Wer jemanden ermordet oder tätlich angreift - sei es aus religiösen, politischen oder auch nur irregeleiteten "Ehr"-Motiven, der ist psychisch krank. Andernfalls täte er es nicht. Aber das entschuldigt nichts.
Ich lese und höre – etwa im ARD Morgenmagazin – ständig, der Mörder von #JoCox habe nicht aus politischen Motiven gehandelt, weil er psychisch krank sei.
Das müsste im Umkehrschluss bedeuten, dass Menschen, die aus politischen Motiven jemanden ermorden oder angreifen, nicht psychisch krank sind.
Sorry – wer jemanden ermordet oder tätlich angreift – sei es aus religiösen, politischen oder auch nur irregeleiteten „Ehr“-Motiven, der ist psychisch krank. Andernfalls täte er es nicht.
Was also soll diese blödsinnige Differenzierung? Sie entschuldigt nichts.
Auch ein Brejwik, der seinen Massenmord mit politischen Motiven begründet, ist psychisch krank. Adolf Hitler und Josef Stalin, Osama bin Laden und Charles Manson waren psychisch krank. Kann das irgendetwas entschuldigen, irgendetwas relativieren?
Zu entschuldigen wäre ein psychisch-kranker Täter nur dann, wenn er so irre wäre, dass er mangels Persönlichkeitsbewusstsein tatsächlich nicht wüsste, was er tut.
Der „normale“ psychisch-kranke Mörder aber weiß, was er tut – auch wenn seine Motive für einen nicht-psychisch-kranken Nichtmörder nicht rational nachzuemfinden sind.
Insofern: Hört auf, uns irgendetwas von psychisch-kranken Tätern zu erzählen!
Mörder sind Mörder – nichts anderes.
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