Die Ukraine meldet russische Geländegewinne im Nordosten. Explosionen in der prorussischen Region Transnistrien in Moldawien verstärken die Sorge um eine neue Front.
Dem Anschein nach intensivieren die russischen Truppen ihre Offensive im Osten der Ukraine. Die Gefahr für die ukrainischen Truppen an der Donbass-Front, durch einen russischen Angriff von Norden eingekesselt zu werden, wird akuter, wie ein Blick auf den aktuellen Frontverlauf zeigt.
— ISW (@TheStudyofWar) April 26, 2022
In der Nacht und am Morgen gab es zahlreiche russische Bombardements, unter anderem westlich des Flusses Dnjepr. Ein russischer Vorstoß von Südosten in Richtung Odessa scheiterte aber offenbar. In Kherson, der einzigen Großstadt in der Südukraine, die die Russen schon zu Anfang des Krieges einnahmen, kam es zu Demonstrationen gegen die Besatzer, die offenbar gewaltsam aufgelöst wurden.
Die russischen Streitkräfte verlegen nach ukrainischen Angaben weitere Einheiten ins Angriffsgebiet, um die Offensive in der Ostukraine zu beschleunigen. „Die Okkupanten haben zwei taktische Bataillone der 76. Luftlandedivision aus dem Gebiet Belgorod in die Stadt Isjum verlegt“, teilt der ukrainische Generalstab auf seiner Facebook-Seite mit. Demzufolge konnten die russischen Truppen einige Geländegewinne im nordostukrainischen Gebiet Charkiw erzielen.
Im Osten und Nordosten rücken die Russen offenbar vor. Nach ukrainischen Angaben haben die Invasoren mehrere Ortschaften südlich der Großstadt Kharkiv erobert und einen Keil nach Süden geschlagen. Weiter östlich rückt die russische Armee den Angaben zufolge auf die Stadt Lyman in der Region Donezk vor. Dabei habe sie die Ortschaften Saritschne und Nowotoschkiwske erobert. Damit stehen die Russen nur noch 50 Kilometer vor der Großstadt Kramatorsk. Bei Huliaipole, einer zentralen Position im russischen Aufmarsch im Südosten der Ukraine, kam es in der Nacht zu heftigen Kämpfen.
Erneut bombardierten Putins Truppen auch Zivilisten. Im Gebiet Donezk berichtet der Gouverneur von drei getöteten Zivilisten und sechs Verletzten. Auch in Charkiw soll es drei Tote gegeben haben, sowie sieben Verletzte.
Währenddessen scheint sich die Lage im Gebiet Transnistrien zuzuspitzen. In der Separatistenrepublik, die offiziell zu Moldawien gehört, aber schon seit 1990 von russischen Truppen beherrscht wird, kam es am Montag zu mehreren Explosionen. Auf Fotos, deren Echtheit nicht überprüft werden konnte, waren eingeschlagene Scheiben und ein zertrümmerter Eingang zu sehen. Die Behörden teilten mit, dass das Gebäude des Ministeriums für Staatssicherheit in der transnistrischen Hauptstadt Tiraspol mit Panzerabwehrmunition beschossen worden sei. Verluste gab es keine.
Die Ukraine rechnet seit langem mit einem Einsatz der russischen Truppen aus Transnistrien. Präsident Selenskyj erklärte, man habe keine Angst vor ihnen und sei bereit, sich ihnen entgegenzustellen. Transnistrien könnte für einen russischen Angriff auf Odessa von Relevanz sein. Moldawiens Präsidentin Maia Sandu verurteilte die Anschläge als Versuch, den Frieden in der Region zu stören. Sie macht „interne Differenzen zwischen verschiedenen Gruppierungen in Transnistrien mit einem Interesse an einer Destabilisierung der Situation“ für die Angriffe verantwortlich. Die Ereignisse in Transnistrien gleichen der Eskalation vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine.
Auch auf russischem Territorium kommt es zu Ereignissen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. Mehrere Raketenstarts, wahrscheinlich durch die Luftabwehr, wurden über Nacht in Russland gemeldet. In der Nacht wurden mehrere Explosionen in der Grenzregion Belgorod gemeldet, ein Militärlager brennt. Auch nahe der Stadt Kursk soll es Berichten zufolge zu Explosionen gekommen sein. Die russische Bild-Agentur Itar-Tass, die unter Kontrolle des russischen Regimes steht, veröffentlichte ein Bild, das die Festnahme eines angeblichen Saboteurs in Belgorod zeigen soll. Ihm und einer weiteren Person wird vorgeworfen, sie hätten Eisenbahnzüge mit russischen Soldaten aufhalten wollen. „Zwei russische Bürger, die den ukrainischen Nationalismus unterstützten, erwarten Gefängnisstrafen von 10 bis 15 Jahren“, heißt es dazu von Itar-Tass.
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und jetzt wollen sie die letzten Waffen verschenken? Dann marschiert Luxemburg hier ein.
Wäre ja auch nicht schlecht …
Nur aus Schmerz lernt der Mensch. Die BRD-Regierungen haben die Bundeswehr seit der Wende rabiat runtergewirtschaftet. Ein Krieg würde jedem BRDler zeigen, wie blank und schutzlos das Land dasteht. Erst dann wacht der Michel auf.
Wir hören seit 24. Februar 2022 was Russland alles will. Russland will die Ukraine erobern, dort einen Regime Change organisieren. Russland will wenn nötig Nuklearwaffen einsetzen. Russland will den Gashahn zudrehen. Kinder rufen auch oft, ich will dies und ich will das. Die Antwort lautet dann, Du kannst viel wollen, aber wirst nur wenig bekommen. So auch jetzt. Russland bekommt definitiv eins, den Ausschluss aus der zivilisierten Welt, der westlichen Welt. Und es bekommt einen grandiosen wirtschaftlichen Abstieg. Beides wird China freuen. Russland wird zu Kleinchina.
Und diese von Ihnen beschriebenen Folgen für Russland (so sie denn zuträfen…) wäre im Interesse Deutschlands? Im Interesse Europas? Oder vielleicht eher im Interesse der USA? Es geht in diesem Konflikt nicht um Demokratie, Werte oder sonstiges – es geht in Konflikten nie um solcherart Themen. Es geht um geopolitische Interessen und um nix anderes. Russland zu isolieren ist vielleicht ein feuchter Traum mancher Journalisten, aber die Welt lechzt nach preiswerten Rohstoffen. Wenn der sog. Westen also russisches Öl, Gas und viele weitere Rohstoffe (seltene Erden, Uran usw.) nicht mehr haben will, dann wird es asiatische Kunden (neben China vor… Mehr
Mit dem heutigen Datum wurde der „Bundesregierung“ offiziell mitgeteilt, dass der Waffenstillstand von 1945 durch das Zwei-Plus-Vier-Abkommen mit sofortiger Wirkung aufgehoben wurde. Das teilte das Russische Ministerium an das Bundeskabinett / Kanzleramt von Berlin mit. Der Waffenstillstand von 1945 zwischen Russland und Deutschland wurde mit dem heutigen Datum aufgrund der Waffenlieferungen und Einmischung in der Ukraine zur Unterstützung für nichtig erklärt. Das Russische Abkommen wurde von seitens Deutschlands gebrochen und befindet sich wieder mit dem heutigen Datum im Kriegszustand von 1945. WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN: Unsere Informationsquellen sind 100%ig und das in jeder Position. Anmerkung: Durch diese Einmischung der… Mehr
Leider nicht. Wer sich selbst Scheuklappen aufsetzt, kann das ganze Bild nicht erkennen. Die Prägung des kalten Krieges paßt nicht mehr zu den aktuellen Ereignissen.
Nabend.
Manchmal gibt es Dinge die gehen nicht. Wenn man resistent ist gegen bestimmte andere Sichtweisen, dann klappt es nicht. Bemühe mich auch schon öfter eine andere Sichtweise hier einzubringen. Zwecklos. Aber man kann davon ausgehen, das Wissen ist vorhanden aber mit der neuen Offenheit hat man so seine Probleme. Habe z. B. gerade mir die Übersetzung des Gespräches von Putin und dem UN Generalsektretär durchgelesen. Chapeau.
Waffenlieferungen, welcher Art auch immer, von außerhalb in ein Kriegsgebiet tragen selbstverständlich zur Eskalation und nicht zur Deeskalation bei, das ist doch klar! Sämtliche sprachlichen Spitzfindigkeiten zu einer angeblichen Rechtfertigung kann man sich daher sparen, sie zeigen lediglich, daß man an einer raschen Beendigung des Blutvergießens kaum interessiert ist. Das ist die bittere Quintessenz, die sich mir aufdrängt, angesichts des Geredes unserer Politikdarsteller zu diesem Thema…
Jetzt habe ich es endlich verstanden. Eine Deeskalation in manchen heimatlosen Köpfen ist ein verschleiertes Konzept, um den Kampf gegen die Eindringlinge aufzugeben. Nun, das passt sehr gut zum Stand der deutschen Männerköpfe und damit leider auch zur Bundeswehr. Das bedeutet, dass Putin richtig verstanden hat, dass er mit einem solchen Bewusstsein und gekauften Politikern keine Angst vor Deutschland haben sollte.
Baerbock begründet die zögerliche Lieferung der Panzer mit Sicherheitsfragen. Welche? Dass die alten Dinger beim Feuern nicht explodieren? Das kann nicht passieren, weil fast keine Munition da ist.
Die eintausend russischen Soldaten in Transnistrien gelten seit 1992 als Friedenstruppe, die mit UN- Mandat dort stationiert sind.
Selbst der Russland-Sympathie Unverdächtige wie der ehem. US- Außenminister Kissinger hat – in weiser Kenntnis der Sachlage – schon 2014 dazu einen Standpunkt veröffentlicht:
https://www.ipg-journal.de/kommentar/artikel/henry-a-kissinger-eine-daemonisierung-putins-ist-keine-politik-298
Wer nie nach den Ursachen eines Konflikts fragt, sondern ihn immer weiter befeuert (auch medial), der ist entweder dumm oder verbrecherisch, weil es immer weitere Opfer und Zerstörung gibt.
Neben „Friedenstruppen“ befindet sich das Mehrfache an paramilitärischen russischen Kräften in Transnistrien! Nicht nur der „böse Westen“, erst Recht Putin hat nie daran gedacht, Kissingers Ratschlag, Russland müsse „akzeptieren, dass der Versuch, die Ukraine in eine Satellitenrolle zu zwingen und Russlands Grenzen erneut zu verschieben, nur dazu führen würde, die Geschichte sich selbst verstärkender Kreisläufe wechselseitigen Drucks zwischen Russland und dem Westen zu wiederholen“, zu befolgen. Die mediale russische Propaganda seit Jahren spricht – was angestrebte Grenzverschiebungen betrifft – Bände.
Hab mal nachgeguckt wer diese Twitter so absetzt.
Nachrichten vom Institut für Kriegsforschung mit Sitz in Washingten. Leitung Kimberly Ellen Kagan. Verheiratet mit Frederick Kagan, dessen Bruder Robert ist der Ehemann von V. Nuland.
Die geballte Expertise sozusagen.