SPD stürzt demoskopisch auf 11 Prozent

SPD in die Hölle unter 10 Prozent, Grüne in den Himmel über 30 Prozent: Dieses Bild inszenieren bald alle Umfrageinstitute im Auftrag von Medien.

imago/Christian Ohde

Damals bei der Debatte um die Strategie 18 der FDP, welche ein Bundesparteitag unter Führung von Guido Westerwelle beschloss und dann unter seiner Führung keine Minute vertrat, machte ich den Witz zum ersten mal: Man könne das Projekt 18 von unten und von oben erreichen.

Dass die SPD diese Marge mehr als deutlich unterschreitet, weiß jeder und ist ja auch unübersehbar. Es kommt nicht darauf an, wie weit Herr Güllner die veröffentlichten Zahlen von Forsa von den Rohdaten entfernt, wo verstärkt, wo abgeschwächt und so weiter hat. Es geht nur um die Medienwirkung der Ziffern, hier nur um die eine für Güllners alte Partei: SPD 11 Prozent – und um die andere für die Grünen: 27 (Güllners neue Partei?).

— Wahlrecht.de (@Wahlrecht_de) June 15, 2019

Auf die Grünen wartet ein – ihrem jetzigen demoskopischen Pegelhochstand entsprechender – Absturz, der so tief sein wird, dass sie sich davon wohl nicht wieder erholen. Rechtzeitig darauf vorbereitet können die Grünen nicht sein, wenn es soweit ist, weil sie dem Irrtum erliegen, die Ziffern für sie spiegelten Zustimmung zu den politischen Vorstellungen, die ihnen von den meisten Medien zugeschrieben werden.

Erst mal legt Forsa die Latte für die anderen Institute und ihre Auftraggeber höher. Mal seh’n, wie diese agieren, Emnid folgt Forsa schon mal:

Magischer Weise denken Journalisten hier bei den Grünen wie damals bei ihrem 100%Schulz-Zug nicht daran, wie sie eigentlich von ihren höchst eigenen, kritiklos begeistert hochgeschriebenen Wunschvorstellungen wieder runterkommen. Sollten sie sich auf das kurze Gedächtnis der Leute verlassen, verwechseln sie die Bürger mit ihren Berufskollegen. Indem sie die Grünen in den Himmel der 30-Prozent-Zone hochpreisen, verstärken sie den selbst verschuldeten Abstieg der SPD in die Hölle unter 10 und in ihrem Gefolge die Union mit einem kleiner werdenden Abstand exakt in die selbe Richtung.

Dass der deutsche Pateienstaat aus sich selbst heraus nicht reformfähig ist, schrieb nicht nur ich oft. Aber hierzulande flüstern nicht mehr wie früher die Parteien den Medien und Journalisten, was sie über ihre Politik verkünden sollen. Heute schreibt die ehemals nur Vierte Gewalt den Parteien vor, welche Politik sie zu machen haben. Das hat das Zeug, den aufgeblasenen Parteienstaat mit Hilfe der Grünen derart aufzupusten, dass er platzt.

Na dann bis zum nächsten demoskopischen Halali.

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