Die Hamburger Polizei rechtfertigt sich für einen völlig unverhältnismäßigen Einsatz gegen einen 17-Jährigen, der seine Freunde umarmte und abklatschte. Die Coronamaßnahmen machen es möglich, dass "partyartige Treffen" zum Anlass für "Schwerpunkteinsätze" erklärt werden.
Die Polizei Hamburg hat auf Kritik an einem Einsatz im Jenischpark reagiert – und hat damit noch zusätzliches Befremden ausgelöst. In einer über die Medien verbreiteten Videosequenz war zu sehen, wie Polizisten mit einem Streifenwagen einen weglaufenden jungen Mann jagen. Der 17-Jährige hatte zuvor Freunde umarmt – also mit ihnen gegen die Corona-Auflagen verstoßen.
Nach Empörung in den sozialen Netzwerken versuchte die Polizei sich nun zu rechtfertigen. Während die ersten Sätze sogar als subtile Kritik an den politisch vorgegebenen Beschränkungen durchgehen könnten – „Wir stellen fest, dass mit zunehmender Dauer … Kontrollsituationen für die eingesetzten Kräfte schwieriger werden“ – schlägt die Polizei dann einen Ton an, der Ordnungswidrigkeiten scheinbar zu schweren Straftaten aufbläst: „Die Polizei ist dort regelmäßig mit Schwerpunkteinsätzen tätig, da sich insbesondere Jugendliche und junge Heranwachsende an diesem Ausflugsort zu partyartigen Treffen zusammenfinden, dabei zum Teil massiv Alkohol konsumieren, laute Musik hören und gegen geltende Corona-Regeln verstoßen und Sachbeschädigungen begehen“.
Wir möchten dazu wie folgt Stellung nehmen: pic.twitter.com/5oeiunTK11
— Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) February 26, 2021
Solch ein Satz von einer Polizei in einer Großstadt mit einer jedem Passanten – etwa in St. Georg – unübersehbaren Drogenszene samt dazugehöriger, ebenfalls kaum übersehbarer organisierter Kriminalität, kann tatsächlich erstaunen. Von „Schwerpunkteinsätzen“ gegen feiernde Jugendliche zu erfahren, denen jegliche Ausgeh-Alternative fehlt, und deren Musikbox von der Polizei „sichergestellt“ wurde, dürfte Straftäter in Hamburg und anderswo ebenso belustigen, wie es zahlreiche Menschen in den sozialen Netzwerken empört.
Weiter erklärt die Polizei im selben Tweet, sie habe bei der betreffenden Kontrolle „Verstöße gegen die Eindämmungsverordnung … geahndet“. Der 17-Jährige habe sich „besonders hervorgetan“, indem er in Anwesenheit der Polizei „andere umarmte und abklatschte“. Man habe ihn dann „überprüfen“ wollen, um ihn auf sein „Fehlverhalten“ (also das Umarmen der Freunde) hinzuweisen. Und dann der Satz: „Während der Kontrollsituation flüchtete er dann vor den Beamten, was nach polizeilicher Erfahrung den Verdacht nahelegte, dass er etwas zu verbergen hatte.“
Will die Polizei andeuten, dass er etwa Drogen oder Diebesgut besaß? Da der 17-Jährige nach den im Video gezeigten Verfolgung „gestellt“ wurde und ein „Ordnungswidrigkeitsverfahren“ gegen ihn eingeleitet wurde, kann man wohl davon ausgehen, dass das nicht der Fall war. Sonst hätte es die Polizei wohl erwähnt. Wahrscheinlich ist doch wohl, dass dem jungen Mann klar wurde, dass er wohl ein hohes Bußgeld für Umarmungen und Abklatschen zu bezahlen hätte, und er darum weglief.
So bleibt nur der Eindruck eines völlig überzogenen „Schwerpunkteinsatzes“ gegen einen harmlosen, vermutlich betrunkenen Jugendlichen, der sich freute, seine Freunde zu sehen. Und einer Polizeiführung, die sich nicht nur mit solchem Übereifer an der falschen Stelle, sondern auch noch mit unglaubwürdigen Rechtfertigungsversuchen von den Bürgern entfremdet. Eine einfache Entschuldigung und ein Eingeständnis, dass der Einsatz nicht verhältnismäßig war, wären die einzig sinnvolle Reaktion gewesen.
Der Achtungsverlust vieler Bürger vor der Polizei als „Freund und Helfer“ ist nach Vorfällen wie diesem, der leider nicht alleinsteht, wohl ein Kollateralschaden der Corona-Politik.
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Ich persönlich, möchte in diesen Tagen, oder seit ca. 2015 kein Polizist in Deutschland sein. Als Beamter, haben diese Frauen und Männer, die Vorgaben der Politik durchzusetzen. Wie würde ich mich persönlich dazu verhalten? Das sollte sich jeder hier einmal selber fragen. Schaue ich lieber weg, oder setze ich z. Z. geltendes Recht durch? Ich bin selbst erstaunt, wie viel Polizei z. Z. sichtbar ist. Wo ist diese, wenn es wirklich gefährlich ist? Liegt es daran, dass Frau / Herr Polizist mal gefahrlos zeigen kann, wo der staatlich, politische Hammer hängt? Warum wird nicht genauso hart und erbarmungslos durchgegriffen, wenn… Mehr
Man hat so den Eindruck, wenn man mal die Polizei zu Hilfe wegen irgendwas schlimmem, darf man ja nicht den wahren Grund nennen (zb. Schwerer Unfall, oder Verbrechen).
Man muss sagen . hier läuft grad eine Corona Party . dann kommen sie ganz schnell.
Find es einfach erschütternd.
Und in „Balin“ knattern sie mit einem zweieinhalb Tonnen schweren Hubschrauber im Tiefflug über die angeblich morsche Eisfläche eines zugefrorenen Tümpels, um die Schlittschuhläufer zu verjagen.
Nehmen die bei der Polizei mittlerweile eigentlich jeden, der sich da bewirbt?
Vor geraumer Zeit habe ich mir einen Alu-Baseballschläger im Versandhandel gekauft, hatte dabei aber übersehen, dass da „ACAB“ draufsteht. Wollte ich bei Gelegenheit mal abschleifen, aber immer vergessen – jetzt lasse ich es draufstehen.
Man sieht, dass die Polizei in Hamburger Parks dringend auf geländegängige, hochmotorisierte Fahrezuge angwiesen ist. Oder besser gleich auf einen Helikopter mit Fangnetzen… damit der Jenisch-Park coronafrei wird. Herr Grote, übernehmen Sie!
Da bekommt das Wort Hetz-Jagd doch gleich wieder eine neue Bedeutung. Hat sich Herr Seibert schon geäußert?
UND „ihm auf die Sprünge helfen“!
Ob der Corona-Held da im Streifenwagen sich in Bellevue auch ein Bundesverdienstkreuz abholen gehen darf – wie die drei Reichstagshelden? Oder ist das eher suboptimal abgelaufen, von wegen Imageschaden der Polizei? Oder kann gar nicht beschädigt werden, was eh schon kaputt ist?
Die Bedeutung des Bundesverdienstkreuzes wird durch seine giesskannenartige Verteilung an solche „Helden“ und regierungsgenehme „Aktivisten“ in der „Flüchtlingshilfe“ u.a. derartig entwertet , dass man sie irgendwann auf den Grabbeltischen der Flohmärkte für ein paar Pmperlinge verramschen wird wie die Medaillen , Orden und „Ehrenzeichen“ der „DDR“.
Wenn die Vorgehensweise der Polizei in Hamburg das Maß der Dinge ist, dann wäre es angebracht, eine ständige Hundertschaft in der dörflichen Umgebung einzurichten, in der wir leben. Tatsache ist allerdings, das die Infektionszahlen gering sind und die Inzidenz unter 25 liegt, was zwar eigentlich nichts aussagt, da die KPIs willkürlich ermittelt werden, aber immerhin. Es schein wohl so zu sein, dass die Statthalter Staatsrats, insbesondere in den R2G Städten, größten Wert auf die Jagd von Covid-19 Dissidenten macht, als sich auf die eigentlichen Arbeit zu konzentrieren. Stilistische Blüten von Frau Reker in Köln werden natürlich getoppt vom Bürgermeister in… Mehr
War ja mal wieder ein respekteinflössendes „Lehrvideo“ unserer Polizei.An Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Wieder einmal nur peinlich, mit Blaulicht hinter einem rennenden Teenager herfahren und sich noch den halben Unterboden rausreißen! Bei Teens auf dicke Hose machen und vor kriminellenClanmitgliedern kuschen!! Knallerbsen machen mehr Eindruck!!
Ist doch toll, wenn die Polizei jedem Anrufer gleich einen Streifenwagen schickt.
Hoffentlich machen sich nicht bald hunderte Anrufer einen Spaß daraus.
Das wär ja voll gemein.
So wie der Junge sprintete, ist er auf gutem Weg, die 100m zukünftig noch schneller zu schaffen. Was die Beamten mit ihrem Fahrzeug angeht, nach dem Video ist ein Fahrertraining im Gelände das mindeste. Das verunfallte Fahrzeug der Polizei kostet den Steuerzahler mehr, als die unsinnige Jagd auf einen Teenager? Oder ist der Junge ein bekannter Drogen-Dealer? Wie würde ich reagieren, wenn mich ein Polizeibeamter auf ein Virus anspricht? Ich gehe mit auf die Wache, lasse den schnell verfügbaren PCR-Test machen und gehe gesund und munter meiner Wege. Ist die Bevölkerung wirklich so blöd, mit Maske rum zu laufen? Es… Mehr