Was passiert an Kroatiens Grenze?

Einige Zuwanderer, die in Kroatien teilweise mit Gewalt über die Grenze wollen, hätten Prepaid-Kreditkarten des UNHCR und der Unicef. Was bedeutet das?

ELVIS BARUKCIC/AFP/Getty Images
Asian migrants face mixed Bosnian and Croatian police road block during an illegal crossing attempt, at Maljevac border crossing with neighboring Croatia, near Northern-Bosnian town of Velika Kladusa, on October 24, 2018.

An der Grenze zu Kroatien drohe ein „Grenzsturm“ zigtausender junger Männer u.a. aus Pakistan. Alle wollen nach Deutschland und Skandinavien. So jedenfalls berichtete die Zeitung Krone, fragte im österreichischen Innenministerium nach und erhielt von dort verstörende wie alarmierende Meldungen.

Wenn es nach der Zeitung Krone geht, dem österreichischen Pendant zur deutschen Bild, dann könnte in Kürze passieren, wovor Zuwanderungskritiker seit Jahren warnen und wofür sie von Befürwortern als Rechtspopulisten, als Nazis und Apokalyptiker geschmäht werden: Der Sturm auf die Festung Europa. Festung? Aber wo sind die Schutzzäume und Truppen, die diese Grenze schützen könnten?

Aktuell berichtet die Krone, die Exekutive sei besorgt, wenn an Kroatiens Grenze, nur 224 Kilometer von Österreich entfernt, „mehr als 20.000 Migranten auf die Chance eines Durchbruchs nach Mitteleuropa“ warten würden.

Hysterie? Alarmismus? Die Krone geht auch diesen Fragen nach und bespricht sich mit ausgewiesenen Experten, die Meldungen wie diese absetzen, die für die vollklimatisierten Wohlstandsohren vieler Europäer durchaus verstörend klingen sollten: »Ein Durchbruchsversuch von „mindestens 20.000 Migranten“ an diesem Grenzübergang Richtung Mitteleuropa könnte kurz bevorstehen.«, so Berichte direkt vom Schreibtisch des Abteilungsleiters im Innenministerium, von dort her, wo man laut Krone beste Beziehungen zum Balkan habe. Besonders kritisch sei die Lage im bosnisch-kroatischen Grenzgebiet bei Velika-Kladusa.

Das Vokabular ist dabei übrigens mindestens ebenso verstörend wie die Nachricht selbst, wenn dem Innenministerium Informationen von Verbindungsoffizieren vorliegen, die von bevorstehenden „Durchbruchsversuchen“ sprechen, als würde hier am Kartentisch eine aktuelle Frontstellung diskutiert.

Analysten der Gruppe III (Migration) im Innenministerium in Wien berichten gegenüber Krone davon, dass die Kroaten bereits Spezialeinheiten an diesem Übergang positioniert hätten. Aber die Lage wäre angespannter, weil nun andere Migranten kämen als in der Vergangenheit: „Jetzt kommen andere – keine Familien mehr, und es sind kaum noch Frauen dabei. 95 Prozent dieser Migranten, die da durchbrechen wollen, sind junge Männer.“

Auch seien unter den in Bosnien wartenden Zuwanderern keine Syrer mehr. Diese demnach aggressivere Zuwanderungswelle käme u.a. aus Pakistan „und es sind viele Iraner, Algerier, Marokkaner.“ Ihr Ziel sei Deutschland und wohl auch Skandinavien. „Die Migranten wollen nach Deutschland, weiter in skandinavische Länder. Österreich hat für sie mittlerweile einen zu schlechten Ruf.“ Ein abschreckender Ruf übrigens, den Merkel nie bereit war, durch politisches Handeln auch für Deutschland zu etablieren.

Noch bedrohlicher wirke die Lage übrigens auch dadurch, dass die Analysten im Innenministerium in Wien von besagten Verbindungsoffizieren erfahren haben, »die Versorgung dieser Menschenmassen sei „relativ gut geregelt“«. Einige Zuwanderer hätten Prepaid-Kreditkarten des UNHCR und der Unicef. Wie aber muss man sich so etwas vorstellen? Bekannt ist längst, dass die Flüchtlingslager der UNHCR solche Karten austeilen. Auch der Mehrwert ist bekannt, wenn nur noch registriert und direkt UNHCR-Leistungen abgerufen werden können. Aber was, wenn sich dieses System, wenn sich diese Lager mittlerweile als eine Art „System Karawanserei“ auf der Zuwanderungsroute nach Deutschland herausstellen sollte? Was, wenn der UNHCR hier Zuwanderung nach Europa nicht etwa verhindert, indem er Migranten versorgt, sondern durch diese ausreichende Versorgung fit macht für den Sprung nach Deutschland und vereinzelt auch nach Skandinavien. Eine Zwickmühle zwischen humanitärer Leistung und Zuwanderungsbeförderung.

Das Österreichische Innenministerium betont gegenüber Krone die Notwendigkeit, diesen Durchbruch zu verhindern, „damit dies nicht zu einem Signal für den Aufbruch weiterer zehntausender Migranten wird.“ Allerdings gibt es auch optimistische Töne, eine Lösung sei bereits gefunden: „Im November soll genau an dieser Grenze eine große Einsatzübung der Grenzschutztruppe Frontex stattfinden.“

Zufall? Keine Übung, sondern eine verdeckte Operation? Aber wem gegenüber muss man hier Europa vor illegaler Zuwanderung schützen? Wird an dieser Stelle eine massive Grenzsicherung deshalb probiert, damit die deutsche Angela Merkel international und in Europa ihr Gesicht waren kann?

Man mag kaum glauben, dass die deutsche Bundeskanzlerin diesen Einfluss noch hätte. Wenn es aber so wäre, dann wäre der abschreckende Effekt solcher Abwehrmaßnahmen für weitere Migranten allerdings verpufft. EU-Europa ist also weiter uneins und Krone meldet: „Grenzsturm droht.“ Europa im Fadenkreuz zigtausender junger Männer, die nichts zu verlieren haben, aber umso mehr zu bekommen hoffen? Muss diese Frage jetzt tatsächlich so gestellt werden?

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Kommentare ( 122 )

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alexius3
6 Jahre her

zu den echten Fakten: Die Büros des Hohen Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) in Sarajevo und in Wien widersprechen dieser Darstellung. Tatsächlich sind im Jahr 2018 bis zum 31.10. etwa 20.000 Migranten in Bosnien und Herzegowina registriert worden. Eine so große Anzahl an Menschen sei aber nie gleichzeitig im Land gewesen. Zurzeit halten sich nach Angaben des UNHCR etwa 5.000 Migranten in Bosnien und Herzegowina auf. Keine 20.000, die sich gleichzeitig irgendwohin aufmachen könnten – also auch nicht mit Messern bewaffnet. Derzeit befinden sich also sicher auch weniger als 5000 Migranten an der grenze auf. Wer es nachlesen will, der… Mehr

Teide
6 Jahre her
Antworten an  alexius3

Ich glaube den ÖR nicht mal mehr die Uhrzeit.

Jerko Usmiani
6 Jahre her

Wir bekommen ein gewaltiges Problem, wenn wir unsere Grenzen nicht endlich – und notfalls mit Gewalt – zu schützen beginnen. Glücklicherweise weiß ich, dass die Kroaten sich nicht überrennen lassen werden. Diese Turkaraber haben zu Zeiten des osmanischen Reiches u.a. kroatische Jungs ihren Familien weggenommen, sie dann zwangsmuslimisiert und aus ihnen die Eliteeinheit der Janitscharen gebildet, auf die Erdogan heute so stolz ist. Man kann also sagen, dass es in Kroatien nicht ganz wenige Soldaten und Polizisten gibt, die Muslime und Araber nicht nur ablehnen, sondern verachten. Papst Leo X. verlieht den Kroaten nicht umsonst den Ehrentitel des antemurale christianitatis.… Mehr

Klaus Maier
6 Jahre her

Und ich freu mich schon auf die vielen Apotheken, Facharztpraxen und Ingenieurbüros, die durch diese zukünftigen Mitbürger in meiner Stadt neu eröffnet werden. Ihre Messer werden sie beim Eintritt in die EU schon freiwillig abgeben.

Klaus Maier
6 Jahre her

Unter diesen 20.000 sind geschätzt 5-10%, die sich ggf. positiv in unsere Gesellschaft einbringen könnten. Und was machen wir mit dem Rest? Migration MUSS geregelt werden, insbesondere muss sich das Zielland und „die schon länger dort Lebenden“ seine neuen Mitbürger aussuchen können, alles andere ist keine Migration, sondern Eroberung, unabhängig davon, ob diese gewaltsam oder friedlich erfolgt.

Kassandra
6 Jahre her
Antworten an  Klaus Maier

5-10% ist überaus positiv geschätzt.
Und fragen wir uns besser, was die mit uns machen, statt wir mit ihnen.

Und nicht unwahrscheinlich, dass es Dschihad ist.
Von Imamen auf der „Moscheenroute“ am köcheln gehalten,
von der UN unterstützt.

Die Jungmänner und -frauen von den NGOs, die werden doch auch nicht
unbeschädigt bleiben, beim Begleiten so eines Zuges?

juri
6 Jahre her
Antworten an  Klaus Maier

Ja, 5-10% ist sehr, sehr großzügig geschätzt. Der Rest „genießt“ den neuen 60-Punkte-Plan.

kiki667
6 Jahre her

Schlechte Übersetzung von voiceofeurope.com in die deutsche Sprache, aber dennoch verständlich. Zitat: „Wie illegale Migrant und durch Europa finanziell während ihrer langen Reise bewältigen wurde enthüllt von der slowenischen Seite Nova24. Laut der Website, UNHCR und die EU in Zusammenarbeit mit Mastercard und Soros, von Hand großzügig Prepaid-Debitkarten aus den Migrant. Die Karten werden mit dem beide EU und UNHCR Logo ausgestattet. Keine Ausweisdokumente sind erforderlich, um die Karten zu erhalten oder verwenden – anstelle des Namens des Karteninhabers, „UNHCR“ und eine Nummer auf der Karte aufgedruckt. Nach Nova24, kommt die Information von einer Quelle innerhalb der kroatischen Polizei, die… Mehr

Karl Napf
6 Jahre her

Das muss Fake News sein schliesslich berichten oder es hat nur regionale Bedeutung unser MSM nicht darueber. Oder die deutschen Waehler sind einfach wieder nur zu bloed, das GUte in der Sache zu sehen: Aerzte, Ingenieure, Facharbeiter, Rentensicherung – die ueblichen Luegen halt.

Lucius de Geer
6 Jahre her

Jetzt wünscht man sich die Zuspitzung – es muss zum gewaltsamen Durchbruch kommen, damit unsere schlafenden Landsleute endlich aufwachen. Meine Sorge: Die Frontex-Truppe sichert den Burschen Geleit ins gelobte Land zu und nimmt ihnen damit die offensive Dynamik. So oder so: Jede Generation bekommt ihren Krieg – hier haben wir unseren.

nachgefragt
6 Jahre her

Es ist doch völlig unstrittig, dass diese Migranten die EU zuerst in Griechenland betreten haben. Also zurück nach Griechenland. Ein ICE 4 fasst bereits bis zu 1500 Fahrgäste (750 regulär). Mit Begleitung durch freundliche Grenzschutzsoldaten sollten 40 kroatisch Züge reichen. Das wären weniger als zwei Züge pro Stunde. Das sollte doch wohl kein Problem darstellen

Waehler 21
6 Jahre her
Antworten an  nachgefragt

Zurück nach Griechenland ist nicht die Lösung ! Die Griechen bräuchten nur alle Asylbewerber anerkennen und ihnen einen Aufenthaltsstatus einräumen. Mit diesem Status können dann die anerkannten Asylbewerber in Europa herumreisen. Solange sie keinen Asylantrag stellen, greift auch kein Rücknahmeabkommen über anerkannte Asylbewerber und können somit in jedem europäischen Staat um Arbeit nachsuchen oder nur so tun. ( Gleichstellung ) Deshalb macht es keinen Sinn Griechenland alleine zu lassen. Wenn irgendjemand ernsthaft annimmt, dass Griechenland in der Lage ist die europäischen Normen zu erfüllen, ist vermutlich bei dem öffentlich rechtlichen Rundfunk in Deutschland beschäftigt. Das ganze europäische Asylrecht muss auf… Mehr

Klaus Maier
6 Jahre her
Antworten an  nachgefragt

Die steigen mit Sicherheit alle freiwillig in solche Züge ein und geben im Küchenabteil auch noch ihre Messer ab und lassen sich dann wieder auf „Start“ zurückbefördern, also an die türkische West-Küste.

MrTruth
6 Jahre her

So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass Deutschland/Europa zum Abschuss freigegeben ist. Es wird dafür nie eine Lösung geben, da bin ich mir sicher. Alles was gemacht wird, ist reine Makulatur. Ich meine 20000 Mann, das ist wie eine kleine Armee. Und diese Länder haben noch weitaus mehr Reservisten für die Stürmung Europas. Wie Sarrazin richtig erkannt hat, ist Europa fast nur von islamischen Staaten umgeben. Diese legen sich wie ein Halbmond um Europa. Es ist Zeit bald die Koffer zu packen.

Unterfranken-Pommer aus Bayern
6 Jahre her
Antworten an  MrTruth

>>Es ist Zeit bald die Koffer zu packen.<<

Wenn Sie die entsprechenden Sprachkenntnisse haben, toll. Als jemand, der "nur" Englisch fließend spricht, und wenige Brocken Russisch und Spanisch, war ich relativ schnell die Liste an passenden Ländern durch. Und dann muß man, Überraschung, noch die Einwanderungsbedingungen des Ziellandes erfüllen. Damit viel Erfolg!

Gerro Medicus
6 Jahre her

Sehen Sie nicht den Zusammenhang zum UN-Migrationspakt? Wenn der erst unterzeichnet ist, wird man sagen, dass diese Migranten nun DAS RECHT hätten, weiterzuwandern, in die Länder, die den Pakt unterzeichnet haben. Und die es nicht getan haben, werden diese Leute durchziehen lassen, denn denen geht es ja nur darum, dass die Migranten nicht bleiben! Der Aufmarsch vor Kroatiens Grenze ist eine gesponserte Aktion, die den UN-Pakt möglichst schnell durch Fakten zu geltendem Recht machen soll! In dem Zusammenhang ist auch die Umbenennung von Mazedonien in Republik Nordmazedonien zu sehen. Dem hat Griechenland im Juni 2018 zugestimmt. Und surprise surprise, hat… Mehr