Tolerant kann nur sein, wer etwas ablehnt und trotzdem hinnimmt. Denn nur dann kann man es erdulden.
Jörg Zajonc, RTL-West-Chef, hat die Gabe klarer Formulierungen und verständlicher Sprache. Das stellte er neulich unter Beweis, als er zum UN-Migrationspakt Klartext redete. Das tat er jetzt wieder zum Thema Meinungsfreiheit eines Vortrages von Thilo Sarrazin. Was tolerant ist: zum Mitschreiben.
Auf der Facebook-Seite von RTL West leitet die Redaktion den Kommentar ein:
Der SPD-Politiker Thilo Sarrazin ist bekannt für seine meist provokanten Äußerungen. Jetzt sorgt er wieder für Diskussionen. An der Uni Siegen war Thilo Sarrazin heute Gastredner. Dagegen gab es Protest. Dazu ein Kommentar von RTL WEST Chef Jörg Zajonc.
„Eine Vorlesung über Meinungsfreiheit wird bekämpft, weil ein Mensch auftritt, der eine Meinung hat. Die man aber nicht haben darf. Und wer ihn unterstützt, ist „Nazi“. Geht’s nicht auch `ne Nummer kleiner? Wer legt eigentlich fest, was man sagen darf und was nicht, welche Meinung man haben darf und welche nicht? Natürlich nur, solange es nicht gegen geltendes Recht verstößt.
Immer mehr Menschen fühlen sich anderen moralisch überlegen und bekämpfen Andersdenkende, mittlerweile sogar bis aufs Blut. Sie erzeugen eine Atmosphäre von Angst und nennen es Freiheit. Sie bedrohen andere und nennen es friedlich. Sie wollen den Zusammenhalt und betreiben die Ausgrenzung.
Fast immer in Namen einer angeblich toleranten Gesellschaft. Das ist alles andere als tolerant, das ist borniert. Das Wort „Toleranz“ kommt aus dem Lateinischen und heißt ertragen, erleiden, erdulden. Tolerant kann nur sein, wer etwas ablehnt und trotzdem hinnimmt. Denn nur dann kann man es erdulden.
Meine Bitte: Redet miteinander, hört einander zu und hört auf euch zu beschimpfen. Denn nicht alles, was man selbst meint, ist richtig, und nicht alles, was der andere denkt, ist falsch.“
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Frage an die Experten bei Facebook, erfüllt das nicht schon den Tatbestand der HaSS-Rede?
Ich möchte Herrn Sarazzins oder sonstige Positionen nicht bewerten oder kommentieren. Lediglich folgende Fragen interesseieren mich: Ist es von der Meinungsfreiheit gedeckt, gegen Herrn Sarazzin und seine Ansichten zu agitieren? Wenn ja, wie sinnvoll ist diese Debatte hier? Dreht man sich nicht eher sinnlos und einfältig im Kreis, wenn man kritisiert, dass andere einen Kritiker kritisieren?
Toleranz ist weder eine Einbahnstraße, noch eine Sackgasse. Diskussionen auf Sachebene können zielführend sein, Scharmützel um Metaebenen sind es ganz bestimmt nicht.
Meinungsfreiheit bleibt eine sinnlose Formel, wenn Meinungsträger diskriminiert werden dürfen. Es bringt auch nichts, wenn man Diskriminierung als „Kritik“ etikettiert. Diskriminierung beginnt im publizistischen Bereich mit der Absicht, dass jemand die Bühne verlassen soll, er keine Öffentlichkeit mehr bekommt usw.. Unterstellungen als Meinung deklariert, fallen nicht in die Kategorie Kritik. Damit sind wir eben doch wieder auf der Meta-Ebene der Ethik angekommen. Wir brauchen eine Wiederherstellung verlorengegangener Moral im Verfahren (bevor man zu einem Ergebnis kommt), zurück zu Objektivität, Ehrlichkeit und Fairness, hin zu inhaltlicher Information, weg von Beurteilungen und Verurteilungen. Ohne Moral geht alles schief. Sagen was ist, heißt… Mehr
Kritik ist dann eben solche, wenn sie sich an das Argument richtet. Eine Kritik an die Person ist fragwürdig, wenn diese wegen zulässiger Meinungen attackiert wird.
Geisteswissenschaftliche Universitäten in Deutschland entpuppen sich immer mehr als Brutstätten linker Intoleranz.
Was hat der riesige Meiungsumschlag in Sozialen Medien und Internet-Foren aber auch in den vielen neueren Internet-Plattformen gebracht? Wahrlich eine große Menge an ausgelebter Meiungsfreiheit wie nie zuvor! Was hat es noch gebracht, substanziell? Was hat es bewegt? War es insgesamt eine Verbesserung oder eine Verschlechterung, Rechthaberei bei fehlender Orientierung an Richtigkeit, immer mehr mentaler und verbaler Kampf, immer weiter weg von Einvernehmbarkeit und erträglichen Lösungen? Was entsteht da eigentlich unter dem Strich? In Deutschland macht man sich das Leben auf Gegenseitigkeit schwer. Fordern, nehmen und „moralisch“ erzwingen ist seliger denn geben. Deutschland ist materiell reich, an Lebenswerten arm. Hinter… Mehr
Man kann Toleranz auch solange übertreieben, bis man keine eigene Meinung mehr hat.
Ein chinesisches Sprichwort besagt: „Jedes Ding hat drei Seiten. Eine siehst du, die andere sehe ich und die dritte sieht keiner von uns beiden.“
Ein schlechtes Zeichen für unsere Demokratie, wenn grund(ge)setzlich Selbstverständliches betont werden muss. Mutig, wenn in diesen Zeiten jemand darauf hinweist. Dank an Jörg Zajonc und RTL West und jeden anderen, der sich noch demokratisch zu äußern wagt…
Der ein oder andere wird langsam wach! Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und seine Kollegen, insbesondere die vom ÖR, sind dermassen in ihre Zwangsjacke eingenäht, dass sie gar nicht in der Lage sind, ihren rotgrünen Horizont zu erweitern! Es tut gut, wenn man sowas liest, aber meine Hoffnungen, dass sich im Umgang mit Mainstream-Abtrünnigen etwas ändert, gehen gegen Null!
Hin und wieder ist es nützlich, bei Lenin nachzuschlagen. Er lehrt uns, dass es sinnlos ist, eine gesellschaftliche Wende herbeizuführen, wenn nicht der alte Regierungsapparat zerschlagen wird. Und zum Regierungsapparat gehören nicht nur die Minister und hörigen, machtkorrumpierten Parlamentarier, sondern auch alle diejenigen, die das Geschäft aller Mächtigen propagandistisch betreiben: Presse, TV, Film etc.. Erst wenn diese Personen bzw. die Institutionen, in deren Aufrtag sie handeln, zur Seite getreten wurden, kann der einfache, arbeitssame Bürger wieder Luft holen, kann das, was ihn wirklich bewegt, wieder ans Licht der Öffentlichkeit gelangen.
Es geht nicht um Toleranz. Es geht darum, das inzwischen zwei Generationen frei und ohne materielle Not herangewachsen sind, die denken, das Geld kommt vom Automaten und der Strom aus der Steckdose und die Frauen werden durch Abschaffung der Urinale befreit und gleichgestellt. Das ganze kann man inzwischen auch studieren – ohne besondere Kenntnisse in Mathe oder Physik. Da die so erworbenen Kenntnisse und akademischen Grade im praktischen Leben aber wenig hilfreich sind, muß die Blase am Leben erhalten werden, die sie versorgt. Nur so erklärt sich die Verbitterung bei der Verteidigung der Pfründe, wer würde bei solcher Interessenlage TOLERANZ… Mehr
Bravo! Beispiel gefällig: Einsteinforum, Podiumsdiskussion 17. Januar 2019
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