Mehr als die Hälfte der Deutschen ist unzufrieden mit der Bundesregierung

Die Ampel-Koalition ringt mit schlechten Umfragewerten. Insbesondere Kanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck verbuchen Tiefstwerte.

IMAGO / photothek

Selten war eine Bundesregierung so unbeliebt wie die Ampelkoalition. Das geht aus Umfragen hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Ipsos veröffentlicht hat. Demnach sind 52 Prozent der Deutschen mit der Bundesregierung „sehr unzufrieden“, nur 7 Prozent sind „sehr zufrieden“. Mit der Arbeit des Bundeskanzlers Olaf Scholz zeigen sich ebenfalls 52 Prozent der Befragten „sehr unzufrieden“, 9 Prozent zeigten sich „sehr zufrieden“.

Die Netto-Zufriedenheit, die Differenz zwischen denjenigen, die sehr zufrieden und sehr unzufrieden sind, liegt damit bei -43. Damit liegt er auf demselben Platz wie Wirtschaftsminister Robert Habeck (-43). Dabei hatte Habeck in den vergangenen Monaten wieder an Zustimmung gewonnen. Im Mai und Juli lag die Netto-Zufriedenheit bei Habeck noch bei -48. Mit dem Verschwinden des Heizhammers, der Causa Graichen und der Agora-Affäre aus den Medien hat sich auch Habecks Popularität erholt; so man bei einem solchen Wert von Popularität sprechen will.

Kein einziger Ampel-Minister schafft es nach der gegenwärtigen Ipsos-Analyse, eine positive Netto-Zufriedenheit zu verbuchen: bei keinem der Kabinettsmitglieder ist die Zahl der Zufriedenen größer als die der Unzufriedenen. Am unzufriedensten sind die Befragten mit Familienministerin Lisa Paus (-45) und Umweltministerin Steffi Lemke (-47). Bei Paus dürfte dabei besonders das Gezerre um das Selbstbestimmungsgesetz eine Rolle spielen. In dieser Gemengelage hat es sogar Gesundheitsminister Karl Lauterbach geschafft, wieder in die mittlere Riege aufzusteigen (-34).

Am zufriedensten sind die Befragten mit Verteidigungsminister Boris Pistorius. Er kommt auf einen Wert von -1. Demnach haben 27 Prozent der Befragten sich als zufrieden, 28 Prozent dagegen sich als unzufrieden mit seiner Arbeit gezeigt. Ipsos hat für die Erhebung 2.000 Wahlberechtigte im Alter von 18 bis 75 Jahren befragt. Diese fand im Zeitraum zwischen dem 1. und 3. September statt. Die Umfrage fand demnach noch vor der Verabschiedung des Heizungsgesetzes, der Wiederkehr der Affäre Schönbohm und dem (neuerlichen) Streit um Kindergrundsicherung und Selbstbestimmungsgesetz statt.

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Kommentare ( 31 )

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Silverager
1 Jahr her

Am zufriedensten sind die Befragen mit Pistorius. Ja, das ist ein bisher unverbrauchtes Gesicht. Nur frage ich mich, was der SPD-Mann bisher eigentlich geleistet hat, außer mit ernster Miene und sonorer Stimme Allgemeinplätze abzusondern. Die Bundeswehr bleibt auch unter Pistorius bei dieser unfähigen Regierung ein hoffnungsloser Sanierungsfall. Es wird das verbliebene Material an die hochkorrupte Ukraine verschenkt, die ja dort unsere „Werte“ verteidigen soll.

fatherted
1 Jahr her

Die „Hälfte“ ist unzufrieden….und die andere Hälfte?….sind die etwas zufrieden? Das würde ich mal hinterfragen.

Lucius de Geer
1 Jahr her

Das Beste an dem Beitrag ist das Bild – danke TE! Selten so gelacht.

verblichene Rose
1 Jahr her

Ich frage mich gerade, wer diese Menschen sind, die sich enttäuscht fühlen. Sind das die Arschgeigen, die mir täglich auf den Nerv gehen? Also solche, die erst befragt werden müssen, was ihnen tatsächlich auf den Nerv geht? Nun, ich glaube, dass mittlerweile keine Umfrage dazu beiträgt, mich von der Überzeugung ab zu bringen, dass die Menschheit scheitern wird! Das Böse, was ich dabei immer mehr entdecke ist, dass ich als „Deutscher“ wohl tagtäglich dazu lernen muss. Eine Prämisse, die ich wohl zu akzeptieren habe. Andere Menschen nennen das Selbstmord aus Angst vor dem Tod! Eines interessiert mich dann doch. WAS… Mehr

Lizzard04
1 Jahr her

„Unzufrieden mit der Ampel“ – das muss ein Euphemismus sein, offensichtlich fehlen der deutschen Sprache die korrekten Adjektive, um zu beschreiben, wie unterirdisch diese Regierung ist!

Nibelung
1 Jahr her

Das stört diese Typen nicht, denn die schweben schon längst über den Wassern und wer aus ihrer Sicht keinen Boden mehr berühren muß hält sich zwangsläufig für was außergewöhnliches und das sollte man ihnen nehmen, denn die sind nicht unsterblich und unterliegen den gleichen Bedingungen wie jeder andere, was sie noch zu spüren bekommen und sie dann geduckt das Feld räumen müssen, weil sie es sichtbar mißbraucht haben. Wer ständig in jedem Satz das Wort Demokratie hochhalten muß, der scheint ein schlechtes Gewissen zu haben, denn Demokraten verhalten sich so, daß sie auch so erscheinen und da die Mehrheit nicht… Mehr

Regina Lange
1 Jahr her

Sensationeller Schnappschuss von den dreisten Drei. Erinnert ein bißchen an Tick, Trick und Track die überlegen, was sie als nächstes anstellen können!

Chris Friedrich
1 Jahr her
Antworten an  Regina Lange

Sorry, Frau Lange. Aber das kann man so nicht sagen. Die drei Disney Figuren, haben immer super gute Ideen zur Lösung von Problemen gehabt und die Streiche richteten sich immer gegen die richtige Klientel. Diese drei Figuren auf dem Foto, versagen generell. Und was diese verzapfen, kann man nicht mehr als Streiche titulieren. Das ist Sabotage an unserer Republik.

Chris Friedrich
1 Jahr her
Antworten an  Regina Lange

Noch ein Nachtrag:
Die erinnern mich ehr an die Daltons. Und damit es auch wirklich vier sind, muss man noch Ricarda Lang dazuzählen.

Mausi
1 Jahr her

Wie gut, dass in den Ländern gewählt wird und nicht beim Bund.

Endstadium0815
1 Jahr her

Ich stelle zunächst dieses dumme Ranking in Frage. Was heisst hier beliebtester Politiker? Pistorius am beliebtesten, wieso? Was hat er denn so „beliebtes“ gemacht. Also nach vdL und KK ist es wohl fast unmöglich noch schlechter und unfähiger zu sein. Vor der NRW Wahl sah ich ein Interview mit zwei alten Frauen, die gefragt wurden warum sie Wüst wählen. Antwort: Er ist immer so gut gekleidet. Noch fragen? Daher sicher auch der Grund warum die Gurus in der Regierung soviel Geld für das Styling ausgeben, denn der Doofwähler achtet genau auf so etwas. Und zu Mister Minus Scholz, er wird… Mehr

Klaus D
1 Jahr her

Kommt mir alles so bekannt vor……

06.08.2016

„Manche sind ihrer überdrüssig geworden“

Einen drastischen Einbruch ihrer Popularitätswerte um zwölf Prozentpunkte erlebt Bundeskanzlerin Angela Merkel nach den Terroranschlägen von Würzburg und Ansbach. Mit einem politischen Kurswechsel der Kanzlerin rechnet die Merkel-Biografin Margaret Heckel gleichwohl nicht. Höchstens werde sie ihren Kurs anders benennen.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/merkel-im-umfragetief-manche-sind-ihrer-ueberdruessig-100.html