Netzagentur will Stromrationierung für Wärmepumpen und Elektroauto-Ladestationen

Die Netzagentur hält bei hoher Netzauslastung eine temporäre Stromrationierung für Wärmepumpen und Elektroauto-Ladestationen für notwendig. Netzbetreiber sollen dann zwangsweise und zentral koordiniert die Stromversorgung der Anlagen drosseln.

dts Nachrichtenagentur
Elektroauto an einer Ladestation

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, warnt vor einer Überlastung des deutschen Stromnetzes durch die steigende Zahl privater Elektroauto-Ladestationen und strombetriebener Wärmepumpen: „Wenn weiter sehr viele neue Wärmepumpen und Ladestationen installiert werden, dann sind Überlastungsprobleme und lokale Stromausfälle im Verteilnetz zu befürchten, falls wir nicht handeln.“

Als störanfällig sieht die Bonner Behörde vor allem die lokalen Niedrigvolt-Ortsnetze. Die Netzagentur hält bei hoher Netzauslastung eine temporäre Stromrationierung für Wärmepumpen und Elektroauto-Ladestationen für notwendig. Netzbetreiber sollen dann zwangsweise und zentral koordiniert die Stromversorgung der Anlagen drosseln. Die Pläne zur Stromrationierung sollen zum 1. Januar 2024 in Kraft treten. Heizungen und Ladegeräte sollen laut Müller aber in kritischen Phasen nicht ganz von der Stromversorgung getrennt werden:

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Auch bei einer Stromrationierung würden private Ladestationen genügend Strom beziehen können, damit sie die Batterie eines E-Autos binnen drei Stunden für eine Reichweite von 50 Kilometern aufladen können. – Was für eine tolle Perspektive.

Auch soll laut Netzagentur „für eine Vielzahl von Wärmepumpen ein nahezu störungsfreier Weiterbetrieb“ möglich bleiben. – „Nahezu“ störungsfrei? Was ist das denn für eine Nebelkerze?!

Manager aus der Stromwirtschaft berichten, dass die vielen Anträge für den Anschluss von Autoladestationen, Solarmodulen und Windrädern für die Unternehmen zur Herausforderung werden. „Die Anträge für den Anschluss neuer Anlagen gehen durch die Decke und wir gehen davon aus, dass die Steigerungsraten noch wachsen werden“, sagte Thomas König, Vorstand des Düsseldorfer Energiekonzerns Eon. Kunden müssten teilweise Wartezeiten von acht Monaten für den Anschluss der Anlagen ans Stromnetz in Kauf nehmen. Der Ausbau und die Modernisierung der lokalen und regionalen Stromnetze müsse deshalb dringend stark beschleunigt werden, sagte König. Doch werden diese Investitionen durch langwierige Genehmigungsverfahren für Baumaßnahmen mit einer Dauer von bis zu 12 Jahren gebremst.

Und wie viele Bürger werden bei „Nahezu störungsfrei“ von Ausgaben für Wärmepumpen Abstand nehmen? Wann kommt die Forderung aus den Reihen der Ampel, die dieses Tohuwabohu verantwortet, nach Entschädigungen für in den Wärmepumpen-Einbau hinter die Fichte geführten Bürger?

2022 – Ein Energiewendejahr im Rückblick
Dazu passt die Forderung der „Wirtschaftsweisen“ Veronika Grimm, die verbleibenden Kernkraftwerke wegen der Energieknappheit noch mehrere Jahre Strom liefern zu lassen: „Es wäre richtig, die Atomkraftwerke nicht im April abzuschalten, sondern noch etwa drei Jahre laufen zu lassen.“ Und: „Dadurch wäre der Strompreis in Deutschland und den Nachbarstaaten deutlich niedriger, es würden die Emissionen aus der Kohleverstromung reduziert und Gas eingespart.“

Der Vorschlag dürfte den Streit in der Ampelkoalition weiter anheizen. Erst diese Woche forderte die FDP eine Debatte über die Verlängerung der Atomlaufzeiten, was der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck sofort zurückwies. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte per Machtwort verfügt, dass die verbleibenden Kernkraftwerke noch bis Mitte April laufen dürfen.

Grimm sagte, für diesen Winter dürfte die Gefahr eines Gasmangels in Deutschland gebannt sein. Für den nächsten Winter gebe es aber verschiedene Risikofaktoren. „Es könnte schwierig werden, wenn es sehr kalt wird, wenn in Frankreich aufgrund von Trockenheit wieder die Atommeiler herunterfahren müssen oder wenn China deutlich mehr Gas verbraucht“, so die Ökonomin, die einen Lehrstuhl an der Uni Erlangen hat und dem Sachverständigenrat der Bundesregierung (Wirtschaftsweise) angehört.

(auf der Basis von dts)


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Kommentare ( 63 )

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Krauti
1 Jahr her

Dazu passt, dass jedem seine 3 Tonnen CO2 zugestanden werden sollen und für Mehrverbrauch gezahlt werden soll. Wie wird man das kontrollieren können? Nur dann, wenn man online kauft, mit Karte bezahlt. Wenn das Bargeld weg ist, steht der totalen Kontrolle nichts mehr im Weg. Bis dahin alle kleinen Händler und Firmen vor Ort wegrationalisieren oder erpressbar/abhängig machen. Mission complete.

RandolfderZweite
1 Jahr her

Das Jahr 2025:
„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürgerinnen aufgrund der Wetterlage bleibt heute in ihrer Region die Verwaltung geschlossen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass auch wir alles dafür tun, um die Klimakatastrohpe zu verhindern! Gerne sind wir wieder an sonnigen und windreichen Tagen für Sie da!“
Der Bürgermeister (Grüne)

Mein Favorit der letzten Woche bleibt aber das Anschreiben für eine Fortbildung zum Thema Energie und Elektro-Mobilität, hier ein Auszug:
„….und für die TeilnehmerInnen stehen 10 Parkplätze hinter dem Verwaltungsgebäude zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass es für Anreisende mit dem E-Fahrzeug keine Lademöglichkeiten gibt…..“
Schöne neue Welt!!

Last edited 1 Jahr her by RandolfderZweite
Peter Pascht
1 Jahr her

„Stromrationierung für Wärmepumpen“ ??? Moment mal, Wärmepumpen werden doch von der Hampel-Ampel als Lösung des „Energieproblems“ empfohlen, damit keine Energie-Rationierung erforderlich ist. !!! Ja, deren Installation wird deswegen vom Staat gefördert durch Subventionen. Ok, Widerspruch in von zwei hintereinander gesagten Sätzen, ist bei der Hampel-Ampel wohl politisches Prinzip. Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern ? Es geht ganz offenbar um das geplante Verursachen einer nationalen Notlage, eine Straftat, durch das Abschalten von AKW und fosilen Stromerzeugern. Das bei E-Autos Lade-Rationierung kommen muss, ist so sicher wie Morgen die Sonne wieder aufgeht und das Amen in der Kirche. Kann jeder… Mehr

RandolfderZweite
1 Jahr her
Antworten an  Peter Pascht

Eine Stromrationierung hat auch etwas Gutes:
Die allgemeine Forderung „Frieren für die Ukraine“ oder „Frieren für den Frieden“ wäre obsolet….man schaltet einfach ab!!
Was mich, als möglicher E-Autofahrer interessieren würde ist, vorausgesetzt ich kann keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, was mein Arbeitgeber dazu sagt, wenn ich es aufgrund meiner „50 Kilometer“ nicht zur Arbeit schaffe?
Bezahlt mir der Staat meinen Verdienstausfall oder erstattet er meinem Arbeitgeber den Ausfall – sozusagen eine grüne Arbeitsunfähigkeit???

Alrik
1 Jahr her
Antworten an  Peter Pascht

Sehr geehrter Herr Pascht, sie gehen von der falschen Annahme aus das alle 44. Millionen PKW auf E-Autos umgestellt werden. In Zukunft werden sich viele kein Auto mehr leisten können, und von den Reichen werden noch viele Autos mit Verbrennungsmotor fahren, egal wie hoch der Spritpreis ist. Ein Großteil des Stroms wird auch von der Industrie in Deutschland verbraucht, ohne diese Industrie gibt es auch keinen Strommangel 😉

Jerry
1 Jahr her
Antworten an  Alrik

Das ist aber auch nicht ganz korrekt: In Zukunft wird kaum noch Strom von der Industrie verbraucht werden, weil es schlichtweg kaum noch Industrie geben wird. Es zeichnet sich ja jetzt bereits ab, dass stromintensive Betriebe entweder ganz schließen, oder ihren Betrieb ins Ausland verlegen wo ein sicherer Betrieb noch gewährleistet ist.

Alrik
1 Jahr her
Antworten an  Jerry

Lustiger Effekt der stromintensiven Industrie ist übrigens auch das sie langfristig planbare Abnehmer ist. Wenn diese Großverbraucher ins Ausland gehen gibt es noch mehr Windstrom der bei Starkwind billig ins Ausland verklappt werden muß was dann im Inland durch Subventionen ausgeglichen werden muß – bis das finanziell nicht mehr möglich ist.

Jerry
1 Jahr her
Antworten an  Alrik

Eigentlich schade, dass wir nicht so Nachbarländer haben die uns tagsüber Strom schenken und zusätzlich noch Geld obendrauf legen, um abends den Strom für teuer Geld von uns zurück zu kaufen. Ich bin kein Gegner von Solar- oder Windstrom, ganz im Gegenteil ich betreibe selbst eine PV Anlage, es ist nur totaler Schwachsinn zu glauben, dass man ausschließlich auf diese Energien setzen könnte.

doncorleone46
1 Jahr her

Diese Wirtschaftsweisen sind dermaßen von den Parteien gekapert, dass der eigentliche Aufgabenbereich gar nicht mehr erfüllt werden kann. Da ist eine Kaste unter sich.

H. Heinz
1 Jahr her

Diese grüne Doktrin ist doch sowas von durchschaubar. Zuerst wird die Energiewende in Gestalt von Windrädern und Photovoltaik mit viel Steuergeld gepampert, dann werden fossile Energieträger verboten, gleichzeitig werden wieder mit viel Steuergeld E-Autos und Wärmepumpen in den Markt gedrückt. Als letztes wird der Bürger beim Strombedarf kontingentiert, weil schlicht nicht meausreichend verfügbar. Der Individualverkehr wird auf Lastenfahrräder und die Bahn, so sie den verfügbar ist, verteilt. Mobilitätswende somit erreicht. Aber vielleicht haben sie gar nicht so weit gedacht und all das passiert eben nur, aufgrund von intellektuellen Kapazitätsengpässen eines Herrn Müller, Habeck und Co.

Ernst K.
1 Jahr her

Der deutschen Wirtschaft stehet vor
Ein grüner Kinderbuchautor.
Als Doktor der Philosophie
Bestimmt er über Energie.
Und wie es jeder Grüne tut,
Teilt er sie ein in bös und gut.
Kernkraft könnte manches richten.
Doch Robert möchte drauf verzichten.
Stattdessen ist ihm eine Wonne
Der Flatterstrom aus Wind und Sonne.
Ob wir mit seiner Expertise
Werden meistern uns’re Krise?

Astrid
1 Jahr her

Müssten da die Gutmenschen nicht mal langsam aufwachen. Sie haben sich eine Wärmepumpe einbauen lassen und für viel Geld ein E-Auto gekauft und jetzt ist Feierabend. An deren Stelle würde ich mir vera…..t vorkommen, denn jetzt sind sie die ersten die nicht mehr Auto fahren können und frieren. Muss man mal drüber nachdenken.

Cimice
1 Jahr her

Dass der Strom für Großverbraucher wie Ladestationen- und Wärmepumpen-Betreiber rationiert werden wird, musste doch jedem klar sein, schon vor Jahren. Wozu denn sonst das Smart Meter mit Fernsteuer-Einrichtung? Doch nicht nur wegen der Fernablesung. „Smart“ bedeutet in Wahrheit, jemand anderes bestimmt, wie viel ich verbrauche. Das ist wie mit der „Digitalisierung“, die nichts anderes als ständige Überwachung und Kontrolle bedeutet, nicht etwa Erleichterung z.B. im Amtsverkehr oder ähnlichem.

Jerry
1 Jahr her

Dann kann ich die Einspeisung meiner PV Anlage ja stoppen, auf die paar Euro kann ich dann auch noch verzichten. Rationierung ist ja keine Einbahnstraße…

Alrik
1 Jahr her
Antworten an  Jerry

Die Kombination eigene PV auf dem Dach, Stromspeicher im Keller, Wärmepumpe für die Klimaanlage zum Kühlen im Sommer und Heizen in Frühling / Herbst und einer Ölheizung für den Winter ist vermutlich das sicherste. Allerdings sollte der Stromspeicher in der Lage sein aus dem Netz zu laden und zumindest die Ölheizung versorgen zu können 😉
Was wurde eigentlich aus den kleinen Blockheizkraftwerken die mit Heizöl funktionieren?

Jerry
1 Jahr her
Antworten an  Alrik

Es gibt noch eine Alternative für die Wintermonate: Ein österreichischer Hersteller hat eine Pelletheizung im Programm, die mittels eines Stirlingmotors auch Strom erzeugen kann und völlig autark (also inselfähig) läuft. Ich hatte so etwas sogar in Betracht gezogen, da meine 20 Jahre alte Gastherme so langsam Zicken macht und ich eine Wärmepumpe eigentlich nicht haben will. Aufgrund des hohen Preises (sowohl der Technik als auch des Brennstoffes) und der von heute auf morgen gecancelten Förderungen von Pelletöfen, habe ich dieses Vorhaben jedoch verworfen. Aber damit wäre man in der Tat weitgehend unabhängig.

Alf
1 Jahr her

Die Netzagentur hält bei hoher Netzauslastung eine temporäre Stromrationierung für Wärmepumpen und Elektroauto-Ladestationen für notwendig.Auch soll laut Netzagentur „für eine Vielzahl von Wärmepumpen ein nahezu störungsfreier Weiterbetrieb“ möglich bleiben.Netzbetreiber sollen dann zwangsweise und zentral koordiniert die Stromversorgung der Anlagen drosseln. Die Pläne zur Stromrationierung sollen zum 1. Januar 2024 in Kraft treten. Heizungen und Ladegeräte sollen laut Müller aber in kritischen Phasen nicht ganz von der Stromversorgung getrennt werden… maW: Die Bankrotterklärung der Energiepolitik der Ampel. Es ist das Eingeständnis, daß die Energiewende ohne nachhaltige Energieversorgung mit Strom unmöglich ist. Ohne Laufzeitverlängerung und ohne Erweiterung der bestehenden Kernkraftwerke geht gar nichts.… Mehr