Rettet die Hochwasserkatastrophe die Grünen?

Es ist zu befürchten, dass niemand mehr über die Fehler der Grünen redet, wo sich doch unter Instrumentalisierung der Opfer und Schäden der Hochwasserkatastrophe wirksam ab- und gleich vom Kampf gegen Corona hin zum Kampf ums Klima hinlenken lässt.

imago Images/photothek

Habeck fährt nicht in Katastrophengebiete, um nicht im Weg rumzustehen. Hat er die Bilder von Helge Lindh gesehen? Baerbock hingegen reist in Hochwasserregionen, während neue Meldungen über neue Nebentätigkeiten von ihr umgehen, darunter eine Beratertätigkeit für die Böll-Stiftung bis 2018, jene Stiftung, die immer noch die Daten und Fakten zu Baerbocks Promotionsstipendium bei ihr prüfen soll. Prüfen? Was steht in den Semesterberichten von Baerbock in den Böll-Akten? Muss sie einfach nur vorzeigen.

Habeck will vernünftigerweise nicht den Helfern im Weg rumstehen wie die vielen Katastrophentouristen, die auch diesmal wie jedesmal Selfies im Hochwasser machen und Rettungskräfte wie Bürger behindern. Mit seiner Behauptung, dass das Land schlecht geführt wird, hat Habeck durchaus Recht, wenn auch aus anderen Gründen, als er nennen würde.

Doch dass jeder Kreisverband der Grünen besser geführt würde als dieses Land, widerlegt gerade der Landesverband der Grünen an der Saar. Ob es wirklich dazu kommt, dass die Grünen im Saarland bei der Bundestagswahl mangels rechtlich gültiger Landesliste nicht gewählt werden können, sondern nur grüne Direktkandidaten, steht noch nicht fest. Aber allein, dass dies möglich erscheint, demonstriert, dass nicht nur die Performance der Kunstfigur „Kanzlerkandidatin“ der Grünen alles andere als professionell verläuft.

Trotzdem sollte sich niemand täuschen. Wie falsch der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Hochwasserkatastrophe auch ist, die Helfershelfer der Grünen in den Medien, NGOs und fast allen Parteien sind zahlreich, die dieser Generalausrede der Politik für ihre Versäumnisse in Infrastrukturpolitik und Katastrophenschutz zur Seite springen. So stehen die Chancen der Grünen gut, dass niemand mehr über ihre Fehler redet, wo sich doch unter Instrumentalisierung der Opfer und Schäden der Hochwasserkatastrophe wirksam ablenken lässt und gleich vom Krieg gegen Corona hin zum Krieg ums Klima.

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