Sabotage-Aktionen auf Bahn-Infrastruktur stark zugenommen

Die Angriffe auf die Bahn-Infrastruktur haben im vergangenen Jahr stark zugenommen. Über 1.500 Sabotage-Aktionen wurden demnach allein im Jahr 2022 verübt, im Vorjahr waren es rund 1.200.

IMAGO / Emmanuele Contini

Die meisten der Taten (310) geschahen in Berlin, wie aus Dokumenten des Bahn-Konzerns hervorgeht. Besonders stark betroffen waren auch Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg sowie Nordrhein-Westfalen. Auch neun Monate nach einer schwerwiegenden Sabotage von Datenkabeln in Berlin hat die Bahn dem Spiegel zufolge ihre sicherheitsrelevanten Bauteile noch nicht gegen Angriffe gesichert. Demnach liegen an einer leicht zugänglichen Stelle im Norden Berlins zahlreiche Kabel in der Böschung.

Diese sollen aus maroden Führungen herausragen und mit Zahlen und Symbolen beschriftet sein. Es handele sich dabei um sogenannte TK-Kabel, also Kabel für die Telekommunikation, hieß es. Zudem lägen blau ummantelte Glasfaserleitungen im Gras.

Eine Bahn-Sprecherin sagte dem „Spiegel“, man habe die ordnungsgemäße Verlegung nun in Auftrag gegeben. „Die Arbeiten sollen bis zum kommenden Wochenende abgeschlossen sein.“ Das Eisenbahnbundesamt (EBA) will die Stelle überprüfen.

„Die Fotos zeigen einen Verstoß gegen die anerkannten Regeln der Technik. Grundsätzlich sind Kabel geschützt zu verlegen“, sagte eine Sprecherin. Am Morgen des 8. Oktobers 2022 hatten unbekannte Täter an dieser Stelle Kabel zerschnitten, mit deren Hilfe der Zugfunk der Deutschen Bahn betrieben wird.

Da andere Täter wenige Stunden zuvor in Herne (NRW) ebenfalls Datenleitungen durchtrennt hatten, führte diese gezielte Sabotage zu einem vollständigen Ausfall des Zugfunks „GSM-R“. Dieses System sichert die Verständigung der Lokführer mit der Leitstelle. In der Folge stellte die Bahn den Bahnverkehr in Norddeutschland ein.

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach damals von einer „mutwilligen Zerstörung“, der Generalbundesanwalt nahm Ermittlungen wegen „Verdachts auf verfassungsfeindliche Sabotage“ auf. Bundespolitiker mahnten einen besseren Schutz der Infrastruktur an.

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Kommentare ( 13 )

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Gerd07
1 Jahr her

Die hohe Zahl der sog. Sabotageakte lässt vermuten, dass es sich das handelt, was die Bahn als „Vandalismusschäden“ bezeichnet. Allerdings sind das in der überwältigenden Mehrheit Metalldiebstähle* und keine Anschläge wie in Herne oder anno dazumal bei Castor Transporten.

*z.B. Erdungskabel von Oberleitungsmasten.

Manfred_Hbg
1 Jahr her

Na, da müssen wir ja der den Linksextremen nahestehenden Nancy Faeser (SPD) sooo dankbar sein und können richtig froh sein, dass wir in „Schland“ nur ein Problem mit Rechtsextremen haben. (Zynism/Sark off)

Peter Pascht
1 Jahr her

Sabotage-Aktionen auf Bahn-Infrastruktur stark zugenommen?
Schlimm, schlimm, mit diesen Rechtsradikalen 😉 Oder?
Das Attentat von Hanau hat man der AfD in die Schuhe geschoben.
Welcher Partei schieben wir diesmal die Verantwortung zu?

Wilhelm Roepke
1 Jahr her

Das sind bestimmt radikale Rechte, die den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV verhindern wollen. Oder so ähnlich, weil Linke können es ja nicht sein, weil die gehören ja laut Saskia Esken zu den Guten. 🙂
Ich persönlich vermute ja in Wirklichkeit vom Lärm geplagte Anwohner an bestimmten Schienenstrecken, die da ihren privaten illegalen Immisionsschutz organisieren…

Lesterkwelle
1 Jahr her

Die marode, sabotageanfällig Infrestruktur der Bahn ist auch eine weitere Erblast der verhängnisvollen Ära Merkel, der grössten Bundeskanzlerin aller Zeiten. Sie schleuste ihren ehemaligen Kanzleramtsminister und CDU-Generalsekretär Pofalla in den Vorstand der DB, wo er ab 2017 für die Infrakstruktur zustandig war. allerdings nur mit 650 000 Euro besoldet. Mit einem derart mickrigen Gehalt kann man natürlich keine Wunderdinge verlangen. Nun ja, im letzten Jahr verliess der Herr die DB. Nur merkwürig, dass die Versäumnisse & Mängel erst jetzt auffallen.

Dietesheim
1 Jahr her

Mal ehrlich. Wie soll die Bahn diese Infrastruktur schützen? Ist das überhaupt möglich? Wie sieht es denn mit anderen Netzen der Telekom zum Beispiel aus? Glasfaser. Sind die Knotenpunkte wirklich alle gegen Sabotage oder Spionage geschützt?
Wir können ja nicht mal unsere Flughäfen vor Klimaklebern schützen.

Britsch
1 Jahr her
Antworten an  Dietesheim

Die Sachbeschädigungen bei der Bahn sind ja lange nicht alle Sachbeschädigungen. Überakll werden Sachbeschädigungen begangen und Eigentum das einem nicht gehört nicht mehr geachtet, beschädigt, odetr auch „mitgenommen“
Das Offiziell immer noch geltende Recht wird in diesem Land einfach nicht mehr beachtet, weil Verstöße dagegen nicht mehr geandet werden, Teilweise nicht Mal ermittlungen Stattfinden, wenn nicht sogar Straftaten unterstützt werden.
Wenn mal Straftäter dann vor Gericht kommen ist die Strafe lächerlich, es sei denn Natürlich es sind Kritiker der Herrschenden

Ulric Viebahn
1 Jahr her

Verwahrlosung ist immer ein Vorbote des Endes.

Paul Brusselmans
1 Jahr her

Immer nur Sabotage oder sind da auch in- und ausländische Kupferrecycler dabei?

alter weisser Mann
1 Jahr her

Die Bahn tut es nicht, wohl weil dort keiner zuständig ist oder weil sie es einfach nicht will. Warum sonst geht es dann auf einmal innerhalb von einer Woche? Ich nehme jede Wette an, dass dies nicht die einzige Stelle ist an der leicht und ohne nennenswerten Aufwand großer Schaden angerichtet werden kann. Es ist nur die Stelle, die auf Grund bereits erfolgter Angriffe selbst Spiegel-Journalisten finden. Im Übrigen wird es ohnehin schwer, das Leitungsnetz der Bahn zu überwachen. Entsprechende „Aktivisten“ werden immer Ansatzpunkte finden, um „ihre Besorgnis auszudrücken“ oder „die Gesellschaft auf Mißstände hinzuweisen“ … oder wie immer die… Mehr

Last edited 1 Jahr her by alter weisser Mann
Chlorhahn
1 Jahr her

Mir fehlt hier die Erwähnung der „Sabotage“ durch die Einschleusung von politischen Günstlingen und Anbiederung an den grün-woken Zeitgeist

Last edited 1 Jahr her by Chlorhahn