Mit Erststimmen für zwei Direktmandate sollen Grüne und Linke gerettet werden

Campact trommelt: „Erhält eine Partei zwei Direktmandate, kann sie die 5-Prozent-Hürde umgehen. Und mit so vielen Abgeordneten ins Parlament ziehen, wie es ihr laut Zweitstimme zusteht. Das ist die Chance für Grüne und Linke – denn sie drohen an der 5-Prozent-Hürde zu scheitern.“

Sächsischer Landtag

Das Kampagnen-Portal Campact trommelt: Die Wahlen werden in Leipzig und Dresden entschieden. Dort entscheide sich, ob Grüne und Linke trotz miserabler Umfragen doch noch in den Landtag kämen: „Der Kniff heißt Grundmandatsklausel: Erhält eine Partei zwei Direktmandate, kann sie die 5-Prozent-Hürde umgehen. Und mit so vielen Abgeordneten ins Parlament ziehen, wie es ihr laut Zweitstimme zusteht. Das ist die Chance für Grüne und Linke – denn sie drohen an der 5-Prozent-Hürde zu scheitern. Ziehen sie dagegen in den Landtag ein, verliert die AfD mehrere Sitze.“

Campact empfiehlt explizit die Wahlkreise Leipzig 2, 4 und 5 und Dresden 5, die bei der letzten Landtagswahl dreimal von Linken und einmal (Leipzig 2) von den Grünen gewonnen worden waren. Sodann ruft Campact konkret auf, strategisch zu wählen:

Wahlkreis 25 (Leipzig 2) – Erststimme für Die Linke
Wahlkreis 28 (Leipzig 4) – Erststimme für die Grünen
Wahlkreis 30 (Leipzig 5) – Erststimme für die Grünen
Wahlkreis 41 (Dresden 5) – Erststimme für Die Linke

Thüringen und Sachsen wählen seit August
Nur "Papierwahlen" sind fälschungssichere Wahlen
Das ist ein kühnes Unterfangen, Grüne und Linke zu einer Art Wahlkoalition zusammenzuschmieden. Die betreffenden Wahlkreise waren bislang schon rot-grün dominiert. Damit wächst die Gefahr, dass spätestens bei der Auszählung und Übermittlung der Stimmen geschummelt wird – die Wahlhelfer unter sich können das einfach erledigen.

Dieter Schneider schrieb auf TE: „Das vorläufige amtliche Wahlergebnis, das am Wahlabend verkündet wird, ist eine Art Alternativer Glaubhaftmachung, denn das vorläufige amtliche Wahlergebnis beruht nicht auf den Wahlniederschriften auf Papier, sondern auf fernmündlichen Durchsagen der Ergebnisse am letzten Wahltag durch die Wahlvorstände der Wahlbezirke an die Gemeinden, wo sie von Gemeindemitarbeitern in ein spezielles EDV-Programm eingegeben werden.“

Ein Leser kommentierte Schneiders Halbsatz: „wo sie von Gemeindemitarbeitern in ein spezielles EDV-Programm eingegeben werden“:

„Wie erfolgt dann die Korrektur? Durch eine Korrektur in der EDV-Datei! Von wem? Durch Mitarbeiter der Gemeinden im Auftrag der Wahlleiter! Die Gemeindemitarbeiter können dann auch die sein, die die Daten auf Grund telefonischer Durchsagen am Wahlabend in die EDV eingegeben haben. 
Da liegt doch der Hase im Pfeffer. Eine nachträgliche und in sich stimmige Veränderung von Zahlen in ‚der EDV‘ ist spurenlos und viel einfacher und wirkungsvoller durchzuführen als durch eine ideologische Zusammenrottung der Wahlhelfer in den Wahlbezirken. Man denke auch an die Veränderung von Zahlen auf Kreis- und Landesebene. (Das Gerede von den Briefwahlstimmen ist nur ein Ablenkungsmanöver.)“

Gute Opfer, schlechte Opfer:
Campact startet Fonds für angegriffene Politiker - allerdings nur für genehme
Dieter Schneider meint, der Wahlaufruf von Campact sei zugleich auch ein Zählaufruf an die im Leserkommentar genannte ideologische Zusammenrottung der Wahlhelfer in den Wahlbezirken. Nötig wäre, die Auszählung vor Ort und die vorläufige amtliche Ergebnis-Entwicklung in den genannten Wahlkreisen zu beobachten und zu dokumentieren. Wenn um 18.00 Uhr die ersten Prognosen (nur für die Zweitstimmen) veröffentlicht werden und Parteien um die 5-Prozent-Hürde zittern, dann seien demokratische Zähler und Zusammenzähler auch bei den Erststimmen gefragt.

Über die Finanzierung von Campact schrieb TE im Mai: Ein Großteil der Einnahmen von 14,2 Millionen Euro (Transparenzbericht 2022) ist aus nicht näher spezifizierten Kleinspenden zusammengesetzt. Auch bekannte NGOs zahlen, wie die Open Society Foundation (ehemals George Soros) sowie die European Climate Foundation (TE-Lesern bekannt als einer der Förderer von DUH und Agora).

Sie sehen also, werte Leser, das mit dem Wählen, Zählen und Gezähltes-Melden ist eine ganz und gar ebenso haarige und unbeachtete wie im Zweifel ausschlaggebende Sache. Was Ihre Wahlwette noch spannender macht.

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Kommentare ( 54 )

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Manfred_Hbg
20 Tage her

Übrigens: WELCHE Partei wirbt im Parteiprogram für eine wirkliche Demokratie ähnlich wie in der Schweiz?

Richtig, von den „Wir-demokratischen-Parteien“ ist es keine Partei.

Riffelblech
20 Tage her

Wer glaubt denn allen Ernstes das wir es mit einem korrekten und exakt zusammengezählten Stimmergebnis bei den anstehendenWahlen den Ländern zu tun haben werden .
Da ist doch die Rotgrüneschwarze Fraktion zusammen mit der Antifa und irgendwelchen „ Omas gegen Rechts „ schon lange in den Startlöchern um einen AfD Sieg um jeden Preis zu verhindern .
Da wird getrickst und gelogen bis das genehme Ergebnis stimmt .
So lange noch einer von diesen Typen Regierungsverantwortung hat kann es kein faires Wahlergebnis geben . Die Vergangenheit hat es bewiesen !

Johann Thiel
20 Tage her

Hahaha, noch spannender? Als wäre der ganze Wahnsinn in diesem Land nicht schon spannend genug. Na dann lassen wir uns mal bis zur letzt ausgezählten und durchgegebenen Stimme auf die Folter spannen.

eisenherz
21 Tage her

Das wird wie mit BK Schröder und seinem Versprechen den Baukonzern Holzmann zu retten. Ein halbes Jahr später war der Konzern pleite.

PaulKehl
21 Tage her

Aus der Zeitung „Freitag“ vom 20.06.: „Kein Knüppel – kein Galgen , Bei den Europawahlen fiel die AFD in Weimar erst mit den Stimmen im letzten Wahlbüro auf Platz 2 hinter der CDU“

Bronstein
21 Tage her

Parteien, die an der 5% Hürde scheitern, schaffen kein Direktmandat. Auch nicht, wenn sie sich zusammentun . Immerhin werden wir sehen, was passiert und ob dieses Wunder doch geschieht.

ketzerlehrling
21 Tage her

Sie mauscheln und mauscheln und können einfach nicht verlieren.

Eselsbruecke
21 Tage her

Da sollte man nur von seinem Recht Gebrauch machen und die Auswahl persönlich überwachen. Dieses Recht hat jeder!!!
Sollte man dann von der Auszähliung verdrängt werden, weiß man was Sache ist.
Man kann sich für Deutschland nur noch schämen. Warum sind es immer die Deutschen, die den größten Sch….dreck am konsequentesten durchziehen?

Manfred_Hbg
20 Tage her
Antworten an  Eselsbruecke

Zitat: „Da sollte man nur von seinem Recht Gebrauch machen und die Auswahl persönlich überwachen. Dieses Recht hat jeder!!!“

> Wer möchte und Zeit hat sich als Wahlbeobachter einzubringen, aber vielleicht noch etwas unerfahren und unsicher ist, der kann sich z.Bsp an Einprozent.de wenden znd bwkommt von denen entsprechende Unterstützung.

Dass -na klar- auch „Einprozent“ unter Haldenwangerischer Beobachtung steht, kann sich sicherlich jeder selbst denken und muß nicht extra erklärt werden.

GefanzerterAloholiker
21 Tage her

Wähler ohne Quittung, die sie kontrollieren können, erhalten ihre Quittung. Das Land ist nur noch eine einzige Dysfunktionalität.

FrankF.
21 Tage her

Eine Partei holt 3% der Zweitstimmen und zwei Direktmandate und bekommt 3% der Abgeordnetensitze. Eine andere Partei holt kein Direktmandat und scheitert mit 4,999% an der Fünfprozenthürde und bekommt keinen Sitz. Das entspricht dem Wählerwillen????? Maximal sollte die erste Partei die zwei Direktmandate bekommen, aber keine weiteren Listenplätze, und die zweite entsprechende Ausgleichsmandate, damit das Verhältnis der Zweitstimmen passt ( also drei). Meine Meinung.

Last edited 21 Tage her by FrankF.