Baden-Württemberg zwingt Häuslebauer zur Photovoltaik

Künftig wird auf jedem neuen Dach in Baden-Württemberg eine Photovoltaik-Anlage installiert werden müssen. Das dürfte die ohnehin extrem gestiegenen Baukosten weiter nach oben treiben. Die Feuerwehren stehen vor einer neuen Herausforderung.

Ein Fest für die Photovoltaik-Hersteller in China: Vom 1. Mai des kommenden Jahres an muss jeder, der in Baden-Württemberg ein neues Haus baut, eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach setzen. Ab 1. Januar 2023 soll das auch bei jeder Dachsanierung eines Altbaues geschehen. Das beschloss gestern in Stuttgart der Landtag von Baden-Württemberg. Die Oppositionsparteien FDP und AfD kritisierten lediglicht, die Solarpflicht sei unsozial und werde das Bauen und Wohnen verteuern. Um zwei bis drei Prozent sollen sich dadurch die Baukosten erhöhen. Experten warnen vor den Folgen für das Ortsbild. 

Die Koalition von Grünen und CDU will außerdem viele Windräder in den Schwarzwald und andere Landschaften Baden-Württembergs stellen. 

Dass die sich kaum drehen, weil der Wind fehlt, hätte vielleicht früher im Landtag noch einen helleren Abgeordneten gestört. Denn der Normalzustand eines Windrades ist der Stillstand, mit Mühe erreichen sie knapp 2000 Vollaststunden im Jahr, das insgesamt 8760 Stunden hat. Während der gesamten Zeit sollte eigentlich Strom zur Verfügung stehen. Immerhin können die Windräder so weniger Vögel erschlagen.

Risiko Solaranlage
Brennende Photovoltaikanlagen auf Dächern
Das Land selbst zeigt sich sehr zögerlich mit der Aufrüstung von Solaranlagen auf landeseigenen Gebäuden. Denn was mit öffentlichen Gebäuden geschieht, steht noch nicht fest und wurde im Landtag auch nicht besonders thematisiert. Zwölf Fotovoltaikanlagen wurden nach Angaben des baden-württembergischen Finanzministeriums 2020 auf öffentlichen Dächern installiert und zwölf Windenergieanlagen in Betrieb genommen worden, im ersten Halbjahr 2021 waren es laut Bundesverband Windenergie 21 Anlagen. Seit 2017 sind eigentlich nach dem »Klimaschutzkonzept« Solaranlagen auf öffentlichen Dächern vorgeschrieben. 

Der Rechnungshof kalkulierte, dass der Einbau der Anlagen 4,3 Millionen Euro gekostet hätte – und dafür 250.000 Euro pro Jahr bei den Stromkosten gespart hätte.

Es interessiert die grün-schwarze Landesregierung weiterhin nicht besonders, ob sich das Dach von seiner Ausrichtung und Lage her für Photovoltaikanlagen eignet. Häuslebesitzer in Baden-Württemberg werden dazu verdonnert, das Weltklima zu retten.

Seltsamerweise spielten Kollektoranlagen in den Debatten keine Rolle. In denen erwärmt Sonne einen Wasservorrat; diese Wärmeenergie kann gespeichert werden und während der warmen Jahreszeit das Einschalten von Heizungen für Warmwasser ersparen.

Das Umweltministerium rechnet damit, dass durch die Photovoltaikpflicht rund 11.200 Photovoltaikanlagen auf Wohngebäuden und rund 2.880 Anlagen auf Nichtwohngebäuden pro Jahr installiert würden. Das Ministerium habe versichert, dass Ausnahmen von dieser Pflicht jedoch gegeben sein sollen, wenn zum Beispiel die Anlage an dieser Stelle nicht wirtschaftlich wäre.

Wie die teuren Anlagen auf den Dächern jetzt in der dunklen Jahreszeit Strom liefern sollen und woher der kommen soll, wenn die Anlagen nichts liefern – darüber macht sich kaum ein Abgeordneter einen Kopf, darüber wurde nicht im Landtag gesprochen.

Ebenfalls nichts hat die Koalition aus Grünen und CDU darüber beschlossen, wie der gefährliche Sondermüll auf den Dächern entsorgt werden soll, wenn Millionen von ausgedienten Photozellen auf den Müll müssen. Dort werden vielfach Verbindungen mit dem giftigen Schwermetall Cadmium verwendet.

Solaranlage auf jedes neue Dach
Trainieren müssen jetzt die Feuerwehren, wie man brennende Häuser mit unter Hochspannung stehenden Solarzellen löscht. Mit Wasser löschen sei lebensgefährlich, warnen Ausbilder der Feuerwehr. Die Photovoltaikanlagen bilden nach Aussagen von Feuerwehren oft einen Deckel, die den Zugang zum Feuer und Brandherd verhindern. Nicht nur brennende, abbrechende und umstürzende Windräder, sondern auch viele brennende Photovoltaikanlagen auf Häusern bestimmen künftig das Bild der Energiewende.

Der verstorbene Bauingenieur Konrad Fischer sprach früher von der »Zeitbombe Photovoltaik«, die auf den Dächern vieler Bauernhöfe schlummert. Scheinbar ruhig glänzen die Zellen der Photovoltaikanlagen. Doch es ist eine gefährliche Energieerzeugung. Die Tragegerüste sind meist aus leichtem Aluminium gefertigt, das zündet bereits ab 400 Grad Celsius.

Den Feuerwehren bleibt da nicht viel anderes übrig als zuzuschauen – ähnlich wie bei Bränden batteriebetriebener Autos. Sie können das ausgebrannte Auto in einen wassergefüllten Container hieven und dort abkühlen lassen. Bei Häusern und Elektrobussen geht das eher schlecht.

Das jüngste Großfeuer in einem Stuttgarter Busdepot vor einer Woche begann vermutlich bei einem elektrischen Bus. Das sagte ebenfalls gestern im Landtag der baden-württembergische Innenminister Strobl. Die ausgebrannte Halle ist einsturzgefährdet, die Suche nach den Ursachen soll voraussichtlich heute beginnen. 25 Busse verbrannten – darunter alle Busse, die in der Landeshauptstadt die sogenannte X1-Schnellbuslinie bedienten. Die wurden allesamt elektrisch angetrieben.

Über die feurige Zukunft ließ sich gestern Andrea Schwarz von den Grünen im Stuttgarter Landtag aus. Wichtig sei, meinte die Abgeordnete aus dem Landkreis Bretten bei Karlsruhe, dass die Landesfeuerwehrschule in Bruchsal das Thema Brände mit E-Fahrzeugen fest im Blick habe. Es gehe nun darum, das Wissen für Brände mit alternativen Antriebsformen in die breite Masse der Feuerwehr zu kriegen, also auch in die Gemeindefeuerwehren.

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Kommentare ( 66 )

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GG-Sympathisant
3 Jahre her

Exponentiell zunehmender Irrsinn, aber die Wähler in BW und natürlich auch sonst im „besten Deutschland aller Zeiten“ bekommen jetzt das, was sie bestellt haben. Gerade bei sogenannten „studierten Leuten“ mangelt es eklatant an gesundem Menschenverstand.

Preussin
3 Jahre her

Gerade erst vor ein paar Wochen ist in Polen fast ein ganzes Dorf durch mehrere solcher brennenden Anlagen zerstört worden. War überall zu lesen.

Stefferl
3 Jahre her

Aluminium zündet mitnichten bei 400 Grad Celsius. Man kann Metalle durchaus „verbrennen“, das erreicht man aber nur mit viel höheren Temperaturen und viel Kontaktfläche mit Sauerstoff. Kurz: wenn ein Metall in Form von Pulver oder Spänen vorliegt, dann kann man es durchaus entzünden. Die Traggerüste sind aber definitiv kein Pulver, sondern massives Aluminium. Da brennt nichts. Es wird höchstens bei einer Temperatur von etwas über 700 Grad Celsius schmelzen. Anders verhält es sich dagegen, wenn extrem heißes Metall mit Wasser in Berührung kommt. Dann kann über Redoxprozesse Wasserstoff entstehen, der dann in der sogenannten Knallgasreaktion verbrennt und damit das Feuer… Mehr

badmoon
3 Jahre her

Mein Dach und mein Bauch gehören mir !…………………………wie lange noch ?

Frank Sebnitz
3 Jahre her

Sehen Sie, insbesondere für junge Familien können demographische Bevölkerungsverluste in bestimmten Regionen Deutschlands durchaus auch von Vorteil sein! Denn stärkere demographische Bevölkerungsverluste bedeutet automatisch(!) auch immer genügend günstige Immobilien und Wohnungen und zukünftig immer genügend freie Arbeitsplätze in diesen Regionen ! Denn wenn Sie für eine Immobilie auf dem flachen Lande zum Beispiel 250.000 Euro weniger als in dem ohnehin sündhaft teuren Großstädten in Baden-Württemberg bezahlen müssen, dann müssen Sie diese 250.000 Euro persönlich erst überhaupt nicht erwirtschaften! Auch wenn Sie persönlich durch den Umzug auf das flache Land häufig weniger verdienen als zuvor, rechnet sich das Ganze aufgrund der… Mehr

ComCom
3 Jahre her

„Die Tragegerüste sind meist aus leichtem Aluminium gefertigt, das zündet bereits ab 400 Grad Celsius.“ Das ist totaler Quatsch, oder haben Sie eine neue Chemie/Physik entdeckt Herr Douglas.

Teide
3 Jahre her

Diese Erfahrungen habe ich hier nicht gemacht. Im Gegenteil. Die Solaranlagen verschatten die Dachflächen und vermindern die Kühllast extrem.

Last edited 3 Jahre her by Teide
JuergenR
3 Jahre her

„Ab 1. Januar 2023 soll das auch bei jeder Dachsanierung eines Altbaues geschehen.“ Darin liegt das eigentliche Problem. Es ist nichts weiter als ein Schritt zur Enteignung, gemäß den Vorstellungen von Klaus Schwab und des WEF für das Jahr 2030: „Ihnen wird nichts gehören und Sie werden glücklich sein“. Viele kleine Häusleeigentümer können sich vielleicht gerade noch ein neues Dach leisten, falls überhaupt. Für eine Photovoltaikanlage fehlt dann einfach das Geld. Also werden sie gezwungen, entweder ganz auf ein neues Dach zu verzichten, bis es durchregnet oder sie müssen ihr Haus verkaufen. Dasselbe wird bezweckt mit der CO2-Steuer, die Energieträger… Mehr

RS
3 Jahre her

Ach, wie wird das schön in Baden-Württemberg, wenn alles mit Solarpaneelen eingedeckt sein wird! Das freiburger Münster, das ulmer Münster, das karlsruher Schloß, die ganze heidelberger Altstadt, das Schloß, die tübinger und die freiburger Altstadt, Konstanz, das mannheimer Schloß…..
Die Touristen werden Augen machen! Sie werden vor Begeisterung jubeln, wenn sie erkennen, wie z.B. Freiburg, Tübingen oder Heidelberg die Welt retten.

Markus Machnet
3 Jahre her

Wieso sollte vergraben nicht funktionieren? Wird doch mit den Flügeln der Windmühlen auch gemacht.
https://twitter.com/schweizok2/status/1267165471993987074
Angeblich werden die da nur „zwischengelagert“ bis man Methoden und Kapazitäten hat sie zu recyceln. Wie war das noch mit dem Zitronenfalter?

H. Priess
3 Jahre her
Antworten an  Markus Machnet

Ja ich weiß, macht man mit Asbestplatten auch so. Rein in einen Plastiksack und ab dafür, vergraben und vergessen. Was solls, in wenigen Jahren kommen noch die ganzen Wärmedämmverbundsysteme hinzu. Die Styrophorplatten haben auch nur eine Halbwertzeit von max. 40 Jahren die Mineralwollplatten etwas länger. Da kommen Hunderttausende m³ Sondermüll auf uns zu der teuer entsorgt werden muß ob die Häulebauer und Vermieter das wissen?