos, vergessen.

„Die Deutschen weichen Realitäten gern aus, reden lieber vom Wünschbaren, träumen,“ heißt es etwa bei Baring. Sarrazin weicht nicht aus. Aber Deutschland hat sich verändert. Während Baring noch vom „Aufwachen“ träumte und einer „mächtigen Bewegung“ zur Wiedergewinnung der Realität – an Sarrazin bricht diese Debatte.

Du bist so, wie Du rezensierst
Sarrazin: Die Unschuldigen verfolgen den ewig Schuldigen
Es wäre falsch, hier Angela Merkel die alleinige Schuld zu geben. Ihre Bemerkung über Sarrazin „nicht hilfreich“ ist ja nicht die härteste, brutalste, folgenreichste Kritik, eher ein laues Lüftchen des Unbehagens. Zum bekannten Sturm gegen Sarrazin wurde das Lüftchen durch die eilfertige Verstärkung durch gefällige Medien. Der mediale Shitstorm zur Verteidigung der Regierung durch eine freie Presse war erfunden. Dazu kam die Tabuisierung der politischen Korrektheit. Sarrazins eher beiläufige Bemerkungen über „Kopftuchmädchen“, mangelnde Bildungsanstrengungen und genetische Bedingung von Intelligenz wurden zu Rassismus, Eugenik und anderen monströsen Behauptungen aufgeblasen – sogar der „Unberührbare“ entschuldigte sich für leichtfertige Behauptungen.

Aber bekanntlich ist es dann schon zu spät, wenn Rassismus und Nazismusvorwürfe niederprasseln und jede nüchterne Auseinandersetzung oder gar Relativierung niederbrüllen, von der eigentlich Debatte und Fortschritt leben. Der Vernichtungswille gegen Kritiker ist absolut und wird mit Journalistenpreisen belohnt. Den unbestrittenen Höhepunkt lieferte Denis Yücel, der bezüglich Thilo S. den Wunsch ausgedrückte, „der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten“, woran schon falsch ist, dass Sarrazin überhaupt einen Schlaganfall hatte. Aber dann doch angeschlagen wirkte, kein Wunder.

Doch Sarrazin legte nach. In „Wunschdenken“ (2016) vermittelt er über eine Modellprojektion, wie sich die Bevölkerung in Deutschland durch Zuwanderung und hohe Geburtenraten der Zuwanderer entwickelt. „Ihr liegt die Überlegung zugrunde, dass jede Jahrgangskohorte von Flüchtlingen und illegalen Einwanderern im Verlauf von zwei Jahrzehnten durch Familiennachzug und eigene Kinder auf das Fünffache wächst.“ Seine vorsichtigste Projektion: „Selbst ‚nur‘ 200.000 Flüchtlinge und illegale Einwanderer pro Jahr bewirken 2030 eine Gesamtzahl von 12 Millionen Flüchtlingen und 2040 von 22,6 Millionen. Es reicht also nicht aus, den Flüchtlingszuzug zu begrenzen, man muss ihn weitestgehend stoppen.“ Ein „Asylrecht, welches dem Grunde nach 80 Prozent der Menschen der Welt in Europa Asyl gewährt, …riskiert… den Untergang Europas, so wie wir es kennen.“

Sein neues Buch baut darauf auf. Der Titel „Feindliche Übernahme – Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ ist programmatisch: Mittlerweile zeigt sich ja, wie schwierig die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Integration vieler Zuwanderer ist. Sarrazin weist zudem auf den wachsenden Bevölkerungsdruck aus Afrika hin. Er zerreisst die Argumente, durch wirtschaftliche Hilfen könnte dies begrenzt werden – wie schon früher zitiert er Studien, die belegen, dass schon gewaltige, jahrzehntelange und nachhaltige wirtschaftliche Erfolge notwendig wären, um unbedingte Sesshaftigkeit zu bewirken.

Redliche Argumentation
Hep hep Sarrazin! Rückblick auf eine Menschenhatz
In seinem empfehlenswerten, kürzlich in der FAZ erschienen Artikel zur Bevölkerungsexplosion in Afrika und Arabien (der bisher nicht online zu lesen ist), in der er die Studie des Entwicklungsökonomen Michael Clement (der übrigens für offene Grenzen und möglichst freie Migration wirbt) für das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) zitiert, kommt er zu dem Schluss, dass es zwar notwendig sei, die „Fluchtursachen“ zu bekämpfen, dies aber keine Lösung für den Auswanderungsdruck biete. Eine verantwortungsvolle Politik müsse die Sicherung der EU-Außengrenzen gegen illegale Migration verstärken. „Erst dann, wenn klar ist, dass die Ankunft in Europa über illegale Einwanderung nicht mehr möglich ist, wird der Aufbruch nach Europa sich abschwächen und damit übrigens auch die Zahl der illegalen Einwanderer, die bei der Überfahrt mit seeuntüchtigen Booten sterben.“

Auch Sarrazins neues Buch scheint notwendiger Lesestoff zu sein, der mit klaren Argumenten der vorherrschenden Lehre widerspricht, wonach ein paar Hilfen hier und da den Einwanderungsdruck beseitigen und ein paar Sprachkurse in Deutschland die Gesellschaft stabilisieren könnten.

Offensichtlich versuchte Sarrazins bisheriger Verlag DVA, der von seinen bisher veröffentlichten Büchern gut 1,5 Mio Exemplare allein im Hardcover verkauft hat, das Erscheinen von „Feindliche Übernahme“ zu verzögern – über die kritischen Landtagswahlen im Herbst in Bayern und Hessen hinaus. Er gehört zur Verlagsgruppe Random House, einem Unternehmen des Merkel-treuen Bertelsmann-Konzerns. Nun prozessiert Sarrazin mit Random House; sein Buch erscheint Ende August im FinanzBuch Verlag, der auch die „Edition Tichys Einblick“ verlegerisch betreut.

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Kommentare ( 109 )

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hhm
6 Jahre her

auch wenn man in die rechte Ecke abgeschoben wird – der Bevölkerungsaustausch nach Renaud Camus ist in vollem Gange und intellektuelle, hochintelligente Denker wie Thilo Sarrazin haben das schon früh erfasst und auch aufgegriffen. Den Islam als Bereicherung zu bezeichnen grenzt an Verhöhnung einer jahrhundertealten christlich-jüdischen Kultur, der der Islam bei allem Respekt nichts gegenzusetzen hat. Mal sehen, ob unsere gewissenlose Meinungspolizei das nun als Verhetzung wertet.

giesemann
6 Jahre her

Einer fragt: Wie wollen Sie das erreichen? Oblong… . Wer hat Ideen? Kann man/frau hier gut an den Mann, die Frau bringen. Nur Mut, ich höre.

Klaus Mueller
6 Jahre her

Lieber Herr Tichy, zu seinem Überzeugungen und dem reinen gesunden Menschenverstand zu stehen als „stur“ zu bezeichnen empfinde ich dann doch als enttäuschend.

Cenuit
6 Jahre her
Antworten an  Klaus Mueller

Danke!…dies kam mir leider auch direkt in den Sinn…………..

mac4ever
6 Jahre her

Das stimmt so nicht. Es waren die Nachwendeerfahrungen, der brutale Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit des Westens, der den Osten hat „kommunistisch“ werden lassen: Jetzt haben selbst die Regimegegner gesehen, dass Karl Eduard von Schnitzler (der übelste Demagoge der DDR) nicht unrecht hatte. Ich habe selbst unzählige Beispiele erlebt, die den Rahmen hier sprengen würden. Kurz gesagt: die Kriegsgewinnler beider Seiten haben sich verbündet. Und die Linken im Westen waren traurig darüber, dass ihnen ihre geliebte DDR abhandengekommen war.

https://aktuellezeitkultur.wordpress.com/2018/04/27/die-vergessene-generation-des-ostens/

Thorsten
6 Jahre her

Es sind Westdeutsche Parteien, diese Politik ausführen. Es hätte eine „68er“ Bereinigung im Westen stattfinden müssen.

gmccar
6 Jahre her
Antworten an  Thorsten

Die Spitze ist mit einer SED-Pflanze besetzt und durchweg alle Altkader sind wieder in Amt und Würden. Siehe die Stasifachkraft Annetta Kahane und die Fachkräfte von Die Linke und Grüne (K.G-E.) im Bundestag

Markus Gerle
6 Jahre her

Um ehrlich zu sein, finde ich das, was Sarrazin so schreibt, gar nicht mal so umwerfend. Grund: Genaugenommen schreibt er Trivialitäten. Völlig unverständlich erschient mir daher der Aufschrei, als ein Buch „Deutschland schafft sich ab“ raus kam. Die Sache mit der Intelligenz hätte er definitiv weg lassen sollen. Als Naturwissenschaftler nehme ich Texte, in denen über Intelligenz oder Intelligenzmessung geschrieben wird, nicht mehr ernst. Denn man definiere mir mal den Begriff „Intelligenz“ und erkläre mir dann wie man etwas messen will, was man nicht klar definieren kann. Ich kann ziemlich gut definieren, was eine Sekunde oder ein Meter sind. Beim… Mehr

giesemann
6 Jahre her
Antworten an  Markus Gerle

Absolut richtig, was Sie sagen – gilt bei Intelligenz genauso wie bei „Rassen“. Das sind falsche, zumindest irrelevante Kategorien und Sarrazin hätte hier seine Ignoranz besser für sich behalten. Die Anschauung in den isl. Ländern ist eh klar und zeigt: Ganz offenbar zum Davonlaufen, deshalb kommen die ja Alle zu uns. Auch ganz ohne Krieg, die allermeisten von denen sind alles Mögliche, bloß keine „Flüchtlinge“. Obwohl im Besitz der besten Reli. ever und mit einer Scharia, dass dir die Augen tropfen, rennen die zum Kuffar wie die Vergifteten, blöder geht’s wirklich nicht. Es ist im Übrigen sehr intelligent, den Kuffar… Mehr

Ronald Henss
6 Jahre her
Antworten an  giesemann

„Absolut richtig, was Sie sagen – gilt bei Intelligenz genauso wie bei „Rassen“. Das sind falsche, zumindest irrelevante Kategorien und Sarrazin hätte hier seine Ignoranz besser für sich behalten.“ * Weder Rasse noch Intelligenz sind falsche oder irrelevante Kategorien. Es gibt in den gesamten Sozial- und Humanwissenschaften keine einzige Variable, die auch nur im Entferntesten so viel Erklärungswert aufweist wie die Intelligenz. Kein Mensch, der auch nur die geringste Ahnung hat, wird bezweifeln, dass sich Rassen (oder Cluster oder Ethnien oder wie auch immer man solche Gruppen nennen mag) gigantisch in ihrem Intelligenzniveau voneinander unterscheiden. Statt Sarrazin Ignoranz vorzuwerfen, sollten… Mehr

giesemann
6 Jahre her
Antworten an  Ronald Henss

.. und dann auch noch gigantisch! geht’s nicht ne Nummer kleiner, bei der Dummschwätzerei?

Ronald Henss
6 Jahre her
Antworten an  giesemann

„.. und dann auch noch gigantisch! geht’s nicht ne Nummer kleiner, bei der Dummschwätzerei?“ * Ja, auch wenn Sie das nicht wahrhaben möchten, die Intelligenzunterschiede sind in der Tat gigantisch. Der Nationale IQ Chinas liegt etwa bei 105, die Chinesen sind also deutlich intelligenter als die Europäer. In Schwarzafrika liegt der IQ etwa bei 75. Nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation WHO gilt: Konventionell wird der Bereich 70 bis 85 – also der Bereich zwischen einer und zwei Standardabweichungen unter dem Mittelwert – als kritisch angesehen. Der Bereich wird im Englischen meist als „borderline mental retardation“ bezeichnet; im Deutschen als „grenzwertige… Mehr

Sonia.B.
6 Jahre her
Antworten an  Ronald Henss

Das Problem dabei ist weniger, das Intellngenz nicht messbar wäre, sondern das es zwar valide un durchaus aussagekräftige Inteligenztests gibt, diese aber nicht geeignet sind, kulturübergreifend zu funktionieren. Bisher bilden die Standardtests eher das Bildungsniveau ab,vals tatsächlivhe, kognitive Fähigkeiten. Ausserdem sind sie stark Sprachabhängig. Dies ist wenig geeignet Intelligenz kulturübergreifend zu messen, weil es, wie die Messtjeorie immer wieder zeigt, eben nicht genügt, Fragen einfach nur zu übersetzen. Sprache ist mehr als nur andere Worte für das selbe Ding zu benutzen, Sprache spiegelt auch andere Denkmuster und andere Gewichtungen einzelner Umstände wieder. Diese unterschiedliche Gewichtung mit den verschiedenen Denkmustern führt… Mehr

Ronald Henss
6 Jahre her
Antworten an  Markus Gerle

Die Sache mit der Intelligenz hätte er definitiv weg lassen sollen … Aber alles, was ich von den Psychos zum Thema „Intelligenz“ gelesen habe, fällt eher in die Kategorie Quacksalberei. * Es kann gut sein, dass alles, was Sie zum Thema Intelligenz gelesen haben, in die Kategorie Quacksalberei fällt. In der Tat wird der Buchmarkt von Pop-Psychologie überschwemmt, die schlicht und einfach Mist verbreitet. Die Vorstellung, die Sie offenbar von Intelligenzforschung haben, stammt wohl aus solchen Quellen. Vielleicht sollten Sie sich mal mit der seriösen psychologischen Intelligenzforschung befassen und Fachliteratur lesen, dann werden Ihnen die Augen aufgehen. Zum Einstieg zwei… Mehr

Dr. Mephisto von Rehmstack
6 Jahre her
Antworten an  Markus Gerle

Ihre Kritik an der Definition der „Intelligenz“ kann man in Teilen nachvollziehen, der Kern der Diskussion ist aber doch, daß nicht bezweifelt werden darf, dass alle genetisch homogenen Populationen (Ethnien) das gleiche Potential haben. Aber wenn man es biologisch-naturwissenschaftlich betrachtet, ist diese These, schlichtweg unsinnig: Grundprinzip aller biologischen Lebensformen ist die Varianz, ja, sie ist sogar unabdingbare Vorraussetzung zum Lebenserhalt. Wir unterscheiden uns, notwendiger Weise und auch suprainterindividuell, in allen biologischen Parametern sei es Körperlänge, Haarfarbe, Geschicklichkeit, räumliche Wahrnehmung, Empathie, Schmerzempfindlichkeit, Reaktionszeit, etc etc, lediglich ein einziger Parameter, die Intelligenz oder „cognitive ability“ soll für alle humanen Populationen ein unvariabler… Mehr

Ronald Henss
6 Jahre her

„Ihre Kritik an der Definition der „Intelligenz“ kann man in Teilen nachvollziehen,“

*

Was bitteschön soll an dieser „Kritik“ nachvollziehbar sein?

Allem Anschein nach hat Markus Gerle nicht die geringste Ahnung, wie Intelligenz konzeptualisiert ist und wie sie gemessen wird. Seine Aussage gibt nur das sinnlose Gefasel wieder, das von Laien und ahnungslosen „Kritikern“ gebetsmühlenartig wiederholt wird.

Man kann selbstverständlich auch Dinge messen, die nicht physikalisch definiert sind.

Bevor man solchen Unsinn gedankenlos weiterverbreitet, sollte man sich erst mal mit Messtheorie und mit Wissenschaftstheorie befassen.

Hajo
6 Jahre her
Antworten an  Ronald Henss

Intelligenz ist meßbar, sprach der Wissenschaftler und fiel bei der Suche nach den neuesten Erkenntnissen hierzu von der Leiter und die Moral von der Geschicht, traue einem Experten nicht.

Ronald Henss
6 Jahre her
Antworten an  Hajo

„Intelligenz ist meßbar, sprach der Wissenschaftler …“ * Ja, das ist ein schönes Sprüchlein und mit diesem kleinen Scherz haben Sie die Lacher unter den Ahnungslosen und Dummen auf Ihrer Seite. * Messung ist die Abbildung eines empirischen Relativs auf ein numerisches Relativ, die so erfolgt, dass die Relationen im numerischen Relativ den Relationen im empirischen Relativ entsprechen. In Abhängigkeit von den Relationen im empirischen Relativ gibt es verschiedene Skalenstufen … … … Das lernen Studenten in den allerersten Stunden einer Statistikvorlesung im ersten Semester. Wenig später lernen sie – zumindest im Psychologiestudium – dass und wie Intelligenz gemessen werden… Mehr

Ronald Henss
6 Jahre her
Antworten an  Ronald Henss

Kleine, aber wichtige Korrektur:

Messung ist keine Abbildung eines empirischen Relativs AUF, sondern eine Abbildung IN ein numerisches Relativ.

giesemann
6 Jahre her
Antworten an  Ronald Henss

Ja,das sollte man, lieber Henss.

giesemann
6 Jahre her
Antworten an  Ronald Henss

Also: Was ist Intelligenz? Ganz einfach: Es ist das, was ein Intelligenztest misst. Das Kätzchen beißt sich eben manchmal in seinen eigenen Schwanz, bevor es ihm nachgejagt ist.

Ronald Henss
6 Jahre her
Antworten an  giesemann

„Also: Was ist Intelligenz? Ganz einfach: Es ist das, was ein Intelligenztest misst.“

*

Meine Güte – sollen wir uns auf diesem plumpen Niveau unterhalten?

Wissen Sie, was eine operationale Definition ist?

Schauen Sie einfach mal in die Fachliteratur, dann werden Sie sehen, wie Intelligenz konzeptualisiert ist.

Sie kauen hier einfach den Mist wieder, der in der Pop-Psychologie und von politisch motivierten „Kritikern“ verbreitet wird.

Wenn Sie sich zu dem Thema äußern wollen, sollten Sie sich erst mal mit den wissenschaftlichen Forschung und den empirischen Tatsachen befassen und nicht bloß das sinnfreie Geschwätz der politisch Korrekten nachplappern.

mac4ever
6 Jahre her
Antworten an  giesemann

Sicher, Intelligenz ist das, was ein Intelligenztest mißt. Intelligenz hat sehr viele Dimensionen, die nicht alle von den gängigen Intelligenztests ausreichend erfasst werden, das ist auch richtig. Und doch gibt es gravierende Unterschiede in der Intelligenz einzelner Individuen, Und die werden auch in den Tests abgebildet. Man vergleiche nur das allgemeinbildungsmäßige Hintergrundwissen und die sprachliche Ausdrucksweise von Individuen mit IQ 120, IQ 100 und IQ 80. Das korreliert sehr stark mit dem IQ. Ich habe wirklich viele psychologische Gerichtsgutachten gelesen, in denen auch mesitens der IQ sceeningmäßig grob erfasst wird (MWT-B). Die IQ-Tests sind nicht sehr genau, aber auf keinen… Mehr

Ronald Henss
6 Jahre her

„Wenn auch die Frage, wie cognitive ability definiert und gemessen wird, nicht eindeutig zu beantworten ist“ * Auch Sie fallen auf den immer wieder vorgebrachten Mist herein. In der Wissenschaft ist es NICHT erforderlich, dass eine eindeutige Definition vorliegt, die von allen geteilt wird. Ich zitiere mal Hans Jürgen Eysenck: „Selbstverständlich wird über wichtige Aspekte der Intelligenz von unterschiedlichen Standpunkten aus debattiert – aber solche Debatten finden auch über das Wesen der Gravitation statt: Ist sie (gemäß Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie) auf eine Krümmung des Raum-Zeit-Kontinuums zurückzuführen oder (wie die Quantentheorie postuliert) auf die Interaktion von Teilchen, der „Gravitonen“, oder auf… Mehr

Dr. Mephisto von Rehmstack
6 Jahre her
Antworten an  Ronald Henss

Ich verstehe ihren Furor nicht: ihre eigene Aussage „Kein Mensch, der auch nur die geringste Ahnung hat, wird bezweifeln, dass sich Rassen (oder Cluster oder Ethnien oder wie auch immer man solche Gruppen nennen mag) gigantisch in ihrem Intelligenzniveau voneinander unterscheiden“, entspricht doch genau meiner Argumentation. „In der Wissenschaft ist es NICHT erforderlich, dass eine eindeutige Definition vorliegt, die von allen geteilt wird. “ Auch dieses Zitat widerspricht doch nicht der Aussage, daß cognitive ability unterschiedlich definiert werden kann.

Ronald Henss
6 Jahre her

„Ich verstehe ihren Furor nicht …“ * Ja, da habe ich mich wohl nicht präzise ausgedrückt. Ich stimme, wie Sie selbst richtig betonen, Ihren Aussagen weitgehend zu. Meine Kritik bezieht sich einzig und allein auf den Satz „Ihre Kritik an der Definition der „Intelligenz“ kann man in Teilen nachvollziehen“ in Bezug auf Markus Gerle. Die Aussage von Markus Gerle ist keine nachvollziehbare „Kritik“, sondern blindes Nachplappern einer sinnlosen Aussage. Das habe ich mittlerweile in mehreren Kommentaren näher ausgeführt. Die Behauptung, Intelligenz sei nicht messbar, ist total falsch. Sie wird von den Gegnern der Intelligenzforschung gezielt vorgebracht, um die Intelligenzforschung zu… Mehr

Thorsten
6 Jahre her
Antworten an  Markus Gerle

Vergleichen Sie mal die Geschichte der letzten 75 Jahre in diversen Ländern und Kontinenten.

Tip: Deutschland war damals ein Trümmerhaufen voller „Kriegstraumatisierter“ ….

Obladi Oblada
6 Jahre her

Der Artikel hat mir unter anderem zwei neue Erkenntnisse gebracht: 1. Sarrazin hatte KEINEN Schlaganfall?! Ich habe das immer geglaubt, weil es immer überall geschrieben wurde. Ich bin immer noch zu leichtgläubig. 2. Das Erscheinen des neuen Buches sollte bis nach der Bayern-Wahl verzögert werden. Sehr interssant. Die Angst vor der Wahrheit treibt seltsame Blüten. Apropos: Was ist eigentlich aus diesem Yücel geworden, der immer so eine wahnsinnig große Klappe hatte, wenn es gegen Deutschland und Sarrazin ging? Praktiziert er noch für die Welt oder ist er derzeit mit seinem Prozess beschäftigt? Erdogan ist für ihn sicherlich ein weitaus gefährlicherer… Mehr

giesemann
6 Jahre her
Antworten an  Obladi Oblada

Na ja, vielleicht weiß der Yücel das inzwischen? In so einem Türkengefängnis kann man eine Menge lernen, nehme ich mal an, so ganz frivol. Und womöglich hat Erdogan sogar recht, wenn er sagt: Yücel ist ein Terrorist?

Kassandra
6 Jahre her
Antworten an  Obladi Oblada

Wahrscheinlich geht es nicht einmal nur um die Wahl in Bayern.
Inhalte des Buches könnten „Wahrheiten“, die insbesondere durch Bertelsmann Stiftungen unterstützt, verbreitet und in mit Stiftungsgeldern unterstützten Organisationen zementiert werden, diametral entgegen stehen…

Juergen Schmidt
6 Jahre her

Ich fürchte, es wird in den Massenmedien wieder die üblichen Anwürfe geben gegen die Person Sarrazin, wie „Rassismus!“, „Rechte Hetze!“ etc., aber eine qualifizierte inhaltliche Auseinandersetzung wird wieder vermieden. Denn da sähe man wahrscheinlich alt aus. Gerne denke ich an die Lektüre von „Wunschdenken“ zurück, wo Sarrazin klug, völlig unaufgeregt, äußerst sachlich, streckenweise schon staubtrocken u.a. die heutige Politik und ihre Akteure seziert. Warum meistens in der Politik nicht das rational notwendige getan wird – also das was jetzt nach gesundem Menschenverstand und nach fachlichem Wissen geboten, vernünftigerweise getan werden müsste -, sondern das, was dem Wunschdenken und den Träumen… Mehr

giesemann
6 Jahre her

Wenn die demographische Bombe hochgeht, dann ist keine deutsche Arbeitskultur mehr da, die den Laden finanziert. Diejenigen Inländer, die noch was reißen täten sind in den Americas, in Aus, in NZ, als Migranten in eine bessere Welt. So wird oder kann es kommen – werd’s nicht mehr erleben müssen. Klar: Es geht so nicht weiter, no way.

giesemann
6 Jahre her
Antworten an  giesemann

Es wäre dann auch egal, ob die Bombe intelligent ist oder nicht. Jedenfalls ist es intelligenter, Andere für sich arbeiten zu lassen, als selbst den Mist umzustechen, host mi?

Dieter Kief
6 Jahre her

Sehr schönes Portrait, vielen Dank. Was die Fehler Sarrazins angeht, so sind es so unglaublich wenige gewesen, bisher, dass man fast von einem Wunder sprechen muss. In Sachen IQ hat Sarrazin praktisch alles richtig gemacht und Heerscharen von Fachleuten blamiert. Letzte Woche in der ZEIT war ein Artikel von Ulrich Bahnsen, wenn ich richtig erinnere, Aufmacher im WISSEN-Bund, über neue Erkenntnisse über die genetischen Mechanismen, die der IQ-Vererbung zugrunde liegen: Alles Wasser auf Sarrazins Mühle. Die ehemalige ZEIT-Sarrazin-Kritikerin Elisabeth Stern von der Uni Zürich war angesichts dieser Ergebnisse – – ziemlich kleinlaut… Sarrazin ist einer der erstrangigen deutschen Intellektuellen –… Mehr

Ulrich
6 Jahre her
Antworten an  Dieter Kief

Wenn Heinz Buschkowsky meint, dass sich viele bei Sarrazin entschuldigen müssen, dann hat er mit „müssen“ wohl Recht, aber die Erfüllung wird ein Wunschtraum bleiben. Von einem Großteil unserer Politiker wird ein „das habe ich schon früher gesagt, bin aber falsch verstanden worden“ kommen, für den Rest gilt der Satz des Ehrenvorsitzenden der CDU in BW Filbinger, dass heute nicht Unrecht sein kann, was gestern Recht war. Im Osten hatte man 1989 dafür den Begriff „Wendehals“.

Det
6 Jahre her
Antworten an  Dieter Kief

Googlen Sie doch einmal nach „IQ maps“ und sehen Sie was da auf uns zukommt.

giesemann
6 Jahre her
Antworten an  Det

Bitte nicht „googeln“. Hierzulande benutzen mehr als 90 % der user google, während in den USA nur etwa 40% genauso blöd sind. Es ist intelligent, anstatt „google“ beispielsweise „metager.de“ als Suche zu nehmen – dort keine Werbung, kein Aushorchen, man kann eine website sogar anonym öffnen, falls mal gewünscht.

Ronald Henss
6 Jahre her
Antworten an  Dieter Kief

„In Sachen IQ hat Sarrazin praktisch alles richtig gemacht und Heerscharen von Fachleuten blamiert.“

*

Diejenigen, die sich total blamiert haben, waren keine Fachleute, sondern ideologisch bornierte Dummköpfe, die nicht die geringste Ahnung von der psychologischen Intelligenzforschung haben, sowie ein paar stromlinienförmige Duckmäuser, die es eigentlich besser wussten, aber aus Feigheit und um ihre Karriere nicht zu gefährden mit den Wölfen heulten.

Ulrich
6 Jahre her
Antworten an  Dieter Kief

Uni Zürich (UZH) und ETH sind 2 verschiedene Sachen. Einfach mal googeln vor dem in-die-Tasten-hauen!