Anne-Marie Großmann, Miteigentümerin der Georgsmarienhütte Holding, schlägt Alarm: Einige Monate würde man noch durchhalten. Dann steht im Raum, die Produktion ins Ausland zu verlegen. Deutschland als Standort ruiniert die Wettbewerbsfähigkeit energieintensiver Unternehmen.
Wenn die Energiekosten nicht sinken, sehe sie für den Standort Deutschland schwarz. „Ohne Signale aus der Politik halten wir nur noch ein paar Monate durch.“ Dies sagte die Miteigentümerin der familiengeführten Georgsmarienhütte Holding, Anne-Marie Großmann, bei einer Veranstaltung der wirtschaftspublizistischen Vereinigung (WPV) in Düsseldorf am Montagabend.
Wenn sich die Perspektive nicht ändere, sei die einzige Schlussfolgerung, „dass wir hier irgendwie mit einem Schrecken rauskommen und dann versuchen, eine Perspektive im Ausland zu finden“, so Großmann weiter.
Die drastisch gestiegenen Energiekosten seien eine große Belastung für die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens. So würden für das Stahlwerk Georgsmarienhütte die jährlichen Strom- und Erdgaskosten von 37 Millionen Euro im Jahr 2019 im laufenden Jahr um 127 Prozent auf 84 Millionen Euro steigen. Dies zwinge zu stark reduzierten Investitionen, die man irgendwann jedoch nicht weiter einsparen könne.
Das Unternehmen erzeugt Stahl in großen, strombetriebenen Öfen aus Metallschrott. An über 15 Standorten werden Güter für Maschinenbau, Kraftwerkstechnik oder die Rüstungsindustrie gefertigt. 6.000 Menschen sind bei dem Konzern beschäftigt, der auf einen Jahresumsatz von 2,3 Milliarden Euro kommt.
Doch schon früher erklärte Großmann, dass sie auch nicht mehr weiter wisse. Die wirtschaftliche Lage der Stahlindustrie sei mehr als schwierig. Sie wolle ihren Mitarbeitern nicht sagen: „Danke für eure tolle Arbeit, das war’s.“
Doch ohne bezahlbare und verfügbare Energie hat keine Industrie mehr eine Chance in Deutschland. Vor allem nicht energiehungrige wie Stahlunternehmen. Die Strompreise der Industrie seien doppelt so hoch wie in anderen entwickelten Industrieländern. „Und das macht natürlich unseren Stahl relativ teurer als den, den unsere Wettbewerber aus dem Ausland anbieten.“
Auch die CO2-Bepreisung von Erdgas müsse angepasst werden, bis grüner Wasserstoff verfügbar sei, hängt Großmann zumindest öffentlich der Wasserstoff-Illusion an. Erdgas dürfe im Großhandel maximal 20 Euro je Megawattstunde kosten. Derzeit liegt der Preis an der Börse bei 48 Euro.
Wenn die Produktion sich nicht mehr rechne, werde man nicht mehr investieren. „Dann läuft es aus, und irgendwann produzieren wir den Stahl eben nicht mehr. Und dann können wir uns überlegen, ob wir die anderen vorhandenen Kapazitäten füllen mit Stahl, den wir im Ausland einkaufen oder eben gleich die gesamte Wertschöpfungskette ins Ausland verlegen.“
Sie betonte bisher redlich grün, sie wolle Energie aus sogenannten erneuerbaren Quellen nutzen, um „klimaneutral“ Stahl herzustellen. Für grüne Ohren wohlfeile Worte, doch kein Wort der Kritik daran, dass gerade Strom von Windrädern extrem teuer ist. Jede Verbilligung müsste von Steuerzahlern bezahlt werden. Ohne Kohle- oder Kernkraftwerke lässt sich gerade eine Stahlindustrie nicht sinnvoll betreiben. Denjenigen, die die Energieversorgung Deutschlands zerstört haben, ist das auch klar. Und gleichgültig ist ihnen, ob es in Deutschland noch Stahlwerke gibt oder nicht.
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Es kamen in letzter Zeit einige Metaller (Schichtarbeiter, unterste Ausbildungsstufe/Qualifikation) zu uns ins Unternehmen (BigPharma), die sich beschweren, dass sie jetzt 37,5h statt 35h pro Woche arbeiten müssen. Und nur noch 3300 Euro statt 4200 Euro jeden Monat netto einstreichen dürfen (zzgl. Urlaubs- und Weihnachtsgeld + 36 Urlaubstage). Das sind Leute mit einer Friseur- oder Koch-Ausbildung!
In meiner Nähe ist eine 50k-Stadt mit einem Migrantenanteil von offiziell 40% und realistisch über 80%. Wenn hier die Aluminium-Industrie draufgehen sollte, dann wird das ein richtiges Fest: direkt wären ca. 7k Arbeitsplätze betroffen, indirekt weit mehr. Ich freu mich schon drauf.
Das ist eben das Dilemma: dass unsere Industriebosse schwarz sehen, aber grün denken!
„Ohne Signale aus der Politik halten wir nur noch ein paar Monate durch.“
Auf Deutsch – hier schreit wieder jemand nach Subventionen der den grünen Fantasien bisher hinterher gerannt ist und jetzt aufwacht. Aber anstatt nun den Stopp der destruktiven „Energiewende“ zu fordern, womit man es sich ja mit den Regierigen verscherzen würde, flieht man lieber vor der bösen und anstrengenden marktwirtschaftlichen Realität in die Arme des gütigen planwirtschaftlichen Staates.
Ich verstehe das ganze Gejammer um die deutsche Industrie in konservativen Medien nicht. Es trifft ausschließlich jene, die enthusiastisch den grünen Kurs Robert Habecks unterstützten. Was genau ist daran schlecht, dass es diesen Unternehmen nun schlecht geht? Ich persönlich trauere nur um jene, die vehement gegen Habecknomics eintraten und nun ebenfalls durch dessen Politik geschädigt werden. Von den großen, bspw. der gesamten Auto-, Stahl-, Dünger-, Metallindustrie, haben alle mitgemacht. Ich klatsche daher jedes Mal Beifall. Die Beschäftigten sollen sich bitte auch nicht so haben, die verdanken ihre konkurrenzlos guten Arbeitsplätze eben genau der Planwirtschaft (Subventionen, Gewerkschaften, etc) die ihnen diese… Mehr
Was ist die neue Botschaft dieses Artikels? Dass Gruen die Deindustrialisierung vorantreibt, duerfte ja wohl jedem klar geworden sein. Und ebenso klar ist, dass die Unternehmen jammern, Subventionen fordern und mit Abwanderungabsichten die Regierung erpressen moechten. Aber weiterhin schoen mitsingen im Chor, der den Green Deal fordert. Man kann halt nicht alles haben im Leben und man kann das alles nicht mehr mit anhoeren. Es reicht.
Die grünen Quislinge. Sie hat doch jetzt so viel grüne Energie zur Verfügung. Bald gibt es noch mehr Solarenergie, nur die Strompreis wird das wohl nicht senken.
Und günstiges Erdgas gibt es doch von unserem großzügigen Herren und Meister jenseits des Atlantiks, oder etwas nicht?
Russisches Gas ist sehr sehr böse, oder?
Da kann man nur sagen:“eat your own dogfood!“ Wenn die Gute in Kenntnis der Sachlage grinsend mit Habeck übers Werksgelände läuft und von Wasserstoff und Subventionen träumt, dann muß man sich fragen, was sie zu ihrem Job eigentlich befähigt. Stahlproduktion war in Deutschland schon vor dem Grünen Albtraum kaum konkurrenzfähig, hat sie das nicht gewußt? Das Wasserstoffmärchen sollte sie sich mal von Fachleuten erklären lassen, oder hat sie die schon alle rausgeschmissen, weil sie nicht woke genug waren? Hat sie gegen die Abschaltung der Kernkraftwerke protestiert? Oder überhaupt mal eine substanzielle Energiepolitik angemahnt? Nein? Na dann….
Durchhalten Leute, der Söder hat gerade die schnelle Kernfusion erfunden. Bald gibts üppig Strom aus Bayern geschenkt. Dann können wir sogar die Windmühlen als Gebläse zum Kampf gegen die Erwärmung umfunktionieren oder zum Wegblasen geistiger Leichtgewichte. Volksverräter, wer was anderes denkt.
Solange die Vorstände, oder hier sogar die Miteigentümerin, von Industrieunternehmen sich nicht offen gegen den grünen Wahn stellen, der sie ganz eindeutig ruiniert, wird sich auch nicht viel ändern. Wer vernünftige Energiepolitik und bezahlbare Energiepreise will, der muss die Energiewende als das bezeichnen, was sie ist, eine ruinöse Idiotie. Wer immer nur das Liedlein des verantwortungslosen links-grünen Parteienkartells singt, kann nicht wirklich als Kritiker dieser Politik ernst genommen werden. Unsere gesamte Gesellschaft ist offensichtlich nicht mehr in der Lage, eine als falsch erkannte Politik auch als falsch zu benennen. Die Feigheit der Vernünftigen macht das durch die Unvernünftigen verursachte Desaster… Mehr
Ob die Frau Großmann nicht versteht, dass mit Windmühlen keine Industrie aufrechterhalten werden kann. Ich vermute, Sie versteht es nicht.