Bewohner von München haben heute erlebt, was auch in anderen Teilen Deutschlands in der Energiewende-Zukunft öfter drohen könnte: kein Strom aus der Steckdose. Das Netz wird durch die extrem wackelige und unsichere Stromproduktion strapaziert.
München übt schon einmal Energiewende, wenn auch unfreiwillig. Weite Teile des Münchner Ostens blieben seit heute Morgen ohne Strom. Ein lauter Knall gefolgt von einem veritablen Kabelbrand am Münchner Ostbahnhof sorgte für den massiven Stromausfall. Wie die Feuerwehr mitteilte, hätten Passanten im Bereich des Ostbahnhofes gegen 3:50 Uhr ein seltsames Knistern gefolgt von einem lauten Knall bemerkt. Als die Feuerwehr eintraf, loderten bereits Flammen aus einer Baugrube in der Grafinger Straße. Die konnten zwar schnell gelöscht werden, was blieb, war die Unterbrechung der Stromleitungen. Spezialisten der Kriminalpolizei untersuchen die Brandursache. Die Polizei schließt auch Brandstiftung nicht mehr aus, wie es in einer aktuellen Pressemitteilung heißt, und sucht Zeugen.
Rund 20.000 Haushalte sollen betroffen sein, bei ihnen ging nichts mehr. Kein Strom, kein Herd, keine Kaffeemaschine, kein Aufzug, tauende Kühlschränke und Tiefkühltruhen. Ebenso ging auch in vielen Betrieben nichts mehr, Büros blieben im Dunklen und Straßenbahnen stehen, Ampeln fielen aus.
Gegenüber TE berichteten Betroffene von dem merkwürdigen Gefühl, das entsteht, wenn nichts, wirklich nichts mehr funktioniert. Denn ohne Elektrizität geht nicht mehr viel in einer modernen Industriegesellschaft. Computer fallen schlagartig aus, glücklich die, bei denen eine unterbrechungsfreie Stromversorgung noch das gezielte Herunterfahren der Rechner erlaubt und Datenverluste in Grenzen hält.
Die Energieversorgung eines Industrielandes ist zu einem Experimentierfeld verkommen, über das Experten, Ethiker und Ökonomen reden und entscheiden wollen. Nur sie können davon ausgehen, dass sie die Regeln der Elektrizitätsversorgung schnell über den Haufen werfen und ein kompliziertes Stromnetz mal eben – zack, zack – umbauen können. Eine sichere und preiswerte Energieversorgung darf in einem verantwortungsbewussten Staat kein Spekulationsobjekt sein. Aber den setzt eine verantwortungslose Politik außer Kraft. Wie kritisch das werden kann, zeigen solche massiven Ausfälle wie jetzt in München.
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Es scheint ein Anschlag der Linken gewesen zu sein. Und einer unter vielen in den letzten Jahren im grünen München.
Ich sage es ja: Auf meine linken Freunde ist Verlass.
Es ist von einem Ausfall in München die Rede der entweder durch einen technischen Defekt verursacht wurde oder durch Einwirkung Dritter entstanden ist. Nirgends deutet sich hier an dass dies durch Überspannung/Unterspannung sowie Abfall der Netzfrequenz und damit Lastabwurf entstanden ist. Was also soll das mit der Energiewende? Ja, die Regeleingriffe durch volatilere Stromerzeugung stellt die Kraftwerksbetreiber und auch Stellen vor deutlich höhere Anforderungen, aber schon allein die Statistik der Bundesnetzagentur gibt keine Korrelation darüber dass die erhöhte Einspeisung von EE zu einer höheren Ausfallquote der Netze führt. Im Gegenteil. Schaut man sich die Statistik an, dann ist insbesondere im… Mehr
Mir fehlt der Hinweis auf den mutmaßlich links-extremistischen Täterkreis.
Ich werde überlegen, mir eine USV zuzulegen …
Es ist sicher nicht angemessen einen veritablen Kabelbrand mit den immensen Einschränkungen und Netzrisiken zu vergleichen, die infolge der planlosen, nicht durchdachten Energiewende entstehen werden.
Allerdings gibt es einen Vorgeschmack darauf, was infolge der derzeit installierten Netzinfrasruktur passieren wird, wenn die stark schwankenden Stromeinspreisungen infolge des Ausbaus der Regenerativen zunehmen. Die deutsche Netzinfrastruktur ist auf einen gleichmässigen Stromfluss ausgelegt und hat in weiten Teilen schon einige Jahre „auf dem Buckel“. Was jetzt passiert ist nur der Vorgeschmack auf das was uns in den nächsten Jahren ereilen wird:
Ich war von Gestern bis heute gegen 11 Uhr von diesem Stromausfall betroffen. Mir steckt der Schrecken noch in den Knochen. Ich bin heilfroh, dass die Unsicherheit endlich vorüber ist. Es hätte auch länger dauern können. Nachdem ich vergeblich versucht hatte, mein Frühstück zuzubereiten, stellte ich fest, dass die Sicherungen nicht ausgelöst hatten und der Strom wegwar. Da auch der Aufzug in unserem viergeschossigen Plattenbau nicht funktionierte, wußte ich, dass es im ganzen Haus keinen Strom gab. Ich hatte zum Glück ein Batterieradio und hörte Nachrichten, in denen die Rede von einem Stromausfall infolge eines Kabelbrandes in drei Stadtteilen mit… Mehr
Als Fachmann mit 30 jähriger Erfahrung in verschiedensten Positionen in der Energiewirtschaft, muss zur Ehrenrettung der Kollegen gesagt werden, das ein Kabelbrand erstens nichts mit der Energiewende zu tun hat und zweitens die erheblichen Auswirkungen eher eine Folge suboptimaler Trassenplanung ist. Es könnte auch sein, das aus Kostengründen ein entsprechender Schaden einkalkuliert ist (so lange größere Schäden mit ausreichend geringer Wahrscheinlichkeit auftreten ist das auch in Ordnung). Was aber völlig unabhängig von der Tatsache ist, das sich Energie nicht „wenden“ lässt. Wir können technisch selbstverständlich ein System aufbauen, das mit Zappel- und Zufallsstrom arbeitet. Allerdings gibt es dabei zwei Probleme:… Mehr
Schön, daß es einen Stadtteil trifft, in dem überdurchschnittlich viele Grün-Wähler wohnen! Jetzt brauchen wir dasselbe noch in Schwabing, wo noch mehr dieses zu Recht „Wohlstandsverwahrloste“ genannten Klientels haust! Aber die geistige Verwahrlosung ist bereits derart festgefressen, daß auch üble Erfahrung nichts ändert. Da helfen keine Pillen – und auch kein Kabelbrand. Deshalb: ich bin nur schadenfroh (allerdings, da in Schwabing lebend, womöglich sogar leidtragend).
Ich finde es falsch, den Stromausfall anlässlich einer Straftat bzw eines Unfalls mit der Energiepolitik zu vergleichen. Das hätte in der Form auch 1995 vor der „Energiewende“ passieren können. Lieber in einem anderen Zusammenhang darüber berichten, bitte.
Sie haben vom Prinzip her recht, ich hatte auch versucht, deutlich zu machen, dass dies nicht von der Energiewende her kommt. Die Auswirkungen aber sind prinzipiell vergleichbar. Interessant auch, wie aufwendig und zeitraubend die Reparaturarbeiten sind.
Ganz im Gegenteil! Es geht ja bei dem Vergleich nicht um die Ursache, sondern um die Auswirkungen eines Stromausfalls. Ich halte „Erfahrungsbasiertes Lernen“ für sehr wirkungsvoll, möglicherweise werden so die Menschen sensibilisiert. Ein gutes Beispiel dafür sind ja auch die sog. „Pro-Palästinensischen Demonstrationen“, die offenbar niemand hat kommen sehen. Klar, solange man selbst nicht betroffen ist… Ähnliche Vorfälle zu früheren Zeitpunkten (und natürlich auch eine entsprechende Thematisierung in den Medien) hätten vielleicht dazu geführt, dass man eine Schieflage der Gesellschaft zeitnah erkannt und darauf reagiert hätte. Eigentlich würde ich mir sehr viel mehr dieser „Erfahrungen“ wünschen, Fehlentwicklungen würden dadurch ggf.… Mehr
Früher im meinem Beruf gab es:
was der wichtigste Buchstabe bei der Schweißnaht
das selbe gilt für Energiewende
Hm, da arbeiten bei den Energieversorgern Tag & Nacht Menschen, damit der Strom aus der Steckdose kommt. Jetzt schuften Menschen rund um die Uhr, um den Schaden zu beheben. Auch sie müssen eine Priorisierung, also eine „Triage“, vornehmen, wer & was zuerst wieder an die Stromversorgung angeschlossen wird. Aber Applaus, Helden der Arbeit wird ihnen nicht anerkannt.