Polizei-Razzia bei Linksextremen – Linken-Politikerin findet das „unmöglich“

Die sächsische Polizei durchsucht die Wohnungen von Linksextremisten, denen unter anderem gefährliche Körperverletzung vorgeworfen wird. Linken-Politikerin Juliane Nagel empört sich - über die Polizei.

imago Images/Alexander Pohl
Symbolbild

Beamte der Sonderkommission Linksextremismus (SoKo Linx) des Sächsischen Landeskriminalamts durchsuchten am heutigen Mittwoch neun Wohnungen von Angehörigen der linksextremistischen Szene in Leipzig. „Die konzertierte Durchsuchungsaktion steht im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen mehrere Beschuldigte in unterschiedlichen Ermittlungsverfahren“, so LKA-Sprecher Tom Bernhard, „unter anderem wegen des Tatvorwurfs des Landfriedensbruchs in einem besonders schweren Fall, der gefährlichen Körperverletzung und der Sachbeschädigung.“

Leipzig-Connewitz zählt zu den bundesweiten Hochburgen des gewalttätigen Linksextremismus. Am 3. November 2019 überfielen Linksextremisten die Projektentwicklerin Claudia P. in ihrer Wohnung und verletzten sie im Gesicht. In der linksextremistischen Plattform „Indymedia“ meldete damals eine „Kiezmiliz“ stolz den Überfall: „Wir haben uns entschieden, die Verantwortliche für den Bau eines problematischen Projekts im Leipziger Süden da zu treffen wo es ihr auch wirklich weh tut: in ihrem Gesicht.“

Das Landeskriminalamt Sachsen ermittelt seit 2019 auch im Fall einer schweren Brandstiftung, die auf das Konto von Linksextremisten ging: In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober legten bisher unbekannte Täter Feuer an einer Wohnungs-Großbaustelle der CG-Gruppe, und richteten dort einen Sachschaden von etwa 10 Millionen Euro an.

Bundesweite Aufmerksamkeit bekamen linksextreme Gewalttäter in Leipzig, als sie in der Silvesternacht am Connewitzer Kreuz einen schon am Boden liegenden Polizisten traten, so dass der Beamte ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken warf damals der Polizei „falsche Taktik“ vor und gab der Polizei eine Mitschuld an den Ausschreitungen.

Festgenommen wurde bei der heutigen Razzia niemand. Die Polizei stellte nach eigenen Angaben pyrotechnischen Gegenständen, Hieb- und Schlagwaffen, geringen Mengen Betäubungsmittel und Schlagschutz-Bekleidung sicher.

Die Linkspartei-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel bezeichnete die Razzia als „unmöglich“ und „unverhältnismäßig“.

Nagel gilt als Verbindungsperson zwischen der Linkspartei und Linksextremisten.

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