Dreiparteien-Landtag von AfD, CDU und BSW?

Wäre der Zwischenstand der TE-Wahlwette das Ergebnis, könnte es einen Dreiparteien-Landtag von AfD, CDU und BSW in Sachsen geben. Rechnerisch könnte sich das BSW aussuchen, ob es mit AfD oder CDU die Regierung bildet.

picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Am Sonntag, dem 1. September wird in Sachsen über die Zusammensetzung des neuen Landtags entschieden. Können Sie die Demoskopen schlagen? Wir haben TE-Leser gebeten, bei der Wahlwette mitzumachen.

So haben die Teilnehmer der TE-Wahlwette Sachsen bisher im Durchschnitt das Wahlergebnis des 1. September eingeschätzt.

Würde dieser Zwischenstand das Ergebnis, gäbe es einen Dreiparteien-Landtag von AfD, CDU und BSW in Sachsen. Rechnerisch könnte sich das BSW aussuchen, ob es mit AfD oder CDU die Regierung bildet.

Aber die Wahlwette läuft ja noch bis Sonntag. Sind Sie dabei?

Und für die Aktiven bei der Wahlbeobachtung und beim Auszählen hier noch ein paar Tipps von unserem Zählexperten:

Es gibt nicht nur Urnenwahlvorstände, sondern auch Briefwahlvorstände, ähnlich, aber nicht gleichartig besetzt wie Urnenwahlvorstände: In öffentlichen Gebäuden, oft Schulen, je nach Größe der Gemeinde ein bis viele Briefwahlvorstände.

Nicht erst am letzten Wahltag, am 1. September 2024, mit Schließung der Urnenwahllokale um 18.00 Uhr, beginnt ihre Arbeit, sondern schon Stunden vorher mit vorbereitenden Arbeiten für die eigentliche Stimmauszählung ab 18.00 Uhr.

Von den Gemeinden angelieferte, verschlossene rote Wahlbriefe können zurückgewiesen werden, nachdem sie geöffnet wurden und der Inhalt nicht den gesetzlichen Anforderungen entspricht (z. B. fehlenden Unterschriften auf den beiliegenden Wahlscheinen; Texte auf den Wahlscheinen, unverschlossene blaue Stimmzettelumschläge u.a.).

Die Stimmabgaben werden dadurch nicht ungültig, sondern sie haben formalrechtlich nicht stattgefunden. Statistisch verschwinden sie in der großen Zahl der Nichtwähler (als Differenz zwischen der Zahl der Wahlberechtigten und der Zahl der Wähler).

Aus den nicht zurückgewiesenen Wahlbriefen kommen die noch verschlossenen blauen Stimmzettelumschläge in verschlossene Urnen. Die werden erst ab 18.00 Uhr geöffnet.  Dann werden die Umschläge geöffnet und die Stimmzettel entnommen. Erst dann erfolgt die Auszählung der Stimmen wie bei der Urnenwahl im Wahllokal.

Nicht nur das Stimmauszählen ab 18.00 Uhr ist öffentlich zugänglich, sondern auch die vorbereitenden Arbeiten davor. Amtlich vorgeschrieben ist sogar die öffentliche Bekanntmachung der Örtlichkeit der Briefwahlauszählungen. Dabei wird aber in der Regel der Hinweis vermieden, dass die Auszählungsvorbereitung – wie beschrieben – schon deutlich vor 18.00 Uhr beginnen muss. Die Folge: Meistens findet die Auszählung von Briefwahlstimmen ohne Öffentlichkeit statt.

Wenn sie als interessierter TE-Leser vorhaben, Wahlbeobachter zu sein, besuchen Sie bitte den „Tatort“ Briefwahlzählung schon deutlich vor 18.00 Uhr. Informieren Sie sich dann aber vorher, wie die Stimmauszählung ordnungsgemäß ablaufen müsste. Hinweis: Gehen Sie möglichst nicht allein. Haben Sie die Telefonnummer der für die Durchführung von Wahlen zuständigen Gemeindebehörde dabei.

Und, werte Leser, bitte machen Sie mit bei unseren Wahlwetten >>>

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Kommentare ( 15 )

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Abendroete
17 Tage her

Die AFD bei fast 33%???
Schön wäre es.
Solange es Briefwahlen gibt, ist alles offen. Das wird schon „gerichtet“…
Siehe Wahlen in Berlin.

Wuehlmaus
17 Tage her

Kleiner Tipp für die nächste Wahl. Man kann sich auch als Freiwilliger zur Auszählung melden. Dann ist man im Wahlvorstand am Tisch, bekommt alles mit, macht eine gute Tat und es gibt noch Geld und Verpflegung dafür!

Sonny
17 Tage her

Sehr viele Tichy – Leser tippen auf eine blaue Mehrheit – keine Überraschung.
Und sie tippen auf das Verschwinden der Ampel-Parteien unter die 5%-Hürde: Und hoffen wohl auch darauf. Inständig.
Ich auch.

abel
18 Tage her

Hoffentlich fällt die SPD noch unter die 5% Hürde und hoffentlich wurde die CDU um 5% zu hoch angesetzt bei den Wahlumfragen in Thüringen. Und es wird Zeit daß der erste Rundfunkstaatsvertrag gekündigt wird und das Land Thüringen selbst abschiebt. Etwas was mit einer CDU geführten Regierung wohl ein Wunschtraum bleiben wird. Ich sehe es eher so daß Thüringen eine hohe Anziehungskraft für Rentner aller Gehaltsgruppen und für Familien welche Ihren Kindern eine bessere Zukunft geben wollen sein wird, da Sicherheit auf den Strassen ein großes Pfand ist.

tiptoppinguin
18 Tage her

Liebe Redaktion, wenn ich das Wahlrecht richtig interpretiere, dann wird zunächst der rechnerische Wahlsieger mit der Regierungsbildung beauftragt und kann sich soweit nötig einen Koalitionspartner suchen. Möglicherweise ist hier das BSW der Königsmacher, aber was stünde dagegen, wenn die AfD eine Minderheitsregierung bildet? Mit großer Wahrscheinlichkeit macht mindestens die CDU, wahrscheinlich auch das BSW das Land durch Blockadehaltung unregierbar. Das werden die Bürger im Land erkennen. Nach den deshalb nötigen Neuwahlen besteht eine Chance, daß die Blockierer dann erst recht eins aufs Mützel bekommen.

M Albrecht
18 Tage her
Antworten an  tiptoppinguin

Das kommt nach meinem Kenntnisstand auf das Bundesland an. In Thüringen kann im dritten Wahlgang der Ministerpräsident auch mit einfacher Mehrheit gewählt werden. Das könnte die AfD als möglicherweise stärkste Kraft dann alleine lösen und muss sich dann trotz Brandmauern und Kadavergehorsam (Koalitionszwang) Mehrheiten für jedes Gesetz suchen. In Sachsen braucht die neue Regierung eine absolute Mehrheit um die Geschäfte zu übernehmen. Da geht das nicht. Da droht dann eine Wiederholung des Kemmerich-Debakels aus Thüringen, indem die AfD einfach im dritten Wahlgang für einen anderen Kandidaten stimmt und diesen ohne eigene Mehrheit zum MP macht. Was dann passiert will ich… Mehr

Last edited 18 Tage her by M Albrecht
Capfinistere
18 Tage her

Wo ist denn eigentlich das Problem. eine Minderheitsregierung stellt den Ministerpräsidenten, die anderen beiden Parteien bekommen jeweils anteilig Ministerposten und Gesetze werden nach dem Mehrheitsprinzip beschlossen. Da sich die Interessen der 3 Parteien überschneiden, wird es ja wohl Lösungen geben. Das wäre dann auch wahre Demokratie. Splitterparteien, die nur auf Erpressung aus sind, braucht kein Mensch.

Siggi
18 Tage her

Der Wähler will schwarz blau. Blau für die Sicherheit und schwarz für die Wirtschaft. Alles andere ist nicht zielführend.

Alter Schwede2222
18 Tage her

Wenn es denn so wäre.
„Kommen die noch verschlossenen blauen Stimmzettelumschläge in verschlossene Urnen. Die werden erst ab 18.00 Uhr geöffnet“
Ich war oftmals bei den Briefwahlauszählungen in meiner Heimat der Pfalz selbst zum zählen mit dabei.
Je nach Vorstand wurden schon 2 Stunden vorher die Stimmen ausgezählt.
Nur vor 30 Jahren gab es noch keine Mauschelei.

Manfred_Hbg
18 Tage her

Zitat: „Rechnerisch könnte sich das BSW aussuchen, ob es mit AfD oder CDU die Regierung bildet.“ > Mal ausgehend davon, daß das BSW mit der AfD in Fragen der „Flüchtlinge“ übereinstimmt, so wäre ich aber mit Blick auf die wirtschaftlichen und sozialen Fragen dagegen das sich die AfD mit dem BSW zusammenschließt. Denn das würde meiner Meinung nur in Streitereien ausarten und der AfD letztendlich schaden. Dann soll die AfD besser noch bis zu der nächsten Wahl abwarten und die anderen (BSWV+ CDU?) regieren und sich streiten lassen. Das bringt der AfD dann bei der nächsten Wahl die noch fehlenden… Mehr

hansgunther
18 Tage her

Gemach, gemach…erst muß das Trojanische Pferd“ aus dem Schatten treten und seinen Inhalt über Troja ergießen! Dann weiß man mehr. Die Rote Zora hätte zum ersten Mal die Gelegenheit für die Menschen etwas zu bewegen, was noch kein Sozialist wirklich geschafft hat, bisher im Gegenteil. Nämlich die Nomenklatura an ihre Grenzen zu führen und den Weg freizumachen für eine Korrektur der existentiell bedrohlichen Fehlentwicklungen der letzen Jahre!