Verheerendes Zeugnis für die schwarzrot(grüne) GroKo

Die Meinungen der Parteianhänger zu Transitzentren lässt ahnen, wie sie zu anderen, einzelnen Teilen des Zuwanderungsthemas aussähen, wäre danach gefragt worden. Nur für die von rotgrünrot sind Transitzentren nicht richtig.

Axel Schmidt/AFP/Getty Images

Glatt durchgefallen lautet das demoskopische Schulzeugnis der GroKo, also im nächsten Schuljahr wieder von vorne anfangen. Niemand ist mit ihren Leistungen sehr zufrieden und nicht einmal ein Viertel zufrieden. Selbst unter denen, die sich als Parteianhänger von Union und SPD einordnen, gibt es nur bei jenen der Union nennenswert mehr Zufriedene, aber keine Mehrheit. Sehenswert: grüne Parteianhänger votieren wie die der SPD. Das entspricht dem Verhalten der Grünen in der GroKo-GmbH als stiller Teilhaber.

Noch genauer ist das Bild von infratest dimap nachfolgend, weil es die Zufriedenheit der Partei-Anhängerschaften mit den drei Regierungsparteien CDU, SPD und CSU aufschlüsselt. Der CDU geben die Parteianhänger von SPD und Grünen exakt die selben – im Vergleich zu allen anderen freundlicheren – Werte. Der CSU geben die Parteianhänger von Grünen und Linken dieselbe vernichtende Note. Aufschlussreich auch: Die Parteianhänger von AfD und FDP bewerten die CSU praktisch gleich wie die von SPD und Grünen die CDU. Gemessen an dem Bild der anderen von CDU und CSU müssten sich die beiden schleunigst trennen.

Es geistert ja immer mal wieder durch den Medienraum, die Mehrheit der Deutschen fände das Thema Zuwanderung gar nicht so wichtig, wie die Kritiker oder Gegner der Politik der offenen Tür der schwarzrot(grünen) GroKo behaupteten. Bei infratest dimap finden sich dazu zwei Schaubilder. Das erste scheint die Nichtwichtigkeit zu bestätigen, zu viel Raum sagt die deutliche Mehrheit, angemessen ein Drittel und zu wenig Raum eine kleine Minderheit.

Der Blick auf das zweite Schaubild sagt mir, infratest dimap hätte seine Fragen seriöserweise anders gliedern müssen. Denn in den folgenden Fragen und Antworten hat das Institut – ich unterstelle, auftragsgemäß – wesentliche Teile der Zuwanderungsthematik neutralisiert untergebracht, um die Ausgangsfrage zu entschärfen.

Der Komplex Kriminalität und Soziales ist mit dem Zuwanderungsthema objektiv und gefühlt bei den Befragten vielfach miteinander verbunden. Genau diese Zusammenhänge hätte eine Befragung in diesen Zeiten herausfinden können und müssen, warum lässt Meinungsforschung ausgerechnet das Interessanteste weg?

Die Meinungen der demoskopischen Parteianhänger zu Transitzentren lässt ahnen, wie sie zu anderen, im einzelnen genannten Teilen des Zuwanderungsthemas ausgegangen wären. Nur für die Parteianhänger von rotgrünrot sind Transitzentren nicht richtig. Und selbst für zwei Drittel der Unionsanhänger sind sie richtig.

Würden die nicht gestellten (oder nicht veröffentlichten) Fragen anders ausgehen, als ich hier für wahrscheinlich halte, sähen auch die Ziffern der Sonntagsfrage nicht so aus wie folgend.

Solange nichts – gemessen am New Normal – Außergewöhnliches passiert, wird sich an diesen Demoskopiezahlen nichts ändern. Ob das nächste Außergewöhnliche die Ergebnisse der Landtagswahl in Bayern sein werden, hängt von den Wahlberechtigten ab. Schaun mer mal, dann sehn mer scho.

Für die Interessierten und Genauen hier noch eine Grafik. Der Vergleich 2005 und heute sagt: Union 5 Punkte verloren, SPD fast halbiert, AfD nahe an SPD, Grüne nahe an AfD, Linke und FDP unter 10. Bei künftigen Umfragen sollte die Union nicht mehr zusammen ausgewiesen werden, sondern nach CDU und CSU getrennt. Ob dieser Sommer vom Wetter her heiß bleibt, wissen die Wetterfrösche nicht, politisch spricht nichts für Abkühlung.

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