Die Berliner Polizei hat nicht mehr alle Tassen im Schrank

Die Berliner Polizei muss ihren Geschirrschrank in der Wache am Kottbuser Tor säubern. Der Inhalt verletzte angeblich die Gefühle von Schwarzen in den USA. Die Idee, die Polizei schütze die Bürger, gilt in Berlin als nicht mehr zumutbar.

IMAGO / A. Friedrichs
Streifenwagen der Berliner Polizei

Eine umstrittene Polizeiwache hat im Januar am Kottbuser Tor eröffnet. Woke-Linke argumentierten, der Kiez im Stadtteil Kreuzberg sei ein Schwerpunkt für Gewaltverbrechen. Dort gehöre eine Wache nicht hin. Die Polizei dort provoziere die tatsächlichen und potentiellen Gewalttäter. Aus dieser Logik hat sich nun in Berlin ein Tassen-Gate entsponnen.

Ein Polizist füllte auf der Wache den Geschirrschrank mit Tassen der Polizeigewerkschaft GdP auf. Die ist Mitglied im linken Gewerkschaftsbund DGB. Diese Tassen zeigten unter anderem eine blaue Linie. Diese gilt als Symbol dafür, wie fragil Recht und Ordnung seien, und dass die Polizei eben diese schütze. Das ist nicht zumutbar, fand die Berliner Polizeiführung und ließ in vorauseilendem Gehorsam die Tassen entfernen.

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Die „Thin Blue Line“ könne „dazu führen, dass Polizeidienstkräften rassistische und rechte Tendenzen oder Einstellungen zugeschrieben werden“, begründete eine Polizeisprecherin in der Berliner Zeitung diesen Schritt. In den USA gilt die Blaue Linie als ein Symbol im Kampf gegen „Black Lives Matter“. Eine Bewegung, die die Auflösung der Polizei verlangt, nachdem diese in einem brutalen und überflüssigen Gewaltausbruch den Vorbestraften George Floyd zu Tode quälten.

Die Tassentäter seien einer „Sensibilisierung“ unterzogen, die Tassen entfernt worden, sagt die Sprecherin. Doch noch ist in der Berliner Polizei viel Platz für Selbsbezichtigungen. An den Litzen der Polizeischüler finden sich blaue Streifen und die Uniformen der gesamten Polizei tragen sogar Spuren dieser unzumutbar rassistischen Farbe. Die nächsten Sensibilisierungen dürften noch einige Soziologen in der Polizei beschäftigen.

Die größte Gefahr ist aber gebannt. Besucht ein Schwarzer aus Alabama Berlin, besichtigt dort die Wache am Kottbuser Tor und macht sich einen Kaffee, wird er nicht mehr mit dieser blauen Linie konfrontiert. Das wird das Leben der schwarzen Community in Alabama enorm verbessern.

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Kommentare ( 86 )

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Maxim Schneider
1 Jahr her

Das kommt dabei raus, wenn man zu viel Tagesfreizeit hat: übersteigerte Hysterie in Gedanken, Worten und Handlungen. Herr Freud, übernehmen Sie!

LF
1 Jahr her

Ich habe sofort erkannt, dass die Tasse rassistisch ist.
An der Form des Henkels.
Leider hatte ich mich getäuscht, es war der „kleine“ Blaue, kaum zu sehende Strich!
Die Polizisten, die die Tassen entsorgt haben, gehören auf ihre geistige Gesundheit hin untersucht.
Die hätten da von alleine drauf kommen müssen, dass die Tassen rassistisch sind.
Viele Grüße, Pippi Langstrumpf.

Dieter
1 Jahr her
Antworten an  LF

oh, da erwähnen Sie etwas.
Ich habe direkt in meinen Küchenschranbk geschaut und war entsetzt:
Dort standen Tassen, die den Henkel an der RECHTEN Seite hatte.
Natürlich habe ich sie sofort entsorgt (in die Mülltonne der Nachbarn, nicht das mir morgen Antifa&SEK um 5.30h die Haustüre eintreten..)

Juergen P. Schneider
1 Jahr her

Dann ist ja wieder alles in Ordnung im Taka-Tuka-Land an der Spree. Wie ich hier in einem anderen Zusammenhang schon einmal geschrieben habe, bezieht sich der Begriff „oben ohne“ in Berlin auf den Bereich zwischen den Ohren.

MeHere
1 Jahr her

Diese Versager, die dort über Polizei und Stadtteile mittels linker Propaganda und Wirrkopfparolen herrschen, zerstören mit solchen Aktionen nachhaltig unsere Demokratie.
Die genannten Aktionen dienen nur dazu vom eigenen Dauerversagen abzulenken – aus meiner Sicht hat die Polizeiwache dort wirklich nichts zu suchen … linke zahlen keine Steuern und hassen unseren Staat – also lasst sie in ihrem eigenen Dreck hausen, bis sie es kapiert haben + Sozialhilfe streichen und alle anderen Sozialtransfers inkl. Pöstchen + geförderte Pseudojobs

alter weisser Mann
1 Jahr her

Da galt das Tragen der Thin Blue Line mal als Respektbezeugung gegenüber den Ordnungskräften und schwupp erklären die Gagatruppen, denen die Kräfte der Ordnung stets höchst suspekt sind, zu „rassistisch“.
Muss ich wohl glatt noch so ein Armband kaufen.

Albert Pflueger
1 Jahr her

George Floyd wurde nicht zu Tode gequält. Er starb an den Folgen seiner Drogensucht während einer Verhaftung, gegen die er sich heftig zur Wehr setzte, weshalb Zwangsmittel eingesetzt wurden, um ihn zu fixieren.

Dieter
1 Jahr her
Antworten an  Albert Pflueger

Es gab zudem eine (privat-berufliche/Türsteher) Vorgeschichte zwischen den beiden Akteueren die ganz unter den Tisch gewischt wurde.
Die Folgen dieser ganzen zum burning& loothing ausgearteten Geschichte sieht man in den woken Städten mit dem „defund-Police“ Ansatz: Mineapolis, Portland, Atlanta, auch SanFrancisco -es gibt schlichtweg im Notfall keine Polizeikräfte mehr. Raub, Mord nehmen Überhand.
Von der „CHAZ“ in Seattle wird auch ungern berichtet..

abel
1 Jahr her

Die Polizeifahrzeuge in Berlin müssen jetzt schnellstens umlackiert werden. Ich schlage Weiß-Rosa vor.

Last edited 1 Jahr her by abel
abel
1 Jahr her

Wie gesagt: Es war die Führung! Also liebe Polizisten macht bitte bei der nächsten Wahl das richtige Kreuzchen (ob Tasse mit blauer Linie oder nicht) denn auch ihr werdet täglich auf der Strasse verheizt und ans Messer geliefert. Eigentlich müßten alle Tassen bei der Polizei mittlerweile im entsprechenden Blau sein um einen stillen Protest zu halten wie dieses Land bereits transformiert wurde.

Ein Mensch
1 Jahr her

,, nachdem diese in einem brutalen und überflüssigen Gewaltausbruch den Vorbestraften George Floyd zu Tode quälten.“ Ich kann und will es nicht mehr hören, machen Sie jetzt auch -kopieren und einfügen- Journalismus. Schauen Sie sich die Verhaftung von dem Schwerverbrecher Floyd nochmal an, überflüssig und brutal ist für mich was anderes. Als ein Deutscher mit nicht annährend der gleichen Vita wie Floyd, bei einer Verhaftung ums Leben kam, wo waren da die weltweiten Zerstörungsorgien, wo die niederknieenden Polizanten, wo die ,,withe lives matter“ Bewegung. Brutal und überflüssig sind 75 Messerstiche in ein Kind, stundenlanges Quälen eines Kindes, Machetenangriffe in der… Mehr

JamesBond
1 Jahr her

Wann wird die Farbe Blau verboten? Sind Bienen mit blauem AnflugBrett rächts und wann wird unsere Polizei nun wieder Grün eingekleidet?
Absurdistan lässt grüßen!