Migration und Globalisierung sind Prozesse, die Europa tiefgreifend verändern - und insbesondere Deutschland, das seine Grenzen so entschlossen geöffnet hat. Voraussetzung dafür ist das Wachstum der Bevölkerung in Afrika und die Vorstellung dass Gleichheit keine Grenzen kennen darf.
Sieferle erwartet keinen Bürgerkrieg in Deutschland, aber eine segmentierte Öffentlichkeit. Je nach lokalen Bedingungen gilt das normale Recht oder das tribale, wobei auch tribale Strukturen heterogen sind. Es kommt bereits jetzt zu Massenschlägereien zwischen Großfamilien aus unterschiedlichen Clans mit Hunderten von Teilnehmern. Diese Art der Gewaltausübung ist eine logische Folge des Rückzugs des Staates aus der Durchsetzung des Gewaltmonopols.
Die längere historische Perspektive
Sieferle erklärt, dass die Welt durch die industrielle Revolution zusammengewachsen sei. Ausgehend von Europa haben die Menschen alle Teile der Erde besiedelt. Europa hatte die Welt kolonisiert, sich aber im Laufe des 20. Jahrhunderts auf sich selbst zurückgezogen. Viele ehemalige Kolonien kamen nicht auf den europäischen Standard, andere Teile der Welt wie Japan oder aktuell China blühten ohne europäische Intervention auf, haben zur westlichen Welt gleichgezogen oder überholen sie.
Sieferle sieht in der heutigen Gesellschaft ein fundamentales Problem: das der Nicht-Nachhaltigkeit. Viele Menschen glauben, dass der Verzicht auf Wachstum schon ausreichen würde und so jeder in Wohlstand leben könnte. Das ist aber grundfalsch, denn der Lebensstandard der modernen Gesellschaft beruht auf Raubbau an der Natur. Natürlich gibt es die Hoffnung auf sagenhafte Zukunftstechnologien wie die kalte Kernfusion, die unerschöpfliche Energievorräte brächte, aber die Menschheit scheint weit entfernt davon zu sein, dieses Problem zu lösen. Sieferle sieht zur Lösung eine bessere Planung der Wirtschaft vor, räumt dabei allerdings ein, dass Planwirtschaften zu starr sind für Innovation und gerade die Innovation die einzige Hoffnung ist, den jetzigen Lebensstandard durch Zukunftstechnologien zu erhalten, indem man fossile Brennstoffe komplett ersetzt und die Umweltverschmutzung auf Null reduziert.
Bis diese paradiesischen Zustände erreicht sind, ist die Welt zwangsläufig ungerecht, weil nur eine Teilmenge am Wohlstand mit der vorhandenen Technik teilhaben kann. Würde man den Wohlstand allen sieben Milliarden Menschen zukommen lassen, würde die Erde komplett überlastet.
Ein Denkfehler insbesondere Deutschlands besteht laut Sieferle darin, dass wir annehmen, reich zu sein. Dabei ist es lediglich so, dass die Gesellschaft leistungsfähig ist! Ein Verzicht auf Leistung und Leben vom Ersparten würde in wenigen Jahren zum Bankrott führen, da die Vermögen nur das Dreifache des BIP ausmachen.
Im Bestreben, die globale Gesellschaft zu realisieren, hat Deutschland seine Grenzen geöffnet und transformiert sich zu einer multikulturellen Gesellschaft. Ein offensichtlicher Nachteil dieser ist, dass die Migranten in den Parallelgesellschaften ähnlich ihrer Heimatländer agieren, die meist der dritten Welt angehören. So sinkt die Leistungsfähigkeit des Landes massiv durch die Heterogenität der Kulturen und der Reibungsverluste dadurch. Damit steht man auf verlorenem Posten gegenüber einer homogen auf Leistung setzenden Kultur wie China, das aus sich heraus seinen Wohlstand mehrt und sich eben nicht öffnet zu einer multikulturellen Gesellschaft. Die chinesische Regierung hat öffentlich ihre Bürger gefragt, ob sie Flüchtlinge aus Afrika aufnehmen wollen und die am meisten gegebene Antwort war, dass Chinesen es nicht einsehen, selbst mit der Einkindpolitik gelebt zu haben und dafür den Geburtenüberschuss der dritten Welt aufnehmen zu sollen.
Sieferle befürchtet einen Prozess der Selbstzerstörung in Deutschland. Aufgrund von politischen Idealvorstellungen lässt man Massenmigration nach Deutschland zu und kümmert sich andererseits kaum um technische Innovation. Das führt zwangsläufig zur Erosion der Leistungsfähigkeit und Verlust der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Da Deutschland nicht reich ist, sondern leistungsfähig, würde das Land nach Verlust dieser Leistungsfähigkeit vor das Problem gestellt, die dann multikulturelle Gesellschaft zusammenzuhalten, wobei Sieferle keine Lösung dafür sieht.
Im globalen Vergleich sieht Sieferle Europa weit zurückfallen. Der Kontinent könnte sich sogar auf dem Niveau Nordafrikas einpendeln mit einer weißen Minderheit, die kaum Chancen haben wird, ein normales Leben zu führen. Durch die Politik der EU wird diese Tendenz stark beschleunigt und ist schon bald nicht mehr umkehrbar, da hier geborene Menschen in Parallelgesellschaften natürlich nicht ausgewiesen werden können, aber eben auch nicht integriert. Sieferle sieht Europa derzeit als Wohlstandsfestung an, die ihre Mauern und Zugbrücken geöffnet hat gegenüber tribalen und rückständigen Kulturen, die ab einer kritischen Masse den Rechtsstaat und das Zusammenleben zum Zusammenbruch bringen und damit die Strukturen ihrer Heimatländer in Europa implementieren.
Durch höhere Geburtenraten der Armutsmigranten und zunehmenden Exodus weißer Europäer in Länder außerhalb von Europa werden diese Prozesse in eine Abwärtsspirale münden, die politisch nicht mehr auffangbar ist. Wie das im Einzelnen aussehen wird, wagt Sieferle nicht mehr zu sagen, dass es nicht gut sein wird, sollte dem Leser klar sein.
Am Ende wird die Welt nicht mehr auf Europa angewiesen sein. Sieferle sieht als letzten Beitrag Europas zu den dann existierenden Kompetenzfestungen, dass es als Mahnmal dafür dient, wie man es nicht macht und andere Kulturen daraus lernen.
Hoffnung hat Sieferle nicht, er sieht den eingeschlagenen Weg in Europa und speziell in Deutschland als sicheren Weg und Einbahnstraße in eine Katastrophe an, auf die wir sehenden Auges zusteuern und die am Ende unsere Kultur und die Errungenschaften unserer Gesellschaft beendet durch Zerstörung.
Hier ist der einzige Punkt, in dem ich von Sieferle abweiche. Ich rechne damit, dass Europa sich so wie beim Zerfall des weströmischen Reiches 476 n. Chr. in viele kleine Enklaven zersplittert, von denen einige überleben werden. Allerdings wird das Leben weit weniger sicher und angenehm sein, als wir es heute führen.
Dr. Jochen Heistermann hat in theoretischer Informatik promoviert. Er war dann selbstständig und lebt nun als Privatier am Bodensee.
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Die Krise wird gar nicht so erlösend werden. Wenn wir die Leistungen im sozialen Bereich zurückfahren, dann werden die Migranten mobil und in Gruppen recht hemmungslos zu Werke gehen. Wir stecken in einer Falle, da wir nicht bereit und wohl auch kaum fähig sind zur Verteidigung.
Naja, Merkel war auf die osteuropäischen Nachbarstaaten eigentlich garnicht wütend. Sie musste allerdings so reden wie sie es tat, weil sie bei einem Lob von Orban und Co. in der Öffentlichkeit einen vorherigen politischen Fehler(Grenzöffnung im Sep. 2015) ihrerseits eingestanden hätte. Merkel hat sich den Nymbus einer weisen Staatsmännin, die souverän über den Dingen schwebt, durch kluge Taktiererei hart erarbeitet und will ihre quasi „Gottgleichheit“ nicht durch eingestandene allzu menschliche Schwächen selbst zerstören.
Die Intelligenz ist zu 80% erblich und zu 20% von der unterstützenden oder auch vernachlässigenden Umwelt abhängig, obwohl diese Definition eigentlich auch irreführend ist, da die intellektuelle „Höchstgeschwindigkeit“, also die absolute Grenze, die ein Mensch mit noch soviel „Gaspedaltreten“, also mit schulischer Förderung und sonstigen Maßnahmen nicht überwinden kann, praktisch zu 100% erblich ist.
Steve Sailer – er rangiert weltweit unter den besten fünf Fachjournalisten über IQ und verwandte Themen, vermutet, dass es eine realistische Annahme ist, dass man schwache Schüler bei gutem bis sehr gutem Unterricht eine halbe Standardabweichung anheben kann; dass sie also die Schule ca. 6-8 IQ-Punkte besser verlassen können, als sie in sie eingetreten sind – bei optimaler Förderung. Ich habe hie und da auch unterrichtet – alle Leute, von superschlau bis einfältig, und mein Gefühl sagt: Das könnte stimmen; wie gesagt, Sailer kennt sicher hunderte einschlägiger Studien und er kommt aufgrund dieser Kenntnis zu seiner Einschätzung. Ich denke, das… Mehr
Ohne die Fachkompetenz der rund 5 Millionen „Weissen“ würde in SA die Wirtschaft kollabieren. Das weiß auch die Regierungspartei ANC, denn ansonsten hätte man sich wohl so wie die Hardcore-Sozialisten unter Mugabe in Simbabwe verhalten.
Zur Frage der Asugrenzung Sieferles ein paar Bemerkungen: Ich stimme zu, Herr Heisterman, die Ausgrenzung Sieferles ist ein überaus interessantes Thema. Immerhin war Sieferle Professor in der Elite-Uni Sankt Gallen. Auf dem Groh-Ticket über Konstanz (Dieter Groh) und – Peter Glotz! – bekam Sieferle in Sankt Gallen einen Lehrstuhl. Glotz dürfte Sieferle auch deswegen nach Sankt Gallen geholt haben, weil er interessiert war an vernünftigen (=klugen/belesenen/argumentationsstarken) intellektuellen Gegnern. Glotz wollte Dinge wissen – und sich nicht in erster Linie mit Seinesgleichen „wohlfühlen“ / gegenseitig beweihräuchern). Nun ist es leider so, dass die Groh/ Glotz / Sieferle -Spur in unserer Öffentlichkeit… Mehr
Thailand? Namibia? Paraguay? Südafrika???? Ungarn???????????
Es ist nicht so einfach. Die AFD kann ehrlich gesagt nicht wirklich überzeugen, die FDP drückt sich um die kritischen Fragen herum und sosnt gibt es keine echte Kraft gegen die Politik, die im Grunde das umsetzt, was Sieferle so dystopisch beschreibt. Die Medien lassen kaum Diskurs zu (abgesehen von Achse oder Tichy oder einigen Blogs). Die Situation ist ähnlich wie in Schweden, wo es auch so ein Meinungskartell gibt.
Dieses Volksversagen ist aber in erster Linie der einseitigen linkslastigen Medienberichterstattung geschuldet. Nach wie vor bezieht Lieschen Müller ihre politische Weltsicht vom ZDF, ARD oder den traditionellen Printmedien und ist von deren Glaubwürdigkeit überzeugt. Eine wesentliche Änderung ist mittelfristig nicht zu erwarten. Die Missstände müssen erst noch deutlicher werden, um eigenständiges Denken zu bewirken.
Prinzipiell zwar richtig: aber noch nie war es so einfach wie heute „Feindsender“ zu hören.
Und positiv: diejenigen, für die alternative Informationskanäle Neuland sind, sterben langsam weg.
Australien und Kanada können keine Megaplayer der Weltwirtschaft sein, richtig. Aber es sind sehr angenehme Plätze für zB deutsche Mediziner, die sich hier nicht von Clans im OP-Saal terrorisieren lassen wollen (das ist ein reales Beispiel). Aufgrund der Einwanderungshürden in Australien gelangt keine Völkerwanderung von unterstem Niveau dorthin. Der Unterschied ist ersichtlich, wenn man im nachts Nahverkehr einer australischen Großstadt fährt im Vergleich mit Berlin oä. Nach einer Weile hört man dort auf über die Schulter zu schauen, ob irgendeiner auffällig oder unangenehm wird. Das passiert nicht.
Ganz Europa wird nicht den Bach runtergehen, richtig. Eher ein Flickenteppich von Go- und No-Go-Zonen. Das Ruhrgebiet wird eine No-Go-Zone, polnische Gebiete werden weiteren Aufschwung erleben.