Werbung hat ein Problem – wenn sie den Kontext missachtet. Dann offenbart sie eine Wahrheit, die nicht im Sinne des Erfinders ist. Das gilt auch für das neue Werbeplakat der Grünen. Just zu dem Zeitpunkt, an dem die Debatte über Kindervergewaltigung im Umkreis und mit Billigung der Grünen einen neuen Höhepunkt erreicht, wirkt das Plakat mit farbiger Kinderkleidung peinlich.
Noch peinlicher, weil ich darauf von Volker Beck gestoßen wurde, der sich gerade wegen diesem und anderer Themen mit mir auf Twitter prügelt. Gerade Beck ist einer, der damit in enger Verbindung steckt.
In einem 1988 erschienenen Buch schreibt Beck: „Eine Entkriminalisierung der Pädosexualität ist angesichts des jetzigen Zustandes ihrer globalen Kriminalisierung dringend erforderlich.“ DER SPIEGEL deckte diesen Text auf.
Zwar hat er versucht, sich später dafür zu entschuldigen, etwa so:
„Wir, und damit meine ich die Schwulen innerhalb und außerhalb der Grünen, haben damals viele Fehler gemacht. Mein eigener Textbeitrag muss sich in den Augen der Opfer schrecklich lesen. Ich hätte ihn besser nie geschrieben und habe mich dafür entschuldigt.“
Aber kann man sich dafür entschuldigen? Bettina Röhl hat dafür die richtigen Worte gefunden:
„Wenn alte Säcke, teils über sechzig, in Körperöffnungen von kleinen Kindern eindringen und dabei den Körper und die Seele verletzen und schwerste Traumatisierungen für ein ganzes Leben bewirken, dann ist es mit der jetzigen Saubermanndiktion der Grünen, die von Pädophilie und Päderasten zerknirscht und höchst betroffen reden, nicht wirklich getan. Die Vergewaltigung eines Kindes ist ein kleiner Mord. Und mitnichten ein grünes Kavaliersdelikt, das man schwerstens bedauert.“ Bemerkenswert, wie Beck „die Schwulen“, also alle Homosexuellen gleich mitverhaftet, als ob diese sexuelle Prägung automatisch zur Kinderschänderei führen würde. Nein, das sind vielleicht die grünen Verbandsschwulen, die hier von sich ablenken wollen und Menschen in Haft nehmen, die nichts damit zu tun haben – pädophile Schwule sind eine Minderheit, und nicht jeder wird tätig.
Lassen Sie sich diesen Beck-Satz noch einmal auf der Zunge zergehen: „Wir, und damit meine ich die Schwulen innerhalb und außerhalb der Grünen, haben damals viele Fehler gemacht.“
Nein, es waren nicht „die Schwulen“. Sie muß man vor Beck in Schutz nehmen, der sich offenbar gerne hinter ihnen verbergen will.
Enthüllend, dieses Plakat. Es zeigt, worum es wirklich geht: Verharmlosung, ablenken, nicht aber eingestehen und sich selbst verändern – und Menschen dafür verantwortlich machen, die nichts damit zu tun haben wollen.
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