Nichts ist stärker unter Druck als „das Normale“. Es haftet der Beigeschmack daran, spießig, durchschnittlich, unspektakulär zu sein. Doch entspricht das der Wirklichkeit?
Zu Beginn der Karwoche übt sich Alexander von Schönburg im Verzicht und überlässt dem Kollegen Ralf Schuler seine Kolumne auf BILD online. Schuler nutzt die Ausnahme, um das Normale zu loben – präziser formuliert: er lobt „Das Lob des Normalen“ von Cora Stephan.
Die Frankfurter Bestseller-Autorin führe uns das Normale als das nicht Erklärungsbedürftige, Bewährte, nicht Schlagzeilenträchtige vor Augen.
— Ralf Schuler (@drumheadberlin) March 29, 2021
Das Buch sei auch ein Loblied auf alle, die einem „normalen“ Job nachgehen. Ralf Schuler stimmt mit der Autorin darin überein, wie sehr in Krisenzeiten deutlich wird, dass es „ohne sie nicht geht: ohne Handwerker und Bauern, Polizisten und Feuerwehrleute, Postboten und LkW-Fahrer, Verkäufer, Apotheker, Reinigungskräfte, Pfleger – die Liste ist unvollständig, sie wäre zu lang.“
Im Gegensatz dazu seien selbsternannte Meinungsführer, Experten und Dampfplauderer verzichtbar.
Doch nichts ist stärker unter Druck als „das Normale“, ihm haftet der Beigeschmack an, spießig, durchschnittlich, unspektakulär zu sein. In Zeiten in denen das Abweichende als Auszeichnung gilt – wohlgemerkt: solange es in allgemein tolerierten Bahnen verläuft! – die feinverästelte sexuelle Identität als Gipfel der Individuiertheit ausgegeben wird und als Fortschritt gilt, was sich von tradierten Gepflogenheiten distanziert, sehen sich sogar Weltkonzerne wie Unilever genötigt, das Wort „normal“ von Haarpflegeprodukten zu entfernen, um Umsatzrückgängen zu begegnen.
Cora Stephan feiere „das Normale“ als Fundament des Lebens, das in Zeiten, in denen sich das Vertraute aufzulösen scheint, etwas ungemein Beruhigendes habe, schreibt Ralf Schuler in der ihm für einen Tag überlassenen BILD Kolumne. Und damit habe sie vermutlich recht.
Cora Stephan, Lob des Normalen. Vom Glück des Bewährten. Edition Tichys Einblick im FBV, 240 Seiten, 16,99 €.
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Die über 60-Jährigen können – dürfen? – nur noch hoffen, dass all diese Linksgrünen, die Weltverbesserer, bald auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt werden.
Traue niemandem, der die Welt „verbessern“ will. Es geht nicht, weil der Mensch so ist, wie er ist, und das liegt in den Genen. Auch die christliche Lehre hat prinzipiell nichts bewirkt. Wer das austarierte Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft stört, wird über kurz oder lang im Müll der Politik landen.
Nein, es ist die Zeit der Blogger, Influencer, YouTuber … Studienabbrecher, kaum berufstätig gewesene Parteisoldaten, die aber vorgeben zu wissen, wie das Land funktionieren muss!
Das meiste, was nicht „normal“ ist, geht in die Richtung Dekadenz.
An dieser Stelle sei an den linksgruenen Konstruktivismus erinnert, an den Glauben, die Ideologie, dass „man“ Alles neu konstruieren kann, weil Alles konstruiert ist, an den Glauben, Alles, einschließlich der Natur und des Klimas, mindestens gottaehnlich, der eigentliche ist ja bekanntlich tot, beherrschen und steuern zu koennen. Ohne diesen Glauben wuerde die linksgruene Ideologie wie ein Kartenhaus zusammenfallen, aber die Vorstellung findet, wie man sieht , wie jede Sekte durchaus Glaeubige und vor allem Juengerinnen. Vor allem dann, wenn der geistig/mentale und psychische Zustand so ist, wie er ist/würde. Den Konstruktivismus gibt es inzwischen durchaus auch in einer leicht abgespeckten… Mehr
Es ist eigentlich ganz einfach:
“Die Wahrheit ist nicht das, was ihr wollt,
dass sie ist. Sie ist das, was sie ist und ihr
müsst euch ihrer Macht beugen oder eine
Lüge leben.”
Miyamoto Musashi