Kritiker warnen vor „Zwangssanierung“ von sechs Millionen Häusern wegen EU-Richtlinie

Nach Habecks Quasi-Verbot für Öl- und Gasheizungen droht Immobilienbesitzern nun aus Brüssel die Zwangssanierung. Laut eines EU-Richtlinienentwurfs sollen bis 2033 alle Wohngebäude einen höheren Energiestandard erreichen. Europapolitiker der CDU protestieren.

dts Nachrichtenagentur

Die Union im Europäischen Parlament warnt davor, dass angesichts der geplanten Verschärfung der EU-Energievorschriften für Gebäude rund sechs Millionen Wohnhäuser in Deutschland „zwangssaniert“ werden müssen. „Diese ideologische Zwangssanierung ist ein Anschlag auf den ländlichen Raum. So macht man regionale Immobilienkrisen“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Abgeordneten im EU-Parlament, Markus Pieper, der Bild. Konkret müssen nach seiner Einschätzung bis 2033 rund sechs Millionen Wohnhäuser saniert werden, wenn die EU-Richtlinie zur Energieeffizienz verabschiedet wird.

Diesen Entwurf einer neuen Richtlinie für eine schrittweise Einführung energetischer Mindeststandards für Bestandsgebäude hat der federführende Industrieausschuss des EU-Parlaments bereits im Februar formuliert: Demnach sollen Wohngebäude bis 2030 mindestens Effizienzklasse E erreichen und bis 2033 Effizienzklasse D. Kommende Woche steht die Richtlinie im EU-Parlament zur Abstimmung.

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Der Eigentümerverband „Haus und Grund“ warnt vor Sanierungskosten von 15.000 Euro bis zu 100.000 Euro je Wohneinheit. „Das ist Politik aus dem Wolkenkuckucksheim. Das ist weder bezahlbar noch umsetzbar“, sagte Verbandspräsident Kai Warnecke der Bild. „Damit wird der planwirtschaftliche und für alle ungeheuer teure und ineffiziente Weg Richtung Klimaneutralität zementiert“, kommentierte Warnecke.

Auch aus der FDP kommt Widerstand. Der FDP-Abgeordnete und Umweltexperte im EU-Parlament, Andreas Glück, kündigte die Ablehnung der Richtlinie an. „Der ganze Ansatz ist panne.“ In Süd- und Osteuropa sei die Effizienz vieler Gebäude deutlich niedriger als in Deutschland. Deshalb sei es „viel besser“, erst einmal dort die Standards anzuheben, so Glück.

Hintergrund der Initiative ist das große Projekt der Leyen-Kommission, der „Green Deal“: Die Europäische Union soll bis 2050 klimaneutral werden. Als ein Zwischenziel auf dem Weg dahin sollen die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 gesenkt werden.

(Mit Material von dts)

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Kommentare ( 81 )

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G
1 Jahr her

Es wird nicht aufhören 2033 mit Effizienzklasse D, das muß weitergehen und mit jedem Buchstaben bis A (oder A++++) steigen die Kosten überproportional. Ich habe mein Reihenmittelhaus(!) gedämmt, Fenster, Wände, Dach, Wohnqualität ist deutlich besser, Reduktion 50%, 0% ist unmöglich. 50.000 €. Das ist ein Irrweg.

Feministin
1 Jahr her

Wer kann, sollte sein Haus leer stehen lassen bzw „entmieten“ und in den Süden gehen. Man Kann als künftiger Rentner jetzt schon dies vorbereiten. Auf keinen Fall verkaufen oder wenn, dann nur mit Erbbaurecht. Eher abreissen und das Grundstück behalten. Es kommen auch wieder bessere Zeiten, vielleicht nur für die Nachkommen.

Feministin
1 Jahr her

Könnte bitte TE mal darüber berichten, ob von diesen „,Sanierungsplänen“ tatsächlich nur private Wohnhäuser betroffen sein sollen? Denn nur darüber lese ich überall. Was ist mit Schulen, Kindergärten, Sporteinrichtungen, Flüchtlingsheimen, Rathäusern, Krankenhäusern, Universitäten und Forschungseinrichtungen, also der riesigen Zahl nicht privater Wohngebäude? Sollen für die etwa die alten Energiestandards gelten?

Lesterkwelle
1 Jahr her

Taeuschen wir uns nicht, vdL und Timmermans wissen sehr genau, was sie tun!

elly
1 Jahr her

Klima ist die größte Abzocke in der Geschichte der EU. Die Lobbyisten haben die Oberhand: e-Autos, energetische Sanierung …
Ich frage mich, weshalb die Kritiker in Deutschland immer erst so spät reagieren. Mir kommt das wie ein Feigenblatt Protest vor, zur Beruhigung der Mitglieder. „Seht her, wir haben protestiert, aber leider …“
Bereits am 25.10.2022 ! gabs die EU Pressemitteilung und jetzt erst kommt der Protest.
„„Fit für 55“: Rat einigt sich auf strengere Vorschriften für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“ https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2022/10/25/fit-for-55-council-agrees-on-stricter-rules-for-energy-performance-of-buildings/

Waehler 21
1 Jahr her

Das ganze hat System. Es ist eine Konkurskaskade beabsichtigt. Dadurch das immer mehr Volumina durch planwirtschaftliche Abgaben und Zwänge dem Geldumlauf entzogen wird, schrumpf der Markt. Erst gehen die Händler die nicht am Subventionshahn hängen in Konkurs und dann das produzierende Gewerbe. Es ist vollbracht die soziale Marktwirtschaft wurde vollständig zur Strecke gebracht. Das Sozialsystem bricht zusammen und als Rettung wird uns dann die Ideologie angeboten, die uns in die Armut geführt hat. Begründet wird es mit der „Klimarettung“ , obwohl wir nichts retten, sondern nur angebliches Klimabeispiel sind. Die Rettung des Klimas war nie wirklich beabsichtigt sondern die Zerstörung… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Waehler 21
mari
1 Jahr her

Gibt es denn hier keine Richtschnur, dass die Maßnahmen wirtschaftlich zu sein haben. Werden wir hier etwa gezwungen unser Geld zum Fenster hinaus zu werfen?
z.B. 20.000 Euro für eine Fassadendämmung auszugeben um anschließend 300 EURO Heizkosten p.a. zu sparen für das Klima oder so? Welch ein Irrsinn.

Juergen Schmidt
1 Jahr her
Antworten an  mari

Das ist ja gerade der Trick: Wirtschaftlichkeit soll keine Rolle mehr spielen beim »Klima-Narrativ«. Denn, was sind schon 20.000 Euro, wenn man damit die Welt vor dem »Verbrennen« rettet?
Rationales Handeln und Wirtschaftlichkeit zählen heute nicht mehr, es geht um Glaubenssätze und Gehorsam. Denn nur so lässt sich die irrwitzigste, zerstörerischste Politik durchsetzen, und die Bürger dazu bewegen, zu ihrem eigenen Schaden zu handeln.

Last edited 1 Jahr her by Juergen Schmidt
AnSi
1 Jahr her

Da es sich um eine EU-Richtlinie handelt, ist sie auch in allen EU-Ländern gültig (wenn sie denn verabschiedet wird). Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Franzosen, Italiener, Griechen, Ungarn und alle SÜD-Ost-europäischen Länder da widerstandslos mitmachen. Die müssten ihre Häuser sicher noch mehr anpassen, als die Menschen in Gagaland. Dort ist der Anteil der Eigentümer auch viel höher, was eine Enteignung noch viel deutlicher macht und sicher zu Protesten führen wird.

Axel Fachtan
1 Jahr her

Armut für alle
Das ist das Konzept der Politik für Deutschland.
Mittelstand, Mittelschicht und soziale Marktwirtschaft werden beerdigt.
Damit die USA mit ihrem imperialistischen System überleben kann,
muss hier alles platt gemacht werden.
Ludwig Erhard hat uns Wohlstand beschert.
Der gehört jetzt abgehängt.
Statt dessen gehört Habeck auf nein an die Wand.
Von Habeck wird man sprechen,
wenn Erhard und VW längst vergessen sind.
Aber keinen Tag vorher.

powerage
1 Jahr her

Wie beim Feinstaub wird es doch so laufen, dass sich bis auf D niemand daran halten wird. Die anderen biegen sich das so zurecht, wie sie es brauchen.