Sechstes Todesopfer nach Magdeburg-Attentat bestätigt

Am 6. Januar berichteten Medien offiziell von einem sechsten Todesopfer des Attentats in Magdeburg. Auch die Zahl der bestätigten Verletzten steigt nach wie vor an. Doch anstatt die Namen und Bilder der Opfer medial auszubreiten, warnen Medien vor Islamophobie.

IMAGO / Eibner

Am Dreikönigstag war es traurige Gewissheit. Eine 52-Jährige erlag nach der Magdeburger Todesfahrt vom 20. Dezember in einem Krankenhaus in der Nähe der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts ihren Verletzungen. Damit stieg die Gesamtzahl der Toten auf insgesamt sechs an. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der Verletzten. Bis zum Neujahrstag wurden bereits 299 Verletzte ermittelt, diese Zahl könnte allerdings weiter ansteigen.

Von insgesamt 531 Opfern sprach gar der Opferbeauftragte des Bundes, Roland Weber. In diese Statistik gehen allerdings neben den körperlich versehrten Opfern auch jene ein, die psychischen Schaden durch die Amokfahrt erlitten haben. Dazu zählen vor allem Angehörige von Opfern sowie Augenzeugen der Tat.

Laut Weber zählen dazu alle Menschen, die sich selbst als betroffen bezeichnen, inklusive jener, „die an der Psyche verletzt wurden, die sich einfach nicht gut fühlen“. Als Betroffene gelten nach dieser Definition auch jene, die wirtschaftliche Einbußen erlitten haben.

“Sagt ihre Namen. Nein, die anderen.”

Folgt man der Berichterstattung des MDR, dann müsste diese Statistik wohl auch alle Migranten beinhalten, die sich in Folge der Amokfahrt unwohl fühlen. In einem ausführlichen Bericht erzählte der MDR vom Schicksal gut integrierter Muslime, die in den Tagen nach der Tat Anfeindungen im öffentlichen Raum erleben mussten. Auffallend dabei, dass selbst die Betroffenen tendenziell eher von einzelnen Rassisten ausgingen, als der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der dahinter eher die neuerdings so omnipräsente Islamophobie als Gesamtphänomen der einheimischen Bevölkerung vermutet.

Weniger Gewicht scheint medial diesmal allerdings auf den Namen und Gesichtern der Toten von Magdeburg zu liegen. Während noch beim Anschlag von Hanau das seit Jahren populäre “say their names” (“sagt ihre Namen”) den migrantischen Opfern Name und Gesicht verlieh, ist es um die Opfer von Magdeburg – mit Ausnahme des neunjährigen André – auffallend still.

Stärker noch: Die Eltern des verstorbenen André berichteten, dass es fast zwei Wochen dauerte, bis die Mutter sich von ihrem Sohn verabschieden durfte. In einer Videobotschaft brachte sie ihre Verzweiflung zum Ausdruck und klagte, sich vom Staat im Stich gelassen zu fühlen. Die Erklärung der Behörden lautete, dass man aus Gründen der Pietät von einem früheren Abschied Abstand genommen habe, dies aber nachträglich als “unglücklich” bezeichnete.

Medien verursachen und leben von Spaltung

Doch nicht nur die Politik, auch die Medien haben wieder einmal versagt und tragen eine Mitschuld an der weiteren Aufheizung der Spannungen im Land. Denn nicht nur wurde die Hinterfragung unkontrollierter Migration dämonisiert und die Aufhebung der Grenzkontrollen 2015 bejubelt, auch die Erhebung von Migranten in einen Opferstatus als Feinde von Islamophobie – die viele Migranten selbst gar nicht für sich in Anspruch nehmen würden – trägt zur äußersten Anspannung der Gesellschaft bei. Wenn unschuldige Migranten dafür bespuckt und beschimpft werden, dass sie Ausländer sind, ein Kopftuch tragen, oder eine andere Sprache sprechen, dann ist das widerlich.

Doch der Weg dorthin ist gepflastert mit zahllosen Leitartikeln einer Journaille, die von der Spaltung der Gesellschaft lebt und von ihr profitiert. Sie ist es, die einfache Menschen – ob Ausländer oder Einheimische – aufeinander hetzt, indem sie gesellschaftlichen Sprengstoff sät. Man darf ihr nur wünschen, dass sich der vereinte Zorn der Menschen nicht eines Tages gegen sie richtet. Es wäre aber nicht unverdient.

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Kommentare ( 21 )

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Buck Fiden
15 Stunden her

Genau deswegen darf André noch nicht beerdigt werden, die Erinnerungen sind noch zu frisch. Das Volk hätte eine Symbolfigur. Noch so eine Weidel- Rede und „unseredemokraten“ können einpacken. Zu viel käme auf den Tisch, das Behördenversagen, Faesers persönliches pflichtwidriges Unterlassen der Meldung dieses Islamterrorposts…. Es fängt bei der Frage, warum der Streifenwagen, der als mobile Barriere geplant war, 30 m entfernt von seinem Einsatzort geparkt war. Es geht über Bundesbehörden bis hin zu Faeser. Die ganzen Befindlichkeitsapostel „unsererdemokratie“ müssten Rede und Antwort stehen. Da wartet man lieber, bis Gras drüber gewachsen ist. Zynisch, aber so ist der Eindruck, den „unseredemkraten“… Mehr

Mikmi
17 Stunden her

Und was passiert jetzt weiter, gibt es Anzeigen?
Werden die Verantwortlichen jetzt endlich angeklagt?
Polizisten, Vorgesetzte, Verantwortliche aus dem Ministerien?
Wir sind noch nicht so weit, hieß es aus Berlin, nach der Wahl, oder nie?
6 Tote lassen sich nicht unter den Teppich kehren.
Ist das zu viel verlangt?

Johann Thiel
19 Stunden her

„Wenn unschuldige Migranten dafür bespuckt und beschimpft werden, dass sie Ausländer sind, ein Kopftuch tragen, oder eine andere Sprache sprechen, dann ist das widerlich.“ Wenn unschuldige Deutsche dafür bespuckt und beschimpft werden, dass sie Deutsche sind, kein Kopftuch tragen, oder eine andere Sprache sprechen, dann ist das auch widerlich, Herr Boos. Nur mit dem Unterschied das Migranten nicht beschimpft werden weil sie Migranten sind, aber Deutsche beschimpft werden weil sie Deutsche sind. Also bitte nicht Spaltung betreiben und gleichzeitig beklagen. Wer wird denn gespalten? Doch nicht Deutsche und Migranten, die ohnehin nie beieinander waren, es sei denn um sich gemeinsam… Mehr

Kassandra
19 Stunden her

Auch ein Polizeibeamter fiel heute erneut der fatalen Politik wie den offenen Grenzen zum Opfer: https://www.bild.de/regional/brandenburg/lauchhammer-polizist-bei-einsatz-gegen-autodiebe-toedlich-verletzt-677d268b495c754584d86263
Man „ermittelt“ die Identität von 3 festgenommenen Verdächtigen.

Innere Unruhe
12 Stunden her
Antworten an  Kassandra

Ist auch eine Möglichkeit, politisch unerwünschte Nachricht mitzuteilen.

Maja Schneider
19 Stunden her

Es gibt leider immer noch genügend Menschen, die den einseitigen Veröffentlichungen der sogen. Qualitätsmedien Glauben schenken und völlig konsterniert reagieren, wenn man ihnen andere Fakten liefert oder nur auf die Möglichkeit einer Fehlinformation hinweist. Den Willen, sich auch um andere freie Informationsquellen zu kümmern, haben immer noch zu Wenige. Ansonsten wären die Einschaltquoten bei den Öffis noch dramatischer gesunken oder die Abonnentenzahl der Printmedien praktisch gar nicht mehr vorhanden.

89-erlebt
20 Stunden her

Den Verantwortlichen passen ihre Toten nicht ins Konzept, stören nur deren Zerrbild. Haben die Omas gegen Rechts schon die Aktion „StolperSteine“ ins Leben gerufen ?
Gibt es noch Städte in BundLand die keine Opfer der importierten Gewalt zu beklagen haben ?
Der Fall Breitscheidt Platz wurde dröhnend verschwiegen, Solingen .. was war da ? Genau – die mit dem FWS Orden oder noch was ??
Aber der Mehrheit gefällt das Schweigen, das Verdrängen der eigenen Lebenslügen.

Landgraf Hermann
20 Stunden her

299 – das klingt wie im Supermarkt die Preise. Vermutlich ist die Zahl getürkt und in Wirklichkeit noch höher.

Protestwaehler
22 Stunden her

Letzte Woche propagierten noch alle gleichgeschalteten Medien, „Alle Opfer außer Lebensgefahr“… und dann starb das nächste Opfer.
Abwarten welche Zahl uns erst nach der Bundestagswahl präsentiert wird, dann könnte die Opferzahl wahrscheinlich nochmals steigen, Beamtnungsmaschinen wurden während Bill Gates ja genug eingekauft.

Innere Unruhe
23 Stunden her

„Wenn unschuldige Migranten dafür bespuckt und beschimpft werden, dass sie Ausländer sind, ein Kopftuch tragen, oder eine andere Sprache sprechen, dann ist das widerlich.“ Ja ist es. Allerdings sollen sie nicht deswegen abgewiesen und abgelehnt werden, sondern einzig für die illegale Einreise. Hier haben wir das Problem, dass wir nicht mit Sicherheit sagen können, ob eine Frau mit Kopftuch legal oder illegal eingereist ist… An dieser Stelle ist die Politik gefragt – alle illegal Eingereisten entweder kenntlich zu machen oder sie aus dem öffentlichen Raum zu entfernen, um dem Rassismus und der Diskriminierung entgegen zu treten. Wir erleben keine Diskriminierung.… Mehr

Siggi
23 Stunden her

Wer in seinem politischen Handeln vorsätzlich und wider besseren Wissens Straftaten begeht, (Missachtung der Gesetze etc.) darf keine Pensionen etc. erhalten. Das Gesetz muss mit an erster Stelle stehen.