Leipzig: Staatliche Behörden auf dem linken Auge blind

Sicherheits- und Justizorgane im Freistaat Sachsen wollen die Öffentlichkeit nicht über einen kriminellen Gewaltakt von offensichtlich linksextremen Tätern auf Friedhofsbesucher am Volkstrauertag in Leipzig aufklären.

IMAGO/Steinach
Symbolbild

Zeugen von linksextremer Gewalt klagen an: Eine Ärztin und ein Rechtsanwalt aus Leipzig werfen der sächsischen Justiz Untätigkeit bei der Aufklärung und Strafverfolgung eines offenbar von Linksextremisten begangenen schweren Überfalls am 13. November auf dem Leipziger Südfriedhof vor, berichtet das Magazin Focus in seiner neuesten Ausgabe.

Das Ehepaar war gegen 14 Uhr Zeuge, als am Volkstrauertag drei Männer brutal zusammengeschlagen worden, die zuvor am Denkmal für Luftkriegsopfer Kränze niedergelegt hatten – darunter auch Gestecke der Stadt Leipzig. Teils maskierte Schläger aus einer Gruppe von zwölf Personen attackierten die trauernden Friedhofsbesucher erbarmungslos mit Reizgas und Totschlägern. Zwei schwer verletzte Opfer mussten tagelang in einem Krankenhaus behandelt werden. Zudem trugen die zwölf Täter, vermutlich aus dem linksextremen Milieu von Leipzig-Connewitz, bei ihrem Überfall alle Handschuhe. Wie organisierte Kriminelle sprühten sie erst den drei Trauernden Reizgas ins Gesicht, dann schlugen die Gewalttäter ihren Opfern mit sogenannten „Totschlägern“ auf die Köpfe und gleich anschließend auf die Knie, um deren Weglaufen zu verhindern.

Während die bei der Bundeswehr ausgebildete Ärztin die Schwerverletzten im Alter zwischen 20 und 31 Jahren sofort versorgte, alarmierte ihr Mann die Polizei und den Rettungsdienst. Der Anwalt verfolgte zudem die Täter zu Fuß und lieferte den Beamten erste Personenbeschreibungen.

Der Staatsschutz vermutet die Täter im linksextremistischen Milieu aus dem Leipziger Stadtteil Connewitz, berichtet Focus.

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Doch selbst die Notrufaufnahme verlief bei der Leipziger Polizei chaotisch, da diese den Südfriedhof und seine Ausgänge nicht kannten, berichten die Tatzeugen. Ein weiterer Zeuge half bei der Beschreibung der Anfahrt. Nachdem minutenlang niemand kam, zuerst trafen die Sanitäter ein, lief der Tatzeuge noch auf die Straße und konnte zum Glück dort die Polizei anhalten, die ansonsten vorbeigefahren wäre.

Justiz und Polizei antworten: „Wir sagen nichts.“

Doch wie reagiert die deutsche Polizei und Justiz auf so einen offensichtlich linksextremen brutalen Überfall? So hyperaktiv wie in Chemnitz, wenn angeblich Hetzjagden, die keine waren, gegen Ausländer vermeintlich geschehen würden?
Weit gefehlt: Geht es um schwerkriminelle Täter aus linksextremen Milieus, erlahmt der Aktivismus bei den Strafverfolgern immer mehr. Und das ist wie in diesem Fall nicht nur ein sächsisches Phänomen, sondern ein bundesweites. Sie sind dann nicht nur auf dem linken Auge blind, sondern stellen sich auch noch taub wie in Sachsen.

Trotz ihrer detaillierten Angaben zu Tätern und Einzelheiten der Gewalttat mit gefährlicher Körperverletzung wurde das Leipziger Ehepaar in den vergangenen vier Wochen von den Sicherheitsbehörden nicht angehört. Sogar Anfragen des Focus-Reporters blieben unbeantwortet.

Insofern ist die verschleppte Aufklärung des linksextremen Überfalls schon ein politischer Skandal des Verdrängens und Vertuschens. Schließlich rief der Focus-Reporter zunächst beim zuständigen Landeskriminalamt (LKA) Dresden an, weil die sächsische Behörde einen Zeugenaufruf in der Lokalpresse veröffentlicht hatte (siehe unten). Die berechtigte Frage an das LKA lautete: „Haben sich Zeugen gemeldet?“ Doch das LKA machte dem Reporter gegenüber keine Angaben: „Dazu sagen wir nichts.“ Die Behörde schob den Fall schnell mit dem Verweis an die Leipziger Staatsanwaltschaft weiter.

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Dort sitzt der für politisch motivierte Straftaten zuständige Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz. Auch er antwortet am Telefon zunächst wie das LKA: Dazu sage er nichts. Er kenne ja den Journalisten nicht. „Schicken Sie eine Mail.“ Schon eine Stunde später traf die geforderte Mail beim Oberstaatsanwalt ein mit folgenden legitimen Fragen:
Haben Sie mittlerweile die Tatverdächtigen ermittelt?
Haben sich nach Ihrem Aufruf Zeugen bei Ihnen gemeldet?
Hat sich Ihr Verdacht einer politischen Motivation für die Tat bestätigt?

Das war am Donnerstag, dem 16. Dezember. Wegen Redaktionsschluss bat der Reporter, um eine Antwort bis Montag, 20. Dezember 2021, 13 Uhr, gerne auch telefonisch. Doch selbst bis Dienstag meldete sich kein Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz, obwohl er noch zwei Mal vom Focus-Reporter angerufen wurde mit der Bitte um dringenden Rückruf auf der Mailbox.

So eine Reaktion des Oberstaatsanwalts für politisch motivierte Straftaten in Leipzig würden Journalisten sonst als „Abtauchen“ bezeichnen, wenn es um Delikte aus rechten Milieus ginge. Aber im Fall linksextremer Gewalttäter interessiert das weder Einheitspresse noch Justiz und schon gar nicht die sächsische Politik.

Mainstreampresse recherchiert nicht gegen Links

Die lokale Presse reagiert wie üblich, wenn es um die linksextreme Szene von Leipzig geht. Das Wort links taucht wie selbstverständlich mit keinem Wort auf. Also nicht sofort alarmistisch, wenn es nur den geringsten Verdacht auf rechte Milieus gäbe. Die Presseaktivisten veröffentlichen dann meist nur den Hinweise oder Zeugenaufrufe wie der öffentlich-rechtliche Lokalsender des MDR:

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„Nach einem tätlichen Angriff am vergangenen Sonntag auf dem Südfriedhof sucht die Leipziger Polizei nun nach Zeugen. Den Angaben zufolge hatten drei Männer im Alter von 20 bis 31 Jahren anlässlich des Volkstrauertags einen Kranz an einem Soldatendenkmal abgelegt.
Im Anschluss daran gingen sie in Richtung des im südlichen Teil des Friedhofs gelegenen Denkmals für die Opfer der Bombardierung Leipzigs im Zweiten Weltkrieg.

Dabei wurden sie von einer Gruppe Vermummter angegriffen und mit Schlägen und Tritten traktiert. Der Polizei zufolge mussten zwei der Männer wegen Kopfverletzungen im Krankenhaus behandelt werden.

Da ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen werden kann, hat das Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum die Ermittlungen übernommen. Zeuginnen und Zeugen, die Hinweise geben können, sollen sich beim LKA Sachsen oder jeder anderen Polizeidienststelle melden.“

Soso. Ein politisches Motiv könne nicht ausgeschlossen werden. Ein linkes wird selbstverständlich nicht vermutet und recherchiert. Läge die andere Seite im Visier der Ermittler würden die Adjektive rechts oder rechtsextrem wie dem Salzstreuer über die Berichtstexte verteilt.

Eigenständig recherchiert hat nach der brutalen linken Gewalttat auf dem Leipziger Südfriedhof am Volkstrauertag ansonsten die Junge Freiheit und ein Focus-Reporter. So sieht‘s aus in Deutschland.

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Kommentare ( 66 )

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RauerMan
2 Jahre her

Diese Beispiele staatlicher Untätigkeit sind auch Grund für jetzt vermehrt auftretende Proteste gegen vernünftige staatliche Aufforderungen oder Wünsche .
Kein Wunder also, daß die staatliche Autorität oftmals in Frage gestellt wird.

Jan des Bisschop
2 Jahre her

Linksradikale Kämpfer für die Meinungsfreiheit dürfen jeden krankenhausreif schlagen, der eine freie Meinung hat.

elly
2 Jahre her

„… und konnte zum Glück dort die Polizei anhalten, die ansonsten vorbeigefahren wäre.“
die Polizeibeamten sehen dies vermutlich nicht als „zum Glück“, wenn sie am vorbei fahren gehindert wurden. Es ist viel Risiko ärmer, Kinder von ihren Shlitten zu zerren wie im Januar / Februar 2020 geschehen.

Gottfried23
2 Jahre her

Anders lernen es die Deutschen nicht, wenn überhaupt!

Tomas Kuttich
2 Jahre her

Soso, staatliche Behörden also. Können Sie mir bitte kurz ein paar nichtstaatliche Behörden nennen?

Klare Kante
2 Jahre her
Antworten an  Tomas Kuttich

Ja, gerne: Zum Beispiel die „Deutsche Umwelthilfe“ (DUH), die sich ordentlich mit staatlich vorgegebenen Abmahngebühren finanziert und deren Projekte teilweise durch Steuergelder gefördert werden.

Don Didi
2 Jahre her
Antworten an  Tomas Kuttich

Die Post, diverse Versicherungen, die Telekom, die GEZ, da gibt es noch einige mehr, die entweder einst staatliche Behörde waren, aber die Allüren noch immer nicht abgelegt haben, oder sich wegen staatlich garantierter Monopolstellung wie Behörden gerieren.

November Man
2 Jahre her

Wer solche mächtige Freunde, Unterstützer und Finanziers im Bundestag sitzen hat wie die linksextremistischen Anarchisten von der gemeingefährlichen und hoch kriminellen Antifa und der antisemitische Migrantifa braucht sich vor einen Strafverfolgung durch deutsche Behörden nicht fürchten.
Im Gegenteil.

Last edited 2 Jahre her by November Man
Mausi
2 Jahre her

Wir als Bevölkerung sollten wirklich dazu übergehen, zusätzlich immer einen sachlichen Bericht an die Presse zu geben. Und zwar möglichst an verschieden ausgerichtete Medien.

Last edited 2 Jahre her by Mausi
luxlimbus
2 Jahre her

Wer die Macht hat – ist Demokrat… …und darf daher alles. „Alles“ meint hier wirklich „Alles“, bis hin zu den offensichtlichsten Rechtsbeugungen. Der letzte Weltkrieg wird fortgeführt, und die Bösen, nach Gutdünken ausgeguckt. In den 90zigern, gab es ja mal die „Kühlschrank-Theorie“, nach der, die Länder des ehemaligen Ostblocks in dem geistig-gesellschaftlichen Klima ihrer Entstehung gefangen geblieben, und daher nun (90ths), unter erheblichen Schwierigkeiten, den Anschluss an die neue Zeit nicht recht finden konnten. Für den Westen gilt: anders herum, wird ein Schuh draus! Die BRD war für Deutschland der „Kühlschrank“, sprich die Ausnahme. Jetzt geht es erst (wieder) richtig… Mehr

Positivsteuerung
2 Jahre her

Man sollte erwähnen, dass man in Südamerika normalerweise deutlich weniger Steuern und Abgaben hat, also bleibt für die Security noch Geld übrig. Vor den Banken, vor vielen Supermärkten und auch auf den größeren Bahnhöfen/Busbahnhöfen stehen übrigens Security-Leute, und da werden auch Leute weggeschicht, mitgenommen, inhaftiert. Es gibt für den nächtlichen Verkehr in der Stadt auch „sichere“ Taxiunternehmen, die als vertrauenswürdig gelten. Man wird dann an Ort A abgeholt und die Leute dort bleiben vorm Haus, bis man eingestiegen ist, und wird am Ort B dann genauso auch in Empfang genommen. Auch die Fernbusse werden schon mal angehalten und die Fahrgäste… Mehr

Juergen Waldmann
2 Jahre her

Hass und Hetze wird von den Medien und dem ÖRR offen gegen die AfD geschürt , auch der Hoffnungsträger der CDU , Friedrich Merz macht mit . Wir sind dabei Zustände wie in Hamburg zum G 20 Gipfel als normal hin zu nehmen , die Bevölkerung soll allen Unsinn von “ OBEN “ huldigen . Wenn bei uns jetzt Gedenktage an Kriegsopfer von der Links – Grünen Antifa verhindert oder stark gestört werden können , wann sind Christmesse und Weihnachte verboten ? Merkel hatte da schon tatenlos zu geschaut , Olaf Scholz leidet da wie bewehrt an Gedächtnisschwund , wenn… Mehr