Die Nachrichten über mutmaßlich tausendfachen Betrug und Entlassungen von tausenden ungeeigneter Dolmetscher sind eine Katastrophe. Eine Kapitulation des Rechtssystems zusätzlich zur schon vorhandenen Kapitulation der Grenzsicherungsbehörden.
Die Süddeutsche Zeitung ist seit 2014 Teil eines Rechercheverbundes mit NDR und WDR unter Führung des Ex-Spiegel Chefredakteurs Georg Mascolo. Investigative Aufgaben werden also bei der Süddeutschen teilweise automatisch querfrontfinanziert via Rundfunkgebühren. Ein Interessenskonflikt?
Jedenfalls hat es die Süddeutsche jetzt offensichtlich übernommen, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Sachen zweitausendeinhundert entlassene Dolmetscher zu entlasten.
Weiter: „Dolmetscher, die für das Bamf arbeiten, müssen seit dem Sommer 2017 in den häufigsten Zielsprachen ein C1-Sprachzertifikat für die deutsche Sprache nachweisen.“ Heißt, der Dolmetscher muss nun auch „Redewendungen sowie auch ausgefallenere Phrasen der deutschen Sprache im aktiven Wortschatz vorweisen.“ In der Hochphase der Masseneinwanderung verlangte das Bamf allerdings „weder die Zugehörigkeit zu einem Berufsverband noch Nachweise über ihre Fähigkeiten.“ Einzig erforderlicher Einstellungsnachweis war „eine selbsteingeschätzte ‚Sprachsicherheit in Wort und Schrift’, wobei die Website des Bamf bis Anfang 2016 ‚Schrift’ nur als ‚wünschenswert’ aufführte.“ Nun soll der Bewerber nach C1 auch ein paar deutsche Bauernweisheiten akzentfrei aufsagen können?
Die entlastende Erklärung der Süddeutschen geht ganz einfach: „Wegen dieser neuen Voraussetzung (Red.: u.a. Redewendungen und Phrasen) habe sich die Zahl der eingesetzten Dolmetscher von 7.500 auf etwa 5.200 im Februar 2018 reduziert.“ Insgesamt hätte sich das Bamf deshalb sogar von 2.300 Dolmetschern getrennt. Bei 200 waren die Verträge offensichtlich nicht verlängert worden oder sie kündigten von sich aus die freischaffende Zusammenarbeit.
Nun sollen auch Fälle von „Verletzung der Neutralitätspflicht“ darunter sein. Aber die Süddeutsche gibt auch hier gleich Entwarnung via Einzelfallargumentation: „Eine genaue Zahl wurde nicht genannt, sie dürfte jedoch vergleichsweise niedrig sein.“ Fakt sei: „Die Zusammenarbeit mit 30 Dolmetschern (wurde) ‚aufgrund von Verletzungen gegen den Verhaltenskodex’ beendet.“ Fakten kleckerweise.
Ebenso wenig beschäftigt sich die Süddeutsche wie auch andere berichtende Zeitungen mit der eigentlichen Problemstellung dieser Massenentlassungen: Welche Personen mit welchen Grundhaltungen zum Asylverfahren sind da überhaupt eingestellt worden und lässt sich diese Fragestellung auch auf damals tausende neu eingestellter Entscheider für Asylfragen übertragen? Wie viele wurden hier entlassen und welche in der „Hochphase der Masseneinwanderung“ verminderten Einstellungsvoraussetzungen wurden hier überprüft? Bzw. nie neu überprüft, wenn stimmen sollte, was eine regionale Zeitung über die mutmaßlich unrechtmäßig in 1.200 Fällen Asyl erteilende Entscheiderin herausgefunden haben will: Die Frau soll via Twitter aus ihrer ProAsyl-Haltung nie ein Hehl gemacht haben.
Interessant wird in den nächsten Wochen die Frage sein, dann, wenn es die Süddeutsche und andere nicht erledigen mögen, wer überhaupt gewillt ist, einmal umfassend zu recherchieren, wer überhaupt im Bamf an diesen neuralgischen Stellen mit welcher politischen Haltung tätig ist, wenn er Entscheidungen im Asylrecht fällt.
Und tatsächlich ist auch ohne öffentlich-rechtlich querfinanzierten Rechercheverbund selbst noch für Laien schon nach kurzer google-Suche offensichtlich, wo die Suche beginnen könnte, wenn Refugees-Welcome-NGOs Stellen beim Bamf explizit auf ihren Websiten ausschreiben. Siehe hier. Eine Liste der Jobangebote nur auf dieser Website erzählt etwas über den Kontext.
Die aktuellen Nachrichten über mutmaßlich tausendfachen Betrug und Entlassungen von tausenden ungeeigneter Dolmetscher sind eine Katastrophe. Eine Kapitulation des Rechtssystems noch zusätzlich zur sowieso schon vorhandenen Kapitulation der Grenzsicherungsbehörden.
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Als die Migrationswelle rollte, habe ich sehr früh konstatiert, dass die Dolmetscher sich ebenso wie Schleußer bereichern können. Wer kann denn überprüfen, ob der Dolmetscher nicht gegen Bakschisch aus dem wahren „Fluchtgrund“ genau den Fluchtgrund radebrecht, der ein dauerndes Bleiberecht garantiert? Aber vielleicht ist das sowieso unerheblich, wenn Naivlinge erwarten, dass ein Antragsteller auf einem Formular die Frage „Gehören oder gehörten Sie einer terroristischen Vereinigung an: Ja / Nein“ korrekt beantwortet!
Jetzt wird auch bekannt, dass in Syrien die Häuser der ach so armen, hier Sozialgelder abzockenden Flüchtlinge reihenweise beschlagnahmt werden.. Wenigstens die Gerechtigkeit gibt es.
Beschlagnahme hört sich so unschön an. Sagen Sie’s lieber im Juristendeutsch: Es handelt sich um die Inbesitznahme herrenloser Sachen. 😉
Aussen wie Innen ein lange bekanntes Problem der Behörden! Es interessiert nur die Wenigsten. Unfassbar! Es ist alles zum Thema gesagt. Die Zeit zum Handeln ist längst da. Wer wagt den Anfang? Welche Partei, welcher Spitzenpolitiker oder Kleiner Beamte packt aus? Es ist nur eine Frage der Zeit bis zum ZUSAMMENBRUCH.
Ich verstehe das Problem nicht. Die gutmenschlich beseelte Chefin des Bremer Bamf hat genau das getan, was Merkel seit 3 Jahren tut. Beide haben das Recht gebrochen oder tun es noch. Die eine wurde suspendiert; die andere wurde als Kanzlerin wiedergewählt und bricht nach wie vor an den Grenzen unser Recht. Bei meinen Erwägungen gehe ich davon aus, dass die Bremer Dame für ihre Dienste kein Geld genommen hat, sondern aus Mitleid gegenüber den Yeziden aktiv geworden ist.
Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe. Die Eine kann die Gesetze nicht ihren Wünschen anpassen, die Andere braucht es offensichtlich nicht.
Es ist dasselbe. Und beide müssten hierfür in den Knast. Nur, wo kein Kläger, da kein Richter…Und falls jemand eine Anzeige macht bei der Staatsanwaltschaft macht, wird diese nicht angenommen, da die Staatsanwaltschaft weisungsgebunden ist.
… nichts anderes habe ich beschrieben, nur ein bischen mehr durch die Blume, denn die konkrete Darstellung der Verhältnisse in unserem Staat „könnte die Bürger beunruhigen“.
Vielleicht habe ich es ja übersehen, aber bis jetzt konnte ich nirgends einen Hinweis darauf entdecken, dass die auf betrügerische Art und Weise zustande gekommenen, positiven Asylbescheide aufgehoben und die betroffenen Personen abgeschoben werden sollen. Wenn es möglich ist, Leute wegen angeblicher Formfehler im Asylverfahren aus Afghanistan zurückzuholen (!), warum kann man dann nicht fehlerhafte Bescheid außer Kraft setzen und ebenfalls die Konsequenzen ziehen?
Wundert Sie das wirklich noch Herr Wallasch? Mich würde es eher wundern, wenn diese ganze Migrationswelle regulär bearbeitet würde. Sehen Sie sich doch den Umgang mit den Daten zur Kriminalität an. Wer glaubt den Zahlen denn noch?
Schon bald werden die Sozialkassen implodieren und dann ist nix mehr mit guten Wirtschaftszahlen. Merkel wurde 2017 nur durch die gute Wirtschaftslage gerettet.
Lieber Herr Wallasch,
also ich habe schon lange aufgehört, das Attribut „unfaßbar“ mit dem BAMF in Verbindung zu bringen. Bei dem Verein ist noch reichlich Luft nach unten.
Nur ein weiteres Symptom der um sich greifenden
und allumfassenden „Staatsverwahrlosung“.
Kurz und knackig zusammengefasst: In Wirklichkeit will doch NIEMAND unserer Herrschenden eine gesetzeskonforme Entscheidungsfindung, weder die Regierung und alle von ihr Abhängigen, noch die Asylprofiteure in Kirchen, Gewerkschaften oder NGOs, noch Prantls Süddeutscher Beobachter noch die GEZ-Medien. Das Motto ist: Reinkommen und Drinbleiben, das freut auch die Weltbürokraten von UN und EU. Als Alibiveranstaltung für die Dummen, die das alles bezahlen müssen, wird eine Scheinbürokratie betrieben.