Mit ihrer hölzernen, unleserlichen Biographie tritt Merkel wieder in die Öffentlichkeit. Im Hintergrund zieht sie immer noch die Fäden, und an einem baumelt Friedrich Merz. Die längste Lähmungsphase dehnt sich ins Unendliche. Und Friedrich Merz zappelt hilflos an ihren Fäden, die ihn ins Rotgrüne zerren.
Abgewählte Kanzler haben es nicht leicht, eine neue Rolle zu finden: Nach seinem Sturz irrte Kohl irrlichternd durch die Gegend, ein Kanzler ohne Land, von seiner Partei verstoßen, von Merkel verfolgt und bald durch schwere Krankheit gelähmt.
Helmut Schmidt zog sich auf die Position des Oberlehrers zurück und erteilte auf dem Umweg über die Wochenzeitschrift DIE ZEIT unerbetene Ratschläge; eine Haltung, die die ZEIT auch nach seinem Tode weiterpflegt – nur eben ohne Schmidts Klugheit.
Gerhard Schröder, der Filou unter den Kanzlern, nutzte die Chance, um reich zu werden und sich ehelich rundzuerneuern. Niemand hat den Machtverlust so gut bewältigt wie er, der hoch gespielt und verloren hat. Aber es gibt ja Schöneres im Leben, wie man an Kim sieht.
Merkel war nie weg
Und Merkel? War nie weg. Die Ampel hat im großen und ganzen ihre Politik weitergeführt. Die Grenzen für wilde Einwanderung offengehalten und jede Steuerung blockiert. Die Zerstörung der Energiewirtschaft beschleunigt, durch Sprengung von Kraftwerken und Abschaltung von Kernkraftwerken auch in Zeiten höchster Energienot. Die Spaltung der Gesellschaft entlang der Brandmauer verschärft. Das Leichentuch der EU-Bürokratie und ihres Verbrennerverbots über die Wirtschaft gezogen und an allen Ecken festgezurrt.
Merkel war nie weg, ihre Politik wurde weitergeführt. Eine bleierne Erschöpfung liegt über dem Land. Frustration sucht sich Auswege über X und andere soziale Medien. Auch dagegen hat man ein Merkel-Rezept, Corona-erprobt: Das Grundgesetz wird vom Schutzrecht des Bürgers vor dem Staat zum Schutzrecht des Parteienstaates vor dem Bürger verkehrt. Wer ein freches Wort wagt, riskiert Hausdurchsuchung und Strafe, Beschlagnahmung von Handy und PC – rechtlich vollkommen daneben. Aber das stört keinen. Es wird endlich durchregiert. Das eigene Volk wird kolonialisiert durch eine rotgrüne Ideologie, exekutiert zunächst von und mittlerweile nach den Rezepten einer gewesenen Kanzlerin. Die von ihr geförderte Elite herrscht über das Land wie ein fremder Statthalter, dessen Aufgabe die Organisation der Plünderung des Landes ist.
Nun wuchs angesichts der katastrophalen Lage von Wirtschaft und Gesellschaft der Widerstand so stark, dass die Ampel geplatzt ist. Jetzt wäre der Zeitpunkt für Notmaßnahmen: Wirksame Einwanderungssteuerung, Umkehr der Energiewende, Stopp mit der EU-Bürokratie.
Friedrich Merz könnte, aber er traut sich nicht
Friedrich Merz könnte mit der Mehrheit des Bundestages den gröbsten Unsinn stoppen. Wer braucht das Heizungsgesetz? Ein paar Wärmepumpenhersteller, sonst niemand. Warum ein Verbrennerverbot gegen die Bevölkerung und zum Ruin der Autoindustrie? Wir wissen alle, was falsch läuft. Das Land kann nicht warten, und die Bürger werden ab Januar mit einer Welle von Steuer- und Abgabenerhöhungen überschüttet, die sich aus dem Netto begleichen müssen und als Inflation der Grundbedürfnisse erleiden werden.
Aber was macht Friedrich Merz? Er duckt sich weg. Bundestag findet nicht mehr statt. Die parlamentarische Demokratie ist buchstäblich ausgesetzt wie eine Kaffeemaschine, die man gerade entkalkt. Statt die ihm zufallende Mehrheit zu nutzen, werden die Abgeordneten in eine Art vorweihnachtlichen Heilschlaf geschickt.
Auch das will Merkel so. Sie hat Markus Söder zusammengestaucht, der meinte, mal wider den Stachel löcken und die Zusammenarbeit mit den Grünen ablehnen zu könne. „Ich finde es nicht in Ordnung, dass Markus Söder und andere in CSU und CDU derart abfällig über die Grünen sprechen“, sagte die frühere CDU-Vorsitzende und gewesene Kanzlerin dem „Spiegel“.
Sie will eben die Fortsetzung der grünen Ideologie mit den Stimmen der CDU. Noch immer reicht ihre Macht, dass alle CDU-Granden über das Stöckchen springen wie eifrige Pudel. Viele verdanken Merkel ihre Jobs, Mandate, fetten Pöstchen in Verbänden und Behörden. Das verpflichtet und schürt wohl die Angst, dass die Gewesene noch ein paar Akten in ihrer Büroflucht bereit hält, die ihr vom Steuerzahler nebst neun Mitarbeitern bezahlt wird. Damit kann man viel Schaden anrichten, die Tage sind lang und die Wege unergründlich, jeder zuckt zusammen, wenn die unheimliche Kanzlerin anruft.
Wutanfälle statt Machen
Friedrich Merz hat sich zwar als Anti-Merkel verkauft – aber auch nach drei Jahren Parteivorsitz ist er nur ein Statthalter von Gnaden der Ex. Dazu kommt seine Angst, von der Merkel-gefälligen Medienlandschaft beschimpft zu werden, sollte er nur ein klitzekleines Steinchen aus der Brandmauer brechen und es gar in den Garten der Grünen werfen. Kritik hält er nicht aus. Jähzornsausbrüche sind überliefert. Jähzorn aber ist immer ein Eingeständnis der Machtlosigkeit. Es brüllt herum, wer hilflos ist. Wer Macht hat, schweigt und handelt.
Merz versteckt sich, statt vor Parlament und Volk zu treten und zu fordern, was nötig ist. Er fürchtet sich vor ein paar Leitartiklern der Schrumpfpresse und des öffentlich-rechtlichen Altenheimfunks. Dabei wäre ihm der Jubel derer gewiss, die zuschauen müssen, wie das Land den Bach runtergeht. Statt zu handeln, ist er sich nicht zu schade, dem ablaufenden Bundeskanzler Scholz noch ein paar Monate Restlaufzeit zu schenken, damit der sein Zerstörungswerk vollenden kann.
Und so stolpert das Land nach 16 lähmenden Merkeljahren durch eine bald nach Jahrzehnten zu bemessende Stagnations-Ära Merkel. Mit einer Marionette, die gelegentlich Wutanfälle produziert und doch nur kuscht, wenn es Ernst wird. Merz hat seine historische Chance verspielt. Er kann es nicht.
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Das muss man Merz anlasten, er hätte Merkel in der Partei auslöschen müssen und ihre Anhänger gleich mit, das hat er nicht. Genausowenig wird er Flüchtlinge zurückführen, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft effizient verbessern oder die innere Sicherheit wieder herstellen.
Merz fehlt die Radikalität von Habeck.
Merz wird scheitern und Merkel hat dafür gesorgt.
Ja, aber irgendwann haben die Leute selbst Schuld. Wer (sehr viel) raucht, stinkt, vergilbt, bekommt Gefäßverengungen, ein leeres Portemonnaie und mit Pech COPD und Krebs. Wer zu viel säuft, legt sich aufs Antlitz, erzählt oft dummes Zeug und wird abhängig bis hin zum Korsakow wie der Schauspieler aus Berlin. Wer falsch wählt bekommt eine Unsinn machende (Akw Laufzeitverlängerung dann Vollbremsung, „geflüchtete“ (Wir schaffen das! Meint IHR schafft es und ihr bezahlt es auch, wer denn sonst?) Wer wird mit 99,8%tiger Sicherheit Ihr Nachfolger und distanziert sich kein Stück von Ihr und ihrer Politik, das (Wahlkampfgetöse ist völlig unglaubhaft) -Wer wird… Mehr
Traut er sich nicht, oder will er nicht? Ich sehe keinen Sinn darin, in die Politik zurückzukehren und dann die eigenen Ziele nicht umzusetzen. Das ergibt keinen Sinn. Dann hätte er es auch bleiben lassen können. Die logischere Erklärung ist, dass er gar nicht will.
Es ist sowohl erfreulich, als auch bemerkenswert, welche Lernkurve Herr Tichy aufweist. Ewig lange hatte er auf die CDU gehofft, aber da kam einfach nichts, die Liebe wurde nicht erwidert. Immer mehr öffnet er sich der Realität und hat erkannt, daß es uns nicht weiterhilft, angewidert auf „rechte“ Figuren in der AfD zu verweisen, an denen nicht so sehr die Ziele, aber durchaus die Sprüche manchen abstoßen, weil die AfD sich als die letzte Hoffnung auf Kurskorrektur entpuppt hat. Daß die möglich ist, wird uns die Trump-Regierung hoffentlich vorführen. Danke für Ihre Arbeit, Herr Tichy, ich habe auch lange gezögert,… Mehr
Merz ist ein blockierter Angstmann , um nicht Angsthase zu sagen. Merkel sitz ihm nach wie vor als Huckauf im Nacken. Er weiß, dass die Merkelianer in der Union starke Positionen haben, von Laschet über Günther bis Wüst, die z.T. in Koalitionen mit den Grünen auf Länderebene verbändelt sind. Merz hat sich nie wirklich freigeschwommen und ist in Nachfolge der Merkel-Strategie bereit auch mit Grün auf Bundesebene auf Koalition zu machen. Auch Söder ist im Rückzugsmodus in Sachen Grün „nicht mit diesen Grünen“ mit anderen Grünen aber schon. Habeck hat sich und seine Partei angeblich grunderneuert und CDU kompatibel gemacht.… Mehr
Merz wird zum zweiten Mal von Merkel bloßgestellt und mangels Charakter lässt er das über sich ergehen. So ist das mit treu ergebenen Hündchen…
#Merz ist etwas, was man im Volksmund ein Weichei nennt!
Den als #Bundeskanzler?
Das wird eine Freude für SPD und Grüne den vor sich her zu treiben und zu sehen wie er immer wieder umfällt!
#MerzKannEsNicht
Über Merkels Buch kann man, ohne es gelesen zu haben, eindeutig urteilen: Nicht hilfreich!
„Er fürchtet sich vor ein paar Leitartiklern der Schrumpfpresse und des öffentlich-rechtlichen Altenheimfunks.“ Herr Tichy, Sie werden immer besser! Ihr trockener Humor hilft einem, angesichts des klima- und gendergerechten Suizids der westlichen Demokratien nicht auch noch selbst den Verstand zu verlieren.
Ja, es stimmt, Merkel war nie weg und sie wird auch weiterhin dasein. Denn Merkel war und bleibt noch lange eine Symbolfigur für den Zustand, den Geist und das politische Kleinformat eines verwöhnten, linksgrün verbildeten und politisch unmündigen Volkes, dem es irgendwann abhanden gekommen ist, für seinen Staat und seine Gesellschaft verantwortlich zu handeln. Das ist, so verstehe ich das, ein tragischer Befund, weil er keine Wende zum Besseren erkennen lässt. In dieser Prognose möchte ich Tichy ausdrücklich zustimmen. Die Erinnerungen der früheren Bundeskanzlerin sind ein verheerendes Zeugnis ihrer verhängnisvollen Wirkung. « Merkel », das ist doch inzwischen ein Großteil unserer Gesellschaft!… Mehr