Die Platte kehrt zurück

Kanzler Olaf Scholz und Bauministerin Klara Geywitz (beide SPD) haben die Baubranche zum Krisengipfel eingeladen. Zwei Verbände sind aus Protest ferngeblieben. Ein Fest für Ost-Nostalgiker: Die Platte kehrt zurück.

IMAGO / Political-Moments

Zwei von 35 Bauverbänden sind dem Gipfel im Kanzleramt ferngeblieben. Aus Protest über die bisherige Politik der Ampel. Die hatte sich selbst ein Ziel gesetzt: 400.000 neue Wohnungen sollten jährlich fertiggestellt werden. Dieses Jahr seien es aber nur 250.000 neue Wohnungen, sagt Peter Hübner, Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie. Nächstes Jahr werden es wohl nicht mal 200.000 neue Wohnungen werden.

Hübner gehört zu denen, die ins Kanzleramt gekommen sind. Ihm kommt nun die Aufgabe zu, die Ergebnisse zu verkaufen: „Wir können gut damit leben“, sagt Hübner. Das klingt mehr nach Diplomatie als nach einem Ausweg aus einer dramatischen Lage. „Das Paket kann zumindest den Niedergang aufhalten“; sagt Hübner.

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Zu diesem gehört, dass Häuslebauer den Standard für „Energieeffizienz“ „EH-40“ erst einmal nicht einhalten müssen. Die Ampel verspricht zudem, Deutschland werde sich gegen eine Sanierungspflicht in der EU aussprechen. Die Zuschüsse für einen schneller als ohnehin erzwungenen Heizungsaustausch erhöht die Ampel von 20 auf 25 Prozent. Außerdem fördert die Ampel künftig die Sanierung von Gebäuden, erhöht den Höchstbeitrag für staatlich geförderte Kredite und erleichtert Städten und Gemeinden den Bau von Wohnungen.

Das Paket soll laut Kanzler Olaf Scholz (SPD) ein „Impuls in der gegenwärtigen Situation“ sein. Langfristiger denkt er an das „Serielle Bauen“. Die Idee dahinter laut Scholz: Ein einmal in Deutschland genehmigtes Haus könne in genau der gleichen Form überall in Deutschland gebaut werden, ohne durch das bisher so lange Genehmigungsverfahren zu müssen. Die Älteren aus Deutschland kennen das Prinzip vom Plattenbau – mit dem hat schon die DDR gegen ihre Wohnungsnot angebaut.

Auch Andreas Mattner bleibt diplomatisch. Der Präsident des „Zentralen Immobilien Ausschuss“ lobt das Paket der Ampel: Es werde helfen. Doch der Bund alleine könne das nicht, auch die Länder und Kommunen müssten ihren Anteil leisten. An deren Tisch hat er auch nicht gerade gesessen. Auf die muss er folglich keine Rücksicht nehmen. Schließlich hat es eben noch vom Bund mehr Geld gegeben, da muss man sich als Lobbyist entsprechend dankbar zeigen.

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Mindestens bis zum Gipfel galt: Bauen lohnt sich nicht in Deutschland. Das hat der Immobilienkonzern Vonovia vergangene Woche deutlich gemacht. 60.000 Wohnungen seien bereits fertig geplant, sagt CEO Rolf Buch. Doch derzeit verzichte sein Unternehmen darauf, diese Wohnungen tatsächlich zu bauen. Er begründet das mit den steigenden Zinsen, dem knappen Baumaterial und den hohen Baukosten. Die seien von 3.000 auf 5.000 Euro den Quadratmeter gestiegen. Das zwinge zu einem Mietzins von 20 Euro den Quadratmeter. Der sei aber auf dem Markt kaum refinanzierbar. Also unterlässt die Vonovia das Bauen.

Bisher kam die Vonovia eher selten in den Medien vor. Zumindest nicht aktiv. Es waren andere, die über Unternehmen wie die Vonovia redeten. „Wirtschaftsminister“ Robert Habeck (Grüne), der ihnen grüne Politik auflastete: Mehr Dämmung, mehr Solaranlagen, mehr Begrünung und das alles, ohne dass es den Mieter einen Cent kostet. Die Immobilienkonzerne seien stark, sie sollten Lasten schultern, war die Idee dahinter. Andere Grüne erklären das Eigenheim gleich für eine überholte Idee, die es staatlich zu bekämpfen gelte.

Die gleiche Idee hatte Kevin Kühnert. Der Generalsekretär der SPD hätte die Unternehmen am liebsten gleich enteignet und erklärte ihr Geschäftsmodell für unanständig. Die Führungskraft der Kanzlerpartei hätte gerne steigende Stromkosten, steigende Renovierungskosten und steigende Lebenshaltungskosten auf die Unternehmen umgewälzt.

Nun zeigt sich in der Baubranche der gleiche Effekt wie zuvor in der Autoindustrie: Die Politik kann nicht dauerhaft schlecht über eine Branche denken, reden und dauerhaft in diesem Sinne handeln, ohne dass es sich auf diese Branche auswirkt. Die erlebt in diesen Tagen einen krassen Widerspruch: Es fehlt an Wohnraum. Doch obwohl das Angebot die Nachfrage nicht befriedigen kann, brechen die Preise ein.

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Die Preise für Wohnimmobilien sind um zehn Prozent eingebrochen im zweiten Quartal. Das hat das Statistische Bundesamt bereits vergangene Woche mitgeteilt. Es sei „der stärkste Rückgang der Wohnimmobilienpreise gegenüber einem Vorjahresquartal seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000“ gewesen. Das treffe nicht nur den ländlichen Raum. Im Gegenteil. Dort fallen die Rückgänge schwächer aus als in den Städten. In Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf gingen laut Statistischem Bundesamt die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 12,6 Prozent zurück.

Das lässt sich durch einen externen Faktor erklären: In der Zeit der Nullzinspolitik sind Investoren in den Immobilienbereich ausgewichen. Seit die Europäische Zentralbank die Zinsen schrittweise erhöht, lohnen sich Kapitalanlagen wieder stärker. Die Politik hat aber auch durch eigene Fehler dafür gesorgt, dass in der Baubranche die Preise fallen, obwohl das Angebot steigt.

Es ist Habecks Heizhammer. Mit einem Schlag hat die Ampel Millionen von bestehenden Häusern offiziell zu Sanierungsfällen gemacht. Interessenten ziehen den ausstehenden Heizungsaustausch vom Kaufpreis ab. Gleichzeitig verteuert die Politik den Bau durch ihre Beschlüsse. 3.000 Auflagen müssen diese einhalten. Die Branche klagt: Das Planen eines Hauses dauere mittlerweile länger als das eigentliche Bauen. Sowohl die Auflagen als auch die längere Wartezeit erhöhen den Preis. 37 Prozent des Baupreises verursache mittlerweile der Staat, klagt Mattner. Zudem hat die Ampel im Namen des „Mieterschutzes“ Mieterhöhungen noch engere Grenzen gesetzt.

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Die Ampel sendet damit der Baubranche die Botschaft: Wir brauchen, dringend Wohnungen. Baut, aber es darf sich für Euch nicht rentieren. Arbeitet 80 statt 40 Stunden die Woche, aber es darf sich nicht lohnen für Euch. Einmal im Monat lässt die Ampel dann noch Kühnert von der Leine und der Generalsekretär der Kanzlerpartei faselt von Enteignung. Vor dem Hintergrund sollen die Unternehmen bauen, bauen, bauen? Vonovia sagt nein. 60.000 fertig geplante Wohnungen bleiben ungebaut.

Sie sollen bauen, aber die Ampel legt ihr einen Stein nach dem anderen in den Weg. Der Branche reicht es. Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) und der Eigentümerverband Haus und Grund haben ihre Teilnahme am Baugipfel abgesagt. Ein noch vor wenigen Jahren unvorstellbarer Schritt. Doch der zeugt von der Not der Branche und von einer Politik, die sie im Stich lässt: „Wir sehen aber, dass diese Gemengelage in der Regierung schlicht und ergreifend nicht erkannt wird“, sagt der Präsident der GdW Axel Gedaschko. Er war nicht auf dem Gipfel und muss keine Rücksicht auf die Ampel nehmen.

Geld allein wird das Problem nicht lösen. Die staatliche KfW-Bank hat bisher zinsverbilligte Kredite angeboten. Die sind aber gerade 200-mal abgerufen worden, wie die FAZ berichtet. Die Ampel denkt in staatlichen Zuschüssen. Die Union mittlerweile auch. Der Bund könnte aber auch die Umsatzsteuer bei Bauvorhaben von 19 auf 7 Prozent senken – oder ganz weglassen. Doch diese Idee ist auf dem Baugipfel nicht angesprochen worden. Auch nicht von den 33 Interessenvertretern, die zum Kanzler gekommen sind. Der Gedanke, dass der Staat die Bürger einfach machen lässt, scheint in Deutschland nicht mehr denkbar zu sein.

Momentan verdient die Baubranche ihr Geld mit dem Staat: Der Hochbau, also der Bau von Häusern, ist von Juli 2022 auf Juli 2023 um 9,4 Prozent zurückgegangen, meldet das Statistische Bundesamt. In der gleichen Zeit expandierte der Tiefbau, also Straßen, um 13,8 Prozent. Hier ist in den allermeisten Fällen der Staat der Auftraggeber. Dessen Einnahmen sprudeln durch die Inflation – der Bürger ist es, der diese Einnahmen zahlt. Die Macht verschiebt sich durch die hohe Steuerlast immer stärker vom Bürger zum Staat. Deswegen klappt auch nichts – gehen die Preise zurück, während die Nachfrage steigt, und muss ein „Baugipfel“ her, um eine Besserung herbeizureden.

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Kommentare ( 71 )

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Wilhelm Roepke
1 Jahr her

Die Platte wird nicht zurückkehren, denn sie stößt bei Glas, Stahl und Beton CO2 aus. Den Sozialisten aus der DDR war Klimaschutz egal; den neuen Ökosozialisten geht das über alles.

Britsch
1 Jahr her
Antworten an  Wilhelm Roepke

„Ökosozialisten geht das über alles“
aber nur so lange, wie sie nicht auf andere Ideen kommen.
Dann wird natürlich aber alles so verdreht, daß es paßt
Siehe z.B Windräder.
Bezahlen müssen andere und haben den Schaden

Andreas Stueve
1 Jahr her

Hochinteressant. Die Ökosozialistische Einheitspartei Deutschlands, scherzhaft auch “ Ampel“ genannt, torpediert gerade mit der Bauwirtschaft den nächsten dicken Dampfer nach der Automobilindustrie und der Energieversorgung.
Dazu werden wieder einmal Milliarden der von uns erpressten Steuern ins Feuer geworfen. Wir deutschen Bürger finanzieren unseren eigenen Untergang. Dazu “
Bürgergeld für alle Welt“. Lange machen die Bürger und das Staatswesen diesen apokalyptischen Ritt nicht mehr mit. Aus, Ende, Schluss!

Evero
1 Jahr her
Antworten an  Andreas Stueve

Merz (CDU) hat der SPD Zusammenarbeit angeboten. Er möchte wohl mit gutem Beispiel für die amerikanischen Freunde vorangehen und auch mitwirken an der Demontage Deutschlands. Einer hat es neulich gesagt, der den Blick von aussen auf die deutsche Malaise hat: ‚es ist nicht ein rot-grünes Projekt, es ist transatlantisch‘. Da ist die CDU/CSU deutlich erkennbar mit im Boot: Russland-Boykott, Kriegswirtschaft, Abwicklung des deutschen Exports, Verarmung der Mittelschicht durch Inflation und Zwangsauflagen, die die Ersparnisse auffressen. Die Ökosozialistische Einheitspartei Deutschlands, wie Sie das Altparteienkartell richtig nennen, ist völlig im Hintern des US-Präsidenten. Das transatlantische Kartell samt der transatlantischen Lügen- und Lückenpresse… Mehr

Sabine Ehrke
1 Jahr her

Ich empfehle jedem Westdeutschen eine erneute Reise in den Osten der Republik um sich die noch immer unzähligen, nur wenig sanierten ‚Überbleibsel‘ der sozialistischen Baupolitik ins Gedächtnis zu rufen. Möglicherweise geht dem einen oder anderen Wähler doch noch ein Licht auf.

Ostfale
1 Jahr her
Antworten an  Sabine Ehrke

Machen Sie sich keinerlei Hoffnung bzgl. Lernfähigkeit der Westdeutschen, die meisten von denen glauben immer noch, jenseits der Elbe beginnt Rußland, dazwischen leiden ihre polnischen Verbündeten. Ich weiß welch Lied ich singe, bin Wessi und kenne Trizonesier in allen 4 Himmelsrichtungen zur Genüge.

Evero
1 Jahr her
Antworten an  Sabine Ehrke

Das wird nicht nötig sein. Wir sehen doch den Verfall der Verkehrsinfrastruktur in Westdeutschland. Jetzt soll uns das Autofahren madig gemacht werden. Die Bahn wurde teilprivatisiert. Seitdem ist der Güterverkehr auf der Schiene nicht gestiegen, sondern eingebrochen. Der ÖPNV kann hinten und vorne die Personentransporte landauf landab in den Stoßzeiten nicht bewältigen. Und da fangen die kommunalen rot-grünen Verkehrsterroristen an, die Pendler mit Straßensperren, rigiden und ungerechtfertigten Geschwindigkeitsbegrenzungen, Plakettenverboten und autofreien Innenstädten zu terrorisieren.
Alles muss anders werden. Aber nichts, nichts wird besser!

Last edited 1 Jahr her by Evero
P.Schoeffel
1 Jahr her

„Die Platte kehrt zurück“ – Naja…
So gesehen ist z.B. jedes Fertighaus im Prinzip ein Plattenbau – aber wen stört das?
Die damit erreichte „Erleichterung“ beschränkt sich aber bestenfalls auf das Genehmigungsverfahren (technische Prüfung). Ob der Bauherr viel davon hat (schneller, billiger), darf bezweifelt werden.
Daß man uns das schlichte Weglassen einer zusätzlichen Belastung (EH40) jetzt schon als „Maßnahme“ verkaufen will zeigt wieder deutlich die Ahnungs- und Hilflosigkeit unserer Regierungssimulanten.

Grumpler
1 Jahr her

Ja ganz hervorragend! Wir sehen nicht nur zu, wie Ghettos und Problembezirke entstehen und durch die Zuwanderungspolitik aufgefüllt und zementiert werden, nein, wir bauen jetzt auch gezielt wieder verstärkt daran mit.

Das zahlst Du! Ja, Du!!!

gmccar
1 Jahr her
Antworten an  Grumpler

SPD-Wahlspruch war einmal:“ Das WIR gewinnt„. Man vergaß anzufügen „Das DU bezahlt

Emanreztuneb
1 Jahr her

Klara Geywitz: Abitur am Sportgymnasium, 7 Jahre Studium der Politikwissenschaft und dann direkt in die Politik. Die gute Frau hatte in ihrem Leben noch nie einen ordentlichen Job und ist Bauministerin. Es gibt nichts, das diese Frau dazu qualifiziert Bauministerin zu sein. Wenn sie keine Politikerin sein könnte, wäre sie langzeit-arbeitslos und nicht vermittelbar, denn sie kann nichts. Dennoch soll sie zusammen mit einem Rechtsanwalt die von ihnen selbst verursachten Probleme auf dem deutschen Wohnungsmarkt lösen…. Man kann die komplette „Regierungsmannschaft“ inklusive Lindner durchgehen und findet identische Lebensläufe. Gute Nacht Deutschland

Andreas Stueve
1 Jahr her
Antworten an  Emanreztuneb

Unqualifiziert zu sein ist für die Systemparteien eine Einstellungsbedingung. Schauen Sie sich die Frösche an, die in Staat, Regierung und Parteien herumquaken.

Aegnor
1 Jahr her

Um fair zu bleiben – die Platte war in der DDR sehr beliebt, weil die Wohnungen dort viel moderner waren, als die unsanierten Bestandsbauten aus dem 19.Jh., wo es teils noch nicht mal ne Toilette in der Wohnung gab. Erst als die Plattenbauten selbst sanierungsreif wurden und neu sanierte Altbauten zur Verfügung standen (ab Ende der 90er), wurden sie unbeliebt und zum Symbol des gescheiterten Sozialismus. Ich sehe nicht, warum ein moderner Serienbau an sich für eine Stadtwohnung, wo naturgemäß begrenztes Platzangebot herrscht, schlecht sein soll. Bei den EFH sind Fertigbauten ja auch mittlerweile Standard. Das eigentliche Problem ist ein… Mehr

Irdifu
1 Jahr her

Riesengrosse Mogelpackung des Linksgrünen Ampelwahnsinns .
Diese verlogenen Politschranzen tun so , als ob die Zuschüsse für den Energiewahnsinn , den Heizungsirrsinn von Habeck eine Gabe der Regierung
wären , sind es nicht , es sind Gelder die diese Banausen uns vorher wegnehmen , wir bezahlen uns die Zuschüsse selber und keiner spricht das an . Wir werden doppelt und dreifach von diesen Verbrechern vergackeiert .

Last edited 1 Jahr her by Irdifu
Bosmer
1 Jahr her

Es freut mich ungemein, dass wieder gegen die Plattenbauten Stimmung gemacht wird. Weiter so bitte, da steigen wenigstens bei uns die Mieten nicht so. Übrigens, unsere Genossenschaft, wo wir eine Wohnung im Plattenbau haben, hat ihre Wohnungen saniert und saniert seinen Wohnungsbestand weiter zu einer hochwertigen Wohnqualität. Es gibt Wohnungsgesellschaften, wo man sich alles aussuchen kann, wie man seine Wohnung haben möchte. Die werden dann ganz individuell zugeschnitten. In den Plattenbauvierteln bei uns, ist die Wohnqualität sehr gut, viel Grün, viele Kinderspielplätze, die Kinder können spielen ohne auf Autoverkehr zu achten, der nur begrenzt in das Wohngebiet einfahren kann. Durchgangsstraßen… Mehr

Reinhard Lange
1 Jahr her
Antworten an  Bosmer

Ein Fest für Ost-Nostalgiker: Die Platte kehrt zurück.“ Hier dokumentiert der Autor seine Ahnungslosigkeit und seine Vorurteile. Die Großtafelbauweise entwickelte sich ab 1910 in den USA. In Deutschland gibt es sie seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. In der Schweiz, wo auch so gebaut wurde, spricht man übrigens von Elementbauweise. Die Grundrisse der DDR-Typenbauten waren durchdacht und durchaus vielen westlichen Entwürfen überlegen, wovon man sich heute noch in ost- und westberliner Stadtbezirken überzeugen kann.

Britsch
1 Jahr her
Antworten an  Bosmer

Als Wessi weiß ich zu Plattenbauten natürlich nur von dem was mir berichtet wurde,
darum hinterfrage ich das
War es nicht so, daß ursprünglich alles gleich war in den Wohnungen?
Sahen nicht alle bauten gleich oder fast gleich aus,
Hat es nach der Errichtung nicht am Unterhalt, Renovierungen usw. gehapert
und etliches ist verkommen?
Wurden die Renovierungen nicht erst vorgenommen nach der Wiedervereinigung?
Sind die Mieten / Mieteinahmen kostendeckend, daß der Standard gehalten werden kann?
Erinnere in dem Zusammenhang z.B. an die Neue Heimat

Reinhard Lange
1 Jahr her
Antworten an  Britsch

Man kann Plattenbauten durchaus intelligent und ästhetisch ausführen. Das kommt dann auf die Qualität des Architekten und die bereitgestellten Mittel an. Das Rathaus Marzahn und das Nikolaiviertel in Berlin Mitte stehen heute aus gutem Grund unter Denkmalschutz. Ein mittelständisches Unternehmen aus Bayreuth hat jahrelang in der gleichen Bauweise Wohnparks aus Reihen- und Doppelhäusern nicht nur in Süddeutschland, sondern auch im Beitrittsgebiet gebaut. Diese Immobilien sind heute noch beliebt und haben sich zum Beispiel in Berlin in den letzten rund 25 Jahren im Preis in etwa verdoppelt. Zu DDR-Zeiten mussten die damaligen Hochhäuser natürlich noch nicht saniert werden. Sie waren einfach… Mehr

pbmuenchen
1 Jahr her

Es scheint so, dass die Existenzsorgen in der guten alten DDR nicht so groß waren, wie diese für viele hier jetzt bereits sind. Allerdings ist die hiesige Propaganda wesentlich perfider und ausgeklügelter als in der DDR und die »Einheitspartei« verkauft sich nach wie vor als »demokratisch« gewählte, zur Beruhigung der Untertanen. Von der Freiheit, die wir in den 70er und 80er Jahren hatten, ist nun so gut wie nichts mehr übrig gebieben und von dem einstigen Wohstand können auch nur manche noch zehren. Dieses Land zu verlassen ist für den, der es sich noch leisten kann, sicher keine falsche Entscheidung.… Mehr