Schöner feiern mit vielen Polizisten

Zur Jahreswende zeigt sich Deutschland als Meister der Verdrängung: Die Folgen der Migration zeigen sich schonungslos. Gehandelt wird - aber benannt werden darf nicht.

Im Internet werden Safe-Shorts angepriesen, weil sie sich wegen ihrer ergonomischen Passform auch für Joggerinnen eigneten. Und so geht´s:

„Steig in deine Safe Shorts, ziehe die ergonomisch verlaufenden reiß- und schneidfesten High-Tech-Schnüre fest, bis die Hose sitzt“, steht auf der Website. Danach werden die Schnüre am Schließmechanismus fixiert, der an den Sirenen-Poweralarm angeschlossen ist. Poweralarm. Sollte sich jemand an der Hose der Joggerin zu schaffen machen, geht die Sirene an und jault in einer Lautstärke von 130 Dezibel.“

Wahr oder gut erfunden? Wirklichkeit und Realität verwischen in der Psychologie der Verdrängung. Auf der Kölner Domplatte jedenfalls wird so etwas in diesem Jahr nicht gebraucht, das ist Realität. Es ist der Hochsicherheitstrakt der Republik. 1.500 Polizisten, hunderte Ordnungskräfte, viele aus Afghanistan.

„Globalisierung ist, wenn:
1. Deutsche Soldaten in Afghanistan am Hindukush unsere Freiheit verteidigen.
2. Afghanische Wachmänner im Gegenzug an Silvester in Köln die Freiheit an unseren Rheinbrücken verteidigen.“

Köln, wie die Kölner nicht sind
Nacht der Ohnmacht und falsche Lehren
Anabel Schunke hat geschildert, wie auf der Domplatte die staatlich verordnete Veranstaltung abläuft: „piep, piep – wir haben uns alle lieb!“ Die Höhner verspotten die Frauen vom vergangenen Jahr mit „Grenzenlos“, und „“Flüchtlinge sind Schützlinge“ wird per Lichtinstallation auf der staatlich verordneten Pädagogik-Feier auf die Besucher projeziert. Das ist Realität, auch wenn sie erfunden klingt. In einer dramatischen Form der Realitätsverweigerung werden Ursache und Wirkung verraucht, um das eigene Weltbild zu stabilisieren. Ärger kann man den vielen hundert betroffenen Frauen nicht ins Gesicht schleudern: Selber schuld. Dass von den Tätern nur zwei und das harmlos verurteilt wurden, gehört dazu: Aus dem Staatsversagen wird eine Umkehrung. Die Opfer tragen die Verantwortung. Schließich waren sie zur falschen Zeit am falschen Ort.

Die sichersten Orte der Welt

Vermutlich kann man jede Wette eingehen – die Domplatte, die Düsseldorfer Thekenmeile, der Stuttgarter Schloßplatz und der Marienplatz in München werden die sichersten Orte der Welt sein. Die da draußen im Dunklen sieht man nicht. Deswegen wird morgen auch nur von dem großen Erfolg der Sicherungsmaßnahmen die Rede sein. Kommentatoren werden schreiben, dass Integration eben doch gelingt, dass die Kritiker der Einwanderung in dieser Nacht als Miesmacher enttarnt werden konnten. Und dass keine Rede von Kontrollverlust des Staates sein könne, keinesfalls. Schließlich haben wir mit großem Aufwand alles unter Kontrolle, zumindest in der Nacht der Nächte.

Einer unser Leser schreibt uns:

„Ich habe mir die Pressekonferenz zum Sicherheitskonzept für die Kölner Sylvesterfeier angesehen und war erstaunt, dass hier mit keinem Wort die Gruppe der Menschen benannt wurde, die diesen Aufwand überhaupt erst notwendig machen. Es fehlt immer noch der Mut, und den braucht es heutzutage wirklich, auch unschöne und unbequeme Wahrheiten offen zu thematisieren.“

Es ist ein Vorgang kollektiver Verdrängung. Als Verdrängung wird in der Psychoanalyse ein angenommener psychologischer Abwehrmechanismus bezeichnet, durch den tabuierte oder bedrohliche Sachverhalte oder Vorstellungen von der bewussten Wahrnehmung ausgeschlossen würden. Die Ursachen und auch die Folgen werden tatsächlich verdrängt. Von außen betrachtet sind die Folgen allerdings sichtbar.

Enrico schreibt, wie er Merkels neues Deutschland sieht:

„Brasilianisierung eben. Ich kenne Sao Paulo. Das Credo dort (und in anderen Städten): wer Geld hat, schottet sich ab (Security Personal, Zäune, Zugangssperren, Cameras, Hunde,…), der Rest kann sehen, wo er bleibt! Es ist absurd! Immer mehr Polizei und Security soll uns vor den ‚Schutzsuchenden‘ schützen. Wie viele Polizisten können deshalb an Silvester nicht zuhause bei ihrer Familie verbringen? Es ist alles in diesem Kontext nur noch hirnverbrannt und aberwitzig!“

Die verordnete Verdrängung beginnt damit, dass die schrecklichen Terroraktionen verniedlicht werden. Sie seien „unvermeidlich“.

„Unvermeidlich“ – Abwälzung der Verantwortung

Es ist zwar ziemlich neu in der Geschichte der Bundesrepublik, dass LKWs auf Weihnachtsmärkte rasen und auf Volksfesten wie in Ansbach Rucksäcke mit Splittersprengstoff explodieren. Es ist nur unvermeidlich, wie kürzere Sonnentage im Januar. Naturgegeben! Keine menschliche Ursache! Auch innere Sicherheit ist eine schiere Unmöglichkeit. Was früher als Kapitulatonserklärung vor dem Terror gegolten hätte – heute ist es Teil der Verdrängungsstrategie: man darf nichts Unmögliches verlangen. Die Bevölkerung hat sich an das Unvermeidliche zu gewöhnen. So wird Verantwortung abgewälzt. Politik erreicht den Rang von Naturkatastrophen. Die erfundene Wirklichkeit soll zur wirklichen Wirklichkeit mutieren, irgendwie, dafür darf kein Opfer zu groß sein. Frauen zählen in der neuen Rechnung ohnehin wenig. Da hat die zugewanderte Wirklichkeit die alte schon abgelöst.

Wer Verantwortung benennt, nämlich die Einwanderungspolitik der Bundesregierung, kann nur Irre sein. Böswillig. Ein notorischer Konsument von Fake-News, der seinerseits Hate-Speech ausstößt.

Und hier schließt sich der Kreis. Medien werden happy sein. Die Regierung Erleichterung signalisieren und sich bestätigt fühlen.

Alles ist gut.

Man muss nur fest genug daran glauben.

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