Der WDR deckt ein brandneues Gesellschaftsproblem auf: zu wenige Personen mit Migrationshintergrund in den Gremien. Äh, im deutschen Handball.
Ohne den WDR wüssten wir vieles nicht. Wir wüssten nicht, dass Seniorinnen, die sich Discounterfleisch braten, „Umweltsäue“ sind und Kritiker des öffentlich-rechtlichen Rundfunks „rechte Trolle“. WDR1 weist uns auch auf ein anderes gesellschaftliches Problem hin, nämlich den Umstand, dass es in der deutschen Handball-Nationalmannschaft fast ausschließlich weiße Herkunftsdeutsche gibt – und nur einen Spieler mit Migrationshintergrund: Der aber, so ein WDR-Sprecher aus dem Off mit bedauerndem Unterton, sei Pole. Handball sei zu wenig multikulturell durchmischt: „Weiß und deutsch wird zum Problem“.
Dazu darf ein Handballspieler mit türkischen Wurzeln aus Lemgo noch einige Sätze beisteuern: Im deutschen Handball gebe es „nur blonde Köpfe, wenig schwarze“, und: „Die Handballnationalmannschaft muss ein Spiegelbild der Gesellschaft sein.“ Schuld, so weiter, seien irgendwie die deutschen Handballfunktionäre. Wodurch genau, verrät der Film nicht. Jedenfalls schlägt der WDR, ja was wohl, Alarm: dem Deutschen Handballverband drohe deshalb Schwund und Zerfall, aktuell habe gebe es dort nur noch gut 750.000 Mitglieder.
Das Thema ist nicht ganz neu; schon 2016 beschwerte sich Wolfram Eilenberger in der ZEIT über die Unbuntheit des deutschen Handballs, namentlich in der Nationalmannschaft:
„Bereits ein erster Blick auf das Mannschaftsfoto erhellt: Das frische Erfolgsteam hat keinen einzigen Spieler mit dunkler Hautfarbe oder auch nur südländischem Teint. Es handelt sich, mehr noch, um eine Mannschaft ohne jeglichen Migrationshintergrund. 100 Prozent kartoffeldeutsche Leistungsbereitschaft. Wir listen die Vornamen der Spieler vollständig: Hendrik, Finn, Erik, Christian, Steffen, Jannik, Niclas, Steffen, Fabian, Simon, Tobias, Johannes, Carsten, Andreas, Rune, Martin. Alle Achtung! Das muss man 2016 in diesem Land erst einmal hinbekommen.“
Ein kartoffeldeutscher Handball-Profi machte sich damals den Spaß, die Markusse, Thomasse und Anna-Lenas im Impressum der ZEIT aufzuzählen. Bei der Klage über zu wenig Teintschattierungen im Handball handelt es sich um eine Art publizistische Wanderdüne. Mal wird das Thema in der ZEIT besprochen, mal in der taz, jetzt im WDR. Vielleicht gibt es eine Vereinbarung zur Übernahme schon leicht abgehangener Themen, die zwischen die aktuellen Anklagen und Alarmschlägereien geschoben werden müssen (gerade ganz frisch: Fleisch ist zu billig).
Die Namen der Redaktionsbeiratsmitglieder des WDR jedenfalls lauten:
Claudia Schröder (Geschäftsstellenleitung)
Lorenz Beckhardt
Barthel Braune
Dirk Braunleder
Jutta Hammann
Brigitte Simnacher
Michael Stegers
Jochen Zierhut
Und der Verwaltungsrat des Senders sieht so aus:
Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund liegt in den WDR-Gremien – Rundfunkrat eingeschlossen – noch etwas unter dem im Deutschen Handball-Bund. Dort sind es immerhin zehn Prozent.
Das muss man im Jahr 2020 erst einmal hinbekommen.
Woran das liegt, wer was versäumt hat, wer anzuklagen ist und wann den WDR-Gremien wegen Nachwuchsmangel Auflösung droht, muss demnächst untersucht werden. Jetzt ist erst einmal wichtig: Welches Medium macht 2021 das Anklagestück gegen den zu weißen Handball in Deutschland?
Wenn sich keiner freiwillig meldet, wird gelost.
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Migranten sind im Übrigen auch bei den Freiwilligen Feuerwehren unterrepräsentiert, oder auch bei jeder anderen ehrenamtlichen Tätigkeit, die der Allgemeinheit nützen könnte, da kann man sich einfach anmelden und keiner darf einen wegschicken. Im Kindergarten meiner Tochter sind mehr als die Hälfte der Kinder Migranten, im Förderverein ist kein einziger Migrant, unbezahlte Arbeit können die Kartoffeln alleine machen. Zu Migranten im Sport: Deutschland ist 4 mal Fußballweltmeister geworden, davon 3 mal ohne Migranten in der Mannschaft. Keines der Herkunftsländer der Migrantenspieler (Türkei, Polen, Ghana, Tunesien und Albanien) ist jemals Weltmeister geworden (und wird es wohl auch nie). Rein spielerisch ist… Mehr
Auch die „rechte Blase“ erweist sich hier nachweislich als Projektion. Wo anders als in einer total dichten Blase wären solche Eigentore möglich?
Wenn in naher Zukunft das obengenannte, nicht unbedingt jugendfrische Erfolgsteam des WDR mittels Teilaustausch alter, weißer Männer gegen Spieler dunkler Hautfarbe oder südländischem Teint aufgewertet sein wird, dürfte jegliche Kritik an der Demokratieabgabe ins Leere laufen. Dann ist die Anstalt sakrosankt.
Vermutliche Satire vom WDR! ? Nur die Gebührenzahler dürfen keinen Blödsinn reden und wird tagelang in der Berichterstattung durchgezogen. Mit welcher Absicht wohl?
Ich schlage vor, dass diese Spiele im Fernsehen übertragen werden (ÖRR), dadurch könnten zumindest die fehlenden Einnahmen kompensiert werden.
Offensichtlich ist der WDR selbst ein Sammelbecken von Rassisten, denn anders lässt es sich nicht erklären, dass sich auch im Jahre 2020, also ein Vierteljahrhundert nach der Überwindung des nationalsozialistischen Rassismus, weder ein Mohammed noch ein Khalil in den Reihen seines Redaktionsbeirates oder seines Verwaltungsrates findet, sondern nur Biodeutsche. Angesichts dieser Deutlichkeit, steckt dahinter definitiv ein feines von Rassendünkel getriebenes System. Es ist beschämend, wie sich die medialen Eliten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in ihren Ordensburgen abnabeln. Noch erschreckender aber ist, dass ich als weltoffener Mensch diese Kaste, die auf reinstes Blut achtet wie einst die Nationalsozialisten, mit meinem Rundfunkbeitrag auch… Mehr
Vielleicht hat einer von denen im Redaktionsbeirat noch einen Funken Anstand im Körper und gibt sein Amt freiwillig ab. Vielleicht der Eine in der Mitte mit der Krawatte. Wenn dann die Migranten sehen, dass es geht, dass es einer von ihnen in dieses Gremium geschafft hat, rücken vielleicht noch weitere nach. Einen besonders guten Eindruck würde es machen, wenn zumindest ein, zwei Frauen Kopftuch aufhätten.
Dafür dass dort nicht auch noch irgendwelche Mullahs im Aufsichtsrat sitzen müsste man den WDR eigentlich loben.
Ich bin für Meinungsfreiheit, auch von Seiten des WDR-Redakteurs. Aber dann soll er seine Gebühren von jemand anderem holen. Meinungsfreiheit heißt nicht, dass ich jeden Unfug auch noch bezahlen muss, sondern dass ich ihm den Unfug nicht verbieten darf.
Danke Durchblick,
dass Sie mich zitieren. Genauso hatte ich einen ähnlichen Artikel auf Achse des Guten kommentiert.
Vielleicht haben die keine Lust drauf….?
WDR ist komplett unglaubwürdig! Schon seit Silvester 2015.