Neu – ‚Edition Tichys Einblick‘

Nach dem Internetmagazin 'Tichys Einblick', dem gleichnamigen Video-Kanal auf YouTube und dem Monatsmagazin erscheinen ab sofort auch Bücher: Die 'Edition Tichys Einblick'.

Die Edition ‚Tichys Einblick‘ wird regelmäßig Werke namhafter Autoren beim FinanzBuchVerlag herausgeben. In diesem Monat erscheinen drei Titel, weitere sind in Planung. Wir möchten Sie mit unserer Arbeit so begleiten, wie es für Sie am bequemsten und angemessensten ist: Das ist die Idee von ‚Tichys Einblick‘ im Netz, als Monatszeitschrift und Videokanal, die wir jetzt mit der ‚Edition Tichys Einblick‘ ergänzen.

Meine langjährige Erfahrung zeigt mir: Es gibt nicht den richtigen Weg, die richtige Story. Jedes Medium hat seine ganz eigene Stärke: Das Internet ist schnell und furios, auf manche Ereignisse reagieren wir just-in-time. Der Bildschirm auf dem Schreibtisch oder dem Smartphone ist das am schnellsten wachsende Medium. Es ermöglicht neue Formen der journalistischen Arbeit: Leser können unmittelbar reagieren, kommentieren, liefern Anregungen und zusätzliche Information.

Das Monatsmagazin vertieft, es ist betont ruhig und zurückhaltend aufgemacht. Es sind grundsätzlichere Themen, noch einmal überarbeitet und aktualisiert, ergänzt um Interviews und Bildstrecken; es lädt ein zum nachhaltigen Lesen. Wer viel am Bildschirm liest, schätzt in anderen Situationen entspanntes Blättern.

Das Buch ist nach wie vor das Medium der umfassenden Information. Namhafte Autoren und tieferes Eindringen in das Sujet sind gefragt.

Dunkelflaute

Deshalb haben wir Frank Hennig gebeten, für unsere Leser „Dunkelflaute“ zu schreiben – oder „Warum Energie sich nicht wenden lässt“. Was immer Sie über die Energiewende wissen wollen – hier finden Sie alle Argumente und Hintergründe kompakt und nach Stichworten gegliedert. Hennig kennt die Kraftwerke und Netze als Insider, er ist als Diplom-Ingenieur sowohl mit den technischen Möglichkeiten und Grenzen sowie als langjähriger Betriebsrat mit vielfältigen Entwicklungen des Energiemarktes vertraut. Er überprüft Utopien auf ihrer Realitätstauglichkeit, und siehe da: Oft erweisen sie sich als Versuch, eine neue deutsche Physik zu entwickeln, die Gesetze der Naturwissenschaft per Anordnung außer Kraft setzen will und daher krachend scheitert. Nicht um Zielvereinbarungen und Versprechungen geht es ihm, sondern um wirtschaftliche und technische Machbarkeit anstelle unhaltbarer Visionen und grünem Populismus. Der Ingenieur lässt kein Argument ungeprüft, er unterfüttert es mit Fakten. So zeigt er anhand einer Grafik, dass eine Verdoppelung oder Verdreifachung von Windkraftanlagen nicht zu mehr grünem Strom führt – wenn der Wind nicht weht, stehen alle Räder still. Und dann? Die Lücke zwischen installierter oder im besten Fall möglicher Leistung und tatsächlicher lässt sich nicht schließen, solange es keine Speicher gibt. So führt Frank Hennig uns durch das Gewirr von fadenscheinigen Versprechungen, falschen Hoffnungen und von Subventions-Gier getriebenen Wendemanövern: ernsthaft in der Sache und gleichzeitig mit der sanften Ironie eines staunenden Fachmanns, wo sich der Wende-Laie nur wundern kann.

Demokratie im Sinkflug

Erinnern Sie sich noch an Willy Brandts Versprechen: „Mehr Demokratie wagen“? Das war 1972, lange her. Vieles hat sich geändert – und Demokratie stört vermeintlich „alternativlose“ Vorhaben. „Wir erleben eine schleichende Aushöhlung unserer Demokratie durch Demokraten; es ist eine Art Auto-Immunkrankheit der Demokratie: Sie beginnt sich selbst zu zerstören“. Dieser Prozess schreitet in der Türkei gewaltsam voran, in Russland hat die Entdemokratisierung autokratische Züge angenommen und reagiert immer häufiger gewaltsam; sie ist in der Twitter-Republik USA zu beobachten, in China endemisch. Aber auch Deutschland versucht, abweichende Meinungen erst moralisch zu denunzieren und dann aus den Netzen zu tilgen, in denen Bürger die Freiheit gesucht haben. Die Verantwortlichen stehen fest, und Höhler, seit Jahren als Ratgeberin vieler Politiker und Manager bekannt, aber auch als Mahnerin, benennt sie. Sie beschreibt, wie Merkel ihr Politikwunder vorführt – die Christdemokraten gewinnen Wahlen, und die Sozialisten regieren. Ihr Buch ist eine glänzend geschriebene, streitbare und strittige Zeitdiagnose mit vielen Perlen und aufblitzenden Einsichten.

Spurwechsel

Roland Springer war das, was in großen Firmen „Personaler“ genannt wird: Er kennt sich aus mit der Wirklichkeit in Unternehmen. In seinem Buch „Spurwechsel“ geht er der Frage nach, wie Deutschland „es schaffen“ kann, dass hunderttausende von Migranten sich und ihren nachfolgenden Familien eine neue berufliche Zukunft aufbauen können. Er untersucht an konkreten Fallbeispielen wie es wirklich läuft, wenn politische Versprechungen auf Wirklichkeit treffen – auf konkrete Menschen, an konkreten Orten, mit ihren ganz eigenen Erwartungen, Hoffnungen, Möglichkeiten und Begrenzungen. Es ist ein ehrliches, geradezu aufreizend nüchternes Buch entstanden, weil Springer genau hinschaut und sich nicht blenden lässt. So beschreibt er die Integrationsversuche und die typischen Probleme der Integration muslimischer Asylbewerber in die deutsche „Hochleistungswirtschaft“ aufgrund seiner Erfahrungen als ehrenamtlicher Betreuer. Aber dabei bleibt er nicht stehen. Sein Buch trägt den Titel „Spurwechsel“, denn er zeigt gangbare Alternativen zu den meist schöngeredeten Problemen auf, und schlägt einen „New Deal“ in der Flüchtlings- und Migrationspolitik vor.

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Kommentare ( 9 )

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Hanna Jüngling
7 Jahre her

Herzlichen Glückwunsch – ich bin wirklich und ehrlich tief beeindruckt über diese Tatkraft, diesen enormen fachlichen „Output“, der egal, wie man im einzelnen über die Themen denkt, eines zeigt: unsere Kultur hat ihre Ressourcen noch lange nicht verspielt, und eine Erneuerung ist immer noch möglich. Ich hoffe sehr, dass sich die Produkte dieses und anderer alternativer Medien immer mehr durchsetzen können und damit eben doch ein Politikwechsel eingeleitet wird. Inzwischen, nach einigem Nachdenken, finde ich sogar Herrn Goergens Ansicht, das Parteienkartell müsste zugunsten einer „Personen“-Demokratie aufgelöst werden, für mich besser nachvollziehbar. Ich merke daran in meiner eigenen inneren Auseinandersetzung, dass… Mehr

Gernot Radtke
7 Jahre her

‚Buch macht kluch!‘ – Viel Erfolg TE und seinen Machern! Kant, Schiller und Hegel wären heute Hausautoren bei TE und müßten sich unseren, der Kommentatoren, spitzen Federn stellen.

Gerd Sommer
7 Jahre her

Ich erinnere mich, daß Sie mal ein Büchlein über die Kommentare bei Tichy’s in Aussicht gestellt hatte, da ging es um die Befindlichkeit der Menschen, die bei Tichy kommentieren…. Nur Mut, hoffe auf den wirtschaftlichen Erfolg dann können wir hoffentlich irgendwann von Tichy‘ Verlagshaus sprechen..:-)))

Thorsten
7 Jahre her

Das ist doch mal eine gute Nachricht. Tichys Einblick ist in jeder Form ein dringend benötigtes Korrektiv zum deprimierenden Massenmedieneinheitsbrei. Man merkt, dass die Autoren den Leser ernst nehmen – das ist in der deutschen Medienlandschaft schon ein Alleinstellungsmerkmal.
Besonders freue ich mich auf das Buch von Frank Hennig.

tichys Großschriftleser
7 Jahre her

Ich wünsche der Edition Tichys Einblick viel Erfolg!
Mir selbst wünsche ich, dass die Bücher möglichst zeitnah auch als E-Books zum Downloaden erscheinen, da die Schrift bei Papierbüchern meist viel zu klein ist für meine suboptimalen Augen. Deshalb ist der E-Book-Reader eine großartige Sache für mich. Nur was nützt er mir, wenn Bücher von hoher Aktualität gar nicht oder erst mit monatelanger Verzögerung als E-Book erscheinen?
(Und wie wäre es mit Hörbüchern zum Download ? Auch eine gute Sache, die ich gerne nutze)

Julian Cerrazon
7 Jahre her

Alle diese Bücher sind bereits als E-Book erhältlich.