Also sprach Torsten Albig: „Sie ist eine Kanzlerin, wie sie die Deutschen offensichtlich mögen. Ich glaube, es ist schwer, gegen diese Kanzlerin eine Wahl zu gewinnen.“ Das müsse man zur Kenntnis nehmen.
Was der schleswig-holsteinische SPD-Ministerpräsident über die „ewige Merkel“ sagte, wird durch alle Meinungsumfragen gedeckt. Die Mehrheit der Deutschen will Angela Merkel als Kanzlerin nicht gegen einen Sozialdemokraten auswechseln – zurzeit jedenfalls nicht. Für das SPD-Funktionärskorps geht diese Volksnähe Albigs aber zu weit. Die Genossen schäumen. Die ihnen heilige Beschlusslage sieht anders aus. Also soll sich die Wirklichkeit danach richten – der Genosse Albig ebenfalls.
Schützenhilfe bekommen die empörten SPD-Funktionäre vom Linken-Hoffnungsträger Dietmar Bartsch. „Diese Luschenhaftigkeit einiger Sozialdemokraten befördert Politikverdrossenheit“, meinte er. Ein überzeugter Sozialist wie Bartsch beherzigt halt, was er einst als Doktorand am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der KPdSU in Moskau gelernt hat: „Der Sozialismus siegt“.
Beim Warten auf den Sieg könnten die SPD-Genossen vielleicht „Wunder gibt es immer wieder“ intonieren. Oder sie entscheiden sich für den Titel von Daryl Hall & John Oates aus den Achtzigern als neue Partei-Hymne: „Out of Touch“.
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