Wettbewerbsposition deutscher Maschinenbauer ist schlechter geworden

Im Wettbewerb um Marktanteile hat sich die Position deutscher Maschinenbauer verschlechtert. Das Fehlen geeigneter Fachkräfte und der Mangel wichtiger Vorprodukte schränken die Produktion häufig ein: Das geben etwa 40 Prozent der befragten Firmen an.

IMAGO / Rupert Oberhäuser
Symbolbild

Im Wettbewerb um Marktanteile hat sich die Position deutscher Maschinenbauer zuletzt verschlechtert. Das geht aus einer Umfrage des Münchener Ifo-Instituts hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. „Auf Absatzmärkten außerhalb der EU hat die Konkurrenz vor allem aus China für den deutschen Maschinenbau besonders zugenommen“, sagte Ifo-Branchenexperte Nicolas Bunde.

Der Umfragewert für die Wettbewerbsposition fiel auf -14,3 Punkte, nach -7,3 im April. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn dieser Erhebung im Juli 1994. Zuletzt fiel der Wert auf ein ähnlich niedriges Niveau (-10,6) in der Finanzkrise im Januar 2009. Auf den Märkten der EU fiel die Wettbewerbsposition auf -8,5 Punkte und auf dem deutschen Binnenmarkt auf -4,1. Das Fehlen geeigneter Fachkräfte und der Mangel wichtiger Vorprodukte schränken die Produktion im Maschinenbau häufig ein: Das geben etwa 40 Prozent der befragten Firmen an.

„Für den in Deutschland sehr mittelständisch geprägten Maschinenbau ist der Fachkräftemangel eine besondere Herausforderung“, sagte Bunde. In der Produktion sind viele ältere Beschäftigte eingestellt. Der Nachwuchs will nur selten im Schichtbetrieb arbeiten.

Außerdem sind die Maschinenbauer in ländlichen Gegenden angesiedelt. „Um die Rahmenbedingungen zu verbessern, sind Politik und Gesellschaft gefordert“, sagte Bunde. Zusätzlich können die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten nur noch selten auf den Verkaufspreis aufgeschlagen werden: Der Indikator für die Preiserwartungen fiel auf 10,3 Punkte; im April 2022 wurde der Höchststand bei 69,6 Punkten notiert.

„Diese Faktoren sind schon lange ein Nachteil für den Standort Deutschland“, so Bunde. Einige Firmen sind mit ihrer Produktion bereits ins Ausland abgewandert. Doch von Deindustrialisierung zu sprechen, ist laut Ifo zu früh: Der deutsche Maschinenbau wandelt sich demnach zu einem hoch spezialisierten Dienstleister.

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Kommentare ( 22 )

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22 Comments
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AnSi
10 Monate her

Ja, alles was ich so mitbekomme, sind die Maschinenbauer gerade gut ausgelastet. Allerdings bauen sie Maschinen, die überwiegend im Ausland zum Einsatz kommen. Ganze Werke werden gerade zusammen gestellt. Das bringt zwar einmalig Kohle in deutsche Kassen, aber nach diesem Boom werden ruhige Zeiten kommen. Dann ist Ebbe in der Kasse. Nur von Maintenance kann man nicht leben.

Resultant
10 Monate her

Die lange Bundeskanzlerschaft Helmut Kohls tauschte darüber hinweg, wie stark die Grünen schon in den 1980er Jahren in den Ländern waren und wie stark sie nicht nur die SPD, sondern auch die CDU unter Druck setzten. Selbstverschuldetes Leid.

dienbienphu
10 Monate her

Die Konkurrenz schläft nicht. Wenn die Kunden erstmal abgewandert sind, dann kommen die auch so schnell nicht wieder, weil hier die Energie wieder günstiger ist.
Es gibt mitunter in Deutschland spezialisierte Maschinenhersteller, die es nicht stört, wenn ihre Wettbewerbsposition fällt, weil sie der einzige Wettbewerber weltweit sind.
Aber viel öfter gibt es Maschinenhersteller, die irgendwas besonders gut können. Besonders präzise, besonders langlebig, zuverlässig, usw. Denen könnten die Kunden davon laufen, weil es günstigere Alternativen gibt, zum Beispiel in China.

Last edited 10 Monate her by dienbienphu
Donostia
10 Monate her
Antworten an  dienbienphu

Ein Produkt kann nur um so viel teurer sein, als es besser gegenüber der Konkurrenz ist. Sicherlich sind viele deutsche Maschinen besser als ihre Konkurrenz in China. Aber irgendwann ist das besser sein und der Preis der dafür verlangt wird nicht mehr gerechtfertigt. Dann müssen die Preise sinken um wieder wettbewerbsfähiger zu werden oder sie müssen in der Leistung und / oder der Qualität besser als der Wettbewerber sein. Wenn aber an der Stellschraube der Energie gedreht wird, dann wird mein Produkt teurer ohne das es besser wird. Unsere Regierung schädigt also unsere Unternehmer mit der Begründung das Klima retten… Mehr

alter weisser Mann
10 Monate her

„Doch von Deindustrialisierung zu sprechen, ist laut Ifo zu früh: Der deutsche Maschinenbau wandelt sich demnach zu einem hoch spezialisierten Dienstleister.“
Na, wenn die Volkswirtschaft damit leben kann …. allerdings hab ich da meine Zweifel, dass uns das trägt.

Autour
10 Monate her

Der deutsche Maschinenbau wandelt sich demnach zu einem hoch spezialisierten Dienstleister.

Es ist unglaublich was diese Ifo-Institutsidioten ja es sind Idioten so alles unwidersprochen raushauen dürfen!
Es macht einen so unglaublich wütend, dass Sesselfurzer vom Ifo-Gedöns-Institut hier so eine gequirlte S…e raushauen dürfen!
Wer wissen will wohin eine Dienstleistungsgesellschaft führt muss sich nur Großbritannischen anschauen!
Ein Land, dass nichts mehr Herstellt ist dem Untergang geweiht! Dienstleistung kann nun ja wirklich JEDER!

Donostia
10 Monate her
Antworten an  Autour

Vollkommen richtig. Wenn Sie Dienstleister an einer Maschine sind (z.B. Wartungsverträge) dann geht das nur solange wie die Maschine im Einsatz ist. Werden nicht ständig neue Maschinen verkauft, hört irgendwann auch die Dienstleistung dieser Betriebe auf, weil es keinen Dienst zu leisten mehr gibt. Die Dienstleistung dient den Firmen zur Steigerung ihres Gewinns. In jedem Maschinenbaubetrieb ist der Service (das sind diejenigen die die Dienstleistung erbringen) die Cash Cow.

pcn
10 Monate her

Die Generation von Ingenieuren sind zumeist Generation 80 Geborene. Keine Nachkriegsgeneration, die meisten in wohlständischen Haushalten aufgewachsen. Haben sich auch nie um diesen CO2-Schwindel ernsthaft Gedanken gemacht, machen müssen. Noch drastischer fällt die Generation 90er Jahre auf, die naturwissenschaftlich überhaupt nichts am Hut hat und alles glaubt, was ihr vom DLF und anderen Haltungsmedien erzählt wird. Für die alle ist der CO2-Schwindel real. Deswegen haben sie auch nicht gemerkt, dass mit Beginn Merkel dieser Schwindel nur dazu dient und diente, dass ihre Firmen bald aus Deutschland wegziehen müssen, um noch zu retten, was zu retten ist. Nun fängt das nutzlose… Mehr

alter weisser Mann
10 Monate her
Antworten an  pcn

Wenn Sie denken, dass die Jahrgänge, die heut 30 sind, großartig DLF hören ….

Exilant99
10 Monate her
Antworten an  pcn

Als jemand in der 30er Generation (na ja sogar noch leicht darunter) muss ich ihnen sagen, viele Altersgenossen sehen das ganz anders. Die informieren sich bei alternativen Medien, haben oft Informatik oder Ingenieurwesen studiert und stöhnen über den Wahnsinn der in Schland stattfindet.
Leider wählen die meisten dennoch FDP oder CDU und fördern ein „Weiter so!“. Ich glaube aus Angst auf der Arbeit oder vor Ausgrenzung ändert sich das Wahlverhalten nicht. Die müssen noch mindestens 35 Jahre malochen und seine Karriere ist heute durch eine falsche Bemerkung schnell ruiniert.

Donostia
10 Monate her
Antworten an  pcn

In der Schule meiner Tochter (im ländlichen Raum allerdings wo man in fast jeder kleinen Stadt einen Hiten Champion hat) war das Thema Wählen im Unterricht dran. Also wurde eine Wahl durchgeführt. Und siehe da AFD war Sieger und mir der FDP deutlich über 50%. Es gab eine grüne Stimme die sich outete und die Grünen für das beste hielt was es unter diesem Himmel gibt. Ihre Klassenkameraden haben ihr dann erklärt warum es nicht so gut wäre die Grünen zu wählen. Der Lehrkörper war entsetzt ob des Wahlergebnisses und schwadronierte vom nahen Untergang wenn die Zukunft so aussehe wie… Mehr

Howard B.
10 Monate her

„Für den in Deutschland sehr mittelständisch geprägten Maschinenbau ist der Fachkräftemangel eine besondere Herausforderung …“ So, so. Die Fachklräfte fehlen. Nun, wenn sie denn da sind, haben sie auch Arbeit, wenn die Entwicklung und Produktion von Verbrauchsgütern energiebedungt und regulierungsbedingt und sanktionsbedingt nicht stattfinden kann. Oder vielmehr: Nicht stattfinden soll. Man sollte die Dinge schon beim Namen nenen. Fachkräftemangel ist immer und zu jeder Zeit ein Problem, und zwar bei einer Industrie, die produktionsbedingt Fachkräfte benötigt. Hier wird die Produktion klimagerecht wegtransformiert. Mit solch klimagerechten, weichgespülten Funktionären wird die Industrie nichts mehr. Klare Worte wären angesagt, aber dies ist opportunistisch… Mehr

Last edited 10 Monate her by Howard B.
Herr Schmidt
10 Monate her

Wieso wird immer wieder die Lüge vom Fachkräftemangel so gepusht? Es gibt keinen Fachkräftemangel in der BRD. Fragt doch mal arbeitslose Ingenieure, Physiker oder Mathematiker oder andere MINTler wieviele Bewerbungen die schreiben müssen um mal ne Einladung zu bekommen. Wenns unter 100 sind hat der aber Glück gehabt. auch die Statistik der Arbeitsagentur zeigt dass es mehr arbeitslose MINTler als entsprechende Stellen gibt.

U.S.
10 Monate her
Antworten an  Herr Schmidt

Die Unternehmen gehen ins Ausland!

Wuehlmaus
10 Monate her
Antworten an  Herr Schmidt

Doch, in Teilen gibt es den, z.B. bei uns in der Elektronikindustrie. Das ganze kann aber schnell kippen wenn uns die Kunden wegbrechen.

Herr Schmidt
10 Monate her
Antworten an  Herr Schmidt

Genau so ist es! Immer mehr rein und begründet mit dem „Fachkräftemangel“. Aus 0,8 Mio angeblichen offenen Stellen werden 2,2 Mio offene Stellen herbeifantasiert, aus 2,6 Mio Arbeitslosen und 5,8 Mio Grundsicherungsbeziehern werden 0,3 Mio qualifizierte Arbeitslose runtergerechnet. Und warum? Um mehr Leute zu importieren.

Junktor
10 Monate her

Ein hoch spezialisierter Dienstleister, das ist doch nichts wirklich Neues! Der Mittelstand, insbesondere die ländlichen Tüftler, werden schon lange von der Großindustrie im In- und Ausland für knifflige Problemlösungen präferiert. Da sind die Sesselpupser im Maßanzug überfordert. Es bleibt nur die Frage, wie man ohne qualifizierte Fachkräfte dieses Niveau halten will, der Zuzug beweist täglich in den Medien andere Qualitäten. Die Ifo sieht sich auch immer mehr in der Rolle, des Ballflachhaltens und ja keine Regierungskritik wirklich üben, obwohl es die Spatzen weltweit von sämtlichen Dächern speichern.

teanopos
10 Monate her
Antworten an  Junktor

wie? keine qualifizierten Fachkräfte? ich dache die kamen und kommen seit Merkel & Co. millionenfach über die Grenze? nix dabei gewesen? na sowas aber auch…

Last edited 10 Monate her by teanopos
Rob Roy
10 Monate her

Das ist alles nur der Beginn des Niederganges. So wie es weder bei den Wahlen 2021 noch 2017 eine Umkehr in der Politik gegeben hat, so wird auch unsere Wirtschaft keinen Neuanfang mehr schaffen. Zur „Großen Transformation“ unseres Landes hat die Industrue aber auch gut beigetragen.

U.S.
10 Monate her
Antworten an  Rob Roy

Rot Grün ( BK Olaf S, Wirtschaftsexperte Robert H, Außenministerin Annalena B, top Politiker*Innen Katrin G E, adipöse Ricarda L,… usw) :

“ Wir haben jetzt endlich einen deutlichen de- growth der Wirtschaft, und andererseits Massenzuwanderung von Fachkräften aus allen Armutsregionen des gesamten Planeten! Alles in Butter ! Wir brauchen nicht so viel Brutto Sozial Produkt!….“

Ausserdem haben wir Abwanderung deutscher Akademiker ( Ärzte, Ingenieure, top manager, …alles, was wir nicht brauchen!)