Warum Joseph Ratzinger ein moderner Theologe ist und das als Präfekt und Papst auch blieb, beantwortet der Biograph Benedikts des XVI. im Interview mit Oliver Maksan und Guido Horst.
Der Biograf des Papstes aus Bayern
Ein altgedienter Vatikanist hat ihn einmal augenzwinkernd den »Apostelfürsten unter den Vatikanberichterstattern« genannt. Peter Seewald, 1954 in Bochum geboren und in der Nähe von Passau aufgewachsen, hätte sich nie ausgemalt, was Joseph Ratzinger aus ihm werden lassen würde, als er sich 1996 nach Rom zum Präfekten der Glaubenskongregation begab, um mit dem »Großinquisitor« ein Gespräch zu führen, aus dem das Interviewbuch »Salz der Erde« werden sollte. Seewald hatte zuvor für den »Spiegel«, den »Stern« und die »Süddeutsche Zeitung« gearbeitet. Dann wirkte er als freier Journalist und baute in München einen Verkaufsladen mit Bio-Produkten aus Klöstern auf. Im Zuge der 68er Bewegung war er Marxist geworden und trat 1973 aus der Kirche aus. Doch das lange Gespräch, das er dann mit Kardinal Ratzinger führte, löste bei ihm eine Neubesinnung aus und führte ihn zurück in die katholische Kirche. 2004 erschien sein Buch »Als ich begann, wieder an Gott zu denken«.
»Salz der Erde« folgten noch drei weitere Gesprächsbücher mit Joseph Ratzinger und schließlich Benedikt XVI.: »Gott und die Welt« (2000), »Licht der Welt« (2010) und »Letzte Gespräche« (2016), die alle zu internationalen Bestsellern wurden. Wenn die beiden bei ihren Gesprächen ins Bayrische fielen, wurden die aufgezeichneten Interviews ins Hochdeutsche zurückübersetzt. Seewald veröffentlichte außerdem kurz nach Ratzingers Wahl zum Papst eine Biographie (»Benedikt XVI. Ein Portrait aus der Nähe«, 2005) und gab in Zusammenarbeit mit dem Bistum Passau einen Bildband über Benedikt XVI. (»Benedikt XVI. Der deutsche Papst«) heraus.
Die jetzt erscheinende Ratzinger-Biografie ist das ehrgeizigste Buchprojekt Seewalds und hat ihn Jahre an Arbeit gekostet. Laut Verlag erscheint das Buch zeitnah auch in Italien, Frankreich, Polen, Spanien, Großbritannien und in den Vereinigten Staaten.
Peter Seewald, Benedikt XVI. Ein Leben. Droemer Knaur, 1184 Seiten, 38,- €
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…..man braucht ja nur zu erfahren, daß der seewald journalist ist und wieder zu seiner kirche zurückgefunden hat! also keinen besonderen sachverstand hat! ich nenne aber auch als kritikerin des papstes ratzinger prof. uta ranke – heinemann! ich selbst bin allerdings nicht katholisch, habe aber in marburg evgl. theologie studiert! und d a s gründlich!
+++Im Rückblick erklärte Bergoglio in einem Interview mit der argentinischen Zeitung La Voz del Pueblo, er sei nicht wirklich ein Gegenkandidat zu Ratzinger gewesen. Gegenüber der britischen Zeitschrift Catholic Herald ergänzte er, er habe seine Anhänger aufgerufen, für den Kandidaten Joseph Ratzinger zu stimmen. Auch in seinem Interviewbuch Latinoamerica vom Oktober 2017 führte er aus, er habe damals gefühlt, dass die Zeit für einen lateinamerikanischen Papst noch nicht reif sei. Wörtlich sagte Franziskus in dem Buch: »In dem Moment der Geschichte war Ratzinger der einzige Mann mit der Statur, der Weisheit und der notwendigen Erfahrung, um gewählt zu werden.«+++ Ist… Mehr
……nein! er war wahrhaftig kein moderner theologe!…..
Der Name Ratzinger wird für mich immer in Zusammenhang stehen mit tiefstem Mittelalter, Exorzismus und dem Tod der Anneliese Michel – ebenso wie der Name der katholischen Kirche selbst. Punkt.