Linkspartei feiert Lenins Geburtstag

Die Erschießungs- und Zwangsarbeitsphantasien, beteuerte Parteichef Riexinger, seien ein einmaliger Fehltritt seiner Genossen gewesen. Jetzt preist die Linke in Essen den ersten sowjetischen Diktator.

imago images / IPON
Sehnsuchtsfigur der Linken: Der sowjetische Diktator Lenin (Archivbild 2011)

„So etwas darf nie wieder passieren“, meinte der Linkspartei-Vorsitzende Bernd Riexinger zerknirscht, als Videos von der Strategiekonferenz der Linken am Anfang des Jahres in Kassel in die Öffentlichkeit gelangten, in denen eine Genossin forderte, das „eine Prozent Reiche zu erschießen“.

Riexinger selbst meinte damals, er sei nicht dafür, sie zu erschießen, sondern „nützlicher Arbeit“ zuzuführen. Ein Mitarbeiter eines Bundestagsabgeordneten der Linkspartei rief dazu auf, parlamentarische Arbeit nur zu nutzen, um „Kohle abzugreifen“ und sie teilweise an die Antifa weiterzuleiten. Jetzt zeigt sich, dass Kassel kein Ausrutscher war.

Teile der Linken verherrlichen offenbar nach wie vor Diktatur, Erschießung und Enteignung. Zum 150. Geburtstag von Wladimir Iljitsch Lenin am 22. April veröffentlichte die Linkspartei Essen per Twitter nicht nur eine Würdigung des Diktators, sondern auch ein verächtliches Lenin-Zitat über den „Demokratismus der kapitalistischen Gesellschaft“.

Lenin hatte nach der Oktoberrevolution 1917 in Russland den von ihm gelobten „roten Terror“ mit Geiselerschießungen und Massenverhaftungen eingeführt. Sein Nachfolger Stalin baute auf das etablierte Gewaltregime Lenins auf.

Die Linkspartei ist allerdings nicht die einzige Kraft, in der Gedankenspiele zu politischer Gewalt zumindest als akzeptabel gelten. Vor kurzem stellte ein Twitter-Teilnehmer die rhetorische Frage, was die richtige Antwort wäre, wenn andere in einer Diskussion eine Senkung der Erbschaftssteuer vorschlagen. Ein Twitter-Account-Inhaber namens Lino antwortete: „Guillotine schärfen“. Dem Account folgen unter anderem der SPD Parteivorstand, die SPD Vorsitzende Saskia Esken, aber auch der Grünen-Europaabgeordnete Erik Marquardt und „Correctiv“-Gründer David Schraven.

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Kommentare ( 30 )

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Angelo Teodoro Maialino
4 Jahre her

Was darf nie wieder passieren? Dass so eine Aufnahme an die Öffentlichkeit gerät?
Mich hat das nicht überrascht. Das sind Internationalsozialisten, so wie Nationalsozialisten. Das gleiche in rot.
Sozialisten haben einen Bruderkrieg – Internationale gegen Nationale. Und leider schaffen es einer von beiden immer wieder, sich mit anderen gegen den Bruder zu verbünden.

Silverager
4 Jahre her

Das sind nicht SED-Nachfolger.
Das IST die SED !!!

4 Jahre her

Als die Thürringer AfD-Fraktion einen liberalen Ministerpräsidenten mit wählte, kündigten die Linken die sogenannte Hufeisentheorie (Kipping), die besagt, dass die Mitte von den entfernten Enden links und rechts symetrisch begrenzt sei. Die Linken wollten sich aufgrund dieser Ungeheuerlichkeit nun den „Guten“ zurechnen . Ich sehe jetzt , dass umgedreht ein Schuh draus werden könnte, denn am rechten Ende des parlamentarischen Parteienspektrums gibt es keine Radikalen und vom Geburtstagsfeiern am 20.4. habe ich auch nichts gehört. Büger aller Parteien, vereinigt Euch!

Cethegus
4 Jahre her

So viele Geschichtsstunden kann man gar nicht verpasst haben, als daß man Kommunismus und Demokratie in einem Atemzug nennt!

Naja, Ideologie frisst Hirn, schon lange Leitsatz der Linken.

Nibelung
4 Jahre her

Bolschewiken, Sozialisten, Kommunisten sind ein einziger, mit Komplexen beladener Haufen, die von der gleichen Macht und Wohlstand träumen, um wie die ehemaligen Feudalherren zu leben und deshalb haben sie auch über viele Jahrzehnte die arme Bevölkerung belogen und ihnen das irdische Paradies versprochen um selbst dieses zu erlangen. Die Kirchen machten das Gegenteil, sie versprachen bei Folgsamkeit das ewig süße Leben im Himmel und konnten so die Schäflein für sich gewinnen, bis nun viele gemerkt haben, daß da etwas nicht stimmen kann und mit diesem Manko werden sie nicht weiterkommen, deshalb haben sie auch die Spendierhosen an um in unverantwortlicher… Mehr

Schwabenwilli
4 Jahre her

Tödliche Beton Kommunisten.
Gott schütze uns vor solchen Verehrern von Mördern.

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4 Jahre her
Antworten an  Schwabenwilli

Der liebe Gott hat anderes zu tun, wir müssen uns schon selber helfen.

Angelo Teodoro Maialino
4 Jahre her
Antworten an  Schwabenwilli

Es rettet und kein höhres Wesen, kein Gott kein Kaiser kein Tribun.

flo
4 Jahre her

Die Linke feiert derzeit nicht nur Lenin, sie setzt sich auch stark für illegal eingewanderte Menschen in Corona-Zeiten ein, nutzt also die Pandemie also argumentatorisch, um Zuwanderung zu legalisieren. In einem offenen Brief an die Bundesregierung fordern Ulla Jelpke, Bernd Riexinger und andere Unterstützer „Corona-Amnestie und Soforthilfen für Menschen ohne Papiere jetzt!“ ( https://www.ulla-jelpke.de/2020/04/corona-amnestie-und-soforthilfen-fuer-menschen-ohne-papiere-jetzt-offener-brief-an-kanzlerin-merkel-und-innenminister-seehofer/ ). Im Einzelnen:„– Menschen ohne legalen Aufenthalt in Deutschland eine finanzielle Corona-Hilfe in Höhe von einmalig 1500 Euro zu gewähren (Stichtagsregelung: 22. März 2020). – eine sofortige Generalamnestie für alle Menschen ohne legalen Aufenthalt in Deutschland zu erlassen (Stichtagsregelung: 22. März 2020). – eine Legalisierung für… Mehr

Andreas aus E.
4 Jahre her
Antworten an  flo

„Mal sehen, wie die das sehen.“

Vermutlich ähnlich. Corona-Hilfe in Höhe von einmalig 1500 Euro zu gewähren dürfte strittig sein – warum nicht gleich monatliche Auszahlung des Betrags, auch an noch im Ausland befindliche Angehörige?

Ernst-Friedrich Behr
4 Jahre her

Kein Wunder. Die alten und neuen SED-Linken sind eben die Avantgarde der Todeskultur, die es seit Urzeiten schon immer unter den Menschen gegeben hat. Das wird auch ein Wolf im Schafspelz wie Genosse Riexinger nicht durch Belügen der Öffentlichkeit verbergen können.

Amerikaner
4 Jahre her

Sowas aber auch. Um „Kohle abzugreifen“ und sie teilweise an die Antifa weiterzuleiten braucht es überhaupt keine SED-Nachfolger mehr. Das machen SPD und CDU/CSU heute im Rahmen von Demokratie Leben, oder wie dieser Euphemismus in Programmform auch immer heißen mag. Waren es 100 oder 200 Mio EUR pro Jahr, die da auf Kosten des Steuerzahlers an Vorfeldorganisationen der Antifa gehen? Klar, ist gemein wenn die sog. GroKo den Revolutionären die Schlägertrupps wegkaufen. Kein Wunder, wenn die Linke da immer schrillere Forderungen aufstellen muß. Und Lenin? Schwamm drüber, der hatte das sicher alles nur gut gemeint und wie üblich beim Sozialismus… Mehr

Was ist das
4 Jahre her

Die Genossin, die „dit ein Prozent Reiche“ erschießen will, ist Dr. Sandra Lust vom Linke(SED)-Kreisverband Friedrichshain-Kreuzberg (Berlin).

StefanH
4 Jahre her
Antworten an  Was ist das

Frau „Dr.“? Dafür wäre sie unter ihrem Genossen Pol Pot allein schon erschossen worden. So blöd kann‘s laufen … Bedenke, worum du bittest – es könnte dir erfüllt werden …

Entsetzenblankes
4 Jahre her
Antworten an  StefanH

Bei Mao auch.

Andreas aus E.
4 Jahre her
Antworten an  Was ist das

Danke.
Man sollte diese Namen immer nennen.