Leipzig: Integrationsprojekt wird eingestellt

Für Sozialamtsleiterin Martina Kador-Probst war nach weniger als einem Jahr absehbar, dass das Integrationsangebot nach dem Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM) bald auslaufen sollte.

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Der Mitteldeutsche Rundfunk Sachsen meldete im August, die Aufregung sei groß: „In Leipzig sollen so viele Flüchtlinge ein städtisches Integrationsangebot geschwänzt haben, dass die Stadt nun das Projekt zum Jahresende einstellen will.“

Der Bund habe im Sommer 2016 Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM) beschlossen, um für Immigranten „mit einer guten Bleibeperspektive zusätzliche Arbeitsgelegenheiten aus Bundesmitteln“ zu schaffen. Im Integrationsgesetz heiße es dazu: „Ziele sind eine niedrigschwellige Heranführung an den deutschen Arbeitsmarkt sowie eine sinnvolle und gemeinnützige Betätigung während des Asylverfahrens.“

Lese ich diese Formulierung, springt mir einmal mehr die Wirklichkeits-fremde Bürokratie im Auftrag der politischen Laienverwaltung namens Bundesregierung nicht nur in ihrer Naivität, sondern auch in ihrer Kälte entgegen. Beim MDR heißt es:

„Seit Dezember 2016 hat die Stadt 395 Zuweisungen für das Integrationsangebot an Flüchtlinge verschickt – nur 112 von ihnen nahmen tatsächlich teil. 139 Zuteilungen waren laut Kador-Probst nicht rechtwirksam, weil sie falsch erteilt wurden. Bleiben 144 Asylbewerber, die nicht zum Projekt erschienen sind, obwohl sie hätten antreten müssen.“

Was sagt diese Sprache? … „niedrigschwellige Heranführung an den deutschen Arbeitsmarkt“  … „Zuweisungen für das Integrationsangebot“ … „Zuteilungen“ … „obwohl sie hätten antreten müssen“. Diese Sprache zeigt, dass es bei allem, was der Staat tut, nicht um Individuen geht, sondern um „Fälle“. Wer den hier üblichen Standards nicht entspricht, wird zur Anpassung abkommandiert, hat „anzutreten“.

Aus der Wirklichkeit
Echte Flüchtlinge kehren zurück
Mein Gott, das sind Leute aus einer völlig anderen Kultur. Jene, die wirklich geflohen sind, wollen hier möglichst schnell selbst Geld verdienen, und sobald es geht, zurück nach Hause. Und jene Glücksritter, welche die von der Berliner Laienregierung leichtfertig eröffnete Chance ergriffen haben, mit dem Losungswort Asyl einzuwandern, nehmen die hiesigen Sozialleistungen als Grundeinkommen und verdienen schwarz dazu, um möglichst viel Geld nachhause zu schicken. Sie haben es ihren Familien versprochen, die ihren in der Heimat überzähligen jungen Männern deshalb den illegalen Zuzug nach Deutschland, Österreich und Schweden finanziert haben.

Bis auf wenige Ausnahmen ist ihnen allen gemeinsam, dass sie nicht hierhergekommen sind, um Deutsche zu werden – weder nach konservativem Verständnis noch nach dem der Multi-Kulti-Romantiker. Und so kommt es, dass die Maßnahmen der Integrationsbürokratie nur einen – zeitlich vorübergehenden – Nutzen haben, für die in ihr auf neuen, schnell und schon deshalb nicht professionell geschaffenen neuen Jobs.

Der MDR zitiert Sozialamtsleiterin Martina Kador-Probst: „Wir haben 100 Plätze aber wir haben nicht annähernd die Zahl von Personen, die dafür zur Verfügung stehen können. Darum werden wir das Projekt einstellen.“ Mit den Personen sind die zur Integration kommandierten gemeint, die in großer Zahl nicht „angetreten“ sind.

Das erinnert an einen Bericht des SPIEGEL aus dem Oktober 2016, der einen ganz anderen Aspekt der „Integration“ beleuchtet: in Conne Island, dem Zentrum der linksalternativen Szene in Connewitz. Das Integrationsprojekt, schreibt der Spiegel, „nahm seinen Anfang mit der Idee eines sogenannten Refugee-Fuffzigers: Flüchtlinge brauchten nur 50 Cent Eintritt zu den Veranstaltungen von Conne Island bezahlen. Gemeinsam feiern befördert Integration,“ war die Idee. Sie scheiterte am Frauenbild der Zugewanderten. Der Titel des Berichts: „Naiver Plan: Warum Leipziger Linke ein Integrationsprojekt stoppten“.

Menschen sind keine Schachfiguren, die naive und kalte Bürokraten von UNO, EU, nationalen Regierungen, NGOs, Kirchen, den Gewerkschaften von Kapital und Arbeit und so weiter auf ihren Welt-Arbeitskräfte-Landkarten herumschieben könnten – und sind keine Wachspuppen, die man mal eben von Mohamedaner auf Multi-Kulti-Atheist umkneten kann.

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Kommentare ( 40 )

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Max Biber
7 Jahre her

Das kann sich doch bloß um einen Einzelfall handeln. In Bayern läuft das bestimmt besser ;-).

Jens Frisch
7 Jahre her

Weisen Sie den Mann doch mal auf Guido Reil hin:
Der war auch 26 Jahre lang Sozi.

Jens Frisch
7 Jahre her

„Leipzig liegt dabei gut im Rennen.“

Wohl kaum!

Kommen Sie mal nach Köln bzw. ins „Homeland NRW“ –
DA wird Ihnen erst richtig schlecht, allerspätestens in Duisburg
wähnen Sie sich im Ausland.

Jens Frisch
7 Jahre her

Menschen als „Knetfiguren“ – typisch für jedes totalitäre System.
Der Sozialismus wollte den neuen Menschen erschaffen,
die Nazis eine „Herrenrasse“ züchten… warum wohl wird in der Bildung derart herumgepfuscht?

berk
7 Jahre her

Das „Antreten“ zu Veranstaltungen finden in Leipzig an anderen Orten statt und scheint für die Integrationsfreudigen viel interessanter zu sein. Alle Mühen von Seiten der Politik und NGO finden immer wieder einen Nenner.

http://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Randalierer-greifen-Strassenbahn-mit-Steinen-an-article19787468.html

https://www.tag24.de/nachrichten/leipzig-richard-wagner-platz-massenschlaegerei-schuesse-schreckschusswaffe-polizeieinsatz-335932

UngebetenerGast
7 Jahre her

Ich habe 11 Jahre in der sog. „Dritten Welt“ zugebracht und kann ihre Erfahrungen voll bestätigen: Langeweile ist ein First-World-Problem, und Schaffensdrang sowieso.

cleverfranky
7 Jahre her

Vielleicht konnten die fehlenden 144 Asylbewerber am Integrationskurs nicht
teilnehmen, weil sie Bestandteil von Mehrfachidentitäten sind ?
Ein Verifizierung scheint ja schwierig zu sein, weil die Fingerabdrucklesegeräte in vielen Kommunen nicht vorhanden sind. Und die Überprüfung der Asylbewerber nach dem Fall Franco A, scheitert ja daran, daß der Vorladung vom BaMF lediglich „freiwillig“ nachgekommen werden muß.

Außerdem lese ich auf der Seite des BAMF , ganz fett gedruckt , daß eine Teilnahme an Integrationskursen nicht verpflichtend ist, wenn „für Sie die Teilnahme an einem Integrationskurs auf Dauer unmöglich oder unzumutbar ist, zum Beispiel weil Sie einen Familienangehörigen pflegen müssen“.

Felix Schmidt
7 Jahre her

Diskussionen mit Linken sind meist extrem mühsam und sehr oft fruchtlos. Manchmal kommt dennoch ein vernünftiger Dialog zustande. Die meisten sind noch kinderlos oder mit sehr kleinen Kindern und wenn man vernünftig darlegt, warum die Zukunft der eigenen Kinder bald völlig zerstört sein wird, wird der ein oder andere schon nachdenklich.
Aufgeben sollten wir nicht, obwohl es mühsam ist. Die Probleme treten so gravierend an die Oberfläche, dass auch noch so intensives AfD Bashing daran nichts ändern wird.

Marc Hofmann
7 Jahre her

Die Grün-sozialistische Merkel sagt….“Wir schaffen das“….dann schaffen wir das auch…und den Familiennachzug schaffen wir auch noch….und wenn wir das geschafft haben, dann schaffen wir den Rest der Welt auch noch…und wenn wir das geschaffen haben, dann das restliche Sonnensystem….wir schaffen das….wir müssen nur alle ganz feste dran glauben und Selfies und Behördenschreiben in die Welt hinausschicken….

Somewhere
7 Jahre her

Natürlich macht das keinen Sinn, außer man möchte das Land schwächen, destabilisieren, einen Bürgerkrieg anzetteln oder den Hass auf Muslime im Allgemeinen schüren, damit der „deutsche Michel“ in ein paar Jahren auch die übelsten Schandtaten gegen diese Menschen billigt, Hauptsache raus aus unserm Land und weg von diesem Planeten…! – Eine Aussicht, genauso perfide als die Andere! Wie hat Bassam Tibi schon Mitte 2016 in der Basler Zeitung gesagt: „Wir deutschen Ausländer haben Angst um unsere Integration. Der hässliche Deutsche ist stets Nazi oder Gutmensch. Das sind die beiden Seiten derselben Medaille. Ich habe Angst, dass die Gutmenschen von heute… Mehr

AngelinaClooney
7 Jahre her
Antworten an  Somewhere

Bassam Tibi, ein Syrer, der seine arabischen Landsleute gut kennt, zu lesen ist immer wieder ein Gewinn. Soviele kluge Gedanken und Erkenntnisse. In Deutschland will man einfach nicht hören: „Die Angst vor dem Rassismus-Vorwurf ist in Deutschland grös­ser als die Angst vor dem Verfall der öffentlichen Ordnung“.