Seit Neujahr fließt kein russisches Gas mehr durch die Ukraine nach Europa. Als Alternative bleibt nur über den Schiffsweg importiertes Flüssiggas. Die Slowakei, die besonders von den russischen Liferungen abhängig ist, schlägt Alarm.
Seit dem 1. Januar 2025 8:00 Uhr Ortszeit hat die Ukraine die Gastransit abgedreht. Es wird kein russisches Gas durch die Pipelines in der Ukraine nach Europa mehr geliefert. Die Ukraine hat den Vertrag nicht mehr verlängert, mit dem der Transit von Erdgas von Russland nach Europa geregelt wurde, nachdem 50 Jahre lang russisches Erdgas durch die Ukraine nach Europa geflossen ist. Sie verliert damit erhebliche Einnahmen ebenso wie Moskau, das an dem Erdgas aus Sibirien kräftig verdiente. Nach Berech-nungen von der Nachrichtenagentur Bloomberg bedeutet der Stopp der Gaslieferungen für Russland einen Verlust von etwa sechs Milliarden Dollar.
„Aufgrund der wiederholten und ausdrücklichen Weigerung der ukrainischen Seite, dieses Abkommen zu verlängern, wurde Gazprom die technische und rechtliche Möglichkeit genommen, Gas für den Transit durch die Ukraine ab dem 1. Januar zu liefern“, heißt es in einer Erklärung des russischen Staatskonzerns.
Das kommt nicht sehr überraschend; die Ukraine hat schon seit längerem ihre „internationalen Partner“ darüber informiert, dass sie kein Gas mehr durch ihre Pipelines aus Russland durchleiten werde. Kiew weigerte sich, den ausgelaufenen Vertrag zu verlängern mit der Begründung, die Einnahmen aus den Gaslieferungen würden Moskaus Kriegsmaschinerie finanzieren. Das bedeutet für mitteleuropäische Länder, dass sie Gas aus anderen Quellen zu höheren Preisen beziehen müssen, während die Ukraine ihre wichtige Position als Lieferant für Westeuropa verliert.
Eine immer wichtigere Rolle spielt dabei LNG-Gas, das aus Qatar und aus den Vereinigten Staaten kommt. Die USA haben ihre Produktionskapazitäten erheblich ausgebaut und sich an die Spitze der weltweiten LNG-Lieferanten gesetzt.
Allerdings ist dieses Gas deutlich teuer als Pipelinegas aus Russland; es muß sehr aufwendig in den Produktionsländern auf -162 Grad abgekühlt, dann in Spezialschiffen transportiert und in das europäische Erdgas-Leitungssystem gepumpt werden.
Der Stopp der Gaslieferungen wird für die meisten europäischen Länder als nicht besonders kritisch angesehen. Das Gas aus Russland, das durch die Pipelines der Ukraine führte, machte etwa fünf Prozent der gesamten europäischen Gasimporte aus. Der Versorgungssicherheit droht vorerst keine Gefahr – allerdings steigen die Kosten der Gasimporte. So sind die Gaspreise im Vergleich zum Vorjahr bereits um 50 Prozent angestiegen.
Besonders in Bedrängnis kommt allerdings die Slowakei. Sie ist neben Österreich und Ungarn eines der Länder, die noch stark von dem russischen Gas abhängig sind, das durch die Ukraine-Leitung strömte. Entsprechend aufgebracht ist Robert Fico, Ministerpräsident der Slowakei, der immer wieder betont, dass Europa ohne preiswertes russisches Gas der wirtschaftliche Kollaps drohe. Er rief in einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die EU-Staaten dazu auf, die Ukraine zum Einlenken zu bewegen und bot sein Land als Gastgeber für Friedensverhandlungen an.
Laut Fico habe die Slowakei jährlich bis zu 500 Millionen Euro an Transitgebühren verdient. Dabei ist umgekehrt die Slowakei wiederum zu dem wichtigsten Stromlieferanten der Ukraine geworden, seitdem Russland gezielt die Energieinfrastruktur der Ukraine angegriffen und bereits zwei Drittel der Erzeugungskapazitä-ten zerstört hat.
Fico stieß allerdings auf wütende Proteste bei Wolodymyr Selenskyj, dem Präsidenten der Ukraine. Der lehnt alles ab, was Geld nach Moskau fließen lassen würde. Von der Leyen wiederum will bis 2027 aus russischen fossilen Brennstoffen „aussteigen“ ohne Plan, woher die Energie dann kommen soll.
Trotz des Embargos durfte übrigens weiterhin russisches Erdgas nach Europa fließen – trotz des Angriffskrieges gegen die Ukraine vor fast drei Jahren. Das Embargo der EU bezieht sich nur auf Erdöl, das seit März 2023 nicht mehr eingeführt werden darf.
Gas und Öl gibt es in ausreichende Maße. Gerade haben etwa Senegal und Mauretanien damit begonnen, Gas aus Offshore-Feldern zu fördern. Das kommt dort aus großen Tiefen bis zu 2800 Meter, soll verflüssigt werden und die Energielieferungen sollen bald starten. Führendes Unternehmen dabei ist übrigens die BP.
So wirken die desperaten Versuche der EU unter der Führung deutscher Grüner, aus Öl und Gas auszusteigen, angesichts der steigenden globalen Prospektionsaktivitäten nach Öl und Gas nur noch skurril. Weltweit zumindest – für Deutschlands Wirtschaft aber tödlich.
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A) Es handelt sich um Nichteinnahmen nicht „Verluste“
B) Der Betrag dürfte der Preis der Gasmenge sein, die bisher durch die Ukraine floß. Ein Teil davon wird Rußland anderweitig verkaufen, zudem zu einem höheren Preis
C) Völlig richtig konstatiert der Autors daher: Verlierer sind die privaten und industriellen Gaskonsumenten in Mittel- und Westeuropa aufgrund des drastisch gestiegenen Gaspreises
D) Und last but not least werden die westeuropäischen Verbündeten die fehlenden Transiteinnahmen der Ukraine selbstverständlich ausgleichen.
E) Die Ukraine wurde durch eben dieses Gas ebenfalls versorgt. Jetzt muss die Ukraine mit anderem Gas zusätzlich, natürlich „Frei Haus“ versorgt werden.
Alles in Deutschland wird immer teuer und teuer – warum wohl ?
Von mir gab es noch nie einen Cent für Schmarotzer
Den Artikel könne man auch etwas direkter schreiben: a) Die Ukraine erpresst die EU, indem sie Gaslieferungen in die EU stoppt. Diese Erpressung kann nur durch sofortigen Stop aller Zahlungen an die Ukraine beantwortet werden b) Der Hinweis auf LNG Gas müsste um Zahlen ergänzt werden der Preis für LNG Gas ist 3 – 4x höher als für Pipeline Gas LNG Gas hat einen hohen CO2 Fussabdruck, durch das energieintensive kühlen, den langen Transport über See usw – eigentlich ein NoGo für jeden Grünen (ausser natürlich grüne Ideologen in Berlin) c) Was soll der Hinweis auf Senegal u Mauretanien? Die… Mehr
Zumindest die Slovakei sollte dieses Verhalten der UA als kriegerischen Akt deklarieren und der UA ein militärisches Ultimatum stellen.
Es ist absurd, unwürdig und auch unnötig sich vom korrupten Kiewer Regime dermaßen vorführen zu lassen.
Hoffentlich macht Trump die UA bald rund – ich befürchte aber er wird sich einen schlanken Fuß machen und einfach sagen, dass diese Sache, die insbesondere von den USA und UK vorangetrieben wurde fortan ein Problem der EU ist und er damit nichts zu tun haben will.
Es geht ganz einfach um die Zeitenwende. Nicht um die, die uns die Politiker und Medien vermitteln wollen. Sondern um die weitere westliche Vorherrschaft durch die USA in der Welt und die Stabilität unserer Währungen, insbesondere um den US Dollar. Es scheint, sich diese nicht mehr im Wettbewerb der Nationen entscheiden soll, da die USA und wir im Schlepptau, angesichts der Größe und der Dynamik der BRICS, leicht ins Hintertreffen kommen könnten. Sei es auch nur das der hoffnungslos überschuldete US Dollar den amerikanischen Traum sehr schnell beenden könnte und die Welt den Kaiser nackt sehen könnte. Um die Gefahr… Mehr
Ja. Deshalb wird wohl Scholz auch seine Stimme neulich in New York bei den UN abgegeben haben, um sich wie Deutschland einverstanden mit der Bildung einer Weltregierung zu zeigen? https://tkp.at/2024/09/24/uno-verabschiedet-pakt-fuer-die-zukunft-als-grundlage-fuer-neue-weltordnung/
Wahrscheinlich haben sie den Sozialismus im Sinn, der dann, wie im Iran durch die Muslime, vereinnahmt werden wird. Wächterräte schießen ja schon jetzt wie die Pilze aus dem Boden.
Kollateralschäden sind eingepreist. Und Sir Keir Starmer hat bereits absichtliche „Umvolkung“ einräumt: https://sciencefiles.org/2024/11/30/wow-der-britische-regierungschef-sir-keir-starmer-raeumt-absichtliche-umvolkung-ein/
Die Einnahmeverluste der Ukraine werden durch Steuergelder aus Deutschland kompensiert. Ich frage mich aber, wie sie fehlendes Erdgas kompensieren werden. Denn ohne Durchleitung fehlt es ja an Gas, das man sich „abzweigen“ kann und abgezweigt hat.
Das Manna ist früher auch angeblich vom Himmel gefallen und nun erwarten sie energetisch ein neues Wunder, weil die Fortschritts-Zahlen in dieser Hinsicht erstunken und erlogen sind, wenn man sich nähers damit befaßt und keineswegs zu der Annahme führt, daß wir eine sichere Energieversorgung haben, denn es braucht viel Zeit um sich durch den Irrgarten der Illussionen durchzukämpfen, bis man dahinter kommt, daß alles auf Sand gebaut ist und die Widersprüche von Abhandlung zu Abhandlung schon in sich stecken. Wenn nun ein führender Energieriese trotz aller Mängel von einer Auflebung alter Kraftwerke Abstand nehmen will, dann scheint es eher der… Mehr
Die Transitgebühren, die die Ukraine erhält, sind zu vernachlässigen. Das gibt eine Betteltour mehr für den nicht mehr Präsidenten.
Endlich wird der Russe gezwungen, seinen Feldzug gegen die Ukraine zu beenden. Der Frieden kommt näher.
Habe ich gerade im ÖR richtig verstanden, Selensky hoffe „trotz der Unberechenbarkeit Trumps“ auf Friedensverhandlungen? Und diesem Mann schenken wir Milliarden.
Biden hat die Kriegskasse des Ukrainers gerade auch noch einmal mit Milliarden gefüllt – was die Frage aufwirft – sprechen sich die Westmächte eigentlich ab – oder ist Kiew tatsächlich nur da, um Steuergelder in andere Hände zu transferieren?
Hier die Karikatur aus den USA, wo gezeigt wird, wie Taxpayers Money über die Ukraine in die Hände von u.a. Kongressabgeordneten zurück geleitet wird: https://x.com/WallStreetSilv/status/1842550314265632838
Wer bei uns wird sich bereichern? Wer in Brüssel bei der EU?