Würden CDU und Grüne fusionieren, wären die inneren Konflikte andere, aber auch nicht größer als früher zwischen CDU und CSU.
INSA liefert für BILD eine demoskopische Momentaufnahme für die Wahlen zum EU-Parlament am 26. Mai 2019. 30 Prozent für die Union als Erholung zu interpretieren, wäre oberflächlich.
Die Ziffern sagen uns zweierlei. Erstens unterscheidet sich das EU-Bild nicht nennenswert von den Ziffern für die Bundestagswahl, die INSA am 10. und Emdnid am 8. Dezember veröffenlichten. Zweitens zeigen die minimalen demoskopischen Bewegungen aller neueren Umfragen dasselbe Muster. Geht die Union rauf, gehen die Grünen runter.
Normalerweise sind die Bewegungen der Befragten hinter den Umfrageziffern komplizierter, als der Saldo zeigt. In diesem Fall scheint sich aber tatsächlich eine ziemlich direkte Austauschbeziehung zu etablieren. Anders gesagt, es hat sich ein grünschwarzes Cluster gebildet. Als sich 1995 jüngere Bundestagsabgeordnete der CDU und der Grünen in Bonn beim Italiener als Pizza-Connection trafen, Cem Özdemir und Peter Altmaier dabei, war nur wenigen Beobachtern klar, was sich da anbahnte.
Die erste schwarzgrüne Regierung von Ole von Beust: CDU und Grüne Alternative Liste in Hamburg 2008 hielt nur zwei Jahre. Schwarzgrüngelb, Jamaika, im Saarland 2009 schaffte auch nicht die ganze Legislaturperiode. Grün-Rot 2011 und dann Grünschwarz mit Winfried Kretschmann seit 2016 setzte der schwarzen Hochburg im Südwesten ihr Ende. In Hessen regiert Schwarzgrün seit 2014. Doch in der Zwischenzeit ist aus der Beziehung der Koaliltionspartner CDU und Grüne weit mehr geworden. Würden die beiden fusionieren, wären die inneren Konflikte nicht mehr größer als früher zwischen CDU und CSU.
Allerdings könnten das auch CDU, Grüne, SPD und FDP insgesamt tun. In der Sache sind sie politisch weit genug kompatibel. Ändern würde sich nur eines, das die Maßgebenden und Interessierten in den Parteien unisono nicht mögen: die Zahl der gut bezahlten Posten mit anschließender komfortabler Versorgung im Alter und bei Krankheit nähme radikal ab. Also bleibt vorerst alles beim Alten. Der Parteienstaat ist nicht zuletzt eine Karierrekartell.
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„Der Parteienstaat ist nicht zuletzt eine Karierrekartell.“ und deshalb hat man sich auch noch ein Europaparlament mit einer unübersehbaren Anzahl von „Funktionsträgern“ und „Marketenderinnen und Marketendern (H. Broder)“ gegönnt. Paradebeispiele sind der ungemein beliebte E.Brook, (das ist doch nicht Hape Kerkeling) und Bütikofer, beide ohne Berufsabschluß, aber seid Jahren üppig versorgt, ** Die Lücke, die sie hinterließen, würde sie vollständig ersetzen.
Schwarz/Grün mögen uns die Wähler ersparen. Aktuell erleben die Grünen einen Hype, der sich hoffentlich nicht bis 2021 erhält. Wenn die obere Mittelschicht in den Vororten erfährt, dass sie ihren SUV nicht mehr fahren dürfen, dann geht die Zustimmung zurück.
Generell ist zur Kenntnis zu nehmen, daß die Grünen ganz enorm von der Klimalegende profitieren. Kritiker mögen das nich wahrhaben wollen, aber selbst bodenständige Konservative auf dem Land sind überzeugt davon, daß mit aller Gewalt (notfalls auch mit Represion) CO2 minimiert werden muß. Das sind alles seit 40 Jahren CDU-Wähler, die durchaus nichts mit Merkel und ihrer Migrationspolitik zu tun haben wollen, aber der Klimawandel, so sind sie überzeugt, ist die größte Gefahr seit der Offenbarung des Johannes und muß unbedingt gestoppt werden.
Ich gehe noch einen Schritt weiter zum Thema Schwarz-Grün oder Grün-Schwarz. Der Wahlsieg der Grünen 2011 in BaWü (ich lebe und arbeite dort, oder andersrum, je nach Wochentag) mit der Abwahl von CDU-Mappus war der „Ideen- und Einsichtsblitz“ in Merkels Psyche, wie und mit wem zukünftig Wahlen in diesem völlig verpeilten und aus der Spur geratenen Land gewonnen und Kanzlerinnen-Koalitionen geschmiedet werden können, mit ihr als Kanzlerin natürlich. Grundbedingung.
Wir müssen doch nicht darüber nachdenken ob uns schwarz-grün, ror-rot- grün, schwarz-gelb oder sonstwer regiert, vielmehr sollten wir endlich mal darüber nachdenken, was wir als Bürger selbst wollen und wie wir dies durchsetzen können. Parteien, insbesondere die angeblichen großen Parteien wie CDU/CSU oder SPD und auch die anderen etablierten Parteien haben eigene Interessen und diese sind nicht die der Wähler und Bürger. Zwischen den Parteien und den Medien besteht doch eine Allianz, nämlich jene, den Glaube der Partei in die Bevölkerung zu träufeln und dort so zu verinnerlichen, dass ein dememtsprechendes Wahlergebnis sichergestellt ist. Warum wird innerhalb der Medien, insbesondere… Mehr
„Die Nationale Front der Deutschen Demokratischen Republik (bis 1973 Nationale Front des demokratischen Deutschland) war ein Zusammenschluss der Parteien und Massenorganisationen in der DDR.“ Bestehende Ähnlichkeiten sind kein Zufall. Wenn ich diesen Beitrag lese und mir das Abstimmungsverhalten im BT ansehe, komme ich zu dem Schluß , wofür sind wir eigentlich 1989 auf die Strasse gegangen für eine DDR mit Marktwirtschaft. Auch die ist nicht mehr das was sie einmal war. Was ist eigentlich noch übrig geblieben? Nicht viel von dem was die DDR-Bürger für erstrebenswert hielten. Die DM ist weg , die Medien berichten im Stil der DDR, nur… Mehr
Diese Madame stand 1989 auch schon auf der anderen Seite.
Sie wissen doch ganz genau was ich meine. Es geht um die Einreise ,
besonders die illegale Einreise also nicht etwas hineininterpretieren was ich gar nicht meine.
Sehr geehrter Herr Goergen,
der Donnerhall der von Ihnen und uns erhofften Lawine hat sich als Flatulenz der sich abzeichnenden neuen SED heraus gestellt. Spätestens mit AKK als Parteivorsitzende können nur noch völlig geistig verwirrte darauf hoffen das sich in diesem Land ohne Volksaufstand etwas ändert.
In diesem Einheitsparteienbrei gibt es keine Auswahl mehr. Wir haben 2 Aussätzige das sind Die Linken und die AFD. Der Rest steht für sämtliche Koalitionen bereit nur um Mehrheiten zu bilden!
„Allerdings könnten das auch CDU, Grüne, SPD und FDP insgesamt tun.“ Ja, Herr Goergen. Das ist so. Mehr noch: Das ist überall dort so, wo einstige eigentändige Marken still und leise vor die Hunde gegangen sind, nicht mehr überlebensfähig sind, nichts mehr wert sind. Also zum Beispiel ist das auch bei vielen Zeitungen/Print-Medien so, die die gleichen Inhalte/Nachrichten von den gleichen Quellen im fast gleichen Wortlaut weitergeben, nur eben in anderer Aufmachung/Verpackung. Es ist bei einer Reihe von Autoherstellern (und auch Landmaschinenherstellern) so, dass man fast baugleicheFahrzeuge mit unterschiedlicher Karosserie und Logo angeboten bekommt. Auch Fernseher von Grundig, Blaupunkt, Phillips,… Mehr
Wer da alles mit allem kompatible ist, sah man z.B. bei dem Antrag zu einem Untersuchungsausschuss zu Frau von der Leyen: Ein Antrag der AfD wurde von allen abgelehnt.
Jetzt haben FDP, Grüne und Linke einen gemeinsamen Antrag ohne die AfD gemacht.
Vielleicht glauben sie, über VdL die Regierung stürzen zu können zum eigenen Vorteil. Die Herrschaften fühlen sich ja stets zu Höherem befähigt