Blutige Tage seit Solingen

Angst vor Terror und Gewalt werden zum Alltag in Deutschland. Seit Solingen sind sechs Tage vergangen und die Messerangriffe nehmen nicht ab. Deutschland lebt in einer neuen Normalität von Gewalt in Supermärkten, Bahnhöfen, öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Festen oder direkt vor der eigenen Haustür.

picture alliance/dpa | Benjamin Westhoff
Eine Polizistin steht am Tatort vor einem Absperrband. Ein 26-Jähriger Mann ist nach einem mutmaßlichen Angriff auf mehrere Passanten nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft durch Polizeischüsse tödlich verletzt worden.

23.08. Solingen – Die Messerkriminalität in Deutschland steigt ins Unermessliche und Terror ist nichts Neues. Am späten Abend des 23.08.2024 werden in Solingen auf dem „Festival der Vielfalt“ drei Menschen brutal ermordet und acht schwer verletzt. Es sollte ein Stadtfest zum 650. Geburtstag Solingens werden, doch direkt vor der Bühne auf dem Marktplatz entsteht ein Blutbad. Der islamische Terrorist sticht mit einem Messer, mit einer 15 Zentimeter langen Klinge, auf den Hals und in den Oberkörper der Opfer ein. Der Täter ist ein 26-jähriger Syrer, dessen Asylgesuch abgelehnt worden war. Die Abschiebung nach Bulgarien scheiterte, weil er bei dem Termin zur Abholung nicht anwesend war. Nach dem Anschlag bekennt sich der Islamische Staat über seinen Propaganda-Kanal Amak zu der Mord- und Gewalttat. Der Anschlag sei aus „Rache für Muslime in Palästina und anderswo“ verübt worden.

28.08. Chemnitz – Drei Tage nach dem Anschlag in Solingen kommt es zu einem tragischen Fall in Chemnitz. Zwei Mädchen im Alter von 17 und 18 sind in der Straßenbahn unterwegs und werden an der Haltestelle Südring von einem Mann verfolgt und in arabischer Sprache beleidigt. Die 17-Jährige ruft darauf ihren 16-jährigen Bruder Abdul an, welcher ihnen zur Hilfe kam. Der Täter und Abdul geraten in einen Streit, bis der Täter ein Messer zieht und auf ihn einsticht. Der 16-jährige Abdul erlag den Stichen in Arm, Bein und Niere im Krankenhaus. Der Täter ist auf der Flucht.

26.08. Plauen/Waltershausen – Am Montagmorgen eskaliert ein Streit zwischen zwei Kunden vor einem Zeitungs- und Lottoladen in Plauen. Ein 64-Jähriger wollte den 23-jähriger Somalier am Betreten des Ladens hindern und traf ihn dabei am Bein. Der ältere Mann wird handgreiflich, worauf der Somalier Drohungen äußert, aber sich entfernte. Der Somalier kam kurz darauf mit einem Messer zurück, findet aber den 64-Jährigen nicht mehr vor. Er greift daher einen 77-jährigen Mitarbeiter des Ladens an und verletzt ihn am Oberkörper. Der Mitarbeiter konnte nach einem Tierabwehrspray greifen, worauf der Täter die Flucht ergriff. Wenige Minuten später konnte der Täter von der Polizei auf einem Parkplatz festgenommen werden.

26.08. Waltershausen – Kurze Zeit später kommt es zu einer Eskalation vor einem Netto-Supermarkt in Waltershausen. Ein vorbestrafter 27-jähriger Somalier löste einen Großeinsatz mit 30 Beamten aus. Der alkoholisierte Mann soll wahllos Menschen angehustet und belästigt haben. Ein 46-jähriger Mann soll ihn darauf aufgefordert haben, dies zu unterlassen. Der Somalier droht ihm darauf mit dem Tod und ruft „Ich töte euch und eure Familien“. Er versucht mit einem Messer dem 46-jährigen Mann gezielt in den Hals zu stechen. Der Mann konnte ausweichen, zog sich aber dennoch Verletzungen am Rücken zu. Die Polizei konnte den Täter schließlich widerstandslos festnehmen.

26.08. Radeberg – In einem Neubauviertel in Radeberg in Sachsen löst am Montagabend ein überwachter Straftäter aufgrund seiner Fußfessel einen Alarm bei der Polizei aus. Heiko R. wurde 2014 vom Landgericht Dresden wegen mehrerer Gewaltdelikte, wie Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung inhaftiert. Seit seiner Freilassung muss er eine Fußfessel tragen, da er als gefährlich eingestuft wird. Als die Polizei zur Kontrolle vorbeikommt, greift der stark alkoholisierte Mann einen Polizisten mit zwei Küchenmessern an. Die Polizei feuerte mehrere Schüsse auf den Täter ab, wovon ihn eine in den Oberschenkel traf. So konnte der Mann überwältigt werden und ein Haftbefehl beantragt werden.

27.08. Moers – In einer Spielstraße in Moers kommt es am nächsten Mittag zu einem weiteren Angriff. Der psychisch kranke Nils M. soll einen Radfahrer bedroht haben. Die Nachbarn rufen darauf die Polizei, die ihn auf seiner Flucht in einem nahegelegenen Wohngebiet stellt. Der 26-jährige Mann soll schließlich mit zwei Messern, mit Klingenlängen von 20 Zentimetern, auf die Polizei losgegangen sein. Die Polizisten mussten auch bei diesem Angriff Schüsse auf den Täter abfeuern, welche ihn tödlich verletzten.

27.08. Leipzig – Auf der Eisenbahnstraße in Leipzig streiten sich zwei Männer am Dienstagabend. Der Rabet-Park und die Eisenbahnstraße sind bekannt für ihre Kriminalität. Oft sind Revierstreitigkeiten zwischen verfeindeten Clans der Grund. Auch der Streit der Männer findet dort statt. Ein 24-jähriger Libyer, welcher bereits der Polizei bekannt ist, zieht schließlich ein Messer und verletzt den anderen 31-jähren Mann an der Hand. Die Polizei konnte den Libanesen im Rabet-Park festnehmen und das Opfer musste ins Krankenhaus gebracht werden. Wobei es sich bei dem Streit handelte, ist bis jetzt unklar.

27.08. Köln-Chorweiler – Am gleichen Abend wird in Köln-Chorweiler ein 28-Jähriger auf dem Weichselring in Köln-Chorweiler schwer verletzt. Mit einem Baseballschläger und einem Messer wird er von zwei Männern attackiert. Sie waren in einen Streit verwickelt, wobei dem 28-Jährigen von einem der Täter ins Gesicht geschlagen wurde. Anschließend gingen die beiden Täter mit dem Messer und dem Baseballschläger auf ihn los. Das Opfer wurde dabei schwer verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die beiden Angreifer flohen auf einem Schwarzen Motorrad und sind noch nicht gefasst worden.

28.08. Dorsten – Am nächsten Abend kommt es in Dorsten im Ruhrgebiet zu einer Messerattacke. Zwei Männer streiten in einer Wohnung, wobei einer ein Messer gezogen haben soll. Der 21-Jährige wird mit Stichverletzungen auf der Straße im Stadtteil Altstadt gefunden. Der Täter ist auf der Flucht und noch nicht gefasst. Ein aktueller Polizeibericht bestätigt, dass der Täter bereits namentlich bekannt ist.

28.08. Recklinghausen (NRW) – Zur gleichen Zeit löst ein Streit zwischen einem Sohn und seinem Vater in Recklinghausen-Suderwich einen Großeinsatz der Polizei aus. In einem Mehrfamilienhaus randaliert der 33-jährige Sohn, weshalb die Mutter den Notruf wählt. In dem Streit mit seinem Vater zieht der Mann ein Messer und verletzt den Vater an der Hand. Nachdem die Polizei eingetroffen ist, soll der 33-Jährige mit dem Messer bewaffnet gewesen sein, weshalb eine Bedrohungssituation für die Einsatzkräfte entstanden sei. Diese setzten daher Schusswaffen ein und verletzen den Täter tödlich.

28.08. Berlin – In Zehlendorf wird ebenso am Mittwochabend eine Mutter von vier Kindern erstochen. Der Täter soll der 50-jährige Ex-Ehemann der 36-jährigen Frau sein, welcher dem Opfer vor der Haustür auflauerte, und auf sie einstach. Das Motiv soll wieder einmal Femizid sein. Opfer wie Täter sind Libanesen und haben vier minderjährige Kinder. Die 36-jährige Mutter erlag ihren schweren Verletzungen nach einer Notoperation. Der Täter sei schon in der Vergangenheit aufgrund von häuslicher Gewalt auffällig gewesen und hatte ein Annäherungsverbot gegenüber seiner Frau. Während der Tat soll der Täter, laut Augenzeugen, immer wieder „es ist mein Recht“ gerufen haben. Der Täter wurde von der Polizei festgenommen.

29.08. Berlin-Friedrichshain – In der Nacht auf Donnerstag wird ein 24-jähriger Mann am Warschauer Platz mit einem Messer niedergestochen. In der Nacht hätten sich auf dem Platz mehrere Obdachlose aufgehalten, darunter auch der alkoholisierte 24-Jährige. Dieser sei plötzlich zusammengebrochen und darauf von den Rettungskräften behandelt worden. Das Opfer hatte eine Stichverletzung am Rücken und wurde laut eigenen Aussagen von einer Frau angegriffen. Die Angreiferin konnte noch nicht gefasst werden, allerdings wurde ein Taschenmesser mit Blutspuren sichergestellt.

Innerhalb von sechs Tagen wurden mindestens 11 Messerattacken verübt – die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Eine neue Realität für Deutschland. Die Politik spricht von harten Bestrafungen, von einem strengeren Waffenrecht, schnelleren Abschiebungen oder gar Grenzkontrollen. Lösungen die sie die letzten Jahre oder Monate immer wieder versprochen haben. Die neuen Konsequenzen, die Innenministerin Faeser und Justizminister Buschmann nach Solingen ziehen, sind nun Leistungskürzungen für bestimmte Asylbewerber oder Streichungen von Leistungen für Asylbewerber, die nach dem Dublin-Verfahren eingereist sind. Natürlich sollen auch die Waffenverbotszonen das Problem lösen. Vielversprechend und ganz einfach – nicht wahr?

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Kommentare ( 12 )

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12 Comments
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Judith Panther
16 Tage her

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/gescheiterte-abschiebung-des-solingen-attentaeters-nrw/
 „Das Individualrecht auf Asyl bleibt gewahrt.
Das ist ein Gebot der Menschlichkeit.“
(Henrik Wüst, CDU-Grüner)

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/messerangriffe-seit-solingen/
„… Seit Solingen sind sechs Tage vergangen und die Messerangriffe nehmen nicht ab. Deutschland lebt in einer neuen Normalität von Gewalt in Supermärkten, Bahnhöfen, öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Festen oder direkt vor der eigenen Haustür.“
Schau `mer mal.
Ab Sonntag gilt das „Gebot der Menschlichkeit“ vielleicht auch wieder für die eigenen Leute.

Jerry
16 Tage her

Und es geht munter weiter im besten Deutschland aller Zeiten: Gestern Abend, am 30.08.2024, verletzte eine Frau in einem Bus in Siegen mit einem Messer mehrere Menschen, drei davon lebensgefährlich. Aber keine Sorge: Im hr Radio hat man die Sache sofort für uns eingeordnet, die „Frau“, also das weibliche Äquivalent zum Einmann, ist eine Deutsche und psychisch krank. Also alles nicht so schlimm, bitte weiterschlafen…

Last edited 16 Tage her by Jerry
Jerry
16 Tage her
Antworten an  Jerry

Uups, da wäre mir doch fast noch die tödliche Aushandlung des Zusammenlebens zweier Schutzsuchender in Ravensburg, ebenfalls gestern Abend, durchgerutscht. Mit Messern natürlich! Sorry dafür…

Last edited 16 Tage her by Jerry
luxlimbus
17 Tage her

Die Blut-Ampel in ihrem Lauf, hält weder Messer-Merkels Enkel Friedrich, noch Kommunistenschwester Sahra, ernsthaft auf.

Perlentaucher10
17 Tage her

Gut, dass wir Berlin und NRW haben.

Gerhard Doering
17 Tage her

Ohne Not sind wir ganz unten angekommen.Nur ein Träumer hofft noch auf Verbesserung.Mehr ist nichtmehr dazu zu sagen,goodbye ehemaliges Deutschland.

Elmar
17 Tage her

Die Aufzählung kann man noch prima durch zwei geköpfte Männer und eine erstochene Frau in Valencia einen Tag nach Solingen ergänzen. Bei unseren europäischen Nachbarn ist es keinen Deut besser.

Kleinstaater
17 Tage her

Na dann hoffen wir mal, dass diese schwertraumatisierten Täter eine ausgiebige Therapie genießen dürfen, durchgeführt von hochbezahlten, blonden, hübschen Psychotherapeutinnen im gebärfähigen Alter, die noch beeindruck- und erziehbar sind. Meine Ferndiagnose: vermutlich können diese Täter nicht so gut mit Erwachsenen umgehen, weshalb ein Umgang mit möglichst vielen Kleinkindern empfohlen werden sollte. Wir dürfen keine Kosten und Mühen scheuen, alles andere wäre voll Nazi!

PS: Zu schade, dass man nie weiß, was die Gemesserten so gewählt haben. Mein Mitleid ist limitiert und ich will es ja nicht verschwenden…

Wittgenstein_
17 Tage her

Dem ist schlicht nicht mehr beizukommen. Man kann faktisch nicht hunderttausende per Zwang aus dem Land schaffen. Ein einziger ist schon ein massives Problem, wenn 20 Verwandte den Weg zum Ausreisepflichtigen blockieren. Man kann maximal nur noch den Sozialstaat abschaffen, also jeder Arbeitslose hat Pech und muss klarkommen. Dann hoffen, dass die Leute, die nichts leisten, freiwillig gehen. Das stoppt aber höchstens den Zuzug, nicht die, die schon hier sind. Die plündern und machen sich dann einfach im öffentlichen Raum breit mit Zelten. Der Drops ist einfach gelutscht und die Geburtenraten werden für die Zukunft ihr Übriges tun. Für den,… Mehr

Rob Roy
17 Tage her
Antworten an  Wittgenstein_

Viele Deutsche haben Angst, trauen sich aber nicht, ihre Ängste zu äußern. Denn sie haben noch mehr Angst dann als „Rechte“ hingestellt zu werden.

Silverager
16 Tage her
Antworten an  Wittgenstein_

Man kann faktisch nicht hunderttausende per Zwang aus dem Land schaffen.“
Doch. Kann man !!!
Es braucht nur den politischen Willen. Leider ist der bei dieser Regierung nicht vorhanden. Es wird ein Kuschelkurs gefahren.

89-erlebt
17 Tage her

Allein die Kosten und die unnötig verschwendet Zeit in den Krankenhäusern ..
Alle !! die bisher die Migrationsfront aus Union und rotgrüngelb gewählt haben, haben mitgemessert !! Mitschuldig an dem was ist und mitschuldig an dem was noch kommt 🎚🎚🎚🎚🎚🎚🎚🎚🎚🎚🎚🎚🎚🎚