In Umfrage 85 Prozent gegen Klima-Kleber

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen lehnt Straßenblockaden der Klimakleber ab. Laut einer Umfrage haben 85 Prozent kein Verständnis für diese Protestform. Außerdem fordern jetzt auch Regierungspolitiker härtere Strafen für die Aktivisten

IMAGO / aal.photo
Blockade der Letzten Generation am 20. Februar 2023 in Berlin

85 Prozent der befragten Deutschen halten die Verkehrsblockaden der Klimakleber für „nicht gerechtfertigt“. Nur jeder Achte (13 Prozent) stimmt solchen Protestaktionen zu. Das geht es aus einer Umfrage des SWR hervor, wie die Tagesschau berichtet.

Freilich: Die Haltung der politischen Lager zu den Blockaden der Klimakleber ist sehr unterschiedlich. So betrachtet knapp jeder zweite Sympathisant der Grünen (48 Prozent) die Aktionen als „gerechtfertigt“. Unter den Sympathisanten der Partei von Kanzler Olaf Scholz, SPD, befürworten dagegen nur elf Prozent die Aktionen der Klimakleber.

Sechs Prozent Zustimmung gibt es im Lager der oppositionellen Unionsparteien CDU/CSU, ebenso bei den Wählern der AfD. Die stärkste Ablehnung gibt es unter FDP-Anhängern, von denen nur drei Prozent Straßenblockaden für gerechtfertigt halten.

Härtere Strafen für Klimakleber gefordert

Die bisher verhängten Strafen gegen die Klimakleber werden von der Mehrheit der Deutschen (56 Prozent) auch nicht als hart genug wahrgenommen. 25 Prozent betrachten die Strafen als „angemessen“, elf Prozent als „zu hart“.

Auch in dieser Frage gehen die Meinungen je nach politischem Lager auseinander. So sind für 43 Prozent der Grünen-Sympathisanten die verhängten Strafen „zu hart“, 37 Prozent empfinden sie als „angemessen“ und nur neun Prozent als „nicht hart genug“, während die Wähler der anderen Parteien die Strafen überwiegend als „nicht hart genug“ empfinden. Die Sympathisanten der AfD sind hier am strengsten in ihrem Urteil: 81 Prozent halten die Strafen für „nicht hart genug“.

Der deutsche Justizminister Marco Buschmann (FDP) schließt Haftstrafen nun auch nicht mehr aus. So sagte er: „Wenn dann fortgesetzt immer wieder Straftaten begangen werden, dann müssen irgendwann auch Freiheitsstrafen verhängt werden, um eben eine echte Sanktionierungswirkung bei den Betroffenen zu haben. Ich glaube, es macht schon Eindruck auf Menschen, wenn sie mal mehrere Monate in einer Justizvollzugsanstalt eingesessen haben.“

Für die deutsche Kriminologin Katrin Höffler von der Universität Leipzig sind dagegen Gefängnisstrafen ein No-Go. Diese würden die Klimakleber nicht abschrecken. Höffler fordert daher, „in die Kommunikation, in den Diskurs zu gehen“.


Dieser Beitrag ist zuerst bei exxpress.at erschienen.

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Kommentare ( 15 )

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Paul987
1 Jahr her

Ich seh schon wie dem demokratischen Bundesverf.schutzchef, Haldenwang der Dampf aus den Ohren kommt. Hatte doch der oberste deutsche Staats-Demokrat vor paar Monaten die LG noch als Demokraten geadelt und deren fortgesetzte Begehung von Ordnungswidrigkeiten, Straftaten gegen Menschen und geplanten Anschlägen auf Infrastruktur als Ausdruck der gelebten Demokratie in der BRD gehuldigt.
Und jetzt lehnen es 85% der Leute ab, dass der heilige demokratische Krieg gegen das CO2, mittels Straftaten gegen Menschen geführt wird….
Im Weltbild des vordersten Staats-Demokraten sind jetzt wohl 85% in der rechten Ecke…da hat er jetzt viel Arbeit.

LRH
1 Jahr her

Es sieht so aus als lässt man den Klimaklebern alles durchgehen und klopft ihnen auf die Schultern .
Der Berufstätige ist der Dumme .
Wir sind offenbar wehrlos gegen kriminelle Clans ,wir lassen uns gerne ausrauben.
In Berlin tanken viele ohne zu bezahlen.
Politiker haben keine Lust auf Kartenbezahlung um zu stellen.
Hätte man eine digitale Gesundheitskarte gehabt hätte es keine Coronatestbetrügereien gegeben.
Aber Geld scheint keine Rolle zu spielen !

Urmeli
1 Jahr her

Freiheitsstrafen gibt es nur für unbezahlte Bußgelder durch Schwarzfahren oder nichtgetragene Masken zu Coronazeiten, die werden dann konsequent veranlaßt – besonders bei Bürgern, die sich keinen Rechtsbeistand leisten können. Das ist die Realität hier in Deutschland.

thinkSelf
1 Jahr her

Die 13% sind die in jeder Population erwartbaren Grenzdebilen. Nicht von ungefähr korrespondiert das mit der Kernwählerschaft der Grünen.

Klaus D
1 Jahr her

Gefängnisstrafen ein No-Go….aber wer den rundfunkbeitrag nicht zahlt geht ins gefängnis! Finde den fehler!

Guenther Adens
1 Jahr her

Zitat: „Für die deutsche Kriminologin Katrin Höffler von der Universität Leipzig sind dagegen Gefängnisstrafen ein No-Go. Diese würden die Klimakleber nicht abschrecken.“ Diese Argumentation hat sich bei der Strafzumessung von Straftaten etabliert. Schon als seinerzeit einmal die Einführung der Todesstrafe (für Mord) diskutiert wurde, hieß es, die sei sinnlos, weil sie bspw. einen Mörder nicht von seinem Tun abhalten würde. Dies gelte übrigens allgemein auch für Strafmaßerhöhungen in anderen Bereichen. Diese hätten nun einmal keine abschreckende Wirkung. Nun frage ich mich, warum dies nicht auch für Autofahrer und Steuerhinterzieher gelten soll. Dort wird auf dem Gesetzeswege in bestimmten Abständen immer… Mehr

Biskaborn
1 Jahr her

KriminologIn, ganz wichtig hier das In fordert: Für die deutsche Kriminologin Katrin Höffler von der Universität Leipzig sind dagegen Gefängnisstrafen ein No-Go. Diese würden die Klimakleber nicht abschrecken. Höffler fordert daher, „in die Kommunikation, in den Diskurs zu gehen“.
Klar, am Besten noch Zuspruch nachdem man in die Kommunikation gegangen ist. Man fasst es nicht!

Hieronymus Bosch
1 Jahr her

Die Klimakleber sind ideologisch bornierte Kleinkriminelle mit einem naiv-dümmlichen Sendungsbewusstsein. In ihrem quasi religiösen Eifer sind sie einer Sektenbewegung nicht unähnlich! Dahinter Weltretter zu sehen, ist einfach nur unfassbar!

Crossbow
1 Jahr her
Antworten an  Hieronymus Bosch

Wie alle relgiösen Sekten sind sie daher Argumenten gegenüber komplett verschlossen. Dass diesen Spinnern im ÖRR immer wieder Plattformen gegeben werden sich zu rechtfertigen, ja sogar „Klimaleugner“ überzeugen zu wollen, ist der eigentliche Skandal .

humerd
1 Jahr her

„Die überwiegende Mehrheit der Deutschen…“ interessiert niemanden. Es gilt das Diktat der lauten Minderheiten.

thinkSelf
1 Jahr her
Antworten an  humerd

Nö. Eine Minderheit kann nur dann herrschen wenn die Mehrheit sie lässt. Herrschaft ist daher immer und ohne Ausnahme eine Herrschaft der Mehrheit.

Johannes R. Brecher
1 Jahr her

Niemand kann den Klimawandel leugnen, denn der besteht seit Jahrmillionen.