In seinem neuen Buch entlarvt Rainer Zitelmann die verbreitetsten Einwände gegen den Kapitalismus als Irrtümer und weist nach: wo der Staat seinen Einfluss beschränkt und die Menschen dem Markt vertrauen, steigt der Wohlstand und die Armut wird zurückgedrängt.
Wenn es irgendwo nicht so läuft wie es soll – dann ist daran meist der Kapitalismus schuld. Für die Süddeutsche Zeitung ist er sogar für schlechten Sex verantwortlich. Aber es geht natürlich noch schlimmer, viel schlimmer.
Der Kapitalismus ist verantwortlich für Hunger und Armut, steigende Ungleichheit und natürlich für Umweltzerstörung und Klimawandel.
Der Kapitalismus führt zu immer neuen Wirtschaftskrisen, ist undemokratisch und unmenschlich.
Und dann führt der Kapitalismus auch noch zu Faschismus und Krieg.
Das sind die gängigen Vorurteile, man hört sie jeden Tag. Es sei denn man kennt Zitelmann. Dieser erklärte Freund des Kapitalismus (die gibt es zwar selten, aber es gibt sie) hat sich die zehn häufigsten Einwände gegen den Kapitalismus vorgenommen.
Jedes Vorurteil überprüft er sorgfältig und weist nach: Nicht der Kapitalismus hat versagt, sondern alle antikapitalistischen Experimente der vergangenen 100 Jahre. Dem Leser erspart Zitelmann theoretische Erörterungen, stattdessen belegt er seine Analysen durch eine Fülle überraschender Fakten und historischer Tatsachen.
Die Auswertung einer empirischen Studie, die der Autor beim renommierten Umfrageinstitut Ipsos MORI auf eigene Rechnung in Auftrag gegeben hat und die in 14 Ländern durchgeführt worden ist, macht deutlich, wie die Menschen in Europa, den USA und Asien zum Kapitalismus stehen.
„Dies“, so zieht Zitelmann sein Fazit, „zeigt, dass der Antikapitalismus offenbar nicht im Bereich der Vernunft beziehungsweise der rationalen Erkenntnis begründet ist, sondern dass es sich um eine gefühlsmäßig begründete Ablehnung handelt. Träger des Antikapitalismus sind nämlich nicht die angeblich Zukurzgekommenen, sondern intellektuelle Eliten. Sie haben daraus eine Ideologie gemacht.
Es ist alles Quatsch, alles Vorurteile, alles Irrtümer – mit denen Rainer Zitelmann gründlich aufräumt: „Der Trick der Antikapitalisten: Sie vergleichen das reale System, in dem wir leben, mit dem Ideal einer perfekten Welt, die sie sich ausgedacht haben, die es jedoch nirgendwo gibt und niemals gab. Und sie setzen darauf, dass die meisten Zeitgenossen in der Schulzeit fast nichts über die menschenunwürdigen Verhältnisse im Sozialismus erfahren haben.“
Sein Hauptargument: „Alle Fakten zeigen, dass der Kapitalismus gerade die Lage der einfachen Leute massiv verbessert hat. In den Vereinigten Staaten und Europa in den vergangenen 200 Jahren und in Asien in den vergangenen 50 Jahren.“
Es ist ein provokatives Buch, lehrreich, witzig, manchmal wütend. Zitelmann läßt keine Frage aus. Oder doch? Die mit dem Sex läßt er offen.
Rainer Zitelmann, Die 10 Irrtümer der Antikapitalisten. Zur Kritik der Kapitalismuskritik. FBV, Hardcover, 464 Seiten, 25,00 €.
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Der Kapitalismus, obwohl weit entfernt von Perfektion, ist für alle Populationen, die größer sind als dörfliche Ethnien (z.B. im Amazonas-Regenwald) leider die einzig funktionierende Wirtschaftsform; Doch selbst er kann bei 8 Milliarden hungrigen Mäulern (und mehr, und mehr…) auf Dauer nur versagen, jedweder Sozialismus sowieso. Die Weltbevölkerung muss sehr bald und sehr drastisch absinken, sonst wird es das für unsere Spezies in 2-3 Generationen endgültig gewesen sein.