Deutschland verfügt über genügend eigene Energiereserven, so Fritz Vahrenholt, früher für die SPD Hamburger Umweltsenator. Wir müssten den Schatz unter unseren Füßen nur heben.
Berlin. Der Energieexperte und frühere Hamburger Umweltsenator Prof. Fritz Vahrenholt (SPD) hält das Verbot der Erdgasgewinnung aus tiefen Gesteinsschichten in Deutschland nicht mehr für sinnvoll. Während die Ampel-Regierung vereinbart hat, keine neuen Erkundungsbohrungen zu erlauben, importiere man genau solches Gas, das in den USA gewonnen wird und tiefgekühlt zu Flüssiggas per Schiff nach Deutschland geliefert werden soll. „Es kann doch nicht sein, dass wir Fracking-Gas aus den USA importieren, Fracking hierzulande aber nicht zulassen wollen“, kritisiert Vahrenholt im Monatsmagazin Tichys Einblick.
Nur mit Energie aus Sonne und Wind könne man das Industrieland Deutschland nicht sicher mit Strom versorgen. Deutschland müsse auch über einen heimischen, günstigen Energieträger verfügen, um wettbewerbsfähig bleiben zu können. „In Amerika sind Erdgas, Kernenergie und Kohle billig. In China, unserem Hauptwettbewerbsland in der Produktion, sind die Energiepreise auch niedrig“, so Vahrenholt. Preiswerte, jederzeit verfügbare Energie sei die Grundvoraussetzung einer prosperierenden Volkswirtschaft. Der deutsche Sonderweg gefährde die heimische Industrie. „Was passieren wird, ist, dass bei einem Erdgaspreis, der viermal so hoch ist wie in China oder den USA, sämtliche Industrie auswandern wird“, so Vahrenholt. Die bevölkerungsreichsten Länder der Welt würden den Green Deal der EU nicht mitmachen: Indien, China und die USA. Vahrenholt: „Wir werden einen Rückgang der Energiepreise nicht mehr sehen.“
Dabei verfügt Deutschland nach einer Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover in tieferen Erdschichten über die fünftgrößten Schieferölvorkommen und viertgrößten Schiefergasvorkommen Europas. Die größten Lagerstätten befinden sich im Niedersächsischen Becken, im Oberrheingraben und unter der Nordsee. Eine Verschmutzung des Grundwassers ist laut Gutachten auszuschließen, weil Schiefergas- und Ölvorkommen weit auseinander liegen.
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Eigentlich mag ich den Vahrenholt. Aber Fracking in Deutschland? Erstens: Deutschland ist im Gegensatz zu den USA ein sehr dichtbesiedeltes Land. Groningen hat ja nicht ohne Grund diese Technik aufgegeben. Zweitens: Selbst wenn man Fracking zulassen würde, hätte es auf den kommenden Winter keinen Einfluss. Man müsste das Fracking-Gebiet freiräumen, die Fracking-Anlagen erst mal erstellen und an Ort und Stelle bringen. Und dann müsste man mal zu bohren anfangen. Warum nicht einfach Nordstream 2 öffnen? Die Pipeline ist fertig und mit Gas befüllt. Damit wäre der kommende Winter gerettet. Aber unsere linksgrüngelben Polit-Asse vermeiden das Thema wie der Teufel das… Mehr
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/goergens-feder/recycling-die-gelbe-ente-hat-keinen-gruenen-punkt/
Die gelbe Ente ist ja hier im Fracking-Thema hochinteressant.
Da hier Fracking ja immer wieder als unkompliziert und „in Trinkwasserqualität“ verkündet wird, etwas zum nachlesen:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/gewaesser/grundwasser/nutzung-belastungen/fracking
https://www.geo.de/natur/oekologie/2906-rtkl-erdgasfoerderung-fracking-das-sollten-sie-wissen
https://www.scinexx.de/news/technik/wie-giftig-ist-die-frack-fluessigkeit/
https://www.bund-segeberg.de/themen-und-projekte/fracking/
https://www.umweltnetz-schweiz.ch/themen/ressourcen/3526-hydraulisches-fracking-%E2%80%93-hype-ohne-zukunft.html
Oh je, es geht doch nichts über neutrale Quellen, gelle.
Wenn Fraking doch soooo umweltschädlich ist, warum wollen/sollen wir es dann aus Übersee (der Transport ist sicher auch sehr umweltschonend) importieren? Fragen über Fragen…
Fest steht, als extrem exportabhängige Wirtschaftsnation haben wir einen hohen Energiebedarf.
Und der muß unbedingt und schnellstens gedeckt werden!
Sonst gehen bei uns noch in diesem Jahr 2022 die Lichter aus!
Immer wieder schön zu sehen, wie die Mehrheit der Deutschen getreu dem Motto handelt: „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“. Wir sind ja so korrekt und vorbildlich. Lehnen alles ab, was uns in unserer Wohlfühlblase stören könnte. Sollen sich doch andere die Finger schmutzig machen. Fracking: Gott bewahre nicht bei uns, aber von anderen kaufen, kein Problem. Elektroautos: Ja gerne, wie die Batterien hergestellt werden und was der Lithiumabbau anderswo anrichtet, interessiert nicht. Strom aus Atomkraft: Um Himmels Willen nein! Aber wenn er halt in Frankreich oder Tschechien erzeugt wird, mein Gott, dann nehmen wir ihn halt. Erdgas vom… Mehr
Super Idee….Herr Vahrenholt. Die Anwohner, die dann künftig das Trinkwasser aus der Umgeben erhalten, laden Sie dann sicher herzlich zu sich ein….ein Liter frisch aus dem Hahn auf EX-runterschütten….mal sehen ob sie danach noch stehen können. War vor zwei Jahren in einer „Fracking-Area“ in den USA….dort kann man sich nicht mal mehr mit dem Wasser aus dem Hahn mehr waschen….Hautausschlag und Haarausfall sind die Folge. Krebsraten steigen immens an. Spricht nur keiner drüber. Ach…und die Mär…die Chemikalien wären erstens ungiftig und zweitens würden ordentlich entsorgt…..lachhaft….wenn man diesen Giftmüll ordentlich entsorgen würde, würde vom Fracking-Gewinn nichts übrig bleiben….bzw. alle Firmen wären… Mehr
In den Niederlanden wird nicht gefrackt.
Wie einige hier schreiben, Deutschland ist kein Flächenland wie Russland, Kanada oder die USA die ohne Ende Fracking betreiben. Na ja, man muss eben Kompromisse betreiben. Die Flächen die zum Fracking nutzbar sind müssen geräumt werden, ähnlich wie beim Kohleabbau damals. Deutschland braucht Gas und es wäre dumm es nicht selbst abzubauen. Ich wohne in Kanada und es ist einfach richtig die Ressourcen zu nutzen. Die Trinkwasserqualität leidet nicht unter dem Fracking hier. Die Ressourcen müssen billig verfügbar bleiben wenn Deutschland weiterhin Interesse an einer ernstzunehmenden Industrie hat. Erdgas kostet in Deutschland pro Kubikmeter 66 Euro Cent. In Kanada 4… Mehr
Man schaue sich die Krebsstatistiken im Bereich Rothenburg /NS an..
Oder die Gründe warum die Niederländer im Bereich Groningen die Gasförderung bremsen.
Der klassische Dokumentarfilm von Michel Moore zum Thema Fracking sollte bekannt sein.
Dummerweise ist Michael Moore alles andere als glaubwürdig. Jeder der sich seine Dokus anschaut ist gezwungen alles selbst noch einmal zu prüfen. Dafür ist vielen die Zeit zu schade und sie beziehen lieber Infos aus glaubwürdigeren Quellen.
Nein, North Stream 2 muß in Betrieb genommen werden und als „Backup“ sollte die Förderung von Fracking-Gas ermöglicht werden, so wird ein Schuh draus.
Das wäre mir ganz neu, dass in Europa größere Vorkommen an Schiefergas und/oder -Öl liegen. Das einzige Land bei welchem mir größere Mengen bekannt sind, ist Estland. Es wäre schön wenn man die Mengen in Europa (mit Zahlen) ins Verhältnis zu Kanada oder den USA setzt. Soweit ich weiß ist das relativ zu diesen Mengen nicht viel hier.