Widerstand auf der Alb: Ein Dorf will kein Migrantenheim

In Burladingen-Killer auf der Schwäbischen Alb wagen die Bürger den Kampf gegen eine Unterkunft für Asylbewerber. Killer könnte so zum nächsten „gallischen Dorf“ in Migrationsfragen nach Upahl werden. In Südwales leistet eine Mittelstadt ähnlichen Widerstand. In Frankreich hatten die Bürger bereits an vielen Stellen Erfolg.

IMAGO / Eibner
Stadt Burladingen Ortsschild Killer in Baden Württemberg

Im Dörfchen Killer auf der Schwäbischen Alb soll im ehemaligen Gasthaus Lamm eine neue Unterkunft für rund 60 Asylbewerber entstehen. Das Dorf selbst hat gerade 600 Einwohner und ist seit Jahrzehnten eingemeindeter Teil der Kleinstadt Burladingen.

Am Mittwochabend gab es bereits die zweite Informationsveranstaltung zu dem Projekt, auf der Landrat Günther-Martin Pauli (CDU) Berichten zufolge gleich zu Beginn von Buhrufen empfangen und minutenlang niedergebrüllt wurde, wie unter anderem der Schwarzwälder Bote berichtet. Schon einen Tag zuvor hatte es Ärger und Streit gegeben, als der Landrat unerwartet auf einem Informationsabend des Ortsvorstehers Gerd Schäfer erschien. Schon hier kochte die wütende Stimmung der Ortsbewohner so sehr hoch, dass der Landrat gehen musste. In der Folge riefen Bürger in Flugblättern dazu auf, die Diskussion am Mittwoch zahlreich zu besuchen. Auch vom „Gegenhalten der Killemer Bürger gegen das Kommen der Asylunterkunft“ war da die Rede. Die „Info-Veranstaltung“ des Landrats sei bewusst kurzfristig angesetzt worden, um eine Teilnahme der Bürger zu verhindern.

Der Zollernalbkreis mit dem Verwaltungssitz Balingen soll in diesen Wochen 200 bis 300 zusätzliche Wohnplätze für Asylbewerber bereitstellen, wie ein Sprecher des Landratsamts mitteilte. Allein im Juli wurden dem Kreis 66 neue „Flüchtlinge“ zugewiesen, meist aus Syrien, Afghanistan und nordafrikanischen Ländern, wie es heißt, also aus Ländern wie Tunesien, Marokko oder Ägypten.

Eine Einwohnerin von Killer berichtet im Gespräch mit dem SWR von ihrer Angst angesichts der Tatsache, dass nicht nur „ein, zwei Männer“, auch keine Familien in das kleine Dorf kommen sollen, sondern eine durchaus größere Zahl von jungen Männern. Besondere Sorgen macht sie sich um die „unheimlich vielen Kinder“ des Ortes und die daran hängenden Familien, für die diese Art Zuzug jedenfalls eine Belastung sei.

In dem Flugblatt heißt es, dass das Dorf Killer seinen Beitrag in der Migrationskrise schon geleistet habe. Man könne die Zuweisung von 50 bis 60 Migranten nicht hinnehmen: „Wir wollen sicher in unserem Dorf leben und uns noch auf die Straße trauen können.“ Die Flugblattverfasser wehren sich auch gegen vorschnelle politische Etikettierungen: „Und nein, wir sind deswegen keine Nazis, Braune oder ausländerfeindlich, nur weil wir uns gegen diese aufgedrückte Politik erwehren.“
Rebellierende Südwaliser

Derzeit scheinen viele Länder in Westeuropa ihr eigenes „gallisches Dorf“ zu haben, das sich gegen die Zuweisung von noch mehr Migranten wehrt. In Deutschland erregte zuletzt Upahl in Mecklenburg breitere Aufmerksamkeit, auch wenn der Widerstand dort nicht zum völligen Erfolg führte.

In Südwales kam es aktuell in einem ähnlichen Fall zum richtiggehenden Volksaufstand. In Llanelli (50.000 Einwohner) wurden die 95 Angestellten des Stradey Park Hotels entlassen. So soll ein funktionierendes Hotel zusammen mit den Arbeitsplätzen geopfert werden. Stattdessen sollen laut Daily Mail 240 Migranten in das Hotel einziehen – eigentlich schon eingezogen sein. Denn seit Anfang Juli ist das nicht möglich.

Denn die Bürger von Llanelli blockieren noch immer die Straße zu dem Hotel, die – wie auf der Insel oft – im Privatbesitz ist. Der Grundbesitzer hat das Benutzungsrecht für diese einzige Straße, die zu dem Hotel führt, entzogen. Daher konnte auch die Polizei den Protest nicht stoppen. Das Innenministerium gab bekannt, dass das britische Asylsystem „unglaublich“ belastet sei und man die Unterkunft brauche. Der Rat der Grafschaft Carmarthenshire mit einer Bevölkerung von 188.000 Menschen will weiter gegen die Umnutzung kämpfen, spricht vom touristischen Wert des Hotels, auch für die Veranstaltung von Hochzeiten.

In Frankreich breitet sich der Protest gegen Aufnahmezentren aus

Ähnlich sieht man das in weiten Teilen des ländlichen Frankreich. In der Bretagne beginnt sich seit einer Revolte in dem Ort Callac gerade ein neues Meinungsklima herauszuschälen. In Callac (2.233 Einwohner) hatten die Bürger protestiert, ja revoltiert, um die Zuweisung „einiger dutzend Flüchtlingen“ zu verhindern. Mit Unterstützung von Éric Zemmours Partei Reconquête (Rückeroberung) protestierten die Bürger der Gemeinde seit vergangenem September. Anscheinend hatten sie Erfolg. Der Bürgermeister gab nach. Dass andere Gemeinden – etwa von linken Parteien regierte – die Verpflichtungen von Callac übernehmen wollen, konnte bisher nicht bestätigt werden. Inzwischen ist ein Buch mit dem Titel „Callac, Mutter der Schlachten“ erschienen, das den Kampf der Bretonen als „Mobilisierung gegen eine Politik auf der nationalen Ebene“ ansieht.

Berichtet wird von ähnlichen Aktionen in ganz Frankreich. Beispiele umfassen etwa das Dorf Bélâbre (934 Einwohner) im Loiretal, das 38 Migranten aufnehmen sollte. Das Rassemblement national (RN) und Reconquête unterstützen den Protest der Bürger, der bisher Erfolg hatte. In Beyssenac (360 Einwohner) in der Corrèze vergeht kein Tag, ohne dass der Bürgermeister auf das geplante Aufnahmezentrum angesprochen wird. Dabei will auch er das Zentrum nicht, anders sieht das die Präfektur. Die Action française und die Antifa liefern sich inzwischen Scharmützel in der Kommune. Lokale Angelegenheiten werden so zu nationalen. Ähnlich in Saint-Brévin-les-Pins an der Atlantikküste, wo der geplante Umzug eines Aufnahmezentrums für Asylbewerber zu Spannungen führt. Geht das so weiter, wird die Regierung die Asylbewerber zunehmend in die „Freiheit“ entlassen müssen.

Kein Abschiebezentrum in La Trinité – trotz tausenden „unbegleiteten Jugendlichen“
In La Trinité bei Nizza hat der Bürgermeister Ladislas Polski sich erfolgreich gegen die Errichtung eines Gewahrsamszentrums (Centre de Rétention Administratif, CRA) durch den französischen Staat gewehrt. Er konnte dabei auch auf die Unterstützung des Bürgermeisters von Nizza und weiterer führender Lokalpolitiker stützen. Die Abwehr des Neubaus gelang schon Ende Mai, kurz nachdem die Pläne des Innenministeriums bekannt geworden waren. Darin hätten angeblich abgelehnte oder straffällige Asylbewerber auf ihre Abschiebung warten sollen. La Trinité ist schon heute eine jener „vorrangigen Sicherheitszonen“ (zone de sécurité prioritaires, ZSP), die 2012 durch das Innenministerium definiert wurden. Sie gelten als belastet von „alltäglicher Unsicherheit und eingewurzelter Kriminalität“ – mit anderen Worten, von unverkrafteter Migration und schlecht integrierten Migranten.

Trotzdem wurden kürzlich 50 „unbegleitete Jugendliche“ in einer wahrhaften Bergfestung bei La Trinité einquartiert. Damit hat die Stadt ihren Teil offenbar beigetragen. Der Bürgermeister war in diesem Fall einverstanden, da es sich um eine „zeitweilige Lösung von einigen Tagen“ handele (wirklich?) und die Jugendlichen (oder vielleicht doch jungen Erwachsenden) sich „an einem geeigneten Ort, der weit entfernt von jeglicher Wohnbebauung liegt, im Rahmen einer betreuten und sicheren Einrichtung“ befänden. Mehr als 1.200 solcher „unbegleiteter Jugendlicher“ wurden durch das Département Alpes-Maritimes nur in diesem Jahr aufgenommen.

Schon Anfang des Jahres war die französisch-italienische Grenze stark von diesen „mineurs non accompagnés“ (MNA), unbegleiteten Minderjährigen also, belastet. 5.000 von ihnen kamen im Département Alpes-Maritimes an, das an der Grenze zu Italien liegt. Man sieht: Die harschen Töne von schärferen Grenzkontrollen, die Innenminister Darmanin im letzten November anstimmte (TE berichtete), scheinen vergessen. Der Zustrom von Migranten, der Italien derzeit über das Mittelmeer erreicht, kann umstandslos nach Norden abgeleitet werden. Sicher bekommt auch Deutschland seinen Teil ab, wie man an den Neuankömmlingen in Baden-Württemberg sieht, die teils aus Nordafrika stammen.

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Kommentare ( 120 )

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deltacenter
1 Jahr her

…sind die Teddybären endlich alle?willkommen in der Realität liebe Bürger aus den gebrauchten Ländern ….wer sowas sagt oder sagte war ja bis jetzt ein nazi ?! Wie ist’s jetzt …wo es einen selber trifft ? Was habt ihr denn gedacht ?der Krug geht schon an euch vorüber ? Falsch gedacht ….und jetzt steht endlich für euch und eure Familien auf und denkt und handelt mal selber !!!!!!

Fieselsteinchen
1 Jahr her

Auch bei uns (18.000 Einwohner) heimlich, die Gerüchteküche gärt, sollen 1000 (mit Circa-Zahlen ist das immer so larifari) dieser „Migranten“ in einer ehemaligen, seit Jahren, zu großen Teilen leerstehenden Klinik einquartiert werden. Illegale, „Männer“ der Kategorie Einmann, keine Ukrainer, Sicherheitskonzepte – kennt niemand. Auf der kleinen Polizeiwache befinden sich ca 4 Kollegen. Zusätzlich soll, da besagtes Gelände außerhalb des Ortes ist, eine reguläre Busverbindung eingerichtet werden, damit die Herren komfortabel zum Bahnhof kutschiert werden. Jahrelang kämpften gerade ältere Anwohner für eine Verkehrsanbindung. Geld war dafür nie da, sie sollten ein Taxi nehmen! Auch im Südwesten gärt es. Noch, da in… Mehr

Peer 70
1 Jahr her

Demokratie heißt, die Wahl haben. Diktatur heißt, vor die Wahl gestellt sein. War es nicht am 26.09.2021 im Schwabenland bei den Wahlen zu einem siegreichen Grün / Schwarzen Stimmenanteil durch die Häuslebauer gekommen? Und somit erkennt man den Irrtum im Augenblick daran, dass man ihn jetzt halt teilt.

Klaus D
1 Jahr her

Das boot ist voll! Wir sind an einen punkt gekommen wo das ganze anfängt zu kippen.

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Klaus D

Auch heute shuttelt die Organisation von Steier oder Gundlach welche übers Mittelmeer. Und die NGO vom grünen EU Marquardt holt welche aus Afghanistan.
Zusätzlich zu denen, die von selbst hier illegal einlaufen. Was Baerbock&Faeser einfliegen – wer kann das schon wissen?
Diversität als Gesellschaftsvernichtungswaffe – wie ein blogger schreibt. Wer sich solches wohl uns zu Lasten ausgedacht haben wird?

SeiDuSelbst
1 Jahr her

Hamburg lässt eine Antifa überall gewähren. Und die Reichen wählen rotgrün statt AfD.

Ich bin für ein Flüchtlingsheim im Nobelviertel von Hamburg!

ketzerlehrling
1 Jahr her

Bleibt zu hoffen, dass wenigstens ein Ort Erfolg hat. Aber die Wahrscheinlichkeit ist gering. Es müssen noch Millionen hier untergebracht werden und das geht nur so, indem man die Einheimischen niederbügelt, sich generell über alles und jeden hinwegsetzt.

Schlaubauer
1 Jahr her

Nur so geht es. Erneuerung der Parteien von unten durch Widerstand und Druck gegen die Landräte, Bürgermeister und Verwaltungsbeamten der Parteien.

Hovercraft
1 Jahr her

Wenn die Bevölkerung offensichtlich die Masseneinwanderung nicht wünscht, wieso läuft sie dann seit Jahren? Wieso werden sogar Menschen u.a. über die gefährliche Mittelmeerstrecke von unseren Politikern nach Deutschland gelockt ? Irgendwie sehe ich seit rund 20 Jahren ständig Poltik gegen das eigene Volk und das leider nicht nur in Bezug auf Masseneinwanderung. Das muss sich ändern!

SeiDuSelbst
1 Jahr her
Antworten an  Hovercraft

KGEs Ehemann heißt mit Namen Gundlach und soll die einschleusung mittels der Sealife 4 von der evangelischen Kirche managen.

Prima, dass bei grünen Ehepaaren oftmals der Zusammenhang mittels Nachnamen nicht ersichtlich ist.

Und die rotgrüne Presse schweigt sich aus.

Wenn ich dran denke, wie die den Wulff fertig machten! Wegen 80 Euro Bobbycar.

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  SeiDuSelbst

Gut, dass sie an Wulff erinnern. Denn er war es, der zuerst den Islam als zu Deutschland gehörig proklamierte.
Wäre auch mal schon ihn im Interview heute dazu zu vernehmen, nach der Schneise von Mord und Totschlag wie Gesellschaftsveränderung, die bereits jetzt auf dessen Konto zu verbuchen ist.

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Hovercraft

Taqiyya. Politik und Medien, Hand in Hand. Und von „dort oben“ Diffamierungen wie Hetze gegen alle, die sich auflehnen. Wer und was das lenkt wird sich schon noch herausstellen – wir jedoch stehen mehr und mehr vor vollendeten Tatsachen. . Hannah Arendt beschrieb das so: „In dem Moment, in dem wir keine freie Presse mehr haben, kann alles passieren. Was die Herrschaft einer totalitären oder einer anderen Diktatur ermöglicht, ist, dass die Menschen nicht informiert sind; wie kann man eine Meinung haben, wenn man nicht informiert ist? Wenn man ständig belogen wird, ist die Folge nicht, dass man die Lügen… Mehr

Finnegan
1 Jahr her

Sehr geehrter Herr Nikolaidis, vielen Dank für Ihre verdienstvollen Beiträge zur fortgesetzten illegalen Masseneinwanderung, die ich regelmäßig lese. Jetzt habe ich eine Frage, die Sie – oder einer der Leser – vielleicht beantworten können: Laut BAMF wurden von Januar bis Juni insgesamt über 162.000 Asylanträge gestellt (!). In der WeLT von gestern wurde gemeldet, die Bundespolizei habe im selben Zeitraum insgesamt über 45.000 Fälle (!) illegaler Grenzübertritte registriert. Frage: Fließen diese Illegalen – welche die Bundespolizei mit der gebotenen Willkommenskultur höflich den Aufnahmezentren zuführt (!) – in die sog. Asyl-Zahlen ein – oder kommen die noch auf die „Asyl“-Zahlen des… Mehr

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Finnegan

Wir sind seit 2015 Einreiseland für jährlich!!! Millionen – und wenn nur jeweils eine Million gekommen oder abgeholt worden wäre, wobei es mehr sind, wären wir jetzt schon bei 9. Die FAZ veröffentlichte in anderem Zusammenhang folgende Statistik: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schneller-schlau/aera-merkel-wie-fluechtlinge-der-deutschen-rente-geholfen-haben-17545191.html Danach käme man in der Merkelzeit seit 2005 bis 2020 alleine insgesamt auf 16.678.056 Millionen Menschen, die nach Deutschland eingereist sein sollen, von woher und mit welchem Ziel auch immer. Die vorher schon aus aller Welt anwesend waren und dauerhaft in Sozialhilfe dümpeln wie die Anzahl derer, die seit 2021 kamen, muss obenauf addiert werden. Immer natürlich ohne solche, die sich… Mehr

wachsames Auge
1 Jahr her

Tja ohne nachhaltige Bekundung des Bürgerwillens und Widerstand machen „die“ immer so weiter !!! Daran lässt sich messen, was die Demokratie am Ende noch wert ist !