Wer die Polizei zu einer sozialtherapeutisch ausgerichteten Heilsarmee macht und die Insolvenz des Rechtsstaates riskiert, hat das Recht zur Führung unseres Landes verloren.
An die 500 junge Männer, angeblich bestehend aus zusammengerotteten Kleingruppen der Partyszene, haben am letzten Wochenende in einer beispiellosen Randale Teile der Stuttgarter Innenstadt verwüstet, Geschäfte geplündert, Polizeifahrzeuge beschädigt und Polizeikräfte massiv angegriffen. Auslöser war die Kontrolle auf Drogenmissbrauch eines 17-Jährigen am Schlossplatz. Die mehr als berechtigte Frage der Bürgerschaft ist jetzt, wie dieses Geschehen sich derart ausweiten konnte angesichts der Tatsache, dass die Polizei bereits mit einer Hundertschaft mehr als sonst an Ort und Stelle im Einsatz war.
Bei allem Respekt für die Aufgaben der Polizei und deren diffiziler Ausgangslage sowie für jeden einzelnen Beamten stellen sich zwei konkrete Fragen: „Wie konnte das geschehen?“ Und: „Warum konnte/wollte/durfte die Polizei nicht robust eingreifen?“
In Baden-Württemberg hat die Polizei wie andernorts auch die Aufgabe, vom einzelnen und vom Gemeinwesen Gefahren abzuwehren, durch die das Recht auf körperliche Unversehrtheit (Grundgesetz Artikel 2), das Recht auf Eigentum (Grundgesetz Artikel 14) sowie die öffentliche Sicherheit und Ordnung (Grundgesetz Artikel 13) bedroht wird. „Dabei hat die Polizei innerhalb der durch das Recht gesetzten Schranken zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben diejenigen Maßnahmen zu treffen, die ihr nach pflichtmäßigem Ermessen erforderlich erscheinen.“
Warum kein robuster Polizeieingriff?
Polizeikräfte können nach Recht und Gesetz Schlagstöcke einsetzen, bei Bedarf auf Wasserwerfer und Schusswaffen zurückgreifen. Sogenannte Elektroschockpistolen (Taser) sind bisher nur bei Streifenpolizisten in den Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz sowie demnächst im Saarland im Einsatz. In fünf weiteren Ländern (Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen) laufen derzeit Probephasen.
Wieso also diese Randale gerade in Stuttgart, der eher behäbigen Metropole Baden-Württembergs? Welche Faktoren wirken dort, die der Polizei womöglich das Leben noch schwerer machen, als es in anderen Ländern sowieso bereits an der Tagesordnung ist? Hat das nicht entschiedene Eingreifen der Sicherheitskräfte dem Pöbel etwa gar ein Signal zur Hinnahme zügelloser Gewalt vermittelt?
Bundesweit wird unsere Polizei von interessierten Kreisen als womöglich rassistisch infrage gestellt (SPD-Co-Vorsitzende Esken) oder gar auf der Müllhalde entsorgt (Kommentar der taz).
Stuttgart 21 kommt einem zudem mit dem „Schwarzen Donnerstag“ des 30. September 2010 in den Sinn. Bei den damaligen Massendemonstrationen wurden neben Polizisten auch Demonstranten verletzt. Die Polizei musste sich schließlich heftige Vorwürfe nach dem Einsatz von Wasserwerfern gefallen lassen. Der damalige Vorsitzende des Polizeigewerkschaft bot Wetten an, dass in Baden-Württemberg niemals wieder Wasserwerfer eingesetzt werden würden. Er hätte zum Nachteil der öffentlichen Sicherheit die Wette gewonnen.
Ein randalierender Pöbel ist mit Deeskalation nicht zu beeindrucken
Es drängt sich der Verdacht auf, dass die „hohe“ Politik um des lieben Medienfriedens willen eine allseits deeskalierende, also brave Polizeitaktik vorgibt. Bezeichnend sind die Antworten, die TE auf eine entsprechende Anfrage am 24. Juni vom Innenministerium in Stuttgart bekam. TE hatte gefragt: „Warum wurden von der Polizei offenbar keine Wasserwerfer eingesetzt?“ Antwort des Innenministeriums: „Die Eskalation der Ereignisse in Stuttgart war für die Polizei nicht vorhersehbar. Deshalb standen kurzfristig keine Wasserwerfer zur Verfügung.“ TE hatte weiter gefragt: „Warum wurden von der Polizei offenbar keine Warnschüsse abgegeben?“ Antwort des Innenministeriums: „Warnschüsse sind ultima ratio und eines der letzten Mittel vor dem tatsächlichen Einsatz der Schusswaffe. Durch das besonnene und deeskalative Handeln aller eingesetzten Polizeibeamtinnen und –beamten war dies letztlich glücklicherweise nicht erforderlich.“
Die Wortmeldungen der verantwortlichen Politikerkaste fielen zwar deutlich aus: Bundespräsident Steinmeier verurteilte pflichtgemäß die Ausschreitungen vom Wochenende und stellte sich hinter Polizeibeamte. Kanzlerin Merkel bezeichnete in einer ihrer raren Äußerungen die Ausschreitungen als „abscheulich“.
Grundvertrauen in den schützenden Staat in Gefahr
Wo waren aber diese Damen und Herren, als es in den letzten Wochen anhand des für Deutschland völlig untauglichen Beispiels von Polizeigewalt in den USA fällig gewesen wäre, unserer Polizei den Rücken zu stärken und sich in unmissverständlicher Form vor sie zu stellen? Es wäre längst überfällig gewesen, der Treibjagd gegen die Polizeikräfte unseres Landes frontal entgegenzutreten. Was in den deutschen Medien und in Teilen der Politik seit einiger Zeit praktiziert wird, zielt auf die Kastrierung der Sicherheitskräfte unseres Landes. Polizei (und Bundeswehr) werden im Wechsel mit Vorschriften und Vorwürfen überzogen und „eingehegt“, so dass sie sich weder ihrer Aufgaben noch ihrer Befugnisse sicher sein können.
Aufgabe des Staates freilich wäre es an vorderster Stelle, für die Sicherheit der Bürger zu sorgen. Das Gewaltmonopol ist unteilbar. Eine Regierung, die dies verwirkt, verspielt das Grundvertrauen der Wähler. Wer die Polizei zu einer sozialtherapeutisch ausgerichteten Heilsarmee macht und die Insolvenz des Rechtsstaates riskiert, hat das Recht zur Führung unseres Landes verloren.
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** Wenn schon Herr Maaßen von Destabilisierung der staatlichen Ordnung spricht, ist das nicht irgendwer, und es ist voll im Gange. Dass der Bevölkerung nunmehr die Polizei und die damit vermittelte bzw. ehemals garantierte Sicherheit vorenthalten wird – mithin weiterer Entzug von Grundrechten! -, muss zu gewünschter Eskalation führen. Denn im Chaos lässt sich viel besser und leichter das Totalkomplettversagen des Systems samt seines Zusammenbruchs verschleiern und framen.
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Deutschland bietet sich als Experimentierfeld und Freiluftlabor in idealer Weise an.Die Deutschen – seit langem politikentwöhnt – wissen nicht, wer sie sind und wer sie sein wollen. Abgeschnitten von allen guten Traditionen, seit neuestem mit der Entsorgung ihrer Geistesgrößen beschäftigt (diesmal nicht wegen „Auschwitz“, dem verblassenden Mythos), pflegen sie einen Antifaschismus ohne Faschisten und einen Antirassismus ohne Rassen. „Anti-„genügt und braucht keine Begründung. Den Rassißmus borgt man sich aus den USA wie Halloween und CocaCola. Man eifert Amerika nach wie kein anderes europäisches Volk und verachtet und beschimpft es gleichzeitig – ganz besonders seinen demokratisch gewählten Präsidenten. Und belehrt die… Mehr
New York wiederholt sich: Erst die völlige Versiffung durch toleranzbesoffene Supergutmenschen; anschliessend kommt ein „Rudy Giuliani“ und darf mit „Nulltoleranzstrategie“, natürlich unter grossem Rassismusgejammere“ wieder aufräumen.
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„Es gibt manche Leute, die nicht eher hören, bis man ihnen die Ohren abschneidet.“
Apocalypse now
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Eine der großen Errugenschaften des modernen Rechts- und Beamtenstaates ist die (gedankliche) Trennung von Amt und Person. Wenn uns als in der westlichen Zivilisation und Tradition sozialisierten Bürgern z.B. ein Polizist nach dem Führerschein fragt, so ist er in diesem Augenblick nicht die Person Hans Müller, sondern sozusagen ein Abstraktum, die Verkörperung der Staatsgewalt. Darum ist es schon bedenklich, wenn Polizisten Namensschilder tragen sollen. Bei vermeintlichem Fehlverhalten könnte man ihnen auch anders beikommen. Diese Abstraktionsleistung nun können und wollen die Migranten nicht vollbringen. Für sie ist ein Polizist einfach einer ihresgleichen, gehört sozusagen einem feindlichen Clan an, und es kommt… Mehr
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Der Begleitchor glaubt noch, ungeschoren davonzukommen. Die werden sich noch wundern von Grün bis Links. Politiker spielen mit Scheinproblemen herum („Klimarettung“).
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Es ist schon lange Zeit für derartige Beiträge und eine breite, öffentliche Debatte über ständig eskalierende Ausschreitungen gegen Polizeikräfte, meist von Personen mit Migrationshimtergrumd, erst recht in den MSM. Aber da können wir wahrscheinlich lange warten. Besonders gelungen ist natürlich die Schlussfolgerung in Form des letzten Satzes!
Teenager wäre der bessere Begriff für junge Gewaltverbrecher um alles herunter zu bürsten. Stuttgart war der Supergau des Staatsversagens und ist gleichzeitig der Beweis, daß Vermischung eben nicht funktioniert und wo das alles noch endet, weiß nur der Allmächtige, der zwar etwas ändern könnte, wenn er den Verantwortlichen mehr Hirn regnen lassen würde, aber vermutlich hat auch er schon aufgegeben und wir müssen dieses Übel allein beseitigen und schöpfen wir alle rechtstaatlichen Mittel aus um die los zu werden, bevor sie uns mit ihrer Hirnlosigkeit oder Demagogie in den Abgrund stürzen.
Wenn Sie glauben Stuttgart wäre die Spitze verschätzen Sie sich.
Da ist nichts mehr zu retten. Die westlichen größeren Innen-Städte und Teile von Berlin wirken doch wie Ausland. Wer will dort noch hin.