„Man hat es versäumt, gegen die Entstehung von Parallelgesellschaften vorzugehen“

„Wir schaffen das“, verordnete Angela Merkel 2015. Das Wie überließ sie den Landräten und Bürgermeistern. Ein Gespräch mit dem früheren Botschafter in Jordanien und im Jemen Alfred Schlicht über die muslimische Massenmigration, den fragwürdigen Sinn unserer „Integrationsmaßnahmen“ und die bleibende Fremdheit der „neuen Deutschen“.

IMAGO / Stefan Zeitz
Anti-Israel-Protest in Berlin, Mai 2021

Berlin. Der frühere Botschafter in Jordanien und im Jemen, der Islamwissenschaftler Alfred Schlicht, glaubt nicht daran, dass sich muslimische Einwanderer gut in die deutsche Gesellschaft integrieren werden. Das liege auch am Bild, das der Koran vom Christentum zeichne. „Christen sind nicht gleichberechtigt, und man soll sie nicht als Freunde haben“, so der Diplomat im Gespräch mit dem Monatsmagazin Tichys Einblick.

Eine Bestandsaufnahme
Ali Ertan Toprak: "Parallelgesellschaft war gestern, heute muss man von einer Gegengesellschaft sprechen."
Schlicht plädiert dafür, sich ohne Vorbehalte mit dem Islam zu beschäftigen. „Da die Vertreter der ideologischen Islamophilie im Grunde sehr unsicher sind, sind sie schnell mit dem Vorwurf der ‚Islamophobie‘ oder des ‚antiislamischen Rassismus‘ bei der Hand. Für alle Intoleranz, Gewalt und Brutalität, die aus dem Islam kommt, haben sie – oft abstruse – Rechtfertigungs- oder Erklärungsnarrative. Den Koran haben sie meist nicht gelesen, die islamische Geschichte kennen sie oft kaum – sie ‚wissen‘ aber, dass der Islam und die Muslime Gegenstand westlicher Herabsetzung und Verfolgung sind.“

Für Schlicht liegt die Ursache der Integrationsprobleme muslimischer Bevölkerungsgruppen darin, dass viele von Integrationsprogrammen „gar nicht erreicht werden wollen, weil Integration gar kein erstrebenswertes Ziel für sie ist“. Natürlich gebe es gut integrierte Muslime, was aber nichts am grundsätzlichen Problem ändere. „In der Tat senden wir an die Migranten falsche Signale aus. Man müsste ihnen ganz eindeutig klar machen, welche Regeln hier gelten, dass Sozialleistungen und das Recht, bei uns zu bleiben, an gewisse Bedingungen geknüpft sind. Das Tolerieren von rechtsfreien Räumen, das Verständnis für Straftaten und der Mangel an Konsequenz in Justiz und Politik ermutigt Kriminalität gegenüber einer Gesellschaft, die man ohnehin ob ihrer ‚Schwäche‘ und Toleranz verachtet. Vergessen darf man auch nicht, dass islamistischer Terrorismus und ‚gewöhnliche‘ Kriminalität Hand in Hand gehen.“

Wenn Klischees bestätigt werden
(K)Eine Polemik: Die Regierung untergräbt die Integration
Von vielen Muslimen würden „unser Rechtsstaat und unsere Werte als Zeichen der Schwäche interpretiert. Unser Bekenntnis zu Frauenrechten und zu Toleranz wird verachtet“, so der frühere Botschafter. „Viele Muslime leben weiterhin wie in ihren Heimatländern. Frauen werden diskriminiert, Mädchen erhalten nicht die nötige Bildung und werden in Zwangsehen gezwungen. Wenn Islam-Apologeten gerne behaupten, all das komme nicht durch den Islam, sondern durch das Patriarchat, vergessen sie, dass das Patriarchat eine seiner stärksten Stützen im Islam hat.“

Erstaunt ist der Islamwissenschaftler, dass vor allem die politische Linke den Islam unterstützt. „Tatsächlich fällt im internationalen Vergleich auf, dass Islamophilie eher in linken Kreisen herrscht, manchmal bis an die Grenze der Absurdität. Dies ist besonders eigenartig, weil der Islam eher ‚rechte‘ Positionen vertritt: Er fordert patriarchalische Verhältnisse, verweigert Frauen die Gleichberechtigung und Mädchen gute Erziehung. Allen Arten von Freiheit oder Gleichberechtigung steht er ablehnend gegenüber. Dass Muslime ‚Hamas, Hamas, Juden ins Gas‘ skandieren, ficht Linke nicht an.“


Das ganze Interview in Tichys Einblick 11-2022 >>>

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Kommentare ( 46 )

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Stefan Rapp
2 Jahre her

Die Linke unterstützt den Islam weil der Feind meines Feindes mein Freund ist ganz einfach. Nein auch weil wenn sich Kritik am Islam durchsetzt das linke Kartenhaus, welches alles was fremd ist verherrlicht, destabilisiert wird. Wenn man den Islam kritisieren kann, kann man auch Einwanderung kritisieren, kann andere Kulturen kritisieren, das wäre die Büchse der Pandora. So bleibt alles sakrosankt.

WeltbegaffenderRumReisender
2 Jahre her

Ein friedliches, gleichberechtigtes Zusammenleben in einer muslimischen Mehrheitsgesellschaft ist für Nicht-Muslime unmöglich! Denn, ein wesentliches Merkmal islamischer Gesellschaften und Volkswirtschaften ist die Sklaverei, siehe die Koran-Verse! Die Unterdrückung der Frauen in islamischen Gesellschaften ist auch eine Form der Sklaverei! (Wie „gut“ dass für Trampoline die Unterdrückung der Frauen im Iran nix mit dem Islam zu tun hat.) Vor einigen Monaten hörte ich im DLF einen Bericht über Tunesien bzw. eine Tunesierin klagte in dem Bericht: „Wir Frauen machen hier alle Arbeit. Neben der Versorgung unserer Kinder, auch die schwere Feldarbeit. Aber unsere Männer hängen andauernd in den Straßen-Kaffees rum.“

Demokrat1
2 Jahre her

Der Modeschöpfer Karl Lagerfeld hat kurz vor seinem Tod Angela Merkel kritisiert, zu viele Muslime ins Land gelassen zu haben.

Manfred_Hbg
2 Jahre her

Im Grunde bräuchte man mit Blick auf den Artikel doch nur kurz und knapp sagen: Im Westen nichts Neues -alles altbekannt und richtig gesagt! – – – – – – Zitat 1: „Viele Muslime leben weiterhin wie in ihren Heimatländern. “ > Genau auch das iat sas geoße Problem und mir hinzu abolut unverständlich. Da flüchten diese Allah-Anhänger und -Fanatiker aus ihren islamischen Drittlandstaaten und Shithole-Countries in den sogenannten freien, modernen und offenen Westen weil sie ein besseres leben wollen. Und dann im EUropäischen Westen angekommen fällt denen nichts besseres und anderes ein als ihren „Steinzeit-Allah“ samt „Moslem-Reaktoren“ auch hier… Mehr

Innere Unruhe
2 Jahre her
Antworten an  Manfred_Hbg

Viele Muslime leben in ihren Ländern. Hier wäre interessant zu erfahren, wer außer Muslimen noch in diesen Ländern lebt. Wie schaut es mit Juden aus? Christen? Budhistsen? Jesiden vielleicht? Oder anders gefragt, von wem sollen diese Länder denn sonst bewohnt werden? Warum ist das ein besonderer Fakt? – Viele Deutsche leben in Deutschland; viele Schweizer in der Schweiz und Dänen in Dänemark… Dass viele Muslime in ihren Ländern leben, sollte ein Zeichen dafür sein, dass es keinen Grund gibt, von dort zu fliehen. Für ganz viele Muslime sind diese Länder ja gut genug zum Leben. Viele Afghanen leben in Afghanistan…… Mehr

Der Winzer
2 Jahre her

Seien wir froh, dass die sich die verschiedenen „Glaubensrichtungen“ im Islam (Sunniten, Schiiten, …) und die verschiedenen Nationalitäten (Türken, Kurden, Iraner, Syrer, …) spinnefeind sind, um sich bspw. hinter einer ‚Scharia-Partei‘ zu versammeln. Und beten wir, dass es dabei bleibt … .

Kassandra
2 Jahre her
Antworten an  Der Winzer

Sie werden sehen: alle werden sich im Kampf gegen die Ungläubigen vereinen – um sich danach!!! gegenseitig zu bekriegen.
„Ich gegen meinen Bruder;
ich und mein Bruder gegen unsere Vettern;
ich, meine Brüder und Vettern gegen die, die nicht mit uns verwandt sind;
ich, mein Bruder, meine Vettern und Freunde gegen unsere Feinde im Dorf;
sie alle und das ganze Dorf gegen das nächste Dorf.“
Arabisches Sprichwort – immer jetzt schon zu besichtigen, wenn z.B. Polizisten gegen einen solchen vorgehen wollen.

SwingSkate
2 Jahre her

Ohne Vorbehalte mit dem Islam beschäftigen? Muss man nicht tun (für nicht-religiöse Menschen ohnehin eine Zumutung), es reicht sich „ohne Vorbehalte“ mit dem Völkerrecht zu beschäftigen. Es kann doch nicht sein dass im 21. Jahrhundert die archaischste Form der Territorial-Eroberung – die (Massen)Migration – als Norm akzeptiert und hingenommen wird.  

Innere Unruhe
2 Jahre her
Antworten an  SwingSkate

Ich finde es eine gute Idee, sich ohne Vorbehalte dem Begriff Dschihad und Ungläubiger zu widmen.
Auch ohne Vorbehalte nach Ideen der Gleichberechtigung und Emanzipation im Islam zu suchen.

Ho.mann
2 Jahre her

Vielleicht sollte man Schäuble daran erinnern, dass wegen der Entstehung von Parallelgesellschaften die Gefahr der generierten Inzucht der deutschen Bevölkerung, die er mit herbeieilenden Fachkräften zu verhindern gedachte, nicht aufzuhalten ist und stattdessen durch Bildung neuer Kulturkreise, die durch ihre Vielfalt frei von jeglicher Inzucht gedeihen, seine kranke Vision nun nicht in Erfüllung gehen kann.

Ho.mann
2 Jahre her

Merkel erhält Nansen-Flüchtlingspreis für ihren Einsatz für Flüchtlinge in 2015/16  Der Nansen-Preis gilt als höchste Auszeichnung des UNHCR. Er wird an Menschen verliehen, die sich in besonderem Maße um das Wohlergehen von Flüchtlingen verdient gemacht haben. UNHCR lobt Merkels Standhaftigkeit, denn die Christdemokratin sei gegen diejenigen standhaft geblieben, die Angst verbreiten wollten. „Sie hat gezeigt, was erreicht werden kann, wenn Politiker richtig handeln und daran arbeiten, Lösungen für die Herausforderungen der Welt zu finden, statt die Verantwortung einfach an andere weiterzureichen.“  „Sie war eine echte Führungspersönlichkeit, die an unsere gemeinsame Menschlichkeit appellierte und sich entschieden gegen diejenigen stellte, die Angst… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Ho.mann
Innere Unruhe
2 Jahre her
Antworten an  Ho.mann

Es wäre gut, jedem Steuerzahler das zu ersetzen, was jeder von uns für die Illegalen ausgegeben hatte.
Auch sollten wird das Geld, das wir für die Migranten ausgegeben haben, dem Entwicklungsministerium streichen. Wir „entwickeln“ Bürger dieser Länder auf unserem Boden, daher brauchen sie in ihrer Heimat kein Geld dafür.

Peer Munk
2 Jahre her

Heute in Berlin Wedding: Ein fetter Mercedes fährt vorüber, im Wagen zwei Männer mit Salafistenbärten.
Was soll diese Männer dazu treiben, sich integrieren zu wollen? Es geht ihnen doch super. Sie haben mehr Geld als der autochtone Weddinger. Sie können nach ihren archaischen Vorstellungen leben, werden dabei sogar von deutschen Politikern und Journalisten gegen Kritiker verteidigt. Kaum einer traut sich, was zu sagen, sollten sie mal ihren Schlitten auf dem Bürgersteig parken. Die Deutschen halten sie vermutlich für Weicheier.

reiner
2 Jahre her
Antworten an  Peer Munk

kenne ich aus dem ruhrgebiet auch zur genüge. mir hat mal ein reporter gesagt,dass in der dortmunder nordstadt über 800 strafbefehle oder bußgelder nicht vollstreckt werden,man erwartet zu viel randale, ach so ist das.